👑 12 👑
Auf der Fahrt zurück reden wir wieder den ganzen Weg über und ich muss mir immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass da noch 16 andere Männer sind, die genau so große Chancen haben wie ich. Aber beim Blick in seine Augen kann man das wirklich verdammt schnell vergessen. "Wieso machst du hier mit?", fragt er mich irgendwann und ich muss schlucken. Der wahre Grund ist schließlich nicht gerade schön, aber andererseits will ich ihm auch keine Lüge erzählen. Resigniert atme ich einmal aus und sehe ihm tief in die Augen. "Meine Ex Freundin hat mich vor mehreren Monaten betrogen und ich habe als Kurzschluss Reaktion meine Anmeldung abgeschickt", murmel ich leise und schaue ihn extra nicht an. "Du bist Bi?", fragt er sofort verwundert und ich muss kichern, weil das sein erster Gedanke ist. Kurz nicke ich und er sieht mich einmal musternd an, bevor er wieder lächelt. "Okay. Dann hatte sie dich aber nicht verdient. Ist es komisch, wenn ich darüber froh bin, dass es so gekommen ist?" seine Stimme löst wieder ein Kribbeln aus und ich muss zugeben, dass ich seit ich hier bin keine Sekunde mehr an Camille gedacht habe. Schnell schüttel ich meinen Kopf und muss lächeln. "Nein da bin ich jetzt auch froh drüber."
In dem Moment hält das Boot und wir springen wieder in das warme Wasser. Die Sonne steht schon recht tief und färbt alles in ein schönes Orange. Am Strand ist eine Decke ausgelegt und darauf ein großer Teller mit frischem Obst und zwei Gläser Sekt. Begeistert folge ich Alec, der zielsicher durch das Wasser darauf zu läuft. Nebenbei nimmt er meine Hand und eine Wärme bildet sich an der Stelle, die sich langsam aber sicher über meinen Arm auf meinen ganzen Körper ausbreitet. Der Sand klebt sofort an unseren nassen Füßen und ich liebe das Gefühl hindurch zu laufen.
Geschmeidig lässt Alec sich auf die Decke gleiten und schiebt den Sekt und das Obst zur Seite, so dass wir direkt nebeneinander sitzen können. Vorsichtig lasse ich mich neben ihm nieder und er nimmt wieder sanft meine Hand. Ob ihm bewusst ist, dass ich ihm schon komplett verfallen bin, denn seien wir mal ehrlich, da gibt es kein zurück mehr. Mit einem seiner hinreißenden Lächeln hält er mir eine Erdbeere vor den Mund. Unsere Blicke sind miteinander verwoben und ich verliebe mich gerade Hals über Kopf in seine wundervollen grün-braunen Augen. Wie kann er nur rund um so perfekt sein?
Vorsichtig beiße ich von der Erdbeere ab und lecke mir danach schnell den Saft von den Lippen. Dann greife ich mir ein Stück Wassermelone und halte es ihm ebenfalls vor den Mund. Nachdem er abgebissen hat läuft ihm etwas von dem Saft sein Kinn entlang und ich fahre schnell mit meinen Fingern entlang um ihn aufzufangen und lecke ihn dann ab. Kurz höre ich, wie Alecs Atem stockt und sehe, wie er gebannt auf meine Zunge starrt. Unter seinem intensiven Blick wird mir sofort heiß und alles in mir schreit danach meine Lippen jetzt auf seine zu pressen. Verwirrt schüttel ich leicht den Kopf und auch Alec sieht jetzt schüchtern zur Seite. Gut, küssen wurde mir von Cat ja nettweise erlaubt, aber irgendwie fühlt es sich falsch an, wenn ich ihn jetzt so überfalle. Nachher fühlt er sich dann unnötig unter Druck gesetzt und das will ich auf jeden Fall vermeiden.
"Äh möchtest du etwas von dem Sekt?", reißt er mich aus meinen Gedanken und ich nicke dankbar. Vielleicht lockert das die Situation wieder etwas auf. Mit dem Glas in der Hand warte ich, bis er sich ebenfalls eins eingeschüttet hat und will meins gerade an seins stoßen, als er mich plötzlich aufhält. "Magnus! Du musst mir dabei in die Augen sehen. Sonst bedeutet das sieben Jahre schlechten Sex für uns beide", sagt er komplett ernst und ich sehe ihn verdattert an. "Was?" Ein kichern entweicht ihm und er sieht mir jetzt tief in die Augen, während unsere Gläse vorsichtig zusammen stoßen.
