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Kapitel widmen wir der lieben Foodand1DJunkie 🥰 Danke für alles was du uns und diesem Buch mit deinem Dabeisein und mitfiebern gibst ♥️

"Sie kommt öfter vorbei, oder?" 3172 Words

Louis' POV

Sein warmer Atem traf auf mein Gesicht und mein eigener Atem stockte, während mein Herzschlag aussetzte, nur um dann dreimal so schnell zu schlagen. Er war mir so nah, dass ich die Tränen in seinen Augen schimmern sehen konnte. Bevor ich allerdings irgendeinen Gedanken fassen konnte, geschweige denn irgendwas tun, öffnete sich plötzlich die Tür und brachte Harry dazu, seine Hand von meiner Wange zu nehmen und ebenso wie ich, aus unserer Blase gerissen zu werden.

"Lou, da bist du ja! Wir suchen dich schon überall", gab Emil atemlos von sich, während er seine linke Hand an seiner Hüfte abstützte und mich eindringlich ansah.

"Äh, j-ja? Wieso?", antwortete ich und musste mich räuspern, weil meine Stimme sich kurzerhand verabschiedet hatte.

"Deine Mum hat angerufen. Sie ist im Krankenhaus Lou", erklärte er und mein Herz rutschte mir in die Hose, während ich schwungvoll aufsprang und zur Tür lief.

"Was? Wieso? Was ist passiert Wie geht's ihr? Geht's ihr gut?", wollte ich wissen, während ich nervös durch mein Haar fuhr und merkte, wie Panik und Angst in mir aufstieg.

"I-ich weiß nicht genau. Sie hat Mum angerufen und sie hat dann nach dir gesucht, weil du nicht an dein Handy gegangen bist. Ich glaube sie hat was mit Autounfall gesagt, aber ich weiß nicht genau. Tut mir leid, ich hab sofort versucht dich zu finden und hab Mum nicht mehr zugehört." Er hielt mir mein Handy hin, was ich ihm ein wenig zu schnell entriss und dann versuchte die Nachrichten zu überfliegen. Allerdings hatte meine Mum mich nur angerufen und nicht geschrieben. "Oh warte, sie ist im Albertinen Krankenhaus!", fügte er noch hinzu und ich seufzte laut.

"Fuck, mein Handy!" Ich klatschte mir mit meiner Hand gegen die Stirn, als mir erst so richtig bewusst wurde, dass ich es im Wintergarten liegen lassen hatte, natürlich auf lautlos gestellt. "Ich muss irgendwie hinkommen", stellte ich fest und und wollte gerade schon nach einer Bahnverbindung suchen, als ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter spürte.

"Hey, Max ist mit dem Auto hier. Er kann dich eben bringen wenn du willst?", bot Noél an und lächelte mir schwach zu.

"Klar!", gab dieser schnell von sich und tauchte hinter Noél in meinem Blickfeld auf. Bevor ich weiter drüber nachdachte, stimmte ich mit einem kurzen Nicken einfach zu und nuschelte ein ‚Danke', ehe ich mich schnell von Emil verabschiedete und im Augenwinkel noch wahrnahm, wie Harry sich neben Silas stellte, der ein paar Meter entfernt stand.

Auf dem Weg zum Auto versuchte ich meine Mutter zu erreichen, bekam aber nur die Mailbox dran, weswegen ich genervt seufzte.

Noél setzte sich auf den Beifahrersitz, während ich hinten Platz nahm und auf den Anrufbildschirm meines Handys starrte. Erneut ging nur die Mailbox dran, weswegen ich den Anruf beendete und WhatsApp öffnete. Verwundert stellte ich aber fest, dass mir auch meine Geschwister nicht geschrieben hatten.

"Wir sind in ungefähr 20 Minuten da", ließ Noél mich wissen und ich gab ein zustimmendes Brummen von mir. Einen Moment lang herrschte Stille, nur die leise Musik aus dem Radio war zu hören, bis ich die diese durchbrach.

