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Die Sonne weckt mich und ich schlage langsam meine Augen auf. Die letzte Nacht war tatsächlich erholsam und ich schaue noch leicht verschlafen auf mein Handy, um festzustellen, dass es schon 10 Uhr ist und ich nur noch 3 Stunden habe bis es endlich los geht. Ungeduldig steige ich unter die Dusche und schäume mich mich mit meinem Sandelholz Duschgel ein. Danach suche ich passende Kleidung aus meinem Koffer und schminke mich, bevor ich meine Sachen alle wieder zusammen packe und die Koffer an die Türe stelle. Natürlich will ich einen guten ersten Eindruck hinterlassen und hoffe, dass die anderen Kandidaten freundlich sind und das ganze nicht in einem großen Bitch-fight endet, wie es oft beim Bachelor der Fall ist. Aber ich sollte wohl realistisch bleiben, denn manchmal können Schwule in der Hinsicht schlimmer als manche Frauen sein.
Schnell laufe ich zum Restaurant und hole mir am Buffet für Spätaufsteher eine Kleinigkeit zu essen, bevor ich wieder auf mein Zimmer gehe und die Aussicht auf meinem Balkon genieße. Der Timer an meinem Handy geht los und sofort werde ich wieder nervös, denn jetzt gibt es kein zurück mehr. Wie mechanisch laufe ich den Gang mit meinen Koffern entlang und werde unten von einem Mann in Empfang genommen. "Hey, ich bin Alaric und bringe dich jetzt in die Villa. Die Fahrt dauert aber nur ein paar Minuten, danach muss ich dein Handy einsammeln, also solltest du jetzt alle wichtigen Nachrichten abschicken", sagt er lächelnd und schleppt meine Koffer zum Auto. Schnell verabschiede ich mich von meinen Freundinnen und steige ebenfalls ein.
"Gleich treffen erst mal alle aufeinander, dann teilt ihr die Zimmer untereinander auf und werdet dann einzelnd interviewt und dabei werden dir Fragen zu manchen anderen gestellt. Je mehr Gossip, desto mehr Zeit vor der Kamera bekommst du natürlich, aber deine Chancen weiter zu kommen stehen natürlich in keinem Zusammenhang damit, das entscheidet alleine Prince Charming", gibt er mir eine kurze Einweisung und ich nicke immer wieder. "So Magnus, wir sind jetzt da. Du musst kurz warten bis einer der Kameramänner zum Auto kommt, dann kannst du aussteigen und rein gehen. Deine Koffer bleiben im Auto, die werden gleich in die Villa gebracht", erzählt er noch und ich schaue mich gespannt um. Die Villa ist wirklich riesig und ich kann von hier aus einen genau so großen Pool ausmachen.
In mir kribbelt die Vorfreude und plötzlich spüre ich den Willen hier doch etwas länger zu bleiben, sei es auch nur für einen tollen Urlaub. "Da ist der Kameramann, beachte ihn einfach gar nicht. Viel Spaß bei Prince Charming", sagt Alaric noch bevor ich die Türe öffne und zögerlich aus dem Auto steige. Der Mann deutet mir an, den Weg entlang zu laufen und ich öffne gespannt die Türe. Sofort befinde ich mich in einem großen Wohnzimmer in dem eine riesige Eckcouch steht. Vom Wohnzimmer kann ich direkt in die offene Küche sehen und entdecke einen dunkelhaarigen Mann, der sich gerade ebenfalls alles ansieht. Zögerlich komme ich näher "Hey, sind wir die ersten?", frage ich und er zuckt zusammen. "OMG! Erschreck mich doch nicht so!", kreischt er und ich finde ihn auf Anhieb unsympathisch. Trotzdem setze ich ein Lächeln auf und strecke meine Hand aus um mich vorzustellen. "Sorry, ich bin Magnus."
