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Sternchen nicht vergessen ♥️
"Lou, du musst ihn abholen, er will nicht gehen." 3023 Words
➵ Louis' POV
"Sie hat ihre Augen geöffnet, Harry." Verwirrt huschten seine Augen zwischen meinen hin und her.
"W-was?", fragte er mit zitternder Stimme und warf einen Blick hinter mich in das Zimmer hinein, in dem sich gerade zwei Ärzte und Anita versammelt hatten.
"Ja, ich wollte dich gerade informieren, aber sie-" Weiter kam ich nicht denn er quetschte sich an mir vorbei und lief mit schnellen Schritten auf das Bett zu. Ich drehte mich ebenfalls um und schloss die Tür, damit nicht die ganze Station mitbekam, was hier drinnen geschah, obwohl das sowieso schon der Fall war.
Ich atmete tief durch, ehe ich mich neben Anita stellte und den einen Arzt dabei beobachtete, wie er Harry gerade alles berichtete, während der andere versuchte erneut eine Reaktion von Olivia zu bekommen.
Ihre Augen hatten sich nach wenigen Augenblicken wieder geschlossen und sie hatte während sie geöffnet waren auf keinen Reiz reagiert, genauso wie jetzt. Mir war klar, dass das nicht zwingend ein schlechtes Zeichen sein musste, denn sie könnte auch einfach nur mehr Zeit brauchen um all die Medikamente, die ihren Körper runtergefahren haben, wieder loszuwerden.
Allerdings bestand ebenso die Möglichkeit, dass sie sich im sogenannten Wachkoma befand, bei dem sie zwar eigentlich wach zu sein scheint, aber kein Bewusstsein zeigt und nicht auf ihre Umwelt reagiert. Das würde bedeuten, dass ihr Hirn eine schwere Schädigung davon getragen hat und dieser Zustand könnte durchaus für immer anhalten. Zwar könnte es sein das sie nach Monaten oder sogar Jahren immer mehr reagiert und quasi ein wenig erwacht, aber je nachdem wie schwer die Schäden in ihrem Gehirn sind, ist das eher unwahrscheinlich.
Doch so wie immer, versuchte ich positiv zu bleiben. Es war jetzt wichtig sie nicht zu überfordern und herauszufinden, ob sie tatsächlich im Wachkoma liegt, oder einfach noch nicht wieder bei vollständigem Bewusstsein ist, es aber bald sein könnte. Dafür mussten die Ärzte und wir genau schauen, ob sie zum Beispiel mit einer Pupillenweitung oder einem veränderten Blutdruck darauf reagierte, dass Angehörige, wie Harry hier waren.
Harry wusste das alles vermutlich nicht, denn bislang war es noch nie zu diesem Moment gekommen und ich hatte gerade nicht das Gefühl als sei er überhaupt aufnahmefähig. Viel mehr starrte er Olivia einfach nur an und ich konnte erkennen, dass seine Hände leicht zitterten. Eine tiefe Falte hatte sich auf seiner Stirn gebildet und er schluckte mehrmals schwer, während sein Brustkorb sich in unregelmäßigen Abständen hob und senkte.
Als der Arzt seine Erklärung beendet hatte, bohrten sich Harrys Augen plötzlich in meine und ich räusperte mich leise, ehe ich meinen Blick schweren Herzens abwandte und stattdessen den Arzt ansah, der scheinbar auf eine Antwort wartete. Bevor ich allerdings etwas sagen konnte, ergriff Anita bereits das Wort.
"Wir machen die Tests sofort, ich denke Harry braucht eben noch einen Moment"
"Okay, aber gebt sofort Bescheid wenn sich irgendwas tut, ich bleibe heute sowieso länger." Anita nickte und die beiden Ärzte verabschiedeten sich kurz von Harry, wobei der jüngere ihm eine Hand auf die Schulter legte und diese einen Moment drückte, ehe die beiden aus der Tür verschwanden. Harry blieb wie angewurzelt stehen und sein Blick wanderte von Olivia zu mir, was mir mit Anita neben mir ziemlich unangenehm war.
"Du hast gleich frei Louis, ich kann das machen."
"Alles gut, ich hab noch ein bisschen Zeit." Sie wechselte einen Blick zwischen Harry und mir, der das allerdings scheinbar gar nicht mitbekam und nickte dann, ehe sie mir kurz auf die Schulter klopfte und mir ein kleines Lächeln schenkte.
"Okay, du weißt ja was du tun musst? Sag Bescheid wenn du Hilfe brauchst, oder ich übernehmen soll." Ich nickte und beobachtete sie dabei, wie sie zur Tür lief und kurz darauf das Zimmer verließ.