"Seid ihr gerade erst gekommen? Sorry, dass ihr jetzt wieder abhauen müsst, ich hätte auch die Bahn nehmen können", erklärte ich leise und blickte wieder auf das Smartphone in meiner Hand, was allerdings keine Veränderung anzeigte. Ich versuchte mir zu denken, dass alles gut sei, denn sie hatte mich schließlich selbstständig angerufen.

"Ja sind wir, wir waren vorher geocachen. Alles gut Lou, ist doch kein Problem."

"Geo.. was?", fragte ich und war froh über die kurze Ablenkung meines Gehirns, dieses Wort zu identifizieren und zu rätseln, was zum Teufel er damit meinte.

"Sozusagen eine Schnitzeljagd, aber mit einem GPS-Gerät. Ist echt ganz witzig, wollte ich schon länger mal ausprobieren und da hat Max es mir jetzt geschenkt." Geschenkt... Verdammt.

"Fuck, du hast Geburtstag." Ich schlug mir erneut meine Hand gegen die Stirn und hörte ihn leise lachen.

"In der Tat ja", lachte er und ich schüttelte meinen Kopf.

"Sorry. Happy Birthday", gab ich etwas verlegen von mir und er drehte sich kurz zu mir nach hinten, um mir ein Lächeln zu schenken und sich zu bedanken, ehe er sich wieder nach vorne drehte und dem Navigationssystem widmete. Ein Blick darauf verriet mir, dass wir noch 15 Minuten fahren müssten und ich seufzte erneut, ehe ich wieder versuchte, meine Mutter zu erreichen. Vergeblich.

Als wir endlich am Krankenhaus ankamen, bedankte ich mich und machte mich mit schnellen Schritten auf den Weg ins Innere des Krankenhauses. Nachdem ich herausgefunden hatte, dass meine Mutter schon ein Zimmer zugeteilt bekommen hatte und wo dieses war, bewegte ich mich etwas hektisch dort hin.

Sie war gerade dabei, mit einem Arzt zu diskutieren, als ich das Zimmer betrat und ich atmete erleichtert aus, während ich merkte, wie sich das Gefühl von Angst und Panik ein wenig in mir löste.

"Louis! Kannst du mir mal helfen, bitte? Ich möchte nicht hier bleiben, wenn es nicht notwendig ist."

"Äh.. Mum ich glaube sie würden dich nicht hier lassen, wenn es unnötig wäre?" Ich drehte mich zu dem Arzt und erwiderte seine Begrüßung. Meine Mutter seufzte genervt und verdrehte ihre Augen, bevor ich den Arzt bat, mich aufzuklären.

"Es war nur ein leichter Auffahrunfall, aber wir würden Ihre Mutter gerne eine Nacht hier behalten, um sie beobachten zu können. Da sie eine Vorderwandplazenta hat, ist das Risiko, dass diese sich auch Stunden nach dem Unfall noch ablöst, erhöht", erklärte er und ich drehte mich wieder zu meiner Mutter, um sie skeptisch anzusehen.

"Mum, solltest du das nicht wissen?"

"Tue ich, sehr gut sogar und eben weil ich mich so gut auskenne, denke ich, ich kann das sehr gut selber einschätzen und muss dafür nicht hier sein. Mir geht es gut!"

"Wir haben hier die Geräte um es rechtzeitig feststellen zu können und auch um zu sehen, ob sich Hämatome im Bauchraum entwickeln. Es ist nur zur Vorsorge, falls etwas passiert."

"Ja Mum, du hast ja wohl kein Ultraschall und kein CT-Gerät zuhause?", pflichtete ich ihr bei und sie verdrehte ihre Augen erneut.

Der Arzt schenkte mir ein leichtes Lächeln, ehe er sich verabschiedete und das Zimmer verließ. Ich setzte mich auf das Bett meiner Mum und sah sie eindringlich an.

"Es ist eine Nacht Mum, komm schon?"

"Aber Lottie und Fizzy sind alleine zuhause und Daisy und Phoebe kommen morgen früh wieder", erklärte sie, plötzlich deutlich weniger genervt und eher besorgt.

"Wo ist denn Dan?", wollte ich wissen und hob fragend meine Augenbraue an.

"Er ist auf einer Tagung und kommt erst am Montag zurück."

"Okay, hast du ihn angerufen?"

