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"Okay Harry, da du ja jetzt getrennt bist und somit frei und... single..." 3233 Words

Louis' POV

Nachdem ich schon die halbe Nacht damit verbracht hatte mir den Kopf über Harry zu zerbrechen, saß ich nun nach der Arbeit in der Bahn und versuchte das Kribbeln in meiner Magengegend zu ignorieren. Ich wusste absolut nicht wie ich mit meinen Gefühlen umgehen sollte, auch wenn er sich nun getrennt hatte, war die Angst vor einer erneuten Zurückweisung einfach so groß, dass ich mich nicht zu sehr reinsteigern wollte. Harrys Gedankengänge waren mir manchmal ein Rätsel und so wusste ich nicht, ob die Trennung für ihn auch gleichzeitig bedeutete, dass er bereit war schon wieder etwas ernstes und festes einzugehen. Trotzdem freute ich mich einfach so sehr darauf mit ihm Zeit zu verbringen, auch wenn wir uns nur nach Wohnungen umsehen würden, es würde mir auch schon reichen einfach stumm neben ihm zu sitzen.

Verwundert, dass Harry nicht oben an der Tür stand, betrat ich die Wohnung und ließ meinen Rucksack und meine Schuhe im Flur stehen, ehe ich schon leise Musik aus der Küche hören konnte. Ich blieb einen Moment im Türrahmen stehen und beobachtete ihn erstaunt dabei, wie er tatsächlich Geschirr spülte. Ein Lächeln huschte mir übers Gesicht, als ich ihn leise summen hörte und ein angenehmes Kribbeln breitete sich in meinem Körper aus.

"So, so du spülst also?", fragte ich grinsend und bekam dafür ein Kopf schütteln, ehe ich ihn leise lachen hörte.

"Mir hat mal eine ganz weise Person gesagt, dass das Spaß machen kann." Ich musste nun ebenfalls lachen und ging ein paar Schritte auf ihn zu, bevor ich mir das Geschirrhandtuch schnappte und anfing die abgewaschenen Teller abzutrocknen. Er schenkte mir ein Grübchen-Lächeln und ich grinste kurz zurück, ehe er seinen Blick wieder auf das Geschirr in der Spüle richtete. "Jetzt, wo alle Punkte auf der so-macht-spülen-Spaß-Liste erfüllt sind, macht es sogar wirklich Spaß", lachte er und ich stieg mit ein.

Gerade als ich antworten wollte hörte ich Schritte hinter mir und ehe ich mich versah hatten sich  zwei Arme um meine Beine geschlungen.

"Louuuuuu", rief Aurelia freudig aus, ehe sie sich ein wenig löste und mich anstrahlte. Mir wurde bei dieser Begrüßung ganz warm ums Herz und ich lächelte ebenfalls, bevor ich ihr durch die Haare wuschelte und dafür einen leicht bösen Blick bekam. "Hey meine Frisur!", gab sie empört von sich und ich musterte einen Moment ihre Haare.

"Das war eine Frisur?", fragte ich mit hochgezogener Augenbraue und sie fing an zu schmollen.

"Naja.. Papa macht das nicht so gerne", erklärte sie und ich warf einen Blick zu Harry, der mit den Schultern zuckte und schief grinste.

"Wenn ich deinem Papa beim Spülen geholfen habe, kann ich dir eine Frisur machen, ja?", bot ich ihr an und augenblicklich fingen ihre Augen an zu strahlen. Sie nickte wild und hüpfte ein wenig auf und ab, ehe sie laut drüber nachdachte, ob sie einen Zopf, oder doch zwei, oder sogar drei haben wollte, als Harry neben mir erneut leise lachte und seinen Kopf schüttelte.

"Jetzt musst du ihr bestimmt zwanzig Frisuren machen", gab er lachend von sich und ich zuckte mit den Schulter.

"Macht mir nichts aus, das macht sogar irgendwie Spaß", erklärte ich und wuschelte Aurelia erneut durch die Haare, dieses Mal brachte es sie aber zum kichern.

