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"Willst du jetzt hier bleiben und weiter mit ihm.. reden? Dann geh ich wieder." 3258 Words

Louis' POV

Auf dem Weg zur Arbeit konnte ich gar nichts gegen das Grinsen auf meinen Lippen tun. Ich fühlte mich wie ein verliebter Teenager, weil ich gar nicht anders konnte als an die letzten Stunden mit Harry zu denken. Mir kam wieder in den Kopf, dass er mich seinen Engel genannt hatte und sofort spürte ich das wohlige Gefühl in mir aufkommen.

Auch das er auf meiner Brust eingeschlafen war, eng an mich gekuschelt, war irgendwie so neu für mich. Mir war gar nicht bewusst, wie gerne ich eigentlich kuschelte und Körperkontakt hatte, denn Noél und ich hatten selten Abends so im Bett gelegen und sind fast nie so eingeschlafen. Bislang war ich einfach davon ausgegangen, dass ich einfach nicht der Typ dafür war, aber bei Harry war das Bedürfnis ihn zu umarmen oder nah an ihm dran zu liegen einfach so stark, dass ich mir nicht vorstellen konnte nicht mit ihm zu kuscheln.

Obwohl ich es nicht wollte verglich ich trotzdem irgendwie das was ich mit Noél hatte mit dem was Harry und ich jetzt waren. Es war schon so lange her, dass ich mir gar nicht mehr genau sicher war, wie es damals am Anfang mit Noél gewesen war, allerdings waren das auch andere Umstände. Es fühlte sich jetzt mit Harry trotzdem anders an und ich vermutete, dass es auch sehr damit zusammenhing wie unterschiedlich beide schon alleine vom Charakter und Wesen her waren. Noél hat sich über meine Schichten eher beschwert und wäre nie mit mir aufgestanden morgens, wenn er denn da war, während Harry einfach sogar vorher aufgestanden war und Frühstück mit Kaffee vorbereitet hatte. Natürlich war das nicht etwas, was nötig war und ich erwartete es auch von Harry nicht, aber es war eine schöne Aufmerksamkeit und zeigte mir irgendwie, wie wichtig ich ihm war. Auch wenn das mit Harry jetzt weitaus komplizierter war, wie damals mit Noél, selbst wenn ich könnte, würde ich meine Gefühle zu ihm nicht abstellen.

Ich brachte meine Schicht mit äußerst guter Laune hinter mich und bekam dafür schon fragende Blicke von Anita und auch Liam, was ich aber nur grinsend ignorierte. Olivia zu pflegen fühlte sich immer noch seltsam an, aber zum Glück hatte ich heute davon eher einen kleinen Teil übernommen und war lediglich bei der Visite mit den Ärzten dabei, den Rest machte Anita.

Es freute mich zu hören, dass ihr Zustand sich nicht verschlechtert hatte und ihr Körper scheinbar gut damit beschäftigt war die ganzen Mittel zur Sedierung abzubauen. Jetzt könnte es also tatsächlich jeder Zeit eine Veränderung geben, auch wenn das hinsichtlich der langen Zeit auch noch dauern könnte und leider auch nicht sicher ist, dass sie wieder aufwacht. Ich versuchte allerdings, so wie immer eher positiv zu denken. Es war schließlich erst eine Woche vergangen und die Chance, dass ihr Hirn keine allzu schlimmen Schäden davongetragen hat, war noch immer da.

Nach der Schicht verabschiedete Liam sich schon vor dem Krankenhaus von mir, weil er noch mit Maya verabredet war. Ich versuchte ihm in der Umkleide noch irgendwie ein bisschen klar zu machen, dass er echt so langsam klar sagen muss, was er mit ihr möchte, aber er hatte das nur mit einem Schulterzucken abgetan. Da jetzt aber auch nicht wirklich die Zeit und nicht der Raum für ein tiefgründiges Gespräch war, beließ ich es erstmal dabei und beschloss ihn zu einem anderen Zeitpunkt darauf anzusprechen.

