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"Du kannst mir nicht helfen." 3060 Words
➵ Louis' POV
Ich beobachtete Zayn dabei wie er über die Theke wischte und sich schließlich wieder mir zuwandte. Ich nahm den letzten Schluck von meiner Cola und warf einen Blick auf Emil, Silas, Damian und Liam, die sich gerade irgendwas auf Damians Handy ansahen und laut lachten.
"Und er ist bei dir die Woche auch schon so komisch drauf?", fragte ich Zayn und er nickte erneut, wie schon vor ein paar Sekunden, als ich ihn eigentlich das gleiche bereits gefragt hatte.
"Ja, er meldet sich kaum, wobei das eigentlich auch schon vorher so war. Aber es wundert mich, dass er auch bei dir so ist, er hat sein Handy sonst kaum aus der Hand gelegt für dich." Ich merkte wie meine Wangen sich leicht rot färbten und senkte meinen Blick auf das Glas in meiner Hand. "Ich denke, er will seine Laune einfach nicht an dir auslassen", fügte er noch hinzu und ich zuckte mit den Schultern.
"Aber es ist doch gut, dass es seit Montag keine Komplikationen gibt und wir ihr jeden Tag weniger Medikamente geben können.. wieso ist er dann schlecht drauf?", fragte ich verwundert und Zayn runzelte seine Stirn für einen Moment.
"Es war schon oft an diesem Punkt, vielleicht will er sich keine Hoffnungen machen, weil er jetzt noch einen Grund mehr hat warum er sich wünscht, dass sie aufwacht? Ich weiß nicht, ich kann ihn manchmal auch nicht so recht verstehen, ehrlich gesagt. Ich hab gehofft, dass er sich jetzt nicht mehr so verschließt und wenigstens dich nicht so ausschließt. Ich versuche ihm schon die ganze Zeit klar zu machen, dass es ihm doch nichts bringt alles in seinem Kopf mit sich selber auszumachen."
"Soll ich es weiterhin versuchen? Ich will ihn nicht bedrängen oder so.. vielleicht hat er auch einfach keine Lust mehr-"
"Nein, du sagst jetzt nicht, dass er keine Lust mehr auf dich hat Louis, ich kann dir garantieren, dass das nicht das Problem ist. Ich glaube du hilfst ihm trotzdem, wenn du einfach da bist, auch wenn er das nicht so zulässt und nicht aufgibst."
"Hatte ich sowieso nicht vor..", murmelte ich leise und hob meinen Blick wieder. Zayn nickte und nahm mir das leere Glas aus der Hand.
"Ich weiß." Ich seufzte leise und er tat es mir gleich, ehe er sich zwei neuen Gästen zuwandte und ich ihm mit einem Kopfnicken andeutete, dass ich zurück zu den anderen gehen würde.
Kurz darauf beschlossen wir schon uns auf den Weg nachhause zu machen. Als wir alle zusammen in Richtung der Haltestelle liefen, hielt Emil mich am Arm zurück, sodass wir ein paar Meter Abstand zu den anderen hatten, die das sowieso nicht mitbekamen weil sie so vertieft waren in ihre Gespräche. Ich hatte Emil am Montag von allen Neuigkeiten, die am Wochenende überraschender weise geschehen sind, berichtet und ihm auch die letzten zwei Tage erzählt, dass Harry so abwesend ist.
"Schreibt er immer noch nicht Lou?", fragte er mich und ich schüttelte den Kopf.
"Nein immer noch kaum und.. anders."
"Und er will dich nicht sehen?"
"Keine Ahnung, er hat nichts gesagt und wenn ich gefragt habe, hat er nur gesagt, dass viel zu tun ist auf der Arbeit und er das abends alles erledigen muss. Ich meine wirklich sehen können wir uns auch nicht solange ich Spätschicht habe, aber auch morgen, wenn ich Nachtschicht habe und wir uns vorher hätten sehen können, sagt er, dass er keine Zeit hat. Ich hab dann nicht wieder gefragt."
"Denkst du... es liegt daran dass Olivia aufwachen könnte?"