"Wenn man mit Getränken anstößt, muss man sich dabei tief in die Augen sehen, sonst haben beide sieben Jahre lang Pech beim Sex", erklärt er noch mal und ich sehe ihn belustigt an. "Da hast du uns ja gerade noch gerettet. Dann können wir ja nur guten Sex haben" entkommt es mir und ich könnte mir wieder selbst vor die Stirn hauen, dass ich das gerade wirklich gesagt habe. "Also äh... Natürlich meine ich jetzt nicht unbedingt zusammen. Also schon auch... Aber nicht zwingend... Äh ich meine...", stotterte ich jetzt schon fast, was die Situation nicht weniger peinlich macht.
Plötzlich spüre ich einen Finger vor meinen Lippen und höre auf mich um Kopf und Kragen zu reden. Belustigt sieht er mich an und greift mit der anderen Hand wieder nach meiner. "Ich weiß schon was du meinst. Aber das andere stimmt wahrscheinlich auch", sagt er dann lachend und ich muss ebenfalls kichern. Sofort ist die Stimmung wieder entspannt und ich trinke endlich etwas von dem prickelnden Getränk. Auch Alec trinkt einen Schluck und verzieht sofort das Gesicht, was mich wieder lachen lässt. Kurz zuckt er mit den Schultern "Ich trinke eigentlich nicht oft Alkohol", gibt er dann zu. "Du musst nicht trinken nur weil ich etwas davon trinke", sage ich jetzt und bin wirklich besorgt. Ich selbst liebe Alkohol und trinke gerne Abends einen Wein oder auch einen Cocktail, aber das heißt nicht, dass jemand nur wegen mir auch trinken muss.
Lächelnd stellt er das Glas weg und schnappt sich noch eine Erdbeere, wahrscheinlich um den Geschmack zu verdrängen. Langsam fängt die Sonne an unter zu gehen und der Himmel färbt sich pink und dunkel orange. Begeistert sehen wir beide auf den Horizont, wo man einzelne Schiffe auf dem Meer ausmachen kann. Immer noch hält er meine Hand und ich würde mich am liebsten in seinen Arm kuscheln. Als hätte er meine Gedanken gelesen, lässt er meine Hand los, um seinen Arm um mich zu schlingen und meine Hand jetzt mit seiner anderen zu halten. Ich weiß gerade wirklich nicht was besser ist. Der wunderschöne Sonnenuntergang an diesem tollen Strand oder die Wärme die Alecs Körper abgibt und sein angenehmer Geruch, der mich sanft umhüllt.
Völlig entspannt kuschel ich mich an seine nackte Brust und genieße diesen Moment. Leider kann ich dabei die 16 Männer in der Villa nicht wirklich vergessen, was dem Ganzen einen bitteren Beigeschmack gibt. Aber gerade ist er schließlich mit mir hier, weshalb ich es jetzt auch auskoste. Sein Daumen malt kleine Kreise auf meinen Handrücken, die mich zusätzlich beruhigen und ich schließe irgendwann meine Augen. Der Tag war wirklich anstrengend, aber gleichzeitig auch so atemberaubend, dass ich davon wahrscheinlich jedem erzählen werde.
Ein kurzer Druck auf meine Haare weckt mich und ich blinzel ein paar mal verwirrt. Habe ich mir das gerade eingebildet oder hat er mir wirklich einen Kuss auf den Kopf gegeben? Die Sonne ist komplett verschwunden und der Strand wird jetzt von mehreren Fackeln erleuchtet. "Hallo Schlafmütze, das Essen ist gleich so weit und ich dachte du willst dich vielleicht vorher noch umziehen, bevor es gleich kälter wird", flüstert er leise. Hab ich jetzt wirklich so lange geschlafen, dass es schon dunkel ist? Mit großen Augen sehe ich ihn an. "Oh Gott, es tut mir so leid, dass ich eingeschlafen bin", murmel ich leise und klinge wahrscheinlich ziemlich verzweifelt.