"Maus, hast du deine Sachen für Oma und Opa schon fertig gepackt?"

"Fast fertig Papi", erklärte sie stolz und streckte dabei ihren Zeigefinger in die Höhe. Sie hüpfte aus der Küche und kurz bevor sie aus der Tür verschwand, drehte Harry sich nochmal zu ihr um.

"Hast du auch an einen Badeanzug gedacht, ihr wollt doch ins Schwimmbad", erinnerte er sie und sie lief kopfschüttelnd und mit einem langgezogenen "Ohhhhh" davon. Harry wandte sich grinsend wieder dem Geschirr zu und ich tat es ihm gleich.

Wir verbrachten das Spülen damit, der Musik aus dem Radio zu lauschen und leise mit zu summen. Als wir schließlich nach einigen Minuten fertig waren, kam Aurelia schon zurück in die Küche und zog mich am Arm mit ins Wohnzimmer, wo sie sich vor das Sofa auf den Boden in den Schneidersitz setzte und mich aufs Sofa dirigierte. Sie hatte schon einen Haufen Zopfgummis in verschiedenen Ausführungen und eine Bürste bereit gelegt und war sofort dabei, mir genau zu erklären, welche Frisur sie haben wollte. Ich versuchte ihren Anweisungen zu folgen und spürte dabei Harrys Blick auf mir, der sich auf dem Sessel niedergelassen hatte.

"Hast du einen Wunsch welches Haargummi ich nehmen soll?", fragte ich sie, als ich fast fertig war mit ihrem Zopf. Sie hielt eins, mit einem kleinen Anhänger in Form einer Kirsche, in die Höhe und ich nahm es ihr lächelnd ab, um damit den Zopf zu binden. Fröhlich sprang sie auf und bedankte sich, bevor sie in den Flur rannte, vermutlich zu dem Spiegel, der dort hing.

Es herrschte einen Moment Stille, als Harry und ich einen Blick wechselten. Zum Glück war diese Stille aber nicht unangenehm und wir hatten beide ein Lächeln auf den Lippen, während mein Herz wild in meiner Brust rumhüpfte und die bekannten Schmetterlinge sich in meinem Bauch bemerkbar machten.

Das Klingeln der Haustür riss uns aus dem Blickkontakt und ich zuckte leicht zusammen, als ich schon Aurelia fröhlich "Opaaa ist daaa" rufen hörte. Harry stand auf und lief mit schnellen Schritten zur Tür, kurz darauf war schon das Brummen der Eingangstür unten zu hören. Ich sah Harry durch den Flur laufen und in Aurelias Zimmer verschwinden, während diese an der Tür stand und aufgeregt auf und ab hüpfte. Unschlüssig was ich tun sollte, blieb ich einfach auf dem Sofa sitzen, bis ich eine männliche Stimme hören konnte und kurz darauf Aurelias Lachen.

Plötzlich kam sie ins Wohnzimmer gedüst und zog mich am Arm auf die Beine. Etwas überrumpelt ließ ich mich von ihr in den Flur ziehen und sah mich automatisch nach Harry um, der aber noch nicht wieder im Flur aufgetaucht war. Dann trafen meine Augen auf den Mann im Flur, der mich freundlich anlächelte. Ich erwiderte das Lächeln und noch bevor einer von uns etwas sagen konnte ergriff Aurelia das Wort.

"Opa kennst du schon Louis? Er hat Mama im Krankenhaus gepflegt", erklärte sie und ich kratzte mich verlegen am Hinterkopf, ehe ich die ausgestreckte Hand entgegennahm.

"Schön dich kennenzulernen Louis, ich bin Robin", stellte er sich vor und bevor ich etwas erwidern konnte, hörte ich schon Harrys Räuspern hinter mir.

"Hey, hier sind ihre Sachen. Kleine Warnung, sie hat sie selber gepackt, also.. ja keine Garantie dafür, dass alles drin ist."

