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Langsam öffnet er die Türe und dreht sich dann zu uns um. "Kann ich kurz mit Magnus alleine reden?", fragt er etwas angespannt und sofort springt Imasu auf. "Natürlich. Ich werde sehen, dass keiner das Gespräch stört", murmelt er dann und läuft aus dem Zimmer, natürlich nicht ohne mir noch einen aufmunternden Blick zu zu werfen. Aufgewühlt betrachte ich ihn, wie er nach wie vor an der Türe steht und diese jetzt genau so langsam wieder schließt. "Wie lange?", fragt er plötzlich und er klingt wirklich angespannt. "Wie lange was?", frage ich sofort und sehe ihn besorgt an. Dieser Blick in seinen Augen gefällt mir nicht und ich will ihn lieber wieder lächeln sehen.

"Wie lange seid ihr zusammen gewesen?" "Ein paar Jahre", murmel ich leise und er kommt einen Schritt auf mich zu. "Wie lange sind ein paar Jahre Magnus?", seine Stimme klingt dabei leicht bedrohlich, aber gleichzeitig auch verdammt dominant und heiß. "Drei Jahre und vier oder fünf Monate" verstehend nickt er und läuft einen weiteren Schritt auf mich zu. "Das ist recht lang. Eine lange Zeit in der man Gefühle für einander hat", sagt er dann leise und ich will ihn nur in meine Arme ziehen, damit er von diesem Gedanken wegkommt. "Das ist alles Vergangenheit. Kalter Kaffee. Jetzt aber bin ich hier, mit dir", versuche ich das Thema etwas abzumildern, doch sein Blick ist nach wie vor unergründlich.

"Wie lange ist es her?", fragt er leise und erneut tritt er einen Schritt auf mich zu, so dass er fast neben mir steht. Langsam stehe ich auf und sehe ihm in seine wundervollen Augen. "Mehr als zehn Jahre" Über sein Gesicht wandert etwas,  das wie Erleichterung aussieht und sofort nickt er. "Ich denke damit kann ich leben", nuschelt er dann schon fast schüchtern und ich kann nicht anders, als ihm um den Hals zu fallen. Augenblicklich fällt die Anspannung von mir ab und ich weiß nicht, ob es an seiner Antwort oder seinen starken Armen liegt, die jetzt auch fest um mich geschlungen sind. "Und wer könnte mir darüber etwas schlechtes erzählen?", fragt er nachdem wir uns wieder von einander getrennt haben und kurz überlege ich ernsthaft ihm von Jonathan zu erzählen. Aber dann entscheide ich mich schnell um.

"Sollte er dir etwas sagen, wirst du es ja selbst heraus finden. Ich will niemanden bei dir anschwärzen, das wäre nicht fair", antworte ich schnell und er sieht mich verwundert an, fängt dann aber an zu lächeln. "Jedenfalls wollten wir, dass du die Wahrheit kennst und nicht unnötig verunsichert wirst, falls er etwas sagt", wiederhole ich erneut unsere Intention und er nickt verständnisvoll. "Ich bin froh die Wahrheit von euch gehört zu haben. Aber jetzt sollten wir wohl wieder runter gehen, sonst bekommen wir noch Ärger mit dem Sender", gibt er zu bedenken und nimmt wie selbstverständlich meine Hand, was den kleinen Schmetterling wieder Loopings drehen lässt. Nickend gehe ich zur Türe und will sie öffnen, doch in dem Moment werde ich an der Hand zurück gezogen und lande erneut in Alexanders Armen. Sanft drückt er seine Lippen auf meine Wange und in mir kribbelt mal wieder alles.

"Das sollte ich vermutlich lassen, wenn hier alle anderen dabei sind", murmelt er leise und in meinem Nacken bildet sich eine angenehme Gänsehaut, als sein Atem auf meine Haut trifft. Ich schmiege mich noch etwas näher an ihn heran.  "Vermutlich", murmel ich ebenfalls. Seine Augen sehen so wundervoll aus und ich fühle mich unter seinen Blicken vollkommen wohl und gleichzeitig verspüre ich eine prickelnde Aufregung, die in jede meiner Zellen dringt. Der kleine Schmetterling in meinem Magen hat sich glaube ich gerade völlig identisch geklont und jetzt flattern sie zu zweit um die Wette. Mein Kopf rät mir jedoch zur Vernunft, weshalb ich mich jetzt ein wenig von ihm entferne und ihn hinter mir aus dem Zimmer ziehe. "Ich denke mal ich werde jetzt eine Menge wütender Blicke ernten, wenn ich dich so lange von den anderen fern halte", gebe ich dann zu und er drückt kurz meine Hand bevor wir gleichzeitig loslassen, da wir jetzt wieder unten ankommen.

