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Kurze Anmerkung: uns ist aufgefallen das zwar die reads gleichbleibend sind, jedoch auffällig viele Votes fehlen... falls ihr ein Sternchen vergessen habt, würden wir uns freuen, wenn ihr dies nachholen würdet. Das bedeutet uns Autoren einfach super viel und gibt uns eine kleine Rückmeldung ☺️ Vielen dank für eure Aufmerksamkeit und jetzt viel Spaß bei dem chapter ❤️

"Du bist also mein Minuspol?" 2335 Words

Harry's POV

Ich spürte Louis' Blick während der restlichen Fahrt auf mir und genoss es, dass sich die Stimmung etwas gehoben hatte, seitdem er den Ring angesprochen hatte. Natürlich wusste ich selber, dass ich ein wenig übertrieben hatte und das wir definitiv noch darüber sprechen mussten, doch in genau diesem Moment, wollte ich nicht diskutieren. Obwohl ich für uns beide kein direktes Date geplant hatte; da dieses auf jeden Fall in einem anderen Rahmen ablaufen sollte; hatte ich trotzdem an eine Kleinigkeit gedacht, die ihm vielleicht ein Lächeln ins Gesicht zaubern könnte. Das dies schon durch das Ablegen des Rings geschehen würde, hätte ich ja nicht erahnen können.

Obwohl er es Anfangs gar nicht abwarten konnte, zu erfahren, wo wir nun hinfuhren, blieb es für den Rest der Fahrt still. Ich weiß nicht, ob er sich jetzt auch überraschen lassen wollte oder einfach zu sehr in seinen Gedanken hing, doch es reichte mir schon, dass er mit einem glücklichen Lächeln und roten Wangen neben mir saß, während er mir zwischendurch einen verliebten Blick zuwarf, wenn ich ein paar Zeilen des Liedes im Radio mitsang.

Als wir endlich an dem Parkplatz des Open-Air Kinos ankamen, sah ich, wie Louis' Augen groß wurden und er nur langsam aus meinem Auto ausstieg, um sich dann umzusehen. Währenddessen griff ich nach dem Korb und einer zusammengefalteten Decke, ehe ich mich zu ihm bewegte und ihm einen Kuss auf die Schläfe drückte.

"Hast du das schon mal gemacht?", fragte ich ihn leise, als wir uns immer noch nicht vom Fleck bewegt hatten und er noch den Truck bestaunte, an welchem eine große Leinwand befestigt war. Davor saßen schon einige Menschen auf dem Rasen und sicherten sich ein paar gute Plätze; ein Grund, wieso ich auch etwas früher hier sein wollte.

"Nein. Also ich habe schon davon gehört, aber irgendwie.. haben wir es nie genutzt, obwohl es gar nicht so weit weg ist."

Ich grinste, da ich also etwas gefunden hatte, was Louis gefiel und genoss es, als er wenig später seinen Arm um meine Hüfte schlang und sich fest an mich presste, als ich zu der provisorischen Kasse ging und mein Handy mit den Tickets hin hielt, woraufhin wir uns ebenfalls auf der großen Wiese einen geeigneten Platz suchten. Mit Louis' Hilfe schaffte ich es, die Decke möglichst gerade zu platzieren, ehe wir uns darauf fallen ließen und ich ein paar der Snacks auspackte, die ich für uns besorgt hatte. Unter anderem auch seine Fassbrause, die er sofort mit einem Grinsen annahm, ehe ich meinen Schlüsselbund schnappte und dort den Flaschenöffner nutzte. Wenig später, hielt er sich das farbige Getränk bereits an die Lippen und ich beobachtete ihn für einen Moment dabei, wie er ein paar Schlücke nahm, ehe ich mich räusperte und meine Wasserflasche aus dem Korb holte.

Tatsächlich sprachen Louis und ich auch jetzt noch nicht besonders viel und es dauerte auch nicht mehr allzu lange, bis der Film gestartet wurde und die Gespräche um uns herum verstummten. Während alle anderen Pärchen enger gar nicht aneinander sitzen konnten, berührte meiner den von Louis nicht mit einem Zentimeter und ich kam nicht drum herum, mich an das Gespräch mit meinem Vater am heutigen Mittag zu erinnern. Außerdem kam mir in den Kopf, dass auch Louis erwähnt hatte, dass er und Noél sich im öffentlichen Raum immer sehr zurückgehalten hatten und ich erwischte mich dabei, wie ich das gar nicht wollte.

