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"Die beiden konnten damals ihre Finger auch nicht beieinander halten." 3433 Words
➵ Harry's POV
Für ein paar weitere Momente standen Louis und ich einfach noch im Badezimmer und genossen die Nähe des anderen. Wir mussten noch von unserem Höhepunkt runter kommen und unser Atem ging noch flach, außerdem konnten wir beide nicht verstecken, was hier eben passiert war. Die anderen würden es wissen, sobald sie uns anguckten.
Ich verteilte ein paar sanfte Küsse auf seiner Schulter und bewegte mich hoch bis zu seiner Wange, bis meine Lippen für einen Moment auf seinem Mundwinkel verweilten. Ich spürte, wie sich seine Lippen zu einem Grinsen verzogen und merkte, wie es sofort auf mich abfärbte, als ich meine freie Hand an seine Wange legte und ihm für einen Moment nur in die Augen schaute.
Das Blau, was mich eigentlich von Anfang an abgeholt und fasziniert hatte. Obwohl ich es mir damals nicht eingestehen wollte, war mir nun mehr als klar, dass die Anfänge der Verliebtheit schnell da gewesen waren. Ich wusste, dass ich schon damals sehr von ihm angetan gewesen war und mich dann, sobald ich ihn näher kennengelernt hatte, komplett verloren hatte. Aber wie hätte ich auch nicht? Seine liebevolle Art war sofort präsent gewesen und er hatte sich immer um mich bemüht, egal, wie seltsam ich gewesen war. Es war, als wäre es Schicksal gewesen, dass er die Station wechseln musste und ich ihm begegnen durfte.
"Alles okay?", fragte er nach einer Weile leise, in der ich ihn einfach nur angeschaut hatte und ich nickte verträumt. "Du wirkst so nachdenklich..", führte er seine Frage fort und sofort, musste ich wieder Lächeln. Ich drückte ihm einen Kuss auf die Nasenspitze und fuhr dann mit meinem Zeigefinger seinen Nasenrücken entlang, ehe ich einmal tief ausatmete.
"Ich bin gerade einfach nur.. glücklich." Wow.. hatte ich das jetzt wirklich ausgesprochen? Nachdem ich heute Morgen noch nach einem Albtraum mit einer halben Panikattacke in seinen Armen gelegen hatte? Ja. Aber er sollte wissen, wie gut er mir tat und tatsächlich, schien ihn das für einen Moment gerührt zurückzulassen. Seine Wangen wurden leicht rot und er nahm meine freie Hand in seine, um diese liebevoll zu drücken und mir dann einen Kuss auf die Wange zu geben, an welcher das Grübchen gerade ziemlich präsent sein musste.
"Das macht mich auch glücklich." Seine Stimme war sanft und ruhig, als er im nächsten Moment seine Arme um meine Körper schlang und wir uns für einen Moment nur umarmten. Obwohl unsere Körper rutschig und nass vom Schweiß waren, machte mir dies gar nichts aus und ich genoss einfach nur, ihm gerade so nahe sein zu können. Nach der vergangenen Woche, fühlte ich mich so, als würde ich schweben und obwohl mir das Gefühl Angst machen sollte, tat es das nicht. "Wir sollten zurückgehen..", hauchte er nach einer Zeit und ich nickte, bevor ich meine Lippen noch einmal auf seine legte.
Genussvoll zog ich den Kuss in die Länge und genoss die Gänsehaut, die sich daraufhin auf meinen Armen ablegte. Sobald ich mich von ihm gelöst hatte, drückte ich ihm noch drei schnelle Küsse auf die Wange und ließ dann vollständig von ihm ab, weswegen seine Hand in meine fand und er mich wieder zu sich zog.
"Noch einen", bat er leise und ich grinste, ehe er sich auf die Zehenspitzen stellte und seine Lippen noch einmal mit meinen verband. Meine Hände ließ ich seinen Rücken herunter wandern und legte sie dann auf seinen Hintern, weswegen Louis zurück zuckte und mich gespielt böse ansah, bevor er mir gegen die Brust schlug. "Das war gemein", schmollte er und brachte mich damit zum Lachen, weswegen ich den Kopf nach hinten warf und doch tatsächlich auf ein Grinsen traf, sobald ich ihn wieder ansah.