"Ich hab nichts vergessen Papa", mischte sich Aurelia mit ein und Harry lachte leise, ehe er ihr vorsichtig über den Kopf strich, vermutlich darauf bedacht ihre Frisur nicht zu zerstören. Robin lachte ebenfalls und nahm Harry den Koffer ab.

"Okay Schatz, wenn du das sagst, glaub ich dir." Er hockte sich vor sie auf den Boden und sie schlang ihre Arme um seinen Hals, während er ihr sanft über den Rücken fuhr. "Hab ganz viel Spaß mit Oma und Opa, ja Maus? Hab dich lieb."

"Mach ich, hab dich auch lieb Papi", erwiderte sie und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Dann löste sie sich von ihm und kam auf mich zu gelaufen um mich ebenfalls zu umarmen und sich mit einem "Tschüss Louuu" zu verabschieden. Ich winkte ihr zum Abschied und beobachtete sie einen Moment dabei, wie sie mit ihrem Opa die Wohnung verließ und uns noch einmal zu winkte, bevor Harry die Tür hinter den beiden schloß.

Harry deutete mit seinem Kopf in Richtung Wohnzimmer und ich nickte leicht, bevor ich mich umdrehte und mich wieder in dieses begab. Dort angekommen setzten wir uns beide aufs Sofa und Harry schnappte sich seinen Laptop vom Beistelltisch. Er sah mich einen Moment lang an und lächelte, bevor er sich räusperte.

"Wie war die Arbeit so?", fragte er, während wir darauf warteten, dass sein Laptop hochfuhr.

"Ganz gut, tatsächlich sogar ein wenig.. langweilig, wenn man das so sagen kann", erklärte ich und musste ein wenig lachen.

"Langweilig, weil es keinen Stress gab?"

"Naja den gibt es immer irgendwie, heute wollte die Zeit nur irgendwie nicht vergehen."

"Verstehe, solche Tage kenn ich", erwiderte er und wirkte dabei ein wenig nachdenklich. Bevor ich antworten konnte, musste ich gähnen. "Kaffee?" Ich nickte zustimmend und beobachtete ihn dabei wie er in der Küche verschwand. So sehr ich es auch versuchte, ich schaffte es nicht ihn nicht anzusehen.

Wir verbrachten den Nachmittag damit uns die Anzeigen zu verschiedenen Wohnungen anzuschauen. Vorher hatte ich noch irgendwie versucht herauszufinden, was Harry sich genau vorstellte, oder was ihm wichtig war, aber da meinte er nur er will sich nicht festlegen und er schaut einfach was ihm zusagt. Nachdem Harry soweit den ersten Papierkram erledigt und sich auf ein paar Wohnungen beworben hatte, waren wir nun zusammen mit der Bahn auf dem Weg in die Bar. Tatsächlich wurden wir sogar beide unabhängig voneinander dazu gerufen, er von Silas und ich einfach durch den Gruppenchat.

Als wir dort ankamen spürte ich schon einige Blicke auf uns, ignorierte diese aber als ich mich an einen der beiden Tische setzte, an dem Noél, Max, Silas, Alvin, Marie und tatsächlich auch Amalia saßen. Harry begrüßte Amalia mit einer Umarmung, ehe er sich an die andere Seite des Tisches setzte, dort wo noch Platz war.

Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass es mich nicht ein wenig stört, dass er nicht direkt neben mir sitzt. Die anderen saßen am Tisch nebenan und ich konnte hören, dass sie gerade über irgendwas diskutierten, wobei das eigentlich nur Damian und Ben betraf. Niall war damit beschäftigt mich und Harry abwechselnd mit offenem Mund anzustarren, während Liam Maya irgendwas auf seinem Handy zeigte. Emil unterhielt sich mit Chiara und zu meiner Verwunderung schien sogar Angélique sich an dem Gespräch zu beteiligen.

Ich wandte meinen Blick wieder ab und sah stattdessen zu Zayn, der gerade ein paar neue Getränkebestellungen aufnahm. Nachdem ich mir selbst eine Cola bestellt hatte, wurde ich schon gleich von Silas und Alvin in ein Gespräch verwickelt.