Sofort wird Alec wieder belagert und wir tauschen einen kurzen Blick, bevor er seine ungeteilte Aufmerksamkeit auf seine Gesprächspartner legt. Mit einem Seufzen entferne ich mich und gehe jetzt zu Jem, der sich gerade mit Andrew unterhält. "Ich hatte bis jetzt keine Zeit mit ihm zu reden, ich habe echt Angst heute raus zu fliegen", jammert er gerade unzufrieden und Andrew kann ihn nur mitleidig ansehen. "Ich habe kurz mit ihm geredet, aber bin mir auch ziemlich unsicher, ob das gereicht hat um heute zu überstehen", wendet Andrew ein und ich muss mir auf die Wange beißen, um nicht sofort wieder selbst Zweifel zu bekommen. Ich mein er hat meine Wange geküsst, das würde er doch nicht tun, wenn er mich jetzt weg schickt, oder? Jetzt erlaube ich mir einfach etwas Hoffnung und gehe davon aus, dass es für dieses Mal reicht, wobei ich diese Hoffnung besser nicht nach außen trage.

Die Stimmung wird immer ausgelassener, aber überall gibt es eine unterschwellige Anspannung, die jeden nervös macht. Später am Abend erklingt plötzlich wieder ein Glas und alle sehen abwartend zu Alec, der jetzt verkündet, sich kurz zurück zu ziehen. Kurz treffen sich wieder unsere Blicke durch den ganzen Raum und ich muss direkt lächeln, denn er sieht unglaublich süß aus. "Gott bin ich nervös", kreischt Meliorn schon fast und wir müssen alle lachend zustimmen, auch wenn wir sonst nicht immer einer Meinung sind. Ich nutze die Zeit, um mir schnell einen weiteren Cocktail zu mixen. Wer hätte gedacht, dass ich hier tatsächlich von Martini auf Mojito umsteigen würde. Die Limetten Stücke zerpresse ich leicht, zusammen mit den Minzblättern und dem braunen Zucker, bevor ich großzügig Rum dazu gieße. Das ganze soll ja auch ein bisschen knallen und ich denke mal, dass ich das brauche, denn genau in dem Moment kommt Alec zurück und wir werden gebeten uns auf die Markierungen zu stellen. Schnell kippe ich den Cocktail in einem runter und warte gespannt auf meiner Markierung.

Nach und nach werden die ersten aufgerufen und bis jetzt wurde lediglich Lorenzo nach Hause geschickt, da er Alec wohl von seinen Reptilien erzählt hat und das ein absolutes No-go für ihn ist. Ich muss mich wirklich zusammen reißen, um nicht zu kichern, denn das hatte ich mir ja bereits gedacht. Immer wieder wandert Alecs Blick über uns und jedes Mal wenn sich unsere Augen treffen kribbt es in mir. Es ist wirklich schon Ewigkeiten her, dass mein Körper solche Reaktionen gezeigt hat. "Hodge, leider hat es bei unseren Gesprächen nicht gefunkt. Deshalb muss ich dich bitten die Krawatte abzugeben", sagt er gerade sanft und ich bin tatsächlich etwas enttäuscht, denn ich hatte nicht gedacht, dass Hodge sofort gehen muss. Zwar wäre er jetzt auch nicht mein Typ, aber sein Charakter ist doch wesentlich besser als der von zum Beispiel Jonathan oder Valentin.

Bedauernt sehe ich ihm nach, wie er seine Krawatte neben die von Lorenzo hängt, sich kurz von uns verabschiedet und in die Villa geht, um seine Koffer zu packen. Obwohl wir erst eine knappe Woche miteinander verbracht haben, sind mir doch einige der Männer bereits ziemlich sympathisch geworden. Das hätte ich echt nicht gedacht. Nervös fange ich wieder an meine Lippe in Beschlag zu nehmen. "Andrew, leider hatten wir bis jetzt noch keine Zeit uns näher kennen zu lernen, weshalb ich mich freuen würde, wenn du die Krawatte behälst und morgen mit mir zusammen auf ein Einzeldate gehst", redet er jetzt weiter und in mir zieht sich alles zusammen. Ich freue mich, dass Andrew weiter ist, denn er ist echt nett. Aber ein Einzeldates macht mich tatsächlich eifersüchtig. Tief ein und ausatmen. Das hier ist alles eine Show und so etwas gehört dazu. Aber dieser Funken Vernunft ändert nichts daran wie ich es finde. Nämlich ziemlich scheiße.

Würde außerhalb der Show mein Date gleichzeitig andere daten, hätte ich sofort kein Interesse mehr. Aber hier ist alles anders und trotz einer Welle Eifersucht, die ohne Vorwarnung über mir einbricht, will ich ihn nach wie vor für mich erobern. Nur muss ich dafür auch erst mal eine Runde weiter kommen. Jetzt sind nur noch Bat und ich dran. Eben habe ich die beiden noch sprechen gesehen und ich meine mich zu erinnern, dass die Stimmung ziemlich ausgelassen war. Vielleicht wollte er mit dem Kuss auch nur auf Nummer sicher gehen und sich beweisen, dass tatsächlich nichts zwischen uns ist. Zweifelnd schaue ich zwischen Bat und Alec hin und her. Der schwarzhaarige Junge, der nicht viel älter als 20 sein kann, sieht ebenso nervös zwischen mir und Alec hin und her und die Spannung ist deutlich spürbar. "Magnus."

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