"Nein, er soll sich keine Sorgen machen. Mir geht es gut, hab ich doch schon erklärt." Ich seufzte leise und fühlte mich, als ob wir die Rollen getauscht hätten.

"Du solltest ihm trotzdem Bescheid geben. Ich bin mir sicher er wird es nicht gut finden, wenn er es erst erfährt, sobald er hier ist. Du kannst es ihm ja schlecht verheimlichen, immerhin ist das Auto ja auch beschädigt, nehme ich an?" Sie sah einen Moment auf ihre Hände und schluckte, bevor sie schwach nickte. "Mum!"

"Okay okay, schon gut. Ich sag ihm sofort Bescheid", gab sie schließlich nach und ich nickte zufrieden.

"Ich kann heute Nacht bei euch bleiben. Lottie und Fizzy sind zwar keine kleinen Kinder mehr, aber dann sind sie nicht alleine. Okay? Und morgen früh darfst du bestimmt wieder gehen."

"Danke Lou, du bist ein Schatz." Ihre Augen füllten sich mit Tränen und ich rutschte ein wenig näher an sie heran, um meine Arme um sie zu legen. Sie schniefte in meine Halsbeuge und ich strich ihr beruhigend über den Rücken.

"Alles gut Mum?", sagte ich leise und schniefte erneut, ehe sie sich ein wenig löste und mich leicht böse anfunkelte. Ich hob meine Hände entschuldigend an. "Okay sorry, dir gehts gut, schon verstanden." Ein Schluchzen zusammen mit einem leisen Lachen verließ ihren Mund, ehe sie sich an meine Schulter anlehnte und leise seufzte. Dann berichtete sie mir davon, dass irgendein Idiot am Handy gewesen ist und deswegen nicht gesehen hat, dass der Verkehr sich vor der Ampel gestaut hatte. Als Resultat ist er dann in das Auto meiner Mum reingefahren, zum Glück mit langsamer Geschwindigkeit, was mich nicht weniger wütend machte.

Nachdem ich mich aber wieder beruhigt hatte, wurde ich plötzlich eindringlich von meiner Mutter gemustert, die ungefähr jede Pore meines Gesichtes begutachtete.

"Schätzchen, du hast geweint und du bist so aufgewühlt.." Ich gab ihr keine Antwort darauf, denn ich war mir ziemlich sicher, dass es egal war was ich sage, sie wusste sowieso, dass es nicht nur wegen ihr war. "Möchtest du darüber sprechen?" Ich seufzte leise und ließ meine Schultern ein wenig hängen.

"Ich weiß nicht was ich tun soll, Mum..", gab ich zu und schloss für einen Moment meine Augen. Wenig später spürte ich ihre warme Hand an meiner Wange.

"Harry?", hauchte sie und ich nickte schwach, ehe ich meine Augen wieder öffnete und ihr leichtes Lächeln sah. "Folge deinem Herz, mein Schatz. So kitschig es auch klingt, es wird dir zeigen, was du tun sollst und was du brauchst."

"Ich verstehe mein Herz aber nicht. Ich will mich nicht von ihm fern halten, aber ich weiß nicht, ob ich einfach so mit ihm umgehen kann, als wäre nichts gewesen.. ich bin so überfordert, alles macht keinen Sinn und er sagt mir er vermisst mich, wie soll ich damit denn bitte umgehen?", erklärte ich frustriert und ihre Hand fand meine, um diese sanft zu drücken.

"Die Liebe macht nunmal nicht immer Sinn.. Du musst ihn nicht aus deinem Leben vertreiben, wenn du dich damit nicht gut fühlst, aber du musst auch nicht so tun, als wäre nichts gewesen.. das wäre auch nicht richtig. Vielleicht wird es ein wenig klarer und leichter mit der Zeit, oder es ergibt sich noch etwas womit du jetzt nicht rechnest.."

Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern soll, deswegen ließ ich mich von ihr erneut in eine Umarmung ziehen und wir blieben ein paar Minuten lang so sitzen.