Als Entschuldigung drückte ich ihm einen Kuss auf die Stirn, ehe ich die Tür wieder aufschloss und sie ihm dann aufhielt, damit er nach draußen spazieren konnte. Obwohl wahrscheinlich sowieso schon jeder mitbekommen hatte, dass wir zusammen verschwunden waren, ging Louis vor und ich schaute mir noch ein wenig die Bilder an, die im Flur hingen. Normalerweise hatte ich mir immer vorgestellt, dass in so großen Häusern das familiäre fehlen würde, doch dem war nicht so. Alles war mit Liebe ins Detail dekoriert worden und es gab so viele Bilder, dass man glaubte, den Lebensweg der Familie mit ansehen zu können. Ich meinte sogar, Louis auf einigen entdecken zu können, als er und Emil etwas jünger waren, doch sicher, war ich mir nicht. Wobei mir die Augen zu bekannt vorkamen, als das es jemand anders sein könnte.
Ich wartete also fünf Minuten und ging dann ebenfalls nach draußen, wo Louis sich bereits zu Niall gesetzt hatte, welcher grinsend mit den Augenbrauen wackelte, während Louis nur die Augen verdrehte. Obwohl ich versuchte, nicht zu offensichtlich zu ihm zu schauen, wandte er mir schon wenig später seinen Blick zu und ich meinte, dass seine Wangen noch ein Stück dunkler wurden, ehe ich plötzlich geschubst wurde und mit dem Rücken zuerst im Wasser landete. Keine Sekunde später war ich aufgetaucht und sah Amalia, wie sie bereits lachend wegrannte, weswegen ich schnell meine Hände auf den Rand des Pools legte und mich hoch hievte. So schnell mich meine Beine tragen konnten, rannte ich der Brünetten hinterher, welche sich kreischend hinter Silas versteckte, welcher daraufhin sein Gespräch unterbrach und uns nur belustigt anschaute. Ich hingegen fand schnell einen Weg, nach der besten Freundin meiner Frau zu greifen und sie zu mir zu ziehen, wobei Silas mir da vielleicht eine minimale Hilfe war.
Ich lehnte mich an ihren Rücken, während ich ihre Handgelenke festhielt und sie lachte ausgelassen, weswegen ich ein wohliges Gefühl in mir spürte. Es war lange her, dass ich sie so glücklich erlebt hatte; mich eingeschlossen. Und zu wissen, dass dies eigentlich nur durch Louis der Fall war, brachte mich zum grinsen und letztendlich ließ ich sie dann doch los, damit sie mich mit ihrer Schulter leicht anrempeln konnte.
"Wofür war das? Ich war gerade einigermaßen trocken", beschwerte ich mich lachend und schüttelte meine Haare etwas aus, bevor ich sie mir aus dem Gesicht strich.
"Ich dachte, du könntest vielleicht eine Abkühlung gebrauchen", grinste sie und wackelte nun ebenfalls mit den Augenbrauen, weswegen ich die Augen verdrehte und sie an ihrer Schulter leicht zurück schubste. Amalia lachte wieder laut und zeigte dann zu dem Beachvolleyball Feld, auf welchem Marie und Damian gerade dabei waren, miteinander zu spielen. "Sollen wir fragen, ob wir zwei gegen zwei machen? Das hat an der Ostsee letztes Jahr doch ganz gut geklappt."
Tatsächlich überredeten wir die beiden schnell und es entstand ein hitziges Spiel, bei welchem Amalia und ich knapp gewannen. Obwohl wir beide etwas eingerostet waren, dauerte es nicht lange, bis wir uns wieder ein; und aufeinander abgespielt hatten, weswegen wir zum Ende hin nochmal gut aufholten. Mit der Zeit hatten sich einige Schaulustige am Spielfeldrand versammelt und feuerten uns an, was das ganze Spiel noch lustiger machte. Während Damian uns beiden gratulierte, schmollte Marie ein wenig und wurde kurze Zeit später von Ben auf den Rücken genommen, welcher mit ihr zusammen wieder in den Pool rannte.