Irgendwann fiel mir im Augenwinkel auf, dass Harry sich scheinbar mit Liam unterhielt, der quasi neben ihm am anderen Tisch saß. Ich konnte nicht verhindern, dass meine Augen sich ein wenig weiteten, denn es schien tatsächlich kein unangenehmes Gespräch zu sein. Als die beiden auch anfingen zu lachen, musste mir die Verwunderung im Gesicht abzulesen sein.

Wenig später stand Noél auf und verschwand mit Harry nach draußen, was allerdings nicht nur mich überraschte, sondern auch Liam und Niall verwirrt hinterher sehen ließ, ehe beide mich mit hochgezogener Augenbraue musterten. Ich zuckte nur leicht mit den Schultern. Ich wusste zwar, dass er sich entschuldigen wollte, aber, dass er es tatsächlich nun auch tat, hatte ich nicht so schnell erwartet.

Als die beiden wieder reinkamen, versuchte ich irgendwas in Harrys Blick abzulesen, allerdings schenkte er mir nur ein Lächeln und ließ sich dieses Mal auf Noéls Platz nieder, der genau gegenüber von mir war. Mein Herz machte einen Satz, als ich seinen Duft wahrnahm und er mich noch immer lächelnd musterte. Ich erwiderte das Lächeln und wir hielten den Augenkontakt einen Moment aufrecht, bis Amalia sich neben ihn auf die Bank quetschte, ihn ansprach und ihn dazu brachte sich ihr zu zuwenden.

Ich hörte, wie sie Harry irgendwas wegen der Trennung fragte und spürte sofort Noéls Blick auf mir, der nur mit den Augenbrauen wackelte. Ich schüttelte meinen Kopf und verdrehte die Augen. Amalia verschwand zu den Toiletten und sobald Harry nicht mehr in ein Gespräch verwickelt war, räusperte sich Noél und drehte sich ein wenig in Harrys Richtung. Zwischen den beiden saß Max, der Noél aufmerksam musterte und auch ich war gespannt was er nun zu sagen hatte, ahnte aber schon, dass er etwas vorhatte, so wie er grinste.

"Okay Harry, da du ja jetzt getrennt bist und somit frei und... single..." Mein Herz rutschte mit in die Hose und ich hielt den Atem an, in der Hoffnung er würde jetzt nicht das aussprechen was sich vermutlich sowieso jeder hier dachte, während er zwischen uns beiden hin und hersah. Ich hingegen traute mich nicht Harry anzusehen. "Spricht doch nichts dagegen in eine Gay-Bar zu gehen und zu schauen, was dich da so anspricht vielleicht." Entgeistert starrte ich ihn an, bevor ich einen Blick in die Runde war, allerdings schien niemand von den anderen zugehört zu haben.

"Äh Noél?!", entfuhr es mir genervt, aber Noél ließ sich nicht beirren. Als ich mich schließlich doch traute Harry anzusehen, schien der gar nicht so abgeneigt von der Idee zu sein und zuckte mit Schultern.

"Hmm, o-okay?" Die Unsicherheit in seiner Stimme war deutlich zu hören, dennoch lächelte er leicht.

"Okay? Dann, los gehts würde ich sagen?"

"Oh, jetzt direkt? Aber die anderen?"

"Ach, die wollen eh gleich abhauen alle", er deutete mit seinem Kopf zu den anderen, die tatsächlich in Aufbruchstimmung zu sein schienen. "Das heißt wir vier können rüber ge-"

"Nett von dir mich auch zu fragen, ob ich überhaupt mit will?", unterbrach ich ihn, woraufhin er nur belustigt mit den Schultern zuckte.

"Naja, du musst nicht mitkommen, wenn du nicht willst", erklärte er und augenblicklich bemerkte ich Harrys Blick auf mir. Als ich diesen erwiderte, konnte ich die Angst darin sehen, weswegen ich schwer schlucken musste.

