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Diese Woche kam es endlich wieder zu einem Treffen und meine Zweifel sind für eine unbestimmte Zeit wieder verschwunden. Jedesmal wenn ich mit ihm zusammen bin sehe ich alles so klar vor mir. Die ganze Zukunft. Nur wenn ich unsere Geschichte im Fernsehen sehe dann kommt mir das alles so surreal vor. Aber in dem Moment in dem ich die Türe hinter mir schließe würde ich am liebsten sofort wieder umkehren. Jedes Treffen findet heimlich statt. Nie bei einem von uns zuhause, aus Angst vor den neugierigen Nachbarn. Die ständige Furcht entdeckt zu werden lässt uns während des Treffens kaum zur Ruhe kommen und wenn unsere Stimmung endlich ausgelassener ist, dann müssen wir auch schon wieder gehen.

Zerknirscht schalte ich den Fernseher an. Heute kann ich die Show endlich einmal alleine genießen, denn Simon und Izzy sind bei einem Doopeldate mit Jace und einer Frau, die er vor einigen Wochen im Supermarkt kennen gelernt hat. Schnell schnappe ich mir noch eine Cola, bevor ich mich aufs Sofa lege und seufzend meinem Gesicht im Fernseher entgegen blicke. In letzter Zeit habe ich mich schon daran gewöhnt immer wieder darauf angesprochen zu werden, doch ich hoffe nach der letzten Folge wird das endlich der Vergangenheit angehören.

Es fängt mit einem Rückblick an, welcher mit Magnus und mir und der Frage endet, ob er die Krawatte behalten möchte. Tatsächlich hatte ich damals kurz Angst, dass er sich vielleicht doch anders entscheidet. Natürlich weiß ich wie es weiter geht, weshalb ich mir Zeit nehme und ausgiebig sein Gesicht betrachte. Meine Gedanken laufen einfach weiter und ich erwache erst wieder aus meiner Starre, als ich mit den Männern aus meinem Gruppendate mit Cocktails anstoße. Das kleine Spiel ums Übernachtungsdate war natürlich nicht meine Idee und der Gedanke daran mit Raj ein Bett teilen zu müssen ließ in dem Moment kalte Schauer über meinen Rücken laufen. Aber scheinbar war es Schicksal, dass Magnus den richtigen Cocktail bekommen hat.

Lächelnd sehe ich dabei zu, wie wir trinken und sehe dann etwas, was mich nach Luft schnappen lässt. Schnell greife ich nach meinem Handy und tippe grinsend ein einfaches 'Danke'. Nur Sekunden Später bekomme ich ebenfalls eine Nachricht.

'Man nennt mich auch Amor den Liebesgott 🏹'

Lächelnd schüttel ich den Kopf und sehe mir selbst dabei zu, wie ich gemeinsam mit Magnus esse und wir zusammen in die Sterne schauen. Bei dem Gedanken daran was jetzt folgt fangen meine Wangen an rot zu werden und am liebsten würde ich jetzt ausschalten, denn die Vorstellung, dass alle nun sehen werden wie wir mehr als nur ein bisschen rummachen, ist mir ziemlich unangenehm. Schnell schließe ich die Augen und lunze nur durch einen einzigen Spalt hervor. Natürlich kann ich nicht verhindern auch aus dieser Perspektive Magnus' bronzefarbene Haut zu bewundern und auch jetzt fällt es mir kaum auf, dass ein Auge dank des Pflasters völlig ungeschminkt ist.

Nervös halte ich die Luft an und sehe durch den kleinen Schlitz, welchen meine Augen bilden, wie wir nebeneinander im Whirlpool sitzen.
Schnell fangen wir wieder an uns zu küssen und schon sitzt Magnus auf meinem Schoß. Mein Herz pocht wild bei diesen Bildern und dir Erinnerung flammt heißt auf. Am liebsten hätte ich ihn in dem Moment an Ort und Stelle ausgezogen. Nur die Kameras haben mich davon abgehalten. Unser Gespräch ist durch das Geblubber kaum zu verstehen und selbst unsere Bewegungen erkennt man kaum. Verwundert reiße ich die Augen auf und schaue genauer hin. Eigentlich sieht man nichts, außer der Tatsache, dass Magnus auf meinem Schoß sitzt.