"Harry?" Er reagierte nicht und wandte seinen Blick auch nicht mehr von Olivia ab. "Harry?", versuchte ich es erneut, bekam allerdings keine Reaktion, weswegen ich mich zur anderen Bettseite begab um mich neben ihn zu stellen. "Haz." Ich ignorierte das Gefühl was sich in mir ausbreitete, weil ich ihn vor seiner Ehefrau mit einem Spitznamen ansprach, den ich ihm gegeben habe und hoffte einfach er würde vielleicht so aus seiner Starre erwachen. Ich nahm vorsichtig seine Hand und drückte diese kurz, was ihn tatsächlich dazu brachte sich zu mir zu drehen. Ich versuchte ihn aufmunternd anzulächeln und drückte ihn dann vorsichtig auf die Bettkante, bevor ich seine Hand wieder los ließ. "Setz dich kurz, bitte." Er tat worum ich ihn gebeten hatte und ich stellte mich mit etwas Abstand vor ihn.
"W-was.. sie.. sie?", seine Stimme brach und er senkte seinen Blick auf die Hand von Olivia, die nicht weit entfernt von seinem Oberschenkel lag.
"Soll ich dir nochmal erklären, was passiert ist?" Er nickte und ich hörte ihn zittrig ein und ausatmen. "Okay.. ich habe gerade ihre Werte kontrolliert, als sie plötzlich ganz langsam ihre Augen ein Stückchen geöffnet hat und-"
"Sie.. sie hat dich angesehen?", unterbrach er mich und sein Blick huschte wieder von ihr zu mir.
"Sie hat in meine Richtung gesehen, aber es wirkte nicht so als würde sie mich direkt ansehen.. Deswegen müssen wir jetzt ein paar Tests machen Harry. Und du musst mir dabei helfen, okay?" Völlig überfordert nickte er schwach, während die Falte auf seiner Stirn noch tiefer zu gehen schien, als noch vor ein paar Augenblicken. "Hey.. schon gut, das ist jetzt viel auf einmal ich weiß. Sie hat seitdem nicht wieder reagiert, aber es ist erst ein paar Minuten her und es kann durchaus sein, dass sie auf dich reagiert Harry. Es ist wichtig, dass wir jetzt schauen, ob sie noch nicht reagieren kann und nur noch ein paar Tage braucht um es wirklich aktiv zu tun.. Du musst ihr nur zeigen, dass du da bist und ich schaue, ob ihr Körper irgendwie auf dich reagiert, ja? Kannst du das machen?" Er schien einen Moment in seinen Gedanken zu versinken und mir kam plötzlich der Gedanke, dass er vielleicht auch nicht wollte, dass gerade ich diese Tests mit ihm und Olivia machte. Ich räusperte mich leise und warf einen Blick auf die Uhr an der Wand. Meine Schicht wäre sowieso in einigen Minuten beendet, doch ich wollte ihn eigentlich nicht alleine hier lassen, außer es ist das was er möchte, dann müsste ich es schweren Herzens tun. "Ich kann auch Anita holen", fügte ich schließlich noch hinzu und fast sofort schoss Harrys Kopf in die Höhe und seine grüne Augen, die ein wenig glitzerten, trafen auf meine.
"N-nein, bleib.. bitte", hauchte er leise und griff nach meinem Handgelenk. Mein Herz setzte kurz aus, ehe es doppelt so schnell weiter schlug und sich das Kribbeln in meinem Bauch und an der Stelle, die er berührte, bemerkbar machte. Ich schaffte es nur zu nicken, ehe ich schwer schluckte und einen kurzen Moment lang über seinen Arm strich und mich dann aus seinem Griff löste, um näher an das Bett zu treten. "W-was soll ich tun?", fragte er noch immer mit zittriger Stimme und ich warf einen Blick auf ihre Hand, neben seinem Bein. Er verstand worauf ich hinauswollte und griff etwas zögerlich nach ihrer Hand, ehe er sanft über diese strich.
"Olivia merken Sie das? Ihr Ehemann ist jetzt auch da, er sitzt direkt neben Ihnen", sagte ich, nun an Olivia gewandt und ignorierte das leichte Stechen in meiner Brust gekonnt. Ich untersuchte ihre Pupillen, die allerdings keine Veränderung aufwiesen, während ich auch immer wieder einen Blick auf ihren Blutdruck warf, der sich aber auch nicht veränderte. Ich wies Harry an, sie weiter zu berühren und den Druck auf ihre Haut zu verstärken, doch auch das brachte ihren Körper nicht dazu zu reagieren.