Zuhause angekommen überlegte ich kurz, ob ich mir was richtiges zu Essen machen sollte, entschied mich dann aber für Brot, weil alles andere zu aufwändig erschien und ich sowieso gar nicht so großen Hunger hatte. Kurze Zeit später saß ich also auf dem Sofa und sah mir irgendeine Show an, während ich nebenbei ein paar Nachrichten auf meinem Handy beantwortete. Harrys Nachricht, dass er für heute Abend etwas geplant hatte zauberte mir ein Lächeln aufs Gesicht und ich konnte es schon kaum abwarten. Emil schien sich schon wieder ein bisschen besser zu fühlen, denn er textete mich gerade damit zu, dass irgendein Buch ein absolut beschissenes Ende hatte und er das nicht einsehen will. Ich musste über die ungefähr zwanzig bösen Emojis schmunzeln, die er noch hinterher schickte, ehe ich ihn kurzerhand einfach anrief, da er gerade nicht beschäftigt zu sein schien und mir auch langweilig war.

"Hi Lou." Seine Stimme klang einwenig grimmig, was mich erneut zum Schmunzeln brachte.

"Hey, wie gehts? Abgesehen von dem Buch Fail?" Er gab ein unzufriedenes Seufzen von sich, ehe er sich räusperte. Ich konnte quasi bildlich vor mir sehen, wie er gerade den Kopf enttäuscht schüttelte.

"Ganz gut. Und dir? Wie wars bei Harry?"

"Mir gehts super. Es war gut, erst etwas stressig, aber dann war alles gut."

"Stressig?"

"Ja, war viel los bei ihm, Arbeit, Aurelia und so."

"Oh okay, aber du warst ja da um zu helfen."

"Ja, er hat gesagt.. ich bin seine Zigarette."

"Das versteh ich nicht Lou." Ich musste kurz lachen, weil ihm die Verwirrung einfach so deutlich anzuhören war.

"Er hat gestern nicht geraucht, obwohl es stressig war und er das sonst immer tut in solchen Momenten. Als mir das aufgefallen ist und ich ihn darauf angesprochen habe, meinte er, dass er das nicht bräuchte weil ich ja da war.. quasi die Ersatz Zigarette", erklärte ich ihm und er gab ein entzücktes Geräusch von sich.

"Du bist besser als eine Zigarette... Das ist der Stoff für die ganzen Liebesromane." Ich musste erneut lachen und wollte gerade antworten als es plötzlich an der Tür klingelte. "Hat es gerade geklingelt bei dir?" Ich stand mit dem Handy am Ohr auf und lief in den Flur.

"Ja warte kurz." Ich drückte auf den Knopf, der die Tür unten öffnen würde und wartete einen Moment bis der unerwartete Gast die Treppen nach oben lief. "Oh, Hey", gab ich erstaunt von mir als ich plötzlich in die braunen Augen von Noél sah, der irgendwie ein bisschen verloren aussah.

"Äh Hi", gab er zurück und kratzte sich am Hinterkopf. Ich hörte wie Emil am Telefon nach mir fragte und ging einen Schritt zur Seite, damit Noél reinkommen konnte.

"Lou? Ist das Noél?", hörte ich Emil fragen, während ich Noél dabei beobachtete, wie er seine Schuhe auszog.

"Ja, ich schreib dir später okay?"

"Okay... pass auf." Ich legte auf und steckte mein Handy in meine Hosentasche. Noél drehte sich zu mir und sah mich unschlüssig an.

"Solltest du nicht erst morgen kommen?", durchbrach ich schließlich die Stille, die langsam unangenehm wurde.