"Gut, ich komme mit", erklärte ich schließlich, woraufhin Noél erfreut in die Hände klatschte und sich vom Stuhl erhob. Wir folgten seinem Beispiel und verabschiedeten uns schließlich von den anderen. Gerade als wir uns auf dem Weg nach draußen machen wollten, kam Amalia uns hinterher und hielt Harry auf. Ich konnte nicht verstehen worüber sie sprachen, beobachtete Amalia nur dabei, wie sie Harry auf den Arm klopfte und ihm anschließend auf Zehenspitzen einen Kuss auf die Wange drückte und ihn in Richtung Ausgang schob.

Während Max und Noél sich den nicht all zu langen Fußweg über durchgehend unterhielten, blieben Harry und ich still ein paar Meter hinter den beiden. Ich wusste nicht was ich davon halten sollte, dass Harry in einen Gay-Club ging, um sich in seiner Sexualität auszuprobieren. Es fühlte sich irgendwie falsch an, gleichzeitig wollte ich ihm das aber auch nicht verwehren, denn er war single und ich hatte sowieso nicht das Recht, da irgendwas gegen zu sagen.

Als wir nach dann schließlich an der Theke saßen und Harry das Bier in zwei Zügen leerte, merkte ich schon die ersten gierigen Blicke in unsere Richtung. Wer sollte es ihnen auch verübeln, Harry war ziemlich attraktiv, mit Sicherheit einer der attraktivsten Personen in dem ganzen Club, wenn nicht sogar die attraktivste.

Eine halbe Stunde später, waren Max und Noél irgendwo auf der Tanzfläche verschwunden und nur hin und wieder zurück gekommen um sich einen neuen Drink zu bestellen. Harry hatte in der Zwischenzeit schon drei Typen freundlich abgewiesen und mittlerweile schon sein viertes Bier in der Hand. Er saß neben mir, nicht nah genug, dass unsere Beine sich berührten, aber nah genug, dass ich seine Wärme neben mir spürte. Harry beobachtete die beiden auf der Tanzfläche, ehe er sich plötzlich zu mir drehte und verwirrt anblickte.

"Louis?"

"Ja?"

"Ähm.. du, Noél und Max habt ihr.. also naja.. du weißt schon?", stammelte er verlegen. Ich verschluckte mich fast an meiner Cola und musste ein wenig husten, bevor ich ihn mit großen Augen ansah.

"D-du meinst.. zu dritt?" Er nickte noch immer verlegen, schaffte es nicht mal mir in die Augen zu sehen. "Nein, eww niemals", erklärte ich und schüttelte mich bei dem Gedanken daran. Im nüchternen Zustand war Noél in diesem Sinne schon ziemlich abtörnend für mich und die Vorstellung es zu dritt zu tun hatte mich auch noch nie gereizt. Harry's Blick wurde noch fragender, die Falten auf seiner Stirn noch tiefer. "Nur mit Max", fügte ich noch hinzu und ein paar Augenblicke später entspannten sich seine Gesichtszüge.

Plötzlich tauchte Noél grinsend neben uns auf und seufzte laut, ehe er sich einen Drink bestellte und sich dann wieder Harry zuwandte.

"Weißt du Harry, wenn du hier nur neben Louis sitzt, dann wirst du nicht viel rausfinden... Ich gebe dir mal ein paar Tipps, vielleicht brauchst du sie ja. Die Toiletten den ganz am Ende des Ganges sind sauberer und es gibt eine Behindertenkabine, mehr Platz und so du weißt schon. Oh und oben gibt es eine Sitzlounge, ist oft ein bisschen ruhiger da und naja kuscheliger, wenn man das möchte natürlich", erklärte Noél ihm, während er sich neben Harry an die Theke lehnte und seinen Drink in die Hand nahm. Ich warf ihm einen bösen Blick zu und schüttelte meinen Kopf, während Harry nur nervös lachte und sein Bier leer trank. Noél zuckte mit den Schultern und verschwand wieder in der tanzenden Menge. Harry drehte sich zu mir und lächelte mich unsicher an, sein Blick war dabei aber fragend.

