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"Einen Unfall?" 2081 Words

Harry's POV

Durch eine weiche Hand auf meiner Wange wurde ich sanft aus meinen Träumen gerissen und blickte direkt in warme blaue Augen, sobald ich meine öffnete. Fast genau in dieser Sekunde, schien das Lächeln auf Louis' Lippen noch ein wenig größer zu werden und mir stieg ebenso eins auf die Lippen, als ich meine Hand auf seine legte und fest griff.

"Guten Morgen mein Engel", meine Stimme war noch ganz rau und Louis lachte etwas, als er noch ein Stück näher an mich heran rutschte und dann seinen Kopf auf seiner anderen Hand ablegte, dessen Arm er angewinkelt hatte.

"Guten Morgen Sun."

"Wie hast du geschlafen?", sobald ich etwas wacher war, umfasste ich seinen Körper und zog ihn zu mir. Schnell hatte ich die Decke um unsere Körper etwas fester gelegt und genoss seine warme Haut an meiner, als ich ein paar Küsse auf seine Schulter platzierte und seinen Geruch einatmete.

"Wundervoll und du? Ich glaube du hast nicht schlecht geträumt heute." Er lehnte sich etwas in meine Berührungen und vergrub seinen Kopf dann an meiner Brust, als ich mit meinen Küsschen fertig war und nun meine Finger über seinen Rücken tanzen ließ. Schnell hatte ich den Kopf geschüttelt und meine Lippen kurz auf seiner Stirn platziert, bevor ich tief durchatmete und meine freie Hand nutzte, um nach meinem Handy zu greifen und nach der Uhrzeit zu gucken. "Wann müssen wir auschecken?"

"Um zehn", murmelte ich etwas gedankenverloren und nachdem ich keine Nachricht wegen Aurelia feststellen konnte, legte ich mein Handy wieder zur Seite und kuschelte mich näher an Louis. "Ich liebe dich."

"Ich liebe dich", gab mein Freund zurück und ich lächelte, ehe wir einfach nur still beieinander lagen und ich seine Finger dabei beobachtete, wie er die Tattoos auf meinen Armen nachfuhr.

Zwischendurch fragte er mich nach der Bedeutung von denen, die er noch nicht kannte und da er zu einem der wichtigsten Menschen in meinem Leben gehörte, vor denen ich keine Geheimnisse haben wollte, erzählte ich ihm davon mit allen Ausschweifungen, die es gab. Im Gegensatz berichtete er mir auch von seinen und gab zu, während der Zeit in der wir uns nicht gesehen haben, einen neuen Termin gemacht zu haben. Er ließ dem Tättowierer freie Wahl und wusste dementsprechend noch nicht genau, welches Wanna-Do dieser für ihn hätte, aber er freute sich schon ungemein. Damals hat er sich fast jeden Monat von seinem Gehalt was kleines stechen lassen, meinte er, doch irgendwie hatte das abgenommen. Auch wenn seine Mutter mit der Zeit tatsächlich einverstanden war und selbst immer nach dem neuesten und nächsten fragte.

Nachdem wir kurz mit meiner Mutter telefoniert hatten und meinten, dass wir heute noch kurz vorbeikommen wollte, schälten wir uns aus dem Würfel und suchten unsere Sachen zusammen, um uns frisch zu machen und dann erst aus dem Schwimmbad auscheckten, bevor wir zum Hotel zurück fuhren und dort das gleiche taten.

"Fahren wir direkt zurück? Ich würde gerne noch einmal ans Meer, Haz."

"Wir machen noch einen Abstecher und können dann gerne noch einmal am Meer spazieren gehen. Wir haben ja noch ein paar Stunden Zeit."

Ich drückte ihm einen Kuss auf die Stirn und legte meinen Arm um ihn, als wir uns zum Auto begaben und dort die Taschen einluden. Wir hatten vorher noch das Frühstück genossen und nun steuerte ich uns direkt auf den Leuchtturm zu, der heute noch auf dem Plan stand. Der Leuchtturm Flügge war etwas ganz besonderes, da man dort bis nach oben gehen und die Aussicht genießen konnte. Ich konnte Louis' Augen aufleuchten sehen, sobald sie den Leuchtturm erblickten und die Elefanten in meinem Bauch taten es ihm nach, als ich das Auto parkte und er sofort nach meiner Hand griff, um mich hinter sich her zu ziehen.

Tatsächlich gab es eine kleine Schlange, da nur jede halbe Stunde eine gewisse Anzahl an Menschen hoch durfte, doch schnell hatten wir uns die Eintrittskarten gekauft und genossen bei den letzten Sonnenstrahlen und etwas Wind den Ausblick, bis wir ebenfalls nach oben durften. Ich wusste nicht, ob es Louis' Anwesenheit, die Tatsache das die Menschen mich hier nicht kannten oder mein eigener Blick auf die Sache anders war, doch ich scheute nicht davor zurück, jedem hier zu zeigen, das Louis zu mir gehörte. Seine Hand war konstant in meiner und meine Lippen fanden seine Stirn, Nase oder küssten seine liebevoll, während ich die anderen Menschen einfach ausblendete.