Harry seufzte leise, als sich auch nach mehreren Minuten nichts tat. Doch ich wollte das so schnell nicht aufgeben, irgendwas sagte mir, dass sie sehr wohl merkte, dass er da war und es auch irgendwie zeigen würde.
"Aurelia", gab ich schließlich von mir und Harry sah mich fragend an. "Erzähl ihr.. uns doch von Aurelia." Seine Augen leuchteten einen Moment lang auf und seine Miene erhellte sich ein wenig, ehe er sich räusperte, einmal tief Luft holte und dann anfing zu erzählen. Ich konzentrierte mich auf alle Möglichkeiten, wie ihr Körper reagieren könnte und versuchte alles genau zu beobachten, als plötzlich tatsächlich etwas geschah. Ihre Herzfrequenz veränderte sich merklich, während Harry ihr gerade davon berichtete, dass sie ihren ersten Milchzahn verloren hatte und jetzt ganz stolz mit einer Zahnlücke durch die Gegend wirbelte. Ein unkontrollierbares Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus und ich legte ebenfalls kurz eine Hand auf Olivias Arm. "Ich glaube, die Geschichte finden Sie auch sehr niedlich, richtig Olivia?" Harry sah mich fragend an, ehe sein Blick auf den Monitor wanderte und er scheinbar versuchte irgendwas herauszufinden. "Ihre Herzfrequenz hat sich deutlich verändert, das ist eine Reaktion, eine eindeutige sogar Harry", erklärte ich ihm und seine Augen weiteten sich, ehe er laut schluckte und gerade ansetzte etwas zu sagen, als die Tür leise aufging.
"Und, wie sieht es aus?", fragte Anita und kam ein paar Schritte in das Zimmer herein.
Ich erklärte ihr, wie genau Olivias Herzfrequenz sich verändert hatte und auch in welchem Moment. Sie lächelte leicht, als sie ihre Hand auf Harrys Schulter ablegte und ihm ebenfalls erklärte, dass es gut ist, dass ihr Körper reagiert, auch wenn wir nicht sagen können, ob diese Reaktion bewusst oder unbewusst passiert ist. Dann drehte sie sich wieder zu mir und tippte auf ihre Armbanduhr.
"Du hast seit einer halben Stunde frei mein lieber, du solltest gehen."
Ich warf ebenfalls einen Blick auf die Uhr und seufzte leise, ehe ich ergebend nickte. Eigentlich wollte ich noch immer nicht gehen, aber ich hatte keine Erklärung dafür, warum ich länger hier bleiben sollte und es war nun mehr denn je möglich, dass Olivia genau mitbekam was hier im Zimmer geschah. Da konnte ich nicht einfach hier bleiben und Harry Gesellschaft leisten, so gerne ich das auch getan hätte.
"Ich komme mit raus, dann hast du einen Moment alleine Harry, sprich ruhig weiter mit ihr." Sie lief vor und ich wechselte einen kurzen Blick mit Harry, ehe ich ihr folgte. Im Flur angekommen sah sie sich kurz um, ehe sie auf das Stationszimmer deutete und ich ihr auch dorthin wieder folgte.
"Gute Arbeit Louis." Etwas perplex sah ich sie an und beobachtete sie dabei, wie sie die Tür anlehnte.
"Wie?", fragte ich sie und sie schüttelte lächelnd ihren Kopf.
"Ich glaube, es hätte niemand sonst geschafft, Harry zu beruhigen und ihn dazu zu bringen so erfolgreich bei den Tests zu helfen."
"Ach, das ist doch mein Job?", erwiderte ich und sie schüttelte erneut ihren Kopf.
"Ja, das stimmt. Hör zu ich weiß, du würdest lieber hier bleiben.. bei ihm. Aber das geht nicht. Ich verspreche dir ich achte ein wenig auf ihn, okay?"
"Danke Anita...", nuschelte ich überfordert, weil sie so direkt war. Mir war bewusst, dass sie vermutlich ahnte, dass da etwas zwischen mir und Harry war, aber bisher hatte sie das nicht angesprochen.
"Jetzt los, geh sonst kriegst du Ärger mit der Stationsleitung, wenn sie dich noch hier sieht."
Ich tat wie mir befohlen und verabschiedete mich, während ich mit schnellen Schritten durch die Station lief und mich zum Umkleideraum begab. Dort angekommen blieb ich ein paar Minute auf der Bank sitzen und versuchte meinen Kopf zu sortieren. Ich beschloss Emil auf der Arbeit zu besuchen und machte mich schließlich auf den Weg dorthin. In der Bahn fischte ich mein Handy aus meinem Rucksack und schrieb Harry eine Nachricht.
