Kapitel 16
Die letzten Tage sah er mich nicht einmal an, war nur in seinem Büro oder unterwegs. Ich versuchte mich zu distanzieren und fuhr jeden Tag ins Krankenhaus für 4-5 Stunden. Doch als ich dann wieder kam, fragte Jeff sofort alles nach und lief dann zu seinem Büro. Kann er das nicht selber? Hasst er mich so sehr?
An einem Mittwoch Nachmittag war ich gerade dabei Lydia's Haare zu machen, als es an der Türe klopfte. Die Tür ging nun auf, doch ich sah nicht hin. „Was macht ihr?", hörte ich Ale sprechen und merkte wie er sich hinter mich stellte. „Sie macht meine Haare genau wie ihre!", sagte Lydia aufgeregt, doch hielt ihren Kopf still. „Es sieht wirklich gut aus, wie lange braucht ihr noch?", fragte er, weshalb ich kurz in den Spiegel hoch sah. „Wir sind gleich fertig", antwortete ich, weshalb er nickte und lächelte, bevor er wieder aus dem Bad lief. Ich sah nun in die Augen von Lydia und legte den Lockenstab auf die Seite. „Nicht berühren ok! Der ist ganz heiß", sagte ich, weshalb sie nickte und sich mit ihrem gesamten Körper zu mir umdrehte. Ihre Riesen Kulleraugen sahen in meine und ihr riesiges lächeln war kaum zu übersehen. Ich musste automatisch auch lächeln und sah nun zu dem Haarschmuck. „Soll ich dir noch ein paar Blumen ins Haar machen oder Schmetterlinge?", fragte ich sie, weshalb sie hastig nickte und auf die Blumen zeigte. Also nahm ich mir welche und steckte sie vorsichtig in ihr weiches Haar.
Nachdem ich sie auf den Arm nahm, gingen wir gemeinsam runter ins Wohnzimmer. Louis stand mit Alejandro in der Küche und sie redeten miteinander, doch nicht wirklich liebevoll. „Komm zeig es Daddy", sagte ich nun und ließ sie runter. Sofort rannte sie in die Küche und rief dabei Daddy, weshalb ich hörte wie das Gespräch verstummte. „Guck mal!", schrie sie förmlich, weshalb ich leicht lachte und mich an der Wand zur Küche ablehnte und auf mein Handy sah. Lorenzo schrieb mir, dass ich ihn doch bitte mal anrufen soll, weshalb ich dies nun auch tun würde. Ich lief nun ins Wohnzimmer zu dem Hängestuhl und setzte mich da herein, während ich nach draußen fuhr.
„Guten Morgen Lia", hörte ich ihn schon sagen. „Guten Morgen, wieso sollte ich dich anrufen?", fragte ich ihn, weshalb ich ihn leicht seufzen hörte, was doch ziemlich nervös klang. „Zuallererst, deiner Mutter geht es gut und auch mit den Werten ist alles super. Eigentlich wollte ich dich nur mal fragen, was du heute noch so vor hast?", fragte er, weshalb ich leicht stutzig wurde. „Kommt drauf an was du von mir willst", antwortete ich, weshalb sein raues lachen zum Vorschein kam. „Ich wollte dir das Krankenhaus einmal komplett zeigen. Du weißt, dass du dich noch für eine Richtung entscheiden musst", sagte er nun, was mich grinsen ließ. „Bestimmt willst du mich einfach nur überreden, dass ich zu dir in die Notaufnahme komme oder?", fragte ich nun leicht lachend, weshalb ich hörte wie er lachte. „Ja, ja so ähnlich", antwortete er, weshalb ich grinste. „Aber nein, ich will in die Notaufnahme", sagte ich nun ernst, weshalb ich ihn leise „ja" sagen hörte. Ich lachte nur und legte, nachdem wir uns verabschiedet haben, wieder auf.
Ich lief nun zu Lydia und sah wie sie mit Tränen in den Augen zu ihrem Vater sah, welcher seine Koffer in sein Auto tat. Sie drehte sich nun zu mir um und streckte ihre Arme nach mir aus. Ich hob sie natürlich hoch und ihr kleinen Arme Schlangen sich sofort um meinen Hals herum. Sie legte ihren Kopf auf meine Schulter und sah zu ihrem Vater, welcher mit Alejandro sprach. „Bleibst du bei mir", flüsterte sie mir nun zu, weshalb ich sie nickend ansah. „Natürlich mi Ángel", flüsterte ich zurück und sah wie Louis auf uns zu lief. Er nahm sich die Kleine aus meinen Armen und hielt sie feste an sich. Ich trat einen Schritt zurück und merkte nun eine Hand an meinem Rücken, weshalb ich meinen Kopf leicht erschrocken zur Seite drehte. Ich sah in Ale's Augen, welche Besorgnis ausstrahlten. „Kannst du solange er weg ist, bei uns bleiben, also Tag und Nacht?", fragte er leise, weshalb ich leicht nickte und zu den beiden sah. Lydia hielt sich fest an ihn und wollte ihn auch nicht loslassen. Ich sah nun wieder zu Ale und nickte ihm leicht lächelnd zu, welches er dann nur erwidern konnte.
Nachdem er mir die kleine wieder gab, stieg er in sein Auto und sah erst zu ihr, bevor seine Augen auf meine trafen. Er hielt den Blickkontakt etwas, bis Ale gegen seine Scheibe klopfte und winkte, damit er endlich los fuhr, was er dann auch tat. Ich lief mit einer leicht weinenden Lydia zurück ins Haus und wir legten uns auf die Couch. Sie war nah an mich gekuschelt, weshalb ich die Decke über uns legte und einen Film anschaltete. Ich sah kurz in die Küche zu Alejandro, welcher uns förmlich anstarrte. Ich lächelte ihm leicht zu, was er mit einem großen Lächeln nur erwidern konnte. Und so vergingen 2 Tage, kuscheln, Filme, essen und meine Mam besuchen.
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