Sie bestand darauf, dass sie mir einen Taxi bezahlt, damit ich zu Lottie und Fizzy kommen würde, obwohl ich genauso gut auch die Bahn hätte nehmen können. Aber mit der schwangeren und emotionalen Mutter diskutiert man schließlich nicht, also drückte ich knapp eine halbe Stunde später dem Taxi-Fahrer das Geld in die Hand und verschwand im Haus. Ich fand Lottie und Fizzy im Wohnzimmer vor, beide an ihrem Handy und mit Kopfhörern in den Ohren.

Nachdem ich beide auf mich aufmerksam gemacht hatte und ihnen erklärt hatte, wieso ich jetzt da war und, dass sie sich keine Sorgen machen mussten, beschlossen wir, uns etwas zu Essen zu bestellen und noch einen, oder auch zwei, Filme zusammen anzuschauen. Es war zwar schon später, aber da Wochenende war und weil ich merkte, dass beide sich natürlich trotzdem sorgten, ließen wir uns davon nicht abhalten.

Während die beiden sich ihre Pizzen reinschaufelten, fehlte mir jeglicher Appetit, weswegen ich es nur schaffte, zwei Nudeln zu essen. Stattdessen schnappte ich mir mein Handy und beantwortete die Nachrichten, die ich in den letzten Stunden so bekommen hatte.

Als ich in Harrys Chat landete, machte mein Herz einen Satz und ich konnte nicht anders, als an die ganze Situation im Kinoraum zu denken. Mir wurde warm und ich schluckte schwer, als mir sein Gesicht bildlich vor meinen Augen erschien, bereit, um mir noch näher zu kommen. Und wären wir nicht gestört worden, hätte ich nicht gewusst, ob ich ihn nicht auch geküsst hätte; denn in diesem Moment sind all meine Gefühle durchgedreht.

Harry (Sa. 20:56 Uhr)

Ich hoffe mit deiner Mum ist so weit alles okay?

Ich (So. 00:24 Uhr)

Ja soweit schon, sie bleibt aber über Nacht zur Kontrolle da.

Danke fürs Nachfragen Harry


Nachdem ich mich auch bei Emil gemeldet hatte, wollte ich mein Handy gerade schon weglegen, als plötzlich eine neue Nachricht aufploppte.

Harry (So. 00:28 Uhr)

Das ist gut, oder?

Was ist passiert?

Ich (So. 00:29 Uhr)

Wenn sich bis morgen nichts entwickelt, ist das gut ja

So ein Idiot war beim Fahren am Handy und ist meiner Mum dann draufgefahren


Harry (So. 00:30 Uhr)

Nein? Verdammt, wie können Menschen denn so scheiße dämlich sein und ihr blödes Handy beim Fahren benutzen?!

Gehts dir auch gut?

Seine Frage überforderte mich, denn ich hatte keine Ahnung, was die Antwort darauf war. Ich blickte einen Moment zu meinen Schwestern, die mittlerweile aufgegessen und sich beide auf der Couch unter einer Decke eingekuschelt hatten, während sie gespannt den Film verfolgten.

Ich (So. 00:32 Uhr)

Ich weiß auch nicht, was bei diesen Menschen falsch im Kopf ist...

Ich denke schon ja, danke

Und dir?

Harry (So. 00:33 Uhr)

Sicher Lou?

Erneut zog sich mein Herz schmerzhaft zusammen und wenn ich ganz ehrlich war, würde ich gerade am liebsten einfach nur in seinen Armen liegen, seinen Duft einatmen und mit meinen Fingern seine Tattoos nachfahren, während er mir beruhigend über den Rücken streicht.

Ich (So. 00:34 Uhr)

Ich weiß nicht..

Gute Nacht Harry


Harry (So. 00:34 Uhr)

Gute Nacht Lou.. schlaf gut ja?

*****

Meine Mum durfte am nächsten Tag tatsächlich wieder nach Hause, weil alles gut aussah und es keine Auffälligkeiten gab. Erleichtert merkte ich, wie damit wenigstens ein wenig Last von meinen Schultern abfiel. Dan hatte beschlossen, einen Tag eher zurückzukommen und nachdem Delia meine Mum abgeholt und nach Hause gebracht hatte, blieb ich noch so lange, bis mein Stiefvater wieder da war.