"Es muss damit zusammenhängen, er ist seit die Ärzte den Versuch am Montag gestartet haben so drauf... vielleicht will er das, was auch immer es ist mit mir nicht mehr?"
"Das macht keinen Sinn, er konnte es kaum erwarten dich am Sonntag wiederzusehen Lou. Das ändert sich doch nicht innerhalb von 24 Stunden einfach. Es ist bestimmt nur schwer für ihn, das schon wieder zu machen."
"Wenn aber innerhalb von 24 Stunden entschieden wird die Frau aufzuwecken?"
"Lou, du hast mir doch gesagt, dass er verliebt ist und quasi gar nicht die Finger von dir lassen kann oder? Und noch viel wichtiger, dass er seine Frau nicht auf diese Art und Weise liebt und es auch nie getan hat.... Du zweifelst doch gar nicht wirklich.. du weißt nur nicht was du tun sollst und normalerweise weißt du wie du mit Menschen umgehen musst."
"Ich hab Angst was falsch zu machen, weißt du?"
"Versteh ich.. Aber nichts zu machen, ist auch nicht so richtig oder?"
"Ich mache ja nicht nichts, ich schreibe ihm."
"Ich weiß, vielleicht braucht er auch nur das gerade?"
"Vielleicht." Ich zuckte mit den Schultern, als wir schließlich an der Bushaltestelle ankamen und uns dann von einander verabschiedeten. Damian musste ebenfalls in eine andere Richtung und so blieben nur noch Liam und ich übrig.
Wir liefen schweigend zu unserer Bahnstation und auch die kurze Fahrt über blieb es still. Ich wusste, dass auch er sich fragte, wieso ich plötzlich seit drei Tagen überhaupt keine Zeit mehr mit Harry verbrachte und auch nicht mehr mit ihm am Abend telefonierte. Aber er fragte nicht nach und dafür war ich ihm sehr dankbar. Anders als Niall, dem ich am Montag vor der Arbeit natürlich auch alles erzählen sollte und der seitdem ein bisschen aus dem Häuschen war, dass es nun tatsächlich wirklich zwischen uns passiert ist. Er hatte auch nochmal betont, dass er es ja die ganze Zeit schon wusste. Ich konnte da nur lachend mit dem Kopf schütteln, irgendwas stimmte doch nicht mit ihm, dass er sich da so sehr drüber freute. Und jetzt fragte er mich bei jeder Gelegenheit, wann Harry wieder vorbei kommt, oder ob ich überhaupt nach der Arbeit nachhause komme. Dass ich dabei jetzt seit drei Tagen sage, dass ich es nicht weiß, hält ihn auch nicht davon ab, natürlich. Aber ich wollte auch nicht erzählen, dass Harry gerade wieder fast so distanziert war, wie zu Beginn und wir eigentlich überhaupt nicht mehr so miteinander umgingen, wie noch am Wochenende. Auch wenn Niall ihn und mich vermutlich auch nicht irgendwie verurteilen würde, Emil war der Einzige bei dem ich mir sicher war, dass er ziemlich objektiv bleiben würde und mir auch sagen würde, wenn ich irgendwie komisch drauf bin. Er hat auch Noél nie verurteilt und war trotzdem am meisten für mich da gewesen.
Als Liam und ich schließlich zuhause ankamen, verabschiedete ich mich gleich ins Bett, wo ich allerdings noch eine Weile wach lag und über Harry nachdachte.