Nach einer halben Stunde konnten wir dann nach oben laufen und ich sah meinem Freund dabei zu, wie er den Ausblick genoss, während ich darüber nachdachte, wie alles gekommen war. Vor Monaten hätte ich mir niemals vorstellen können, dass Louis und ich hier als Paar stehen und Olivia wach sein würde. Gleichzeitig wussten alle die mir wichtig waren Bescheid und ich konnte wirklich mit einem komplett erfreuten Blick in meine, beziehungsweise hoffentlich unsere, Zukunft blicken.

Mein Bauch kribbelte und ich atmete einmal tief durch, ehe ich Louis von hinten umarmte und ihn fest an mich drückte. Wir schwiegen einfach, nahmen den anderen wahr und genossen unsere Zeit oben, ehe wir uns wieder zu meinem Auto begaben und uns dann auf die Rückfahrt vorbereiteten.

Louis war definitiv nicht der beste Beifahrer, dies durfte ich durch den jetzigen Trip herausfinden. Nachdem er mich noch zwei weitere Male nicht richtig durch die Baustellen geführt und mich immer wieder die falsche Abfahrt heruntergeschickt hatte, verspäteten wir uns nun etwas und da mein Magen so langsam grummelte, fuhr ich auf den nächsten Ratshof und beschloss, uns dort kurz was zu Essen zu holen. Zum Glück spielte das Wetter uns immer noch in die Karten und wir stiegen beide aus, ehe ich mein Portmonee schnappte und wir gemeinsam in den Laden gingen.

"Du auch ein Schnitzelbrötchen?", fragte ich ihn und sofort schüttelte er den Kopf, weswegen ich mit meinem Blick der Sache folgte, die seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Bevor ich schauen konnte, hatte mein Freund sich zwei Schokoladen-Donut aus der Ablage geholt und strahlte mich an, als er diese mit auf mein Tablett legte und mir dann einen Kuss auf die Wange drückte. "Du musst etwas richtiges Essen, Lou."

"Donuts sind was Richtiges. Außerdem bin ich nicht deine Tochter und kann sehr wohl selbst entscheiden, was ich zu mir nehme. Dankeschön." Er streckte mir die Zunge raus und nachdem ich die Augen verdreht hatte, bezahlte ich unsere beiden Dinge und wir begaben uns wieder zum Auto, um uns dort hineinzusetzen und unsere Sachen zu Essen.

Währenddessen hörten wir im Radio, ob es noch weiteren Stau geben würde und nachdem dies nicht der Fall war, beschlossen wir, meiner Mutter die Uhrzeit zu schreiben, wann wir kommen würden und machten uns dann wieder auf den Weg. Nachdem wir die schwierigen Baustellen nun alle hinter uns hatten, kamen wir endlich richtig voran und die Straße schien auch etwas leerer, als noch vor einer halben Stunde. Doch ich merkte schnell, dass irgendwas nicht stimmte und mein Griff um das Lenkrad wurde etwas fester, als ich weniger sprach und versuchte mich so auf Louis' Worte zu konzentrieren, dass ich nicht über das komische Grummeln nachdachte, was mein Magen gerade veranstaltete.

"Alles Okay?" Louis' klang nach einer Weile jedoch ziemlich besorgt und ich seufzte, ehe ich merkte, wie mir warm wurde und meine Hände zu schwitzen begannen.

"Mir ist irgendwie übel.."

"Ich habe doch gesagt, du hättest das Schnitzelbrötchen nicht essen sollen. Das sah absolut nicht gesund aus und hat auch noch furchtbar gerochen." Louis verzog angewidert sein Gesicht und ich verdrehte die Augen.

"Das hilft mir gerade nicht, mein Engel." Ich seufzte und fuhr auf die rechte Spur, da dort weniger los war und ich ein wenig bremsen konnte. "Kannst du weiter fahren, falls ich gleich nicht mehr können sollte?" Das Schweigen auf meiner rechten Seite brachte mich dazu, zu meinem Freund zu gucken und dabei fiel mir auf, dass wir noch nie darüber gesprochen hatten, wieso er kein Auto besaß und immer mit der Bahn fuhr. "Kannst du Auto fahren?"

"Ich habe einen Führerschein", war das erste was er sagte, bevor er den Blick abwandte. "Aber ich saß seit Jahren nicht mehr hinter dem Lenkrad."

"Wieso das?"

"Ich habe.. sagen wir, direkt an dem Tag als ich meinen Führerschein bekommen habe, mit dem Auto meines Stiefvaters einen Unfall gebaut und mich seitdem nicht mehr getraut. Dementsprechend würdest du in deinem schlechten Zustand wohl immer noch besser fahren als ich in meinem Guten."

"Einen Unfall?" Meine Stimme überschlug sich leicht und sofort schaute Louis zu mir, ehe er beruhigend seine Hand auf meine legte, die auf dem Schaltknüppel ruhte.

