Kapitel 13
Die Musik dröhnte durch meine Ohren, mein Herz raste und meine Sicht war nicht mehr die, die sie mal war. Sophie und ich waren am tanzen und mussten immer und immer wieder lachen. Ob wir betrunken oder noch nüchtern sind, keine Ahnung. Aber es machte Spaß, zum ersten Mal der letzten Wochen und Monate vergaß ich es, ich vergaß die schwere Krankheit meiner Mutter, ich vergaß meine Vergangenheit, welche mich um den Verstand brachte, die Aufmerksamkeit von anderen, wenn ich mich meldete und mehr wie nur richtig antwortete. Doch eine Sache vergaß ich nicht, die kleine Maus, welche vielleicht noch nicht schläft oder wieder weinte und dann ihn. Ihren Vater mit diesen himmlischen Augen, mit diesem scharfen Kiefer, mit diesem verdammt muskulösen Körper, mit diesem verdammten Händen, welche ich zu gerne auf mir spüren wollte. Doch wisst ihr was? Ich bin die Babysitterin seiner Tochter, niemals würde er auch nur mehr eingehen wollen. Vielleicht auch wegen dem Altersunterschied. Bin ich ihm zu Jung? Nicht hübsch genug? Nicht schlau genug? Hasst er mich oder mag er mich nicht einmal?
Ich seufzte und sah kurz Sophie an. „Ich gehe ins Bad", sprach ich, doch meine Stimme klang etwas brüchig. „Alles ok?", fragte sie leicht geschockt, weshalb ich nur nickte und auf meinen wackelnden Beinen zum Tisch lief. Ich schnappte meine Tasche, doch viel dabei fast auf Raúl drauf. „Mach mal langsam, wo willst du hin?", fragte dieser amüsiert, weshalb ich in Richtung der Toiletten sah. Sie nickten mir beide zu, weshalb ich mich auf den Weg dorthin machte. Wackelig und mit den Händen an der Wand gestützt, kam ich nun endlich an. Meine Hände lagen nun auf dem Waschbecken und ich sah mich im Spiegel an. Haare die links und rechts vor lauter Tanzen lagen, Mascara die etwas meine Wange hinunter lief und meine weiten Augen, die nicht wirklich nach nüchternen Zustand aussahen. Seufzend machte ich zuerst meine Haare wieder ordentlich, bevor ich mein Make-up rettete, was eigentlich ganz gut klappte. Nagut, meine Augen konnte ich nicht retten, aber vielleicht sah es ja etwas süß aus?
Als ich fertig war, wackelte ich wieder aus dem Bad heraus, doch lehnte mich davor an die Wand. Ich holte mein Handy aus meiner Tasche und machte es an. Ich hatte viele Nachrichten, doch welche sofort meine Augen auf sich zogen, waren Louis seine.
Hey, soll ich dich beim Krankenhaus abholen? Lydia hat zusammen mit Alejandro gekocht und freut sich, wenn du kommen würdest.
Lia, ist alles ok bei dir?
Antworte mir bitte!
Mi bonita sag mir wo du bist, sofort!
Das war seine letzte Nachricht, welche er vor 20 Minuten schrieb, weshalb ich ihn einfach anrief. Ob ich klare Sätze schreiben konnte, war mir unklar, weshalb ich einfach meine Stimme benutzen werde. Es dauerte nicht lange, bis er ran ging und er klang nicht gerade erfreut. „Wo bist du", sagte er Schroff, weshalb ich leicht schluckte. Ich wollte antworten, doch da wurde mir mein Handy entnommen. „Lei è occupata Rodriguez", sagte der Mann, weshalb ich mich zu ihm umdrehte. Er war mindestens 20cm größer als ich und auch sein grinsen ließ mich erschaudern. „War dasss italienisch?", fragte ich ihn verblüfft, als er mein Handy in seine Jackentasche tat. „Genau Dolcezza, du bist so schlau", antwortete er, weshalb ich einen Schritt zurück ging, da er auf mich langsam zu lief. „Lass mich in Ruhe", zischte ich nun, doch da meine Sicht immernoch nicht die beste war, sah ich den kleinen Stolper fahrt auf dem Teppich nicht und fiel darüber. Seine Arme legten sich um mich, bevor ich zu Boden krachte. Er drückte mich nun gegen die Wand und hielt meine Hände über meinem Kopf fest. „So Süß und klein, hätte nicht gedacht, dass er je wieder eine Frau abbekommt", meinte er nun, weshalb ich noch verwirrter war als zu vor, wen meinte er bitte?
„Wen..meinst du", fragte ich und hoffte darauf, dass ein Securitymann kommt und ihn weg zog. Er legte seine Hand auf meine Wange und strich mir leicht darüber, was mir einen unangenehmen Schauer über den Rücken brachte. „An wen denkst du?", fragte er nun, weshalb ich zur Badezimmertür sah und diese musterte. Ich sah eine ganze Weile dort hin und überlegte, doch mir fiel keiner ein. „Brauch dein kleiner süßer Kopf etwa so lang?", erfragte er nun und lachte dabei komisch auf. Was ist den mit dem falsch? „Sei still", antwortete ich nur und merkte wie sein Atem sich meiner Wange näherte. „Wir gehen zu mir und da wirst du fürs erste bleiben", meinte er nun, weshalb ich meinen Kopf leicht schüttelte, doch ich drückte mich selbst gegen die Wand. Sein Körper war meinem zu nah, viel zu nah. Mit seinem hässlichen heißen Atem und ich muss euch mitteilen, dass er wirklich ekligen Mundgeruch hat, streifte er nun mein Ohr, weshalb mein Körper durch Angst anfing zu zittern. Leichte Tränen bildeten sich in meinen Augen, weshalb ich versuchte diese weg zublinzeln.
Seine hässlichen Lippen wollten sich gerade an meinen Hals ansetzen, als er gewaltig von mir weggezogen wurde. Ich war verwirrt, weshalb ich nach links sah. Meine Augen weiteten sich enorm, als ich ihn hier sah. Warte, er ist hier?
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top