Ich (15:01 Uhr)
Tut mir leid, dass ich gehen musste Haz..
schreib mir wenn etwas ist, oder du etwas brauchst.. ich bin da, okay? ❤️
Bei Emil angekommen, erzählte ich ihm von den letzten Tagen und den Ereignissen heute vormittag. Die Tatsache, dass Harry und ich noch nicht wirklich darüber gesprochen haben, was eigentlich ist, wenn sie wirklich erwacht, also so, dass sie auch aufnahmefähig ist und auch in irgendeiner Form kommunizieren kann, beunruhigte mich.
Emil versuchte mir zwar gut zuzureden, aber Harry hatte ein Gespräch in die Richtung immer versucht abzublocken und ich war mir fast sicher, dass es jetzt nicht anders sein würde. Ich wollte so gerne für ihn da sein, aber ich wusste nicht wie und ob er das auch zu lassen würde. So wie ich ihn kannte, würde er das Krankenhaus jetzt vermutlich nur widerwillig verlassen, um nichts zu verpassen, so wie kurz nach dem Unfall. Emil überredete mich nach seiner Schicht noch dazu, etwas essen zu gehen und verwickelte mich immer wieder in ein Gespräch.
Wir saßen gerade auf einer Bank am Hafen, nachdem wir unsere Nudeln geleert hatten und ich beobachtete ein paar Schiffe. Ich bemerkte gar nicht, wie die Zeit verging, bis ich plötzlich das Vibrieren in meiner Tasche wahrnahm. Irritiert darüber, dass Liam mich anrief, obwohl er gerade auf der Arbeit war, hob ich ab und merkte wie sich Nervosität in meinem Körper breit machte.
"Ja? Alles okay?", fragte ich, noch bevor er etwas sagen konnte.
"Lou, du musst ihn abholen, er will nicht gehen. Anita und ich kriegen ihn nicht dazu zu gehen." Ich seufzte leise und schüttelte meinen Kopf. Sowas hab ich mir ja schon gedacht.
"Okay, ich bin gleich da. Ich schreib dir wenn ich am Eingang bin. Schickst du ihn dann runter? Vielleicht kommt er wenn ich auf ihn warte.. dann muss ich nicht.."
"Verstehe schon, mach ich." Er legte auf und ich sah einen Moment lang auf meinen Bildschirm. Harry hatte mir nicht zurückgeschrieben, aber das hatte ich schon erwartet.
"Musst du los?", fragte Emil und ich nickte. "Okay Lou, schreib mir wenn was ist. Sei einfach Lou, das wird ihm schon genug helfen, okay?" Er stand auf und zog mich ebenfalls auf die Beine, ehe er mich in eine enge Umarmung verwickelte und mich damit ein wenig zum Schmunzeln brachte.
"Danke, Emil. Was würde ich nur ohne dich tun?" Er schüttelte verlegen seinen Kopf und hielt mir meine Jacke hin, die ich auf der Bank abgelegt hatte, weil es doch noch zu warm für eine Jacke war und die Sonne noch gut schien.
"Jetzt geh schon Lou, er braucht dich." Ich nickte und verabschiedete mich von ihm, ehe ich mich zur nächsten Bahn begab und zum Glück noch die erwischte, die gerade bereit stand.
Ich schrieb Liam, dass ich da bin und blieb ein paar Meter vor der Eingangstür stehen. Nach einigen Momenten konnte ich tatsächlich Harry auf die Tür zulaufen sehen. Ich hatte zwar gehofft, dass er kommt, wenn ich da bin, aber das er es tatsächlich auch tat, machte mich irgendwie glücklich, das konnte ich nicht leugnen.
Als er dann allerdings näher kam und ich seinen Blick sehen konnte, zog sich mein Herz wieder zusammen. Er sah so besorgt und fertig aus und ich beschloss in dem Moment, ihn definitiv nicht mit dem Auto fahren zu lassen. Ich sah mich einmal um, stellte fest, dass niemand in der Nähe war und kam ihm dann auf den letzten Metern entgegen.
Bei ihm angekommen zog ich ihn, ohne ein Wort zu sagen in meine Arme. Nach ein paar Sekunden legte er seine Arme ebenfalls um mich und drückte sich fest gegen mich. Wir blieben ein paar Augenblicke lang so stehen, bis ich mich ein wenig von ihm löste und ihm sanft über den Arm strich.
"Möchtest du mit zu mir, oder soll ich bei dir übernachten?", fragte ich ihn und er schien einen Moment zu überlegen.
