Kapitel 10
Nachdem ich Jeff fragte ob er mich vielleicht abholen könnte, schrieb er mir sofort zurück, dass er schon längst mit Lydia draußen stand. Ich lächelte nur und verließ das Krankenhaus, doch davor winkte ich Lorenzo zu, welcher mir die Daumen in die Luft zeigte. Ich lachte und stieg bei Jeff ins Auto. „Wäre es vielleicht ok, wenn wir zu mir gehen?", fragte ich ihn, weshalb er nickte. „Könntest du bis heute Abend auf sie aufpassen. Ich muss noch ein paar Erledigungen machen. Meine Frau und ich haben Jahrestag, weißt du", erzählte er, weshalb ich ihn anlächelte. „Aber natürlich", antwortete ich nur. Er ließ mich und Lydia bei mir zuhause raus und wartete bis wir in der Wohnung waren. „Hallo mein Schatz", rief mir meine Mutter zu, weshalb ich in die Küche zu ihr kam. Sie hatte Pasta gemacht, weshalb ich sie dankend ansah. „Du hast ja den kleinen Engel mitgebracht", sagte sie nun, als sie Lydia sah. Lydia lächelte meine Mutter an und sagte sogar hallo zu ihr.
Nachdem wir etwas aßen, gingen wir in mein Zimmer. Wir machten uns einen Film an, doch wir sahen nicht lange zu, denn wir beide schliefen arm im Arm gekuschelt ein. „Schlaf gut mein Schatz", hörte ich meine Mutter flüstern. Ich spürte wie sie die Decke über uns legte und mir noch einen sanften Kuss gab, bevor ich zurück in das Land der Träume driftete.
Louis Sicht
Als ich mich abduschte, zog ich mir frische Klamotten an, bevor ich aus meinem Büro in den langen Flur lief. „Wir sehen uns Boss", rief mir einer zu, weshalb ich ihn etwas wütend ansah, bevor ich das Gebäude verließ. Das alles wäre heute nicht passiert, wenn er mir nicht gedroht hätte, so ein Idiot. Aber ich hab mich noch beherrschen können. Der Gedanke an meine Tochter, welche mit Lia wahrscheinlich auf der Couch liegt und einen Film sahen, ließ mich hinunter kommen. Sie war dort sicher und durch Lia ging es ihr gut, uns ging es gut...
Wir hatten bereits 21:18 Uhr, weshalb ich seufzte und Jeff anrief. „Ja Boss?", fragte er, als er nach wenigen Sekunden schon ran ging. „Ich bin auf dem Weg nach Hause, schläft Lydia schon?", fragte ich ihn, weshalb er kurz nichts sagte. „Ich hatte ihnen doch gesagt, dass ich mir heute Abend frei nehme. Sie sind bei Lia zuhause und haben laut Pascal das Haus nicht verlassen, also wird ihre Tochter noch dort sein", sagte er, weshalb ich zum Datum blickte. Er hatte recht, heute war sein Hochzeitstag oder so etwas, weshalb er sich den Abend frei nahm. „Dann werde ich sie abholen, danke", sagte ich noch, bevor ich auflegte und ihn somit zeit mit seiner Frau gab, welche übrigens sehr liebevoll mit Lydia umgeht und auch sonst, sehr nett ist.
Als ich vor ihrem Haus parkte, sah ich das alle Lichter, außer das in der Küche, erloschen waren. Ich lief nun zur Tür und wollte gerade klingeln, als sie schon geöffnet wurde. Eine etwas ältere Frau, ich schätze 48 Jahre, stand vor mir und lächelte mich herzlich an, wobei sie mich einmal komplett ansah. „Sie sind der Vater von dem kleinen Engel oder?", fragte sie, weshalb ich sie anlächelte. „Der bin ich", antwortete ich, weshalb sie mir die Tür öffnete und mich herein ließ. Sie lief die Treppen hoch, doch ich merkte, dass sie schwächer war, als es eigentlich üblich war. Sie lief nun in die Küche und setzte sich auf einen Stuhl, bevor sie wieder die Zeitung in die Hand nahm. „Sie sind in ihrem Zimmer, aber sei vielleicht etwas leiser, sie sind beide eingeschlafen", sagte sie, weshalb ich leicht nickte und mich umdrehte und die verschiedenen Türen ansah. „Die da vorne", sagte sie nun und zeigte auf die rechte Tür dort ganz hinten. Ich bedankte mich bei ihr, was ich eigentlich nie tat, aber sie war nett und liebevoll.
Als ich die Tür leicht öffnete, sah ich wie auf dem Fernseher ein Film läuft, welchen ich auch ausmachte. Ich lief leise ins Zimmer und hockte mich vors Bett. Meine Tochter kuschelte ihren Kopf in Lias Halsbeuge, weshalb ich freie Sicht auf das schlafende Gesicht von Lia hatte. Ich log nicht, wenn ich sage, dass sie selbst im Schlaf wunderschön aussah. Ich wollte Lias Arme um Lydia lösen, doch da wurde ihr griff etwas fester. „Shh, ich bin's nur", flüsterte ich, was ihren Griff lockern ließ. Sie fing langsam an ihre Augen zu öffnen, weshalb ich sie dabei beobachtete. Ihre geschwungenen und langen Wimpern schmückten ihre dunkelbraunen Augen perfekt. Und ihre vollen und natürlichen Lippen, welche leicht lächelten, ließen mich lächeln. Was auch immer diese Frau mit mir machte, hieß nichts gutes.
„Was machst du hier?", fragte sie nun müde und sah in meine Augen. Ich sah von ihren Lippen hoch zu ihren Augen und lächelte sie sanft an. „Schauen ob es euch gut geht", antwortete ich leise, weshalb sie nickte und ihre Augen kurz schloss, bevor sie sie wieder öffnete. Ich nahm nun Lydia langsam aus ihren Armen und hob sie hoch. Lia legte sich wieder hin und schloss ihre Augen. Ich konnte nicht anders, als sie zuzudecken und ihr einen sanften Kuss auf die Stirn zu geben. „Schlaf gut mi bonita", flüsterte ich ihr zu, bevor ich langsam und leise das Zimmer verließ. Ihre Mutter stand an der Tür und legte eine Decke um meine schlafende Tochter, bevor sie mich anlächelte. „Sei bitte für meine Tochter da", sprach sie, weshalb ich ihr zu nickte. Dann fiel mir ein, dass sie morgen die op hatte, weshalb ich ihr leicht zu lächelte. „Es wäre toll, wenn sie mir die OP Rechnung schicken würden. Ich möchte auch etwas gutes für euch tun", sprach ich, weshalb sie überlegte und zu dem Raum ihrer Tochter sah, bevor sie zu mir sah und nickte. „Bis irgendwann", sprach sie, weshalb ich ihr noch einmal zu nickte. „Bis irgendwann", wiederholte ich und lief raus zu meinem Auto. Den ganzen Weg nachhause hatte ich nur sie in meinem Kopf, ihre Augen, ihre Lippen, einfach alles. Was hat sie nur mit mir gemacht?...
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