Anschließend machte ich mich mit Emil zusammen auf den Weg zu seiner Arbeit, wo ich ihn zunächst ein wenig dabei beobachtete, wie er Bücher neu einsortierte, bis irgendwann jemand anders meine Aufmerksamkeit auf sich zog.

"Emil?" Mein bester Freund zuckte zusammen, ehe er sich zu mir wandte und mich fragend ansah. "Sie.." Ich deutete auf das Mädchen, welches sich gerade an einem Regal aufhielt und irgendwas zu suchen schien. "Sie kommt öfter vorbei, oder?"

"Ja, meistens jeden Montag, Donnerstag und Sonntag. Manchmal auch noch an den anderen Tagen. Wieso?" Ich musste ein bisschen schmunzeln, als ich bemerkte, wie sie immer wieder nervös hier hin sah und dann schnell wieder so tat, als würde sie sich mit einem Buch in ihrer Hand beschäftigen. "Lou?"

"Ich glaube, sie mag dich", erklärte ich ihm und augenblicklich schossen seine Augenbrauen in die Höhe, während sein Gesicht sich rot färbte und er seine Augen aufriss.

"W-wie? Warum denkst du das?"

"Weil sie so oft herkommt.. und dich dann immer so beobachtet. Hast du schonmal mit ihr gesprochen?"

"N-nein.. also ja, doch, aber nur wenn sie etwas ausgeliehen oder weggebracht hat." Er sah einen Moment lang zu ihr, bevor er seinen Kopf schüttelte und wieder zu mir sah. "N-nein.. wieso sollte sie mich mögen, sie kennt mich doch gar nicht?"

"Vielleicht gefällst du ihr ja einfach und sie möchte dich kennenlernen?"

"Hm.. i-ich weiß nicht, wie willst du das wissen, nur indem du sie ansiehst, Lou?"

"Tue ich nicht Emil, ich vermute es nur. Wieso fragst du sie nicht mal, ob sie mit dir einen Kaffee - sorry, ich meine Tee, trinken geht?" Seine Augen wurden wieder groß und er schüttelte wild seinen Kopf. "Bevor du gleich nein sagst; mach eine deiner Ja- oder Nein Listen und schau, ob wirklich was dagegen spricht. Ich weiß es ist nicht leicht jemanden einfach anzusprechen, aber ich bin mir fast sicher, sie freut sich sehr darüber. Sie beobachtet dich gerade übrigens wieder." Sein Kopf schnellte in die Richtung der jungen Frau und seine Wangen wurden noch dunkler, ehe er laut schluckte. "Du hast nichts zu verlieren, Emil. Aber du könntest eine neue Freundin, oder sogar mehr, gewinnen, wenn du dich traust."

"O-okay..", nuschelte er überfordert und ich schenkte ihm ein aufrichtiges Lächeln.

Als ich an dem Abend im Bett lag, schickte Emil mir noch ein Foto seiner Liste und tatsächlich zeigte ihm auch diese, dass er zumindest versuchen sollte, die junge Frau anzusprechen, welche sowieso schon sehr interessiert an ihm wirkte. Ich wusste zwar, dass es ihm Überwindung kosten würde, aber wenn er eine Liste macht und die 'Ja-Seite' überwiegt, dann schaffte er es meistens auch, sich zu überwinden.

Zufrieden schlief ich schließlich ein, wenn jemand endlich mal verdient hat die Möglichkeit zu bekommen, zu erfahren was Liebe ist, dann Emil.

*****

Eine Woche später saß ich seit langem Mal wieder in der Bar und lauschte gerade den Gesprächen der anderen.

Emil hatte Miriam, oder auch Miri von ihren Freunden genannt, tatsächlich schon beim nächsten Mal, als sie wieder in die Bibliothek kam, angesprochen und die beiden hatten sich für nächste Woche verabredet, um in Emils liebstes Büchercafé zu gehen. Ich hatte ihm heute Abend vermutlich schon 5 Mal gesagt, wie stolz ich auf ihn war und ich hatte nicht vor damit aufzuhören, auch wenn er jedes Mal rot anlief und 'Pscht' machte, damit die anderen noch nichts davon mitbekamen.