"Nichts Ernstes, Haz, alles gut. Es wurde auch keiner verletzt. Ich habe es nur nicht geschissen gekriegt anzufahren und als ich es dann endlich geschafft habe, bin ich dem Vordermann leicht drauf gefahren. Niemand war begeistert aber es war jetzt auch nicht dramatisch."

"Außer das du danach nie wieder Autofahren wolltest", gab ich bedenklich zurück und stoppte, als mein Bauch erneut grummelte. "Ich glaube das Brötchen war nicht gut."

"Sagte ich ja bereits." Obwohl seine Stimme spielerisch klang, konnte ich auch ein wenig Besorgnis darin erkennen. "Soll ich deine Mutter anrufen und ihr sagen, dass wir doch nicht kommen?"

"Ich glaube nicht, dass ich heute noch ein Abendessen runter bekomme..", stimmte ich ihm zu und Louis nickte, ehe er einen Kuss auf meinen Handrücken drückte und dann die Nummer meiner Mutter wählte.

Ich hörte, wie er ihr kurz von der Lage berichtete und ihr dann versprach, sich gut um mich zu kümmern, da er ja eh noch Urlaub hatte, ehe er auflegte und meinte, dass wir demnächst einen anderen Tag finden würden. Obwohl ich etwas traurig war, da Gemma ebenfalls zu Besuch daheim war, musste es wohl so kommen und somit war ich froh, als ich endlich vor Louis' WG einen Parkplatz gefunden hatte und jeder von uns so viel schnappte, wie er konnte, bevor wir uns nach oben begaben.

Die WG war ruhig, dementsprechend waren Louis' Mitbewohner gerade unterwegs, was mir ziemlich gelegen kam, denn ich konnte die Toilette förmlich nach mir rufen hören.

"Musst du dich übergeben?", fragte Louis sanft und legte seine Hand auf meinen unteren Rücken, um dort sanft drüber zu fahren und dann zu kraulen.

"Nein, ich glaube nicht. Aber ich müsste trotzdem kurz auf die Toilette."

Louis sah mich wissend an und drückte mir einen Kuss auf die Wange, ehe er mich ins Badezimmer schickte und meinte, er würde so lange die restlichen Sachen aus dem Auto holen und dann schonmal gutergehend sortieren. Damit sagte er mir indirekt, dass ich mir so viel Zeit lassen konnte, wie ich nur brauchte und ich nahm dies gerne an, als ich auch schon mit ungutem Gefühl auf der Toilette verschwand.

Nachdem ich ein Bedürfnis einigermaßen befrieden konnte, kam ich wieder heraus und stolperte fast sofort Louis in die Arme, welcher zwei Tassen in der Hand hatte und Richtung Wohnzimmer nickte.

"The Walking Dead und Tee?", fragte er und als ich sanft lächelte, erwiderte er dieses. Deswegen folgte ich ihm, legte mich aufs Sofa und bekam sofort eine Decke übergeworfen, bevor er mir meinen Tee in die Hand drückte und seinen auf dem Tisch abstellte. "Ich hole gerade noch eine Wärmflasche für deinen Bauch und schaue, was wir noch im Schrank haben." Er legte seine Lippen kurz auf meine Stirn und fuhr mir dann durch die Haare, ehe er mich anlächelte. "Ich pflege dich gesund."

"Was ist, wenn du auch Krank wirst?" Plötzlich überkam mich die Angst, dass ich doch etwas ansteckendes haben könnte, doch Louis lachte nur niedlich und schüttelte den Kopf.

"Das ist dein Brötchen, da bin ich mir ziemlich sicher. Wenn es dir heute Nacht noch nicht besser geht, solltest du aber morgen hier bleiben."

Er wurde durch den Wasserkocher unterbrochen und verließ mich für eine kurze Zeit, in der ich Netflix öffnete und nach unserer Serie schaute. Wenig später stand er wieder vor mir und drückte mir eine Wärmflasche in die Hand, die ich mir auf den Bauch legte. Fast sofort merkte ich, wie sich die Krämpfe etwas beruhigten und noch besser wurde es, als Louis sich neben mich legte und sich eng an meine Seite kuschelte.

"So habe ich mir das Ende unseres Urlaubes nicht vorgestellt..", murmelte ich nach einer Weile beleidigt und hörte meinen Freund lachen, ehe er mit den Schultern zuckte und seine Lippen kurz auf meinem Kiefer platzierte.

"Ist doch vollkommen egal, es war wundervoll. Und nächstes Mal weißt du einfach, dass du auf deinen schlauen Freund hören solltest, wenn er dir sagt, dass das Schnitzelbrötchen etwas gefährlich aussieht!"

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Oh je, da hat sich Harry passend zum Ende des Urlaubs gleich mal den Magen verdorben.. 🤭 ist euch das auch schon mal passiert?😅♥️

Wir gehen in kleinen Schritten dem Ende entgegen.. Carina und mir macht das ein bisschen Angst 😱 aber wir danken euch so sehr fürs dabei bleiben und immer noch mitfiebern! Danke für alles was ihr für diese Geschichte tut ♥️

Lots of love
Michelle &' Carina xx

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