Als die Sonne langsam unterging und sich in einem wunderschönen Goldton auf Louis' Haut widerspiegelte, nahm ich meinen Mut zusammen und rückte etwas näher an den Pfleger heran. Dieser legte für einen Moment seine Weintrauben zur Seite, ehe er mich sicher anlächelte und wir es irgendwie schafften, dass ich mich ein wenig zurück lehnte, mich auf meinen Handgelenken abstützte und Louis sich an meine Seite kuschelte. Sofort machte mein Herz einen Salto in meiner Brust und ich konnte das große Lächeln auf meinem Gesicht nicht verbergen, als ich ihm einen Kuss auf den Haarschopf drückte und nun für ein paar Momente meinen Blick der Leinwand zuwandte.

So richtig viel bekam ich von dem Film jedoch nicht mit, da ich immer wieder die Blicke von den verschiedensten Menschen auf uns spürte. Und obwohl ich versuchte, diese Louis zuliebe zu ignorieren, merkte ich, wie wütend mich das machte. Ich sollte die Zeit mit ihm genießen können und immerhin taten wir keinem damit weh, dass wir gerade hier saßen und kuschelten.

Louis schien meinen Stimmungsumschwung zu bemerken und löste sich etwas von mir, um seinen Kopf stattdessen in meinem Schoß zu vergraben und sein Gesicht dann wieder zur Leinwand zu wenden. Nun griff er nach meiner rechten, freien Hand und nahm sie in seine. Mit sanften Bewegungen, fuhr er die Adern auf eben dieser nach und wenig später spürte ich, wie seine Fingerspitzen immer öfter über meinen rechten Ringfinger fuhren, welcher vor wenigen Stunden noch einen Ehering getragen hatte.

Als der Film zu Ende war, blieben wir noch einen Moment länger sitzen und schauten den anderen Menschen dabei zu, wie sie ihre Sachen zusammenpackten, ehe auch wir uns daran machten, alles in dem Korb zu verstauen. Danach brachten wir die Sachen zu meinem Auto und gerade, als Louis auf der Beifahrerseite einsteigen wollte, räusperte ich mich einmal und fuhr mir nervös durch die paar Locken, die in meinem Nacken lagen und aus meinem Dutt gefallen waren.

"Ich dachte, wir könnten vielleicht noch ein wenig spazieren gehen und.. reden?" Meine Stimmlage war deutlich geprägt von der Unsicherheit, die ich gerade verspürte und sofort, wurde Louis' Gesichtsausdruck noch ein wenig weicher. "Die Nacht soll heute so sternenklar bleiben und.. keine Ahnung.."

"Das finde ich toll", sagte er sofort, um mich aus der unangenehmen Situation zu holen und ich merkte, wie mein Lächeln etwas größer wurde, ehe ich die hintere Tür meines Autos öffnete und zwei Strickjacken herausholte. Eine davon drückte ich Louis in die Hand, welche er nach einem Augenrollen mit roten Wangen annahm, ehe ich die Tür wieder zuschmiss und dann mein Auto abschloss.

Wie bestellt und nicht abgeholt, standen wir für einen Moment dort, ehe Louis einfach den nächsten Schritt ging und nach meiner Hand griff, um seine Finger zwischen meine zu schieben. Sofort wurde mir etwas wärmer und ich lächelte, als wir uns auf den Weg machten, die Umgebung noch etwas zu erkunden und uns vielleicht so zu fühlen, wie jedes Heterosexuelle Pärchen. Vielleicht fiel es mir jetzt auch etwas einfacher, da es bereits dunkel war und uns nicht besonders viele Menschen entgegen kamen, die einen komischen Gesichtsausdruck drauf hatten.

Es war still zwischen uns, während wir die Grillen Zirpen hörten und der Wind leise durch die Blätter der Bäume fegte. Währenddessen lag unser Blick oft auf dem Sternenhimmel und wir genossen die Ruhe, die uns umgab. Vor allem nach dem heutigen Tag, brauchte ich wirklich ein paar Minuten, in denen ich mich einfach nur gut fühlen konnte. Auch wenn die Ereignisse des Tages noch schwer in meinen Knochen lagen, war ich einfach nur froh, nun doch mit Louis hier zu stehen. Ich hatte für einen Moment wirklich gedacht, dass er mich vielleicht für Noél versetzen könnte, denn es schien ihm wirklich ernst zu sein, mit diesem zu sprechen.