*****
Zwei Tage später machte ich gerade meine Pause während der Nachtschicht und runzelte verwirrt meine Stirn, als ich sah, dass Harry online war. Ich hatte zuletzt gestern morgen eine Nachricht von ihm bekommen, in der er nur kurz gesagt hatte, dass er gut geschlafen hat. Irgendwas sagte mir zwar, dass das nicht stimmte, aber ich beließ es dabei und fragte ihn stattdessen, ob Amalia auch zur Grillparty bei Silas am nächsten Tag mitkommen würde. Tatsächlich hatte Silas Harry schon eingeladen, bevor ich die Chance dazu bekam. Aber so wenig Kontakt, wie wir momentan auch hatten, war das kein Wunder und ich glaubte eigentlich auch nicht, dass er zustimmen würde. Doch scheinbar hatte er das getan und Silas noch gesagt, dass Amalia kommen würde. Harry hatte auf die Nachricht nicht geantwortet, weswegen ich jetzt kurz überlegte, ob ich ihm erneut schreiben sollte. Ich wollte wirklich keine Klette sein oder ihn nerven. Aber ich würde lügen, wenn ich behaupte, dass er mir nicht unfassbar fehlt und ich schon alleine seine Stimme vermisste und das leise Atmen, wenn er am Telefon einschlief. Ich wusste nicht was gerade los war bei ihm und genauso wenig wusste ich, was das genau zwischen uns war. Aber die Gefühle für ihn waren nicht zu leugnen und es tat mir weh, dass es ihm offensichtlich nicht gut ging und ich ihm nicht helfen konnte.
Ich beschloss einfach ihm nochmal zu schreiben, es musste ja auch mal einen Vorteil haben wenn ich mitten in der Nacht arbeite und er scheinbar nicht schlafen kann.
Ich (Sa. 3:12 Uhr)
Hey du, kannst du nicht schlafen?
Zu meiner Überraschung färbten sich die Häkchen sofort blau und tatsächlich fing er an zu schreiben. Mit leicht pochendem Herz wartete ich auf seine Nachricht und klopfte währenddessen ungeduldig mit meinen Fingern auf dem Tisch herum. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis sich was tat, aber das erfreute mich eher weniger. Das "schreibt..." wurde wieder zu einem "online" und schließlich ging er offline. Ich seufzte leise und wollte mein Handy gerade wieder weglegen, als es plötzlich doch vibrierte.
Harry (Sa. 3:16 Uhr)
Nein..
Ich (Sa. 3:16 Uhr)
Das ist scheiße.. kann ich was tun?
Er öffnete die Nachricht wieder direkt, ging aber sofort offline und ich steckte mein Handy wieder in meinen Rucksack, da meine Pause nun sowieso vorbei war.
Auf dem Weg aus dem Pausenraum, entschloss ich mich dazu nach der Arbeit einfach zu ihm zu fahren. Wir würden uns zwar sowieso auf der Party sehen, wenn er dann wirklich kommen sollte, aber ich wollte, nein ich musste unbedingt vorher mit ihm reden und ihn sehen. Ich hielt es nicht mehr aus so in der Luft zu hängen. Ich musste sehen wie es ihm ging und wenigstens versuchen irgendwas zu tun.
Um kurz vor 7 saß ich also in der Bahn zu Harry und checkte immer wieder, ob er online ging. Als er das nicht tat, kam mir plötzlich der Gedanke, dass er ja auch doch wieder eingeschlafen sein könnte und ich ihn wecken würde. Verdammt, daran hatte ich vorher nicht gedacht.
Ich seufzte frustriert und überlegt, ob ich ihm jetzt vorher schreiben oder ihn anrufen sollte, aber bevor ich mich entscheiden konnte, kam er plötzlich doch online. Nur kurz, aber ich hatte es gesehen und nun wusste ich, dass er wach war. Ich beeilte mich schnell zu seiner Wohnung zu kommen und blieb etwas außer Atem vor dem Hauseingang stehen. Mein Herz raste und ich war mir sicher, das kam nicht nur davon, dass ich mehr oder weniger gerannt war. Ich zögerte einen Moment lang, ehe ich schließlich doch auf die Klingel drückte. Als sich nach ein paar Sekunden nichts tat, klingelte ich erneut, doch wieder passierte nichts.
"Verdammt.. mach auf Harry..", murmelte ich leise und holte mein Handy wieder aus meiner Hosentasche.
Ich (Sa. 7:32 Uhr)
Kannst du aufmachen bitte?
Er kam nicht online und antwortete auch nicht. Ich seufzte laut und klingelte erneut. Selbst wenn er schlief, musste ihn das doch geweckt haben. So tief konnte er doch nicht wieder eingeschlafen sein, er war vor ein paar Minute noch online gewesen.