Mittlerweile war es schon um einiges dunkler geworden und die Sonne hatte ihren Weg fast ganz ins Bett gefunden, als ich mit meinen Augen nach Louis suchte. Das Spiel hatte gut dabei geholfen, dass ich ihn nicht die ganze Zeit anstarrte und womöglich meine Finger nicht von ihm lassen konnte, doch nun, schien er mir viel zu weit weg zu sein. Es schien so, als hätte er bereits darauf gewartet, als ich mich neben Amalia an das Lagerfeuer setzte und ihr dabei half, das Stockbrot festzumachen. Ich setzte ein Lächeln auf und bekam dieses zurück, als Louis' Augen einmal aufblitzten und ich das Bedürfnis verspürte, zu ihm zu gehen. Doch ich wusste nicht recht, wie ich mich verhalten sollte, weswegen ich mich etwas fester in den Sitz presste und somit hoffte, dass mein Herz den Kampf gegen meinen Kopf nicht gewinnen würde.
"Geh zu ihm", unterbrach Amalia mich plötzlich und verwirrt schaute ich zu ihr. Sie hatte mich aus meiner Traumwelt geholt und grinste, als sie mit ihrem Werk zufrieden war und das Brot nun in das Feuer hielt. "Er sieht aus, als könnte er eine Umarmung von dir gebrauchen."
"Ich kann nicht einfach dahin gehen..", murmelte ich leise, konnte es aber nicht lassen, meinen Blick weiterhin auf Louis zu lassen, dessen Augen immer von Emil, der offenbar ein Gespräch mit ihm führte, zu mir wechselten.
"Wieso nicht?", fragte Amalia verwundert. Sie drehte den Stock in ihren Händen und sofort stieg mir ein leckerer Duft in die Nase. "Ich bin die Einzige hier, die dich verurteilen dürfte, aber ich tue es nicht. Sie kennen alle den Hintergrund nicht, also sollten sie sich zurückhalten." Sie zuckte mit den Schultern. "Los, ich will euch beide mal in Action sehen. Bis jetzt kriege ich nur sehnsüchtige Blicke."
Ich verdrehte die Augen und sie lachte kurz, ehe ich aufstand und meine Knie kurz knackten. Louis' Augen wurden selbst etwas groß, als ich mich auf ihn zu bewegte und mich neben ihn auf den Rasen fallen ließ. Emil hatte seine Rede unterbrochen und sah uns beide etwas verwundert und schüchtern an, ehe ich nach Louis' Händen griff und ihn zu mir zog. Es dauerte nicht lange, bis sich ein Lächeln auf seine Lippen schlich und er sich an meine Brust lehnte, während ich meine Beine neben ihm anwinkelte und meinen Kopf auf seinem ablegte. Ich schloss meine Augen und genoss das Kribbeln auf meinem Körper, ihn in meinem Arm halten zu können, als ich die Blicke der anderen auf uns spürte. Fast sofort, spannte sich mein Körper ängstlich an, doch Louis schien dies zu bemerken und griff nach meinen Händen, um sie in seine zu nehmen und seine Finger mit meinen zu Kreuzen. Ich spürte seine Lippen, die einen sanften Kuss auf meinen Handrücken pressten und konnte das große Lächeln nicht unterdrücken, welches daraufhin auf meinen Lippen erschien.
Langsam öffnete ich meine Augen wieder und küsste ihn kurz auf den Kopf, ehe ich meinen Blick über die anderen schweifen ließ. Tatsächlich, waren viele in ihre eigenen Gespräche vertieft oder waren es wieder, lediglich Amalias und Niall's Blick lag auf uns. Chiara neben ihm hatte sich recht nahe neben ihm platziert und ich sah, wie Louis' blonder Mitbewohner immerzu darum bemüht war, sie in das Gespräch mit einzubinden, ehe er ihr eine Decke über die Schultern legte und dafür mit roten Wangen beschenkt wurde.