"Haz?", unterbrach Louis irgendwann die Stille und holte mich somit aus meinen Gedanken. Ich schaute zu ihm und konnte nicht anders, als ihn für einen Moment nur anzusehen, ehe ich ein sprachloses ‚mhm' herausbekam, welches Louis' Gesicht etwas aufhellte. "Darf ich dich etwas fragen?"

"Immer", gab ich selbstverständlich zurück und drückte seine Hand, um meine Aussage noch einmal zu bestätigen. Louis nickte daraufhin und sah für einen Moment zu Boden, während er zu überlegen schien, wie genau er mir die nächste Frage stellen wollte. Ich hingegen wartete gespannt und bestaunte einfach nur, wie schön dieser Mensch neben mir war und was für ein Glück ich hatte, dass er mich auch so sehr mochte, wie ich ihn mochte. Meine Gefühle für ihn waren mittlerweile so stark, dass ich nicht wusste, ob ich es ausgehalten hätte, wenn diese unerwidert geblieben wären.

"Wir haben vor einiger Zeit ja schon einmal darüber gesprochen, wie Noél und ich uns in der Öffentlichkeit verhalten haben", fing Louis nun an und zog meine ganze Aufmerksamkeit so wieder auf sich. "Jedenfalls ist mir eben aufgefallen, dass du ein wenig... angespannt warst und ich wollte dich fragen, ob das für dich überhaupt in Ordnung ist. Auch musst du wissen, dass wir über so etwas immer sprechen können, du verletzt mich nicht damit! Ich habe selbst einige Zeit gebraucht, um aus meiner Schale zu kommen und wenn du das Ganze öffentlich ruhiger angehen möchtest, dann ist das okay für mich. Ich möchte nur, dass du dich wohl fühlst." Bei seinen letzten Worten wurde er etwas leiser. "Das du dich mit mir wohl fühlst."

Ich blieb stehen und brachte auch ihn somit dazu, den Schritt zu verlangsamen, ehe ich ihn an seiner Hand zu mir zog und meine freie auf seine Wange legte. Zärtlich fuhr ich über seinen Wangenknochen und lächelte ihn zaghaft an, damit er wusste, dass ich mich sehr wohl fühlte. Vor allem, mit ihm.

"Das tue ich", bestätigte ich ihm also und seufzte, als mir klar wurde, dass ich wirklich mit ihm über die Sache sprechen musste, die mich beschäftigte. Immerhin war er ein Teil davon und ich könnte ihn niemals vor all den bösen Menschen auf dieser Welt retten, auch, wenn ich nichts lieber tun würde. "Nur habe ich mich heute mit meinem Vater getroffen und.. er hat ziemlich deutlich gemacht, dass er es nicht als gut empfindet, dass ich mich in einen Mann verliebt habe. Er meinte, ich würde das Leben wegwerfen, was so viele Menschen sich wünschen und mich stattdessen für eines entscheiden was nicht... normal ist." Ich zog meine Augenbrauen zusammen und Louis merkte meinen Stimmungsumschwung, weswegen er seinen Finger über meine Stirnfalte fahren ließ und diese somit glättete.

"Kann ich etwas für dich tun?", fragte er vorsichtig und ich schüttelte den Kopf, woraufhin er nickte und noch einmal über meine Stirn fuhr. "Natürlich weiß ich, dass wir beide niemals nur auf Verständnis stoßen werden. Dafür denken viel zu viele Menschen auf dieser Welt nur in schwarz weiß und denken, dass wir Menschen wie Magnete sind. Magnete, dessen Pluspol nur Minuspole anzieht, wobei die Männer den Minus und die Frauen den Pluspol darstellen. Aber weißt du was? Es gibt auch besondere Magneten. Solche, die sich von allen Polen angezogen fühlen und solche, die sich vom gleichen angezogen fühlen."

"Du bist also mein Minuspol?", fragte ich, leicht grinsend, da mir die Metapher gut gefiel, die er gerade genutzt hatte. Louis nickte eifrig und stellte sich etwas auf die Zehenspitzen, um mir einen kurzen Kuss auf die Lippen zu drücken. Viel zu kurz, meiner Meinung nach, doch wenig später, sprach er weiter.