Sanft streicht er mit seiner Hand über meine Wange. "Das war eigentlich ziemlich süß und ich habe auch kurz die Augen zu gemacht", versichert er mir dann und ich schirme mich kurz mit meinen Händen ab, damit er nicht sieht wie ich rot werde. Kurzerhand greift er eine meiner Hände und zieht mich mit Schwung hoch. In einer kleinen Hütte am Strand ziehen wir uns nacheinander um und ich bin froh, dass ich auch an Schminke und Haargel gedacht habe. Hand in Hand gehen wir zurück zum Meer, wo jetzt ein kleiner Tisch mit Stühlen aufgebaut ist, der von den Fackeln erleuchtet wird. Das ganze wirkt eigentlich Surreal, denn der Tisch mit der edlen weißen Tischdecke, dem Kerzenständer und den teuren Kristallgläsern passt einfach nicht wirklich zu dem Meer und dem Sand.
Wie ein richtiger Gentleman zieht Alec mir den Stuhl vor und rückt mich an den Tisch, bevor er sich mir gegenüber hinsetzt. Er hat den Namen Prince Charming wirklich verdient, denn er ist wirklich charmant. Immer wieder kommen Kellner mit Essen und Getränken und wir reden über dieses und jenes. Noch nie ist die Zeit mit jemandem so schnell umgegangen. Seine Augen strahlen, wenn er von seiner Familie erzählt und die Wärme in meinem Herz breitet sich aus. In meinem Bauch wird es plötzlich ziemlich unruhig, denn gerade ist der erste Schmetterling geschlüpft und flattert wild umher. Dieser Mann ist einfach nur perfekt und bei dem Gedanken, dass er ähnliche Dates mit anderen haben wird dreht sich mir der Magen um. "Magnus, ich würde den Abend lieber nicht enden lassen, aber leider muss ich", flüstert er mir irgendwann zu und in mir macht sich ein mulmiges Gefühl breit, wenn ich daran denke zu den anderen zurück zu kehren.
Beide stehen wir auf und er greift wie selbstverständlich meine Hand, bevor er mit mir zusammen den Strand entlang schlendert. Ein Stück vor der Villa bleiben wir stehen. "Ich darf nicht weiter, die anderen Kandidaten dürfen mich nicht sehen", erklärt er kurz und ich nicke verlegen. Das Wort Kandidat fühlt sich einfach nur falsch an und es hinterlässt ein merkwürdiges Gefühl. Unsere Augen treffen sich und der Schmetterling in meinem Bauch fliegt gerade Saltos, denn sein Blick richtet sich immer wieder auf meine Lippen und ich wünsche mir nichts mehr, als dass er mich jetzt küsst. Der Kuss muss von ihm ausgehen, sonst kann ich mir nicht sicher sein, ob er ernst gemeint ist. Deshalb verharrte ich in der Position und sehe einen inneren Kampf in Alecs Augen. "Ich hab das Date wirklich sehr genossen und ich freue mich darauf dich bei der Gentleman's Night wieder zu sehen", sagt er dann leise und meine Mundwinkel heben sich. "Du hast die Messlatte echt verdammt hoch gelegt. Ich freue mich auf übermorgen", flüster ich ebenfalls und wieder verhaken sich unsere Blicke.
Grün-braun trifft auf braun-gold und auch ich werde wie magisch von seinen Lippen angezogen. "Eigentlich wollte ich direkt am Anfang niemanden küssen, aber wenn ich das jetzt nicht tue, werde ich es die ganze Nacht bereuen", haucht er und schon liegen seine Lippen auf meinen. Sie sind unglaublich weich und ich kann mir nichts besseres vorstellen. Mit sanftem Druck bewegen unsere Münder sich gegeneinander und ich habe das Gefühl zu schweben. Seine Lippen schmecken nach Schokolade vom Nachtisch und schon sind sie auch wieder verschwunden.
Schon lange hatte ich keinen so unschuldigen Kuss mehr, der mich allerdings so sprachlos gemacht hat. Mit einem Lächeln auf den Lippen sehen wir uns an. "Gute Nacht Magnus", sagt er leise. "Gute Nacht Alexander" und mit diesen Worten drehe ich mich um und mache mich auf den Weg zur Villa. Alles in mir schreit danach jetzt fröhlich herum zu hoppsen, aber ich versuche äußerlich ruhig zu bleiben. Kurz drehe ich mich noch mal um und sehe, wie Alec immer noch an der selben Stelle steht und noch einmal kurz seine Hand hebt. Ich winke ein letztes Mal, bevor ich die Türe öffne und durch den großen Garten laufe. Da es schon ziemlich spät ist, ist alles dunkel und ich höre aus den Zimmern nur vereinzeltes Schnarchen.
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