"Ähm.. ja eigentlich schon, aber es gab einen kleinen Unfall, deswegen bin ich schon einen Tag eher zurück", erklärte er und irgendwie machte es mich schon fast nervös, wie unsicher er wirkte. Ich hatte ihm vor ein paar Tagen geschrieben, dass ich mit ihm reden wollte, wenn er wieder hier ist und scheinbar schien ihn das tatsächlich zu verunsichern. Ich hob fragend meine Augenbraue und scannte automatisch seinen Körper ab, konnte aber nichts erkennen, was einen 'Unfall' erklären würde.

"Unfall? Gehts dir gut?", fragte ich also, während er am Riemen seines Rucksacks rumspielte.

"Ja, alles gut... danke. Liam ist nicht da oder? Ich konnte ihn nicht erreichen.. sorry hab irgendwie nicht dran gedacht dir auch Bescheid zu geben."

"Schon okay, nein er ist nicht da." Er nickte und ich deutete auf das Wohnzimmer, weswegen er sich schließlich umdrehte und in dieses lief. Er stellte den Rucksack ab und rieb sich kurz darauf mit schmerzverzogenem Gesicht den Arm, ehe er sich aufs Sofa setzte und seinen Blick auf seinen Arm legte. Skeptisch musterte ich ihn, während ich mich auf einem der Sessel niederließ. "Wirklich alles okay?", fügte ich also noch hinzu, doch er nickte nur und lehnte sich ein wenig zurück.

"Du lügst", stellte ich fest und er nickte erneut.

"Ja", fügte er seinem Nicken noch hinzu und ich runzelte meine Stirn.

"Wieso?", fragte ich ihn und er zuckte mit den Schultern.

"Wieso interessiert dich das?", gab er zurück und klang plötzlich nicht mehr unsicher, sondern genervt.

"Weil.. es mir ja nicht egal ist wie es dir geht?"

"Sollte es das nicht?"

"Nein, wieso? Nur weil wir getrennt sind, kann ich mich trotzdem dafür interessieren wie es dir geht." Er zuckte mit den Schultern und schüttelte leicht seinen Kopf.

"Wie ist es so eine Affäre zu sein?" Er klang noch immer genervt und ich ahnte schon, dass er jetzt versuchte mich zu provozieren um so das Thema zu umgehen, über das ich eigentlich mit ihm reden wollte.

"Lass das. Hör auf abzulenken."

"Schämst du dich dafür und willst deswegen nicht drüber reden?" Ich verdrehte meine Augen bevor ich tief durchatmete.

"Du kannst mich nicht provozieren, ich weiß das du das jetzt extra machst."

"Was hat Liam dir gesagt?"

"Nichts."

"Jetzt lügst du", gab er vorwurfsvoll zurück und ich seufzte leise.

"Schön, er hat mir was gesagt, aber nicht viel, weil du ihm ja nicht wirklich was erzählst."

"Da gibt es auch nicht viel zu erzählen." Er fuhr sich durch seine Haare und seufzte ebenfalls.

"Das glaub ich dir nicht, du warst.. oder bist doch nicht grundlos so drauf? Das war übrigens ziemlich scheiße Noél und ich würde gerne zumindest wissen, warum du dachtest du müsstest das tun. Ich glaube du bist es mir schuldig es wenigstens zu versuchen zu erklären."

"Tut mir leid", murmelte er leise und obwohl ich mit einem Stimmungsumschwung gerechnet hatte, war ich für einen Moment überrascht wie schnell er von provozieren zu entschuldigen übergegangen ist. Aber ich konnte ihm ansehen, dass es ihm tatsächlich leid tat, denn er schaffte es nicht mal mir in die Augen zu sehen. "Es ist alles scheiße, weißt du? Und es wird irgendwie auch nicht weniger scheiße. An diesem Abend war es irgendwie besonders hart, keine Ahnung ich hab viel über dich nachgedacht, über uns, weil.. naja weil sonst warst du immer da wenn es so scheiße war und... Ich wollte mich irgendwie in dem Moment so fühlen wie damals, als ich mich dann einfach bei dir verkrochen habe wenn meine Eltern mal wieder richtig versagt haben und du hast es verstanden ohne das ich dir das erklären musste. Du hast nicht nachgefragt, wenn ich nicht drüber reden wollte aber du wusstest trotzdem alles. Dann warst du betrunken und ich habs ausgenutzt, was echt beschissen von mir war und egoistisch, aber ich wusste nicht was ich sonst machen sollte um damit umzugehen, irgendwie ist es einfach so über mich gekommen.. ich weiß das war dumm und nicht okay."