Als ich gerade wieder mit meinen Gedanken abschweifte, spürte ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter. Irritiert blickte ich auf und stellte fest, dass es Zayn Hand war. Er lächelte leicht und nickte dann hinter sich in Richtung der Bartheke.

Ich folgte ihm schließlich dort hin und setzte mich etwas unsicher auf einen der Hocker. Er verschwand wieder hinter der Theke, blieb aber vor mir stehen, während er sich ein Glas schnappte und dieses putzte. Er fragte mich ein wenig nach meinen letzten Wochen, in denen wir uns nicht gesehen hatten, aus und nachdem wir uns einige Minuten lang ausgetauscht hatten, sah ich ihn schließlich fragend an.

"Wolltest du etwas bestimmtes von mir?", fragte ich ihn und er seufzte leise.

"Ja, ich wollte mit dir über Harry sprechen.. oder eher dir noch etwas sagen, was du bitte in all dem Chaos nicht vergessen sollst."

"Okay.. was denn?", wollte ich wissen, merkte dabei schon, wie sich mein Magen zusammenzog und mein Herz anfing zu rasen und das nur bei dem bloßen Gedanken an Harry.

"Er ist kein schlechter Mensch. Er ist einfach nur verloren.. und du warst der Schritt für ihn, um sich selber zu finden. Es tut mir leid, dass du in diesem Prozess verletzt wurdest, Louis, aber du warst das beste was ihm hätte passieren können und es war wirklich nie seine Absicht, dich zu verletzen. Er ist jetzt vermutlich durch die Trennung noch aufgewühlter und gestresst, aber-" Mein Herz setzte aus und ich riss meine Augen auf. Hatte ich mich gerade verhört?

"Trennung?", fragte ich ihn ungläubig und er nickte mit einem verwirrten Gesichtsausdruck.

"Ja.. von Olivia?"

"W-was? Trennung? W-wie, so richtig?"

"Du.. er hat dir nichts gesagt? Oh wow, okay, also.. das meinte ich aber damit, Louis, er ist bestimmt gerade sehr gestresst..." Ich hörte ihm gar nicht mehr richtig zu und versuchte irgendwie die Information zu verarbeiten, die er mir gerade gegeben hatte. Harry hat sich von Olivia getrennt? Wann ist das bitte geschehen und was noch viel wichtiger ist; wieso hatte er nichts gesagt?!

"Sorry Zayn, ich glaube ich muss los." Ich stand viel zu schnell auf, weshalb ich kurz schwankte, mich aber schnell wieder fing, bevor ich Zayn das Geld für meine Cola auf die Theke legte und mich an einem entschuldigenden Lächeln versuchte, dabei aber kläglich scheiterte. Stattdessen bekam ich ein aufmunterndes Lächeln von ihm.

"Alles gut Louis, viel Erfolg", rief er mir noch hinterher, während ich schon aus der Bar stürmte.

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Na Lou sei Dank war mit Jay nichts schlimmes - trotzdem ist es natürlich erstmal ein Schock 😧

Außerdem hat sich Emil durch Louis (& seine Ja-und Nein Liste) tatsächlich getraut, das mysteriöse Mädchen in der Bücherei anzusprechen. Dabei handelt es sich um niemand geringeren als die Liebe Foodand1DJunkie . Ich hoffe du freust dich, nun auch wahrhaftig in der Welt dieses Buches an seiner Seite stehen zu können 🥰 Zumindest, wenn es tatsächlich etwas wird 🤭♥️
Schreibt ihr auch Pro- und Kontra Listen?

Jetzt aber zu unserem, wieder sehr fiesen, Cliffhanger. Harry ist also von Olivia getrennt... was sind eure Vermutungen? Wie kam es dazu? Und wie geht es jetzt für Larry weiter? 💙💚

Sehr viele Fragen und Informationen, es tut mir leid... wir wünschen euch aber eine wundervolle Woche! Danke das ihr trotz des Dramas in den letzten Kapitel weiterhin bei diesem Buch dabei seid ♥️

Lots of love
Michelle &' Carina xx

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