"Zu dir... bitte..", sagte er leise und ich nickte, ehe ich ihn dabei beobachtete, wie er seine Autoschlüssel aus der Hosentasche holte. Ich nahm ihm diese vorsichtig aus der Hand und ignorierte seinen fragenden Blick.
"Nein Haz.. die bringen wir Zayn, er kann dein Auto bestimmt wegfahren.. wir fahren mit der Bahn, okay?" Er nickte einfach nur, ehe wir uns beide in Bewegung setzten und den kurzen Weg zu Zayn in die Bar, schweigend nebeneinander her liefen. Dort angekommen, reichte ein Blick in sein Gesicht, um zu wissen, dass er lieber draußen warten wollte. "Bin gleich wieder da", sagte ich und drückte kurz seine Hand, bevor ich mich in die überraschenderweise recht volle Bar begab. Zayn war gerade dabei ein paar Tische abzuputzen und bemerkte mich erst, als ich ihm eine Hand auf die Schulter legte. Er zuckte kurz zusammen, ehe er sich umdrehte und mich verwirrt ansah.
"Hey, sorry wenn ich dich erschreckt habe. Ich wollte dir Harrys Autoschlüssel bringen.. vielleicht kannst du sein Auto wegfahren? Der Parkplatz ist so teuer, aber ich glaube er sollte jetzt lieber nicht mit dem Auto fahren, deswegen nehm ich ihn in der Bahn mit." Sein Blick wurde noch irritierter und fragender. Er warf sich das Handtuch auf die Schulter und blickte zur Tür, die gerade geöffnet wurde.
"Was ist denn los? Ist alles gut?" Oh. Er wusste es gar nicht. Ich hatte irgendwie gehofft Harry hätte ihm und Amalia Bescheid gegeben und mit den beiden gesprochen.
"Olivia hat heute kurz ihre Augen geöffnet.. Harry war jetzt den ganzen Tag im Krankenhaus und ich glaube er kann damit nicht so wirklich umgehen.. er sieht ziemlich fertig aus und wollte nicht gehen, deswegen hab ich ihn abgeholt", erklärte ich ihm kurz die Geschehnisse des heutigen Tages und er sah mich mit großen Augen an.
"Sie hat die Augen geöffnet? Wow.. was.. was heißt das?"
"Es ist schwer zu sagen, sie hat nicht wirklich reagiert.. und die Augen auch nicht wieder geöffnet. Aber als Harry ihr von Aurelia erzählt hat, hat sich ihre Herzfrequenz verändert.. Die Ärzte hoffen drauf, dass sie auch noch bewusst reagiert.. aber es ist immer noch alles ein Hoffen und Bangen, ob sie richtig aufwacht..."
"Verdammt.. das ist irgendwie der Moment auf den man so lange gewartet hat.. schreibst du mir bitte wie es ihm geht? Ich glaube er schafft es nicht sich selber zu melden."
"Klar, mach ich Zayn."
Wir verabschiedeten uns von einander und als ich wieder aus der Bar kam stand Harry an die Wand gelehnt, mit geschloßenen Augen da. Ich konnte sehen, wie er versuchte, bewusst tief ein und auszuatmen. Irgendwie erinnerte mich dieser Moment daran, wie wir vor einigen Wochen hier draußen standen, nachdem er beinahe eine Panikattacke in der Bar bekommen hatte und ich uns mit einem ziemlich schlechten Vorwand nach draußen geschleust hatte. Ich stellte mich neben ihn und strich sanft über seinen Oberarm, während er die Augen noch immer geschlossen hielt, aber nach ein paar Augenblicken nach meiner Hand griff und unsere Finger miteinander verschränkte.
"Danke Lou", sagte er leise und öffnete seine Augen wieder, die nun unruhig über mein Gesicht huschten. Ich drückte seine Hand und lächelte ihn an, bevor ich mich an seine Schulter anlehnte.
"Immer Haz", erwiderte ich ebenso leise und schmiegte mich ein wenig mehr an seine Seite.
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Olivia hat also nur ihre Augen geöffnet, ist aber noch nicht vollkommen wach. Dies hat Harry natürlich trotzdem ziemlich durcheinander gebracht... 😕♥️
Viele von euch haben Fragen, die jetzt natürlich noch nicht beantwortet werden konnten. Aber wir haben eine Frage an euch: Was denkt ihr, wie Harry und Louis, oder nur Harry, es Olivia beibringen sollte/n? Und denkt ihr, Harry bleibt bei ihr?🌸
Danke für eure Unterstützung und die ganzen lieben Worte ♥️ euer Teilhabe bedeutet uns einfach unglaublich viel ♥️🥰
Lots of love
Michelle &' Carina xx
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