Ich (Sa. 7:33 Uhr)
Harry, bitte ich weiß das du wach sein musst...
Wieder tat sich nichts. Ich lehnte mich an die Wand neben der Tür und schloss einen Moment meine Augen. Es war noch recht ruhig auf den Straßen und als ich meine Augen wieder öffnete, bekam ich einen komischen Blick von einem Mann zugeworfen. Sein Hund fing an wie verrückt zu bellen und zerrte an der Leine. Er war nur wenige Meter von mir entfernt und ich drückte mich ein Stück näher an die Wand, weil ich mir nach einem Blick in das Gesicht des Hundes sicher war, dass er bestimmt nicht mit mir spielen wollte. Außerdem war ich mir sicher, dass der Hund, wenn er sich aufstellen würde, fast so groß sein würde wie ich. Während der Hund also aggressiv bellte und knurrte, machte der Mann keine Anstalten ihn weg zuziehen und weiter zu gehen. Ich spürte wie mein Puls anfing zu rasen und ich beobachtete den Hund dabei wie er seine Zähne fletschte, während meine Hand sich an die Türklinke neben mir klammerte.
Ich (Sa. 7:35 Uhr)
Machst du auf, wenn ich sage, dass ich hier sonst gleich von einem riesigen Hund zerfetzt werde?
Tatsächlich hörte ich wenig später, das Summen der Tür und drehte mich zu dieser um sie schnell zu öffnen und rein zu schlüpfen. Der Hund drehte noch mehr durch und kam sogar noch näher, weil er den Mann scheinbar mitgezogen hatte. Ich schloss die Tür und konnte das Bellen noch ein paar Augenblicke später hören.
Mit immer noch pochendem Herz drehte ich mich schließlich um und lief zu Harrys Wohnung. Er hatte die Tür geöffnet, aber ich konnte ihn nicht sehen, als ich mich ihr näherte und schließlich in die Wohnung ging. Ich fand ihn auf dem Balkon, wo er an dem Geländer stand und der Tür den Rücken zugewandt hatte. Mit langsamen Schritten ging ich auf ihn zu und stellte mich dann neben ihn. Ich folgte seinem Blick, der irgendwo auf die Straße gerichtet war und entdeckte schließlich den Mann, der seinen wildgewordenen Hund hinter sich her zerrte, oder es eher versuchte. Ich schüttelte den Kopf und seufzte leise, ehe ich meinen Blick auf Harry legte, der den Mann scheinbar noch immer beobachtete.
"Hey", sagte ich leise und beobachtete ihn dabei wie er an seiner Zigarette zog, ehe er den Rauch ausblies und sich räusperte.
"W-was machst du hier?" Seine Stimme klang rau und irgendwie weit weg. Ich holte tief Luft und legte meine Hand am Geländer näher an seine, jedoch ohne sie dabei zu berühren.
"Ich wollte dich sehen.. du fehlst mir..", sagte ich noch immer leise und er senkte seinen Kopf ein Stückchen, ehe auch er tief durchatmete.
"Du mir auch", murmelte er ebenfalls leise und mein Herz machte einen Satz.
"Was ist los Harry?"
"Nichts."
"Das glaub ich dir nicht..." Er zuckte mit den Schultern und ich wandte meinen Blick für einen Moment einem Vogel zu, der am Balkon vorbeiflog, bevor ich meinen Blick wieder auf ihn legte. "Du bist seit Montag so-"
"So was?", unterbrach er mich gereizt. Er drehte seinen Kopf zu mir und sah mich zum ersten Mal an. Seine tiefen Augenringen bewiesen, dass er vermutlich die ganze Woche schon nicht richtig schlief und als sein Atem auf mein Gesicht traf, konnte ich eine leichte Bierfahne ausmachen.
"Ich weiß nicht.. abweisend?" Er zuckte nur zum wiederholten Male mit den Schultern und seufzte leise. "Harry.. sprich mit mir.. bitte.. was ist los?"
"Nichts, hab ich doch schon gesagt."
"Harry.. ich kenne dich mittlerweile und-"
"Tust du das?", unterbrach er mich erneut ziemlich forsch und wandte seinen