"Und du bist meiner." Er rieb seine Nasenspitze an meiner und ich drückte ihm einen Kuss auf die Stirn, ehe wir noch einen Moment so stehen blieben. "Es tut weh, wenn Menschen die uns wichtig sind, uns nicht akzeptieren. Aber wenn diese Menschen uns wirklich lieben, dann werden sie es hinnehmen und vielleicht brauchen sie nur ein wenig Zeit. Wir schaffen das schon, okay? Wichtig ist, dass du dich wohl fühlst und, dass ich mich wohl fühle", stellte er klar und löste sich etwas von mir, damit wir wieder nebeneinander stehen und langsam zum Auto zurückgehen konnten. "Warst du deswegen so... gereizt?"

"Auch...", gab ich zu. "Aber ich kann ihn auch einfach nicht in deiner Nähe sehen.. Ich hatte Angst, mich nicht beherrschen zu können, wenn ich mit ihm in einer Wohnung bin." Ich seufzte einmal tief auf. "Ich kenne das Gefühl von Eifersucht nicht und trotzdem glaube ich, dass da auch noch etwas anderes mitspielt. Sorge um dich.."

"Du kannst mir vertrauen, Harry. Ich empfinde nichts mehr in diese Richtung für ihn."

"Ich vertraue dir, Lou", antwortete ich sofort,
"wirklich. Aber ich vertraue ihm nicht. Nicht nach dem, was vor der Bar passiert ist."

Wir kamen an meinem Auto an und ich lehnte mich leicht dagegen, während Louis vor mir stehen blieb. Ich legte meine Hände auf seine Hüfte und zog ihn ein Stück zu mir, woraufhin seine Vorderseite an meiner lag und wir beide uns ein wenig tiefer in die Augen blicken konnten. Ich fand in dem blau eine gewisse Art von... Zuneigung wieder, die ich in genau dem selben Maße für ihn empfand. Manchmal konnte ich immer noch nicht so ganz fassen, dass er mich wirklich mochte. Er hatte mich in meinem Tief kennengelernt und trotzdem, mochte er mich.

"Es tut mir leid, dass ich dir nicht sagen kann, warum ich mit ihm sprechen muss", murmelte Louis bedauernd und ich schüttelte sanft den Kopf, als mein Daumen vorsichtig über seine Unterlippe strich.

"Ist okay. Versprich mir nur, dass du auf dich aufpasst und mir sagst, wenn etwas nicht stimmt."

"Das mache ich", er lehnte sich zu mir und hauchte das nächste Wort noch gegen meine Lippen, bevor er mich innig küsste. "Versprochen."

Ich genoss die nächsten Minuten in vollen Zügen. Seine Lippen auf meinen, die den genau richtigen Druck ausübten, um die Elefanten im meinem Bauch zum Tanzen zu bringen und eine Gänsehaut über meinen Körper fahren zu lassen. Ihm so nahe zu sein, kam mir jedes Mal wie ein Privileg vor, dass mich zum glücklichsten Menschen auf dieser Welt machte. Meine Hände, die unter sein Shirt krochen, um die weiche, samtige Haut zu berühren und wenig später eine Gänsehaut zu ertasten, die mir bestätigte, dass er so fühlte, wie ich, waren das perfekte Instrument. Wir waren einfach so gut aufeinander abgespielt, dass die Küsse keinerlei Anstrengung forderten, sondern vollkommene Freiheit boten.

"Was für ein Plottwist du doch warst.. inmitten von all meinem Chaos, warst du. Und vielleicht bin ich nicht dein erstes Date, dein erster Kuss oder deine erste Liebe", hauchte ich in einer Pause leise gegen seine Lippen und schaute ihm tief in die Augen, damit er wusste, wie ernst ich meine nächsten Worte meinte. "Aber ich möchte für all diese Sachen der Letzte sein."

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Larry hatte also ein kleines „Date", wobei Harry das ja immer noch nicht als dieses bezeichnen möchte 🙊 und Harry hat Louis von den Worten seines Vaters erzählt... Die Kleine Metapher von Louis ist mir übrigens vor ein paar Jahren mal eingefallen und hatte ich mal in einer Lashton-Story benutzt. Irgendwie wollte ich sie noch einmal einbringen 🥰❤️

Danke für eure lieben Kommentare, Votes und Meinungen ❤️ Am liebsten würden wir euch alle ganz kräftig umarmen 🥺✨ lasst uns gerne was kleines da 🌸

Lots of love
Michelle &' Carina xx

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