Es blieb einen Moment still und ich versuchte seine Worte zu verstehen. Auch wenn es so klang, als würde er unsere Beziehung zurück haben wollen, wusste ich irgendwie, dass das nicht der Fall war. Er war einsam, aber nicht auf eine Beziehung bezogen, sondern weil er sich sonst niemandem öffnete und sich lieber wie ein Arschloch verhielt, als jemandem zu erklären wie er sich fühlte.

"Du hättest doch auch einfach trotzdem mit mir reden können.. ohne, dass du mich erst versucht zu küssen. Wir können auch miteinander reden, wenn wir nicht in einer Beziehung sind."

"Nein hätte ich nicht, du warst immer genervt von mir wenn ich hier war."

"Ach komm schon, das hast du doch extra provoziert. Das hast du auch damals schon so gemacht, bis ich verstanden habe, dass du das nur machst, weil dich was bedrückt. Dieses Mal hab ich das aber nicht gecheckt, ich dachte du redest mit Liam seit wir getrennt sind.. Du musst es dir doch nicht immer noch schwerer machen als sowieso schon Noél.. sprich doch einfach, wieso muss man dir das immer aus der Nase ziehen, wieso muss es immer erst fast eskalieren, bis du endlich sagst was los ist?" Er schien einen Moment zu überlegen, ehe er mit den Schultern zuckte und seinen Blick wieder senkte.

"Ich war nicht extra hier um dich zu nerven.."

"Das hab ich auch nicht gesagt.. ich weiß, wieso du hier bist und nicht bei deinen Eltern.. aber wieso willst du dich nicht einfach endlich von ihnen distanzieren und dir eine Wohnung suchen? Auf eigenen Beinen stehen?"

"Ich..", er stoppte und fuhr sich mit einer Hand durchs Gesicht. "Ich.. hab.. ich kann nicht.." Erneut stoppte er und ich wartete einen Moment, als er aber keine Anstalten machte weiter zu sprechen, seufzte ich laut.

"Komm schon Noél, du hast schon angefangen, sag es, dann fühlst du dich besser."

"Ich hab Angst alleine zu sein, ich.. will keine Scheiße bauen."

"Wie meinst du das?" Bevor er antworten konnte unterbrach die Türklingel unser Gespräch.

Ich fragte dieses Mal vorher nach wer unten an der Tür ist und als ich Harrys Stimme wahrnahm machte mein Herz einen Satz und ein Lächeln bildete sich ganz automatisch auf meinen Lippen. Dieses verschwand allerdings, als ich Noéls Stimme im Wohnzimmer wahrnahm.

"Ist das Harry?"

Schlagartig wurde mir warm. Ich ahnte schon, dass ein aufeinander treffen der beiden vielleicht eher weniger positiv sein würde und ich hoffte nur Noél würde sich zusammenreißen. Tatsächlich wirkte er gerade nicht in Angriffslaune, aber so wirklich berechenbar war er trotzdem nicht, vor allem nachdem er gerade versucht hatte sich zu erklären, was ihm noch nie leicht gefallen war.

Schneller als ich gucken konnte, stand Harry auch schon vor mir, mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Er kam einen Schritt auf mich zu und zog mich in seine Arme. Sein Duft stieg mir in die Nase, mein Herz pochte wie wild und ich genoss den Moment, ehe ich mich langsam von ihm löste um ihn anzusehen. Er musterte mich genau, ehe sich seine Stirn in Falten legte.