"Ich glaube nicht, dass ihr wirklich kalt war", flüsterte Louis dann leise und grinste, als ich mich etwas runter beugte und meine Wange an seine legte. "Die beiden sind echt niedlich."
"Ja, sie passen gut zusammen", gab ich zu und legte meine Lippen an seine Schläfe. "Er hat es verdient, jemanden zu finden. Ich glaube, er wäre ein toller Partner."
"Du machst mich ja gleich eifersüchtig", schmollte Louis und brachte mich damit zum Lachen, weswegen ich ihm einen Kuss auf die Schläfe drückte und den Kopf schüttelte. Doch noch bevor ich etwas dazu sagen konnte, unterbrach mich Ben's Stimme, dessen Aufmerksamkeit nun ebenfalls auf uns lag. Marie saß neben ihm und hatte ihre Beine über seinen Schoß gelegt, während ihr Blick nun auch zu uns gefunden hatte und sie ein Lächeln auf den Lippen trug.
"Ihr beide erinnert mich an Louis und Noél. Die beiden konnten damals ihre Finger auch nicht beieinander halten."
Oh. Ich merkte, wie mein Herz ein Stockwerk tiefer sackte und auch die anderen in der kleinen Gruppe, schienen ihre Gespräche zu unterbrechen und sahen stattdessen zwischen uns hin und her. Mein Kiefer spannte sich an und Louis schien dies zu merken, da er mit seinem Daumen über meinen Handrücken fuhr und somit versuchte, mich etwas zu beruhigen. Ich schaute zu Amalia, welche einen verwirrten Gesichtsausdruck drauf hatte und sich etwas mehr aufsetzte, nachdem Silas sich eben neben ihr platziert hatte.
"Naja", sagte Marie dann und nahm ihre Beine von Ben's Schoß, um diesen dann etwas böse anzuschauen. "Eigentlich nicht. Die beiden sind viel süßer zusammen."
Sie schenkte mir ein sicheres Lächeln und ich versuchte, dieses zu erwidern, merkte jedoch, dass ich kläglich scheiterte. Mir wurde einmal mehr bewusst gemacht, dass Louis all diese Gefühle, die mich aus dem nichts erwischt hatten und so stark waren, schon vorher gehabt hatte. Für ihn war es nichts besonderes mehr, während ich immer wieder überrascht feststellen musste, wie gerne ich ihn eigentlich hatte.
"Haz?", meinte Louis dann leise und holte mich aus meinen Gedanken, die mit einem Ohr noch Marie und Ben zugehört hatten. Die beiden stritten sich leise, weil Marie ihn gefragt hatte, was dieser Kommentar sollte während dieser einfach nur fragte, was das Problem daran gewesen sein soll. Und wahrscheinlich wäre da kein Problem gewesen, wenn ich nicht so unsicher wäre, was Louis Gefühle für mich anging und, wenn er Noél damals weggestoßen hätte, als dieser ihn küssen wollte. Ja, Louis hatte gesagt, dass er es nicht wollte, aber woher sollte ich wissen, dass er mir die Wahrheit sagte? Vielleicht hätte er es in diesem Moment doch gemacht? Die beiden waren immerhin über vier Jahre zusammen gewesen, dass war eine lange Zeit.
"Alles gut", schnitt ich ihm also das Wort ab, bevor er weiterreden konnte. Mein Blick fuhr zu Liam, welcher mir ein unsicheres Lächeln schenkte und welches mich doch tatsächlich etwas beruhigte. Noch nie hatte ich von ihm mehr als ein Nicken bekommen und es bedeutete mir viel, wenn er nun anscheinend mit mir warm wurde. Natürlich hatte ich gemerkt, dass es auch Louis sehr verunsicherte, dass sein Mitbewohner und einer seiner besten Freunde so sehr gegen das war, was wir beide hatten. Auch, wenn wir dafür bisher noch keine Bezeichnung hatten. Ich legte meine Lippen auf seine Stirn und seufzte. "Alles gut."