Kritisch beobachtet er mich, bevor er mir ebenfalls ein Lächeln schenkt, von dessen Echtheit ich nicht überzeugt bin, und mir dann die Hand reicht. "Ich bin Victor, ein paar der Anderen suchen sich gerade ihre Zimmer aus. Ich würde mich an deiner Stelle beeilen, sonst sind alle Guten weg", näselt er und ich nicke schnell, bevor ich mich umdrehte und die Räume weiter erkunde. Ich bin zwar bisexuell, aber bei Männern stehe ich eher auf Typen, die ihre Homosexualität nicht so plakativ hervorheben, weshalb Victor da eindeutig raus fällt. Auf der Suche nach einem Zimmer treffe ich auf einen blonden Mann, der zumindest äußerlich eher mein Geschmack ist und stelle mich ebenfalls vor. Lächelnd nimmt er meine Hand an "Hey, ich bin Andrew. Willst du auch hier im Zimmer schlafen?", fragt er freundlich und ich überlege kurz, ob ich wirklich das erst beste Zimmer nehmen soll, aber da sehe ich den Ausblick und bin geplättet vom funkelnden Meer, das ich direkt von hier aus sehen kann.
"Wer wohnt denn noch hier im Zimmer?", frage ich schnell und deute auf ein weiteres Bett auf dem ein Rucksack liegt. "Ach das ist das Zeug von Victor. Er ist gerade im Wohnzimmer und sieht sich ein bisschen um", erklärt Andrew und lächelt nett. Sofort läuft mir ein Schauer den Rücken herunter und ich schenke ihm ebenfalls ein Lächeln. "Ich denke ich werd mich erst mal in den anderen Zimmern umsehen", versuche ich so nett wie möglich zu sagen, ohne meine Abneigung gegenüber diesem Victor zu deutlich zu machen. Schnell gehe ich weiter und komme eine Treppe hoch. Oben höre ich schon mehrere Stimmen und trete in das erste Zimmer ein, in dem sich 4 Betten befinden, wovon schon zwei belegt sind, ansonsten ist das Zimmer jedoch leer. Die Aussicht hier ist leider Richtung Straße, weshalb ich erst mal weiter erkunde und auf mehrere Männer treffe, die äußerlich wirklich gut aussehen. Kurz stelle ich mich vor und alle nennen ihren Namen, als könnte ich mir so viele Namen auf einmal merken, aber alle sind ziemlich freundlich. In dem Zimmer stehen ebenfalls vier Betten und ich frage beiläufig wer hier schon schläft und zwei dunkelhaarige Männer heben kurz ihre Hand. Beide sind wirklich gutaussehend und unter anderen Umständen hätte ich sie vielleicht angesprochen, aber ich muss ja nihht sofort negativ auffallen. Will und Jem wirken ziemlich nett auf mich, weshalb ich kurzerhand meine Jacke ausziehen und sie auf eins der Betten lege, denn mit ihnen kann ich es wahrscheinlich gut aushalten.
Eine ganze Weile reden wir noch, als wir plötzlich unten laute Stimmen hören, die sich scheinbar streiten. "Wow, der erste Bitch-fight und das nach nicht mal 20 Minuten", sagt Hodge, ein blonder Mann mit einer großen Narbe im Gesicht, grinsend. Sofort fangen wir an zu lachen, denn ich denke jeder von uns hat es sich so vorgestellt. Neugierig beschließen wir runter zu gehen und betrachten das Spektakel vom Flur aus. Zwei Männer fauchen sich gerade an und es wird beim besten Willen nicht deutlich, worum es gerade geht.
Der eine Mann hat deutlich weibliche Züge und ist, wie ich geschminkt, jedoch trägt er definitiv mehr Make up. Während ich versuche die guten Aspekte meines Gesichts zu betonen, scheint er sich mit der Schminke ein komplett neues Aussehen verschaffen zu wollen. Seine Haare leuchten pink und auf den ersten Blick sieht er eher wie eine Frau aus, weshalb ich davon ausgehe, dass er transsexuell ist. Der andere hat indische Züge und sieht ihn funkelnd an, während mehrere Beleidigungen seinen Mund verlassen.
Geschockt beobachte ich das ganze und bin mir nicht mehr sicher, ob das alles wirklich eine so gute Idee ist, denn auf Drama hab ich eigentlich keine Lust. Genervt rolle ich mit den Augen, als plötzlich ein neuer Mann in die Villa kommt und ich das Gefühl bekomme, dass mir die Luft weg bleibt. Er sieht ebenfalls auf die beiden Streitenden, bevor er sich weiter im Raum umschaut und unsere Blicke sich treffen. Seine schönen braunen Augen funkeln mich an und mein Kiefer klappt nach unten. Das ist wohl ein schlechter Scherz. Es gibt tausende schwule Männer in Amerika, aber ausgerechnet er wird ebenfalls als Kanditat ausgewählt.
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