"Alles gut Lou?", fragte er sanft und ich nickte, ehe ich nach seiner Hand griff und ihm einen Kuss auf die Lippen drückte.

"Ich hab nur nicht mit dir gerechnet.. also jetzt schon..", erklärte ich und sein Blick wurde noch fragender.

"Oh.. aber es ist schon 18 Uhr.. störe ich dich bei irgendwas? Tut mir leid ich hab dir geschrieben, wann ich komme, ich dachte du hättest es gesehen.. Aber ich kann auch warten? Wir müssten nur-" Sein Blick wanderte an mir vorbei und ich merkte wie er sich augenblicklich anspannte. "W-was macht er hier?" Er löste seine Hand aus meiner und fuhr sich mit dieser durch die Haare.

"Harry...", setzte ich an, doch angesprochener schüttelte nur seinen Kopf. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und er schluckte laut. Ich drehte mich zu Noél um, der im Türrahmen stand und unsicher zwischen uns beiden hin und her sah. "Kannst du kurz-" Er nickte schon bevor ich den Satz beendet hatte, verschwand im Wohnzimmer und schloss die Tür hinter sich.

Ich drehte mich wieder zu Harry, der noch auf die verschlossene Tür blickte und dabei seinen Kiefer anspannte. Kurz darauf hörte ich laute Stimmen aus dem Wohnzimmer, vermutlich vom Fernseher. Ich griff wieder nach seiner Hand und wollte ihn ganz in die Wohnung ziehen, aber er schüttelte erneut seinen Kopf und zog die Hand wieder aus meiner, nur um dann die Arme vor der Brust zu verschränken. Seine Augen fixierten mich und ich seufzte leise, ehe ich mich räusperte.

"Komm kurz rein, bitte", bat ich ihn, doch er blieb dennoch in der Tür stehen.

"Ich will nicht rein kommen wenn er hier ist Louis. Er macht mich wirklich wütend. Was macht er hier? Wieso.. wieso bist du alleine hier mit ihm? Was wenn er wieder denkt er müsste dich irgendwie bedrängen?" Seine Stimme klang wütend, aber auch besorgt und ich merkte wie mein Herz erneut einen Satz machte.

"Er.. nein Harry, er wird mich nicht wieder bedrängen. Er sollte erst morgen wieder kommen, aber irgendwas ist passiert, weswegen er heute schon gekommen ist. Ich wollte eh noch mit ihm reden und das haben wir gerade gemacht.. deswegen hab ich deine Nachricht nicht gesehen und nicht gemerkt, dass es schon so spät ist.. tut mir leid.."

"Reden? Worüber? Wieso bist du dir so sicher, dass er nicht irgendwas versucht?"

"Weil.. er seine Gründe hat und-"

"Seine Gründe um sich wie ein Arschloch zu verhalten?"

"Ja.. ich kann es dir nicht erklären Harry, aber es-"

"Willst du jetzt hier bleiben und weiter mit ihm.. reden? Dann geh ich wieder."

"Nein Haz, ich möchte mit dir mitgehen.. Wartest du bitte kurz? Dann sag ich Bescheid."

"Ich warte draußen", erklärte er und verschwand schon aus der Tür. Ich seufzte leise und begab mich dann ins Wohnzimmer. Noél stellte den Fernseher leiser und sah mich fragend an.

"Musst du gehen?"

"Ja.. tut mir leid.. wir waren verabredet", erklärte ich und er nickte.

"Ist er wütend?" Ich zuckte mit den Schultern, weil ich tatsächlich nicht sicher war, ob er jetzt wütend auf mich war oder nicht.

"Ist es denn okay, wenn ich jetzt gehe?"