Wir blieben noch für eine Stunde, bis Louis' Gähnen immer häufiger wurde und Liam irgendwann angemerkt hatte, dass er morgen auch wieder arbeiten müsste. Amalia meinte, sie würde die Nacht hier verbringen, sodass wir nur Liam, Niall und Chiara wieder mit zurücknehmen mussten und somit zumindest alle ins Auto passten. Mir war den ganzen Tag über schon aufgefallen, dass es zwischen Silas und ihr irgendwie geknistert hatte und der Surferboy schien ein wenig überfordert mit der hübschen Brünetten zu sein, die ihm nicht gleich um den Hals fiel. Jedoch erinnerte ich mich an das Gespräch, was ich vor einigen Wochen mit Louis geführt hatte und wusste, dass Emil ebenfalls ein Auge auf Amalia geworfen hatte, was die ganze Sache für diesen nicht einfach machte. Doch dieser versteckte seine Gefühle gut und ließ sich nichts anmerken, als ich Amalia noch einmal fest in meine Arme zog und wir uns zu meinem Auto begaben.
Auf der Rückfahrt war es ziemlich still, lediglich Chiara und Niall unterhielten sich noch über belanglose Sachen. Fast hatte ich geglaubt, dass wir sie bis zur WG mitnahmen, doch sie nannte mir irgendwann beiläufig ihre Adresse und Louis gab diese grinsend in meinen Navi ein, nachdem er einen Blick mit Niall gewechselt hatte.
Obwohl Liam mir vor nicht allzu kurzer Zeit ein Lächeln geschenkt hatte, merkte ich, wie skeptisch er Louis Hand beäugte, die sich auf meine legte, sobald ich diese auf dem Schaltknüppel beließ. Louis ließ sich davon aber nicht beirren und fuhr mit seinem Daumen immer wieder liebevoll über meinen Handrücken, bis wir an deren WG ankamen.
"Bleibst du hier?", fragte Louis mich und ich sah das Leuchten in seinen Augen. Niall und Liam waren schon ausgestiegen und hatten sich zur Haustür begeben, wo sie nun warteten. Mein Herz hüpfte aufgeregt in meiner Brust, wenn ich daran dachte, diese Nacht mit Louis verbringen zu können. Ich wusste, dass ich besser schlafen würde, wenn ich hier bleibe, aber auf der anderen Seite, war mein Gemüt ganz schön getrübt, seitdem Ben Louis und Noél angebracht hatte. Ich konnte ahnen, dass Louis das merkte und auch dies ein Grund war, warum er mich bei sich haben wollte, weswegen ich nickte und ein leichtes Lächeln aufsetzte. Schnell zog ich noch ein Parkticket und legte es in mein Auto, bevor Louis nach meiner Hand griff und mich hinter sich her bis zur Wohnungstür zog. Während Niall die Tür aufschloss, lehnte Louis sich kurz an mich und drückte mir einen Kuss auf den Oberarm, weswegen meine Hand seine fester nahm und wir eng umschlungen nach oben gingen.
Die Wohnung war mir mittlerweile bekannt und während ich den anderen beiden gleich gute Nacht gesagt hatte, um im Bad zu verschwinden, wartete Louis noch einen Moment mit ihnen. Er hatte mir ein Handtuch rausgelegt und außerdem eine Zahnbürste, damit ich mich frisch machen konnte und nachdem ich dies schnell erledigt hatte, ging ich in sein Zimmer. Er schnappte sich ebenfalls seine Klamotten und legte mir ein großes Shirt von sich raus, bevor er sich ebenfalls fertig machte und mich in seinem Zimmer alleine ließ.
Schnell hatte ich mich nach hinten gelehnt und die Augen geschlossen, während die bösen Gedanken immer präsenter in meinem Kopf wurden. Unter anderem, wie oft Louis hier schon mit Noél gelegen hatte und was sie dann so getan hatten. Immerhin war Louis ehrlich gewesen und meinte, dass sein Exfreund damals eigentlich fast immer hier war und dementsprechend hier geschlafen und fast gewohnt hatte. Außerdem schien es nicht so, als wenn seine Freunde einverstanden mit dem waren, was wir hatten und bei ihm und Noél war es damals bestimmt anders gewesen. Immerhin hatte Noél auch keine Frau gehabt..