"Sieh mich nicht so an. Ich kann dir diese 'Tipps' nicht bestätigen, aber ich würde dir vielleicht eher nicht empfehlen irgendwas auf den Toiletten zu machen, das klingt ziemlich.. unhygienisch", erklärte ich und er hob seine Augenbrauen an.

"Oh, okay danke Lou, merk ich mir.. nicht, dass ich das überhaupt vorhatte", lachte er und ich musste ebenfalls grinsen.

Dieses Grinsen verschwand allerdings, als sich plötzlich ein Mann neben ihn an die Theke setzte und das ziemlich nah. So nah, dass ihre Schultern sich berührten. Ich drehte mich von den beiden weg und versuchte mein wild pochendes Herz irgendwie zu beruhigen und die Eifersucht nicht die Überhand gewinnen zu lassen. Ich ignorierte die fremde Stimme neben mir, die mich fragte, ob ich tanzen gehen will solange, bis sie einfach wieder verschwand.

Dann merkte ich aber, wie Harry neben mir näher rutschte, weswegen ich den Blick doch wieder auf ihn richtete. Der Typ kam ihm wieder näher, als wäre es ihm egal, dass Harry es offensichtlich nicht wollte. Nebenbei schob er ihm einen Drink vor die Nase, oder eher quasi in seine Hand und drängte ihn dazu diesen doch zu trinken. Er ignorierte Harrys noch immer freundliche, in meinen Augen viel zu freundliche, Zurückweisung gekonnt. Als er ihm dann seine Hand aufs Bein legte und Harry sich sichtlich verkrampfte, konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und lehnte mich vor um den Kerl ansehen zu können. Sein Grinsen war widerlich und als ich auf seine Hand sah, die sich gefährlich auf Harrys Bein auf und ab bewegte, spürte ich wie mein Herz raste und das Blut in meinen Adern zu pochen begann.

"Wie wäre es, wenn du dich verpisst und an deiner Anmachstrategie arbeitest? Ich glaube so-" Ich schlug ihm seine Hand von Harrys Bein, bevor ich weitersprach. "kommst du nicht wirklich weit, oder wie oft hat das heute Abend schon funktioniert hm? Ach und jemanden einen Drink aufzwingen zu wollen, wirkt schon ziemlich auffällig und ich bezweifle, dass der Club hier sowas duldet, geschweige denn die Polizei. Wieso nimmst du also nicht deine widerliche Hand und machst nen Abflug, bevor ich dafür sorge, dass man die K.o Tropfen in deiner Hosentasche findet?" Ohne noch irgendwas zu sagen verschwand der Typ so schnell wie er gekommen war und ich setzte mich wieder richtig auf den Barhocker, bevor ich tief durchatmete und versuchte Harrys Blick auszuweichen.

Der Barkeeper schnappte sich den Drink und schüttete ihn aus, bevor er mir kurz zu nickte und sich dann wieder abwandte.

"Sorry.. konnte mich nicht zurückhalten..", murmelte ich leise, als ich mich schließlich doch traute Harry anzusehen. Seine leicht geweiteten, grünen Augen bohrten sich in meine und ich verlor mich in dem seltsamen Gefühl von Vertrautheit und Geborgenheit.

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Da hocken Louis und Harry jetzt wohl mit Noél und Max in einer Gay Bar... 🤭 Könnt ihr euch ein paar Gründe denken, wieso Harry bei der Idee zugestimmt haben könnte? Hatte Noél wohl eine Intention dahinter? Wenn ja, welche könnte dies sein?🤭☀️♥️

Was sagt ihr zu der Dynamik der beiden? 🌸♥️

Vielen Dank für die unglaubliche Unterstützung und eure Gedanken im letzten chapter, vor allem aber der ganzen Geschichte. Ihr seid einfach so aktiv dabei, das ist unfassbar 🥺✨ danke für alles ♥️

Lots of love and kisses
Michelle &' Carina xx

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