Wir küssen und unterhalten uns, aber ansonsten sieht alles jugendfrei aus. Erleichtert verfolge ich den Rest der Show, denn vor dieser Szene hatte ich besonders Angst. Das Date mit Jordan und Ragnor ist ebenfalls ausgiebig zu sehen, während immer wieder die Männer im Haus gezeigt werden. Die eindeutigen Aktivitäten in Sebastians und Jonathan's Zimmer schockieren mich zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr. Nur Szenen mit Magnus, Andrew, Imasu und Will erlangen meine Aufmerksamkeit und die Tatsache, dass Magnus und Andrew an diesem Tag gemeinsam kochen fasziniert mich besonders. Beide verstehen sich wirklich gut und ich sehe, dass Andrew Magnus ebenfalls von seiner ehemaligen Beziehung erzählt. Hätte ich damals gewusst wie sehr er wirklich noch an jemand anderem hing, wäre es zwischen uns vielleicht gar nicht so weit gekommen.

Als nächstes ist zu sehen, wie ich am nächsten Morgen das Haus der Männer heimlich betrete und alle vorsichtig aufwecke. "Hey", hauche ich in dem Moment in Andrew's Ohr, der wie erstarrt die Augen öffnet und mich mit offenen Mund ansieht. "Träume ich?", höre ich ihn dann fragen und ich muss grinsend an diesen Morgen denken. Bei dem fogenden Kuss mit ihm muss ich mir auf die Lippe beißen, denn kurz darauf wecke ich auch Magnus und weiß genau was als nächstes geschieht. Der Kuss im Badezimmer war heiß und ich konnte mich einfach nicht zurückhalten. Sein Süßer Geschmack hat mich vernebelt und ich wollte das Zimmer unter keinen Umständen mehr verlassen.

Die ganze Entscheidung zieht an mir vorbei und in mir wächst wie so oft in der Zeit auf den Bahamas das schlechte Gewissen. Zu sehen, wie ich nun diese ganzen Männer küsse, lässt mein Herz ganz schwer werden. Mein Verhalten war nicht richtig, aber der Vertrag hat es nicht anders erlaubt. Wenn ich auf ein Date gehe, dann kommt es tatsächlich oft zu einem Kuss, auch schon vorher, aber nie sind es dann mehrere ernste Dates hintereinander, mit verschiedenen Menschen und vor allem bin ich nicht der Typ dafür, der mehrere Männer gleichzeitig hat.

In der Show habe ich so vielen Hoffnungen gemacht, die ich so einfach nicht erfüllen konnte und teilweise auch gar nicht wollte. Nachdenklich sehe ich dabei zu wie Victor, Jordan und Ragnor gehen. Laut und deutlich hört man nun Ragnors Worte "Gib niemandem eine Chance, der kein echtes Interesse an dir hat. Hör auf dein Herz, es liegt richtig." Nach wie vor verwirrt mich sein Austritt und ich muss zugeben, dass es etwas an meinem Ego gekratzt hat, dass beide Männer von meinem Date danach kein Interesse mehr an mir hatten. Aber um fair zu bleiben muss ich ja zugeben, dass mein Interesse auch nur auf ein paar wenige fokussiert war.

Gebannt sehe ich auf die Vorschau für nächste Woche und muss hart schlucken. Das Date mit Sebastian wird gezeigt und sorgt hoffentlich endlich für Klarheit, aber auf den Rest des Dramas könnte ich getrost verzichten. Einsam wechsel ich von der Couch zum Bett und überlege kurz ihm zu schreiben, aber auch dafür haben wir gezielt Zeiten ausgemacht, damit keiner aus Versehen eine Nachricht mitlesen kann. Kurz öffne ich den geheimen Ordner und starre auf eins der wenigen Bilder von uns beiden und muss zugeben, dass ich es liebe. Ich liebe den Kontrast und mein Herz zieht unangenehm bei dem Gedanken noch so lange auf alles verzichten zu müssen. Irgendwann schalte ich das Handy aus und flüchte mich in eine Traumwelt, in der wir ein ganz normales Paar sind.

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