Die Tür öffnete sich wieder, doch ich war zu fertig, um meine Augen zu öffnen. Dementsprechend bekam ich nur mit, wie Louis ebenfalls in sein Bett krabbelte und wenig später auf mir lag. Er kuschelte sich mit jedem Zentimeter seines Körpers an meinen und zwang die elefantenbande in meinem Bauch, die bis gerade eine Trauerfeier veranstaltet hatten, diese zu einem Geburtstag umzugestalten. Er schien zu merken, wie sehr mein Herz zu schlagen begann, als er einen Kuss auf mein Shirt drückte, genau dort, wo mein Herz lag.
"Sprich mit mir", flüsterte er dann leise in mein Ohr und kurz darauf spürte ich seine Lippen auf meinen, die diese zart strichen. "Ich möchte dich wieder lächeln sehen, Haz."
"Ich fühle mich nur manchmal so... dumm", seufzte ich gequält und kniff die Augen für einen Moment zusammen, ehe ich sie öffnete und durch den Mond, der so hell in Louis' Zimmer schien, die Umrisse seines hübschen Gesichts sah.
"Wieso dumm?"
"Weil.. ich so stark für dich fühle und es für mich das erste Mal ist, dass ich so empfinde. Und das Gefühl.. überwältigt mich und ich weiß manchmal nicht wie ich mit all den Dingen umgehen soll, die ich fühle, wenn ich bei dir bin. Und es ist etwas so besonderes für mich, weil ich gedacht hatte, niemals so zu fühlen und es mich einfach so kalt erwischt hat." Ich legte meine Hand auf seine Wange und strich mit meinem Daumen leicht über seinen Wangenknochen. "Dann habe ich oft Angst, dass es für dich nicht so besonders ist, weil du das alles schon hattest. Lange.. und intensiv mit.. Noél. Und dann ist er so oft hier und es wird immer wieder auf eure Beziehung angespielt und ich frage mich.. sagt man nicht, dass die erste Liebe die wahre Liebe ist? Was ist, wenn das wahr ist und ich.."
"Stop", unterbrach Louis mich und schüttelte den Kopf. Ich konnte seinen Gesichtsausdruck nicht einordnen und wusste nicht, ob er wütend oder enttäuscht war, aber es war auf keinen Fall gut. Er lehnte sich etwas nach oben und seufzte, als er für einen Moment nachdachte. "Ich will dich nicht anlügen oder dir etwas Vorspielen, Harry. Natürlich habe ich Noél geliebt und ich war verletzt und traurig, als unsere Beziehung damals zu Ende gegangen ist. Aber jede Art von.. Zuneigung.. ist anders. Und besonders. Es würde mich freuen, wenn du versuchst dich auf das zu konzentrieren, was wir haben und nicht, was ich mit wem anders hatte. Jeder Mensch hat seine Vergangenheit, die hast du auch. Du bist sogar verheiratet, Harry. Auch wenn das wohl ohne Gefühle war, verunsichert es mich teilweise aber wir können das zusammen hinkriegen."
"Ich habe einfach nur Angst. Ich könnte es nicht ertragen, wenn du mich verlässt", hauchte ich leise und suchte in seinen Augen nach einer Bestätigung, dass ich mit meinen nächsten Worten nicht zu weit gehen würde. "Ich habe mich Hals über Kopf in dich verliebt, Louis. Es ging so schnell aber es ist so stark, ich kann an nichts anderes mehr denken. Ich wollte, dass du das weißt. Egal was passieren wird, du bist der erste Mensch auf dieser Welt, für den ich solche Gefühle hege und ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen, dass du auch der Letzte bist."
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Sie haben wieder kommuniziert und zwischen Silas und Amalia knistert es ganz schön. Was denkt ihr, wie sich dieser Fakt auf Emil auswirken könnte? Oder auf das allgemeine Leben von Harry/Olivia?
Könnt ihr Harrys Sorgen verstehen?
Hier wieder ein großes Danke an jeden einzelnen von euch ❤️ Bald wird es wieder etwas spannender, versprochen 🥰 fühlt euch gedrückt ❤️✨
Lots of love
Michelle &' Carina xx
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