"Klar, wer wäre ich wenn ich dir deinen Spaß verbieten würde? Geh schon, lass ihn nicht warten." Ich verdrehte meine Augen und ignorierte sein Grinsen, ehe ich mich umdrehte um in den Flur zu gehen. Bevor ich allerdings aus dem Wohnzimmer verschwand, räusperte sich Noél plötzlich. "Louis?" Ich drehte mich wieder zu ihm und sah ihn fragend an. "Danke", murmelte er leise und ich nickte nur, ehe ich mich verabschiedete, meine Schuhe schnell anzog und nach unten lief.

Harry stand vor der Tür und hob seinen Blick für einen Moment, ehe er ihn wieder senkte und schließlich los lief. Ich folgte ihm stumm. Als ich ins Auto einstieg, fiel mein Blick auf den Picknickkorb der hinten auf der Rückbank platziert war. Harry schnallte sich wortlos an und startete den Motor.

"Haz? Gehen wir picknicken?", fragte ich ihn und er warf mir einen kurzen Blick zu, ehe er den Rückwärtsgang einlegte und ausparkte.

"So ähnlich", gab er knapp zurück und ich biss mir auf meine Unterlippe, unsicher, ob ich ihn jetzt ausfragen sollte oder nicht. Nach ein paar Minuten, in denen ich einfach aus dem Fenster gestarrt hatte und mich fragte, wie ich die blöde Stimmung heben könnte, drehte ich mich wieder zu ihm, weil meine Neugierde doch zu groß war um einfach abzuwarten.

"Sagst du mir was wir- W-was?" Ich stoppte, als mein Blick auf seine rechte Hand fiel, die auf dem Lenkrad lag. Ohne drüber nachzudenken griff ich nach dieser und zog sie zu mir. Er zog scharf die Luft ein und sein Kopf schnellte für einen kurzen Augenblick zu mir, ehe er die Hand zurück zog und wieder aufs Lenkrad legte.

"Was tust du da Louis?! Willst du das ich irgendwo gegen fahre?" Seine Stimme zitterte leicht und klang vorwurfsvoll. Ich merkte erst in dem Moment, wie dumm und gefährlich das von mir gewesen war und schlug mir die Hand vor den Mund.

"Fuck. Sorry das war dumm, oh mein Gott, tut mir leid. D-du hast nur.. dein Ring? Er ist w-weg?" Meine Stimme überschlug sich und ich merkte wie mein Herz anfing schneller zu schlagen, während mir erst warm und dann kalt wurde. Harry atmete tief durch und ich meinte zu sehen, wie seine Mundwinkel für einen ganz kurzen Moment nach oben zuckten.

"Schon gut Lou.. ist ja nichts passiert... mach das nur nie wieder bitte, ja? Und ja.. ich hab ihn vorhin abgenommen.." Seine Stimme zitterte noch immer leicht, aber sie war um einiges sanfter und weicher. Perplex starrte ich ihn an und mein Mund öffnete sich leicht.

"F-für.. mich?", fragte ich schließlich und dieses Mal war das Grinsen auf seinem Gesicht mehr als deutlich. Ein wohliger Schauer machte sich auf meinem Körper breit und ich atmete zittrig ein, unfähig normal zu sprechen oder zu denken.

Damit hatte ich nicht gerechnet, genauso wie ich nicht damit gerechnet hatte, dass es mich so aus der Bahn werfen würde.

"Für wen denn sonst Lou?"

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Louis hatte also ein Gespräch mit Noél und hat bemerkt, dass Harry den Ring abgenommen hat. Könnte dies für Louis schon zu früh und zu viel sein, oder was denkt ihr? Und habt ihr Gedanken zu der Aussage von Noél, dass er Angst hat, scheiße zu bauen wenn er alleine ist?😕

Wir schenken euch ganz viele hugs and kisses ❤️ die kann ich nach der Sache mit zayn auch wirklich gebrauchen..

Lots of love
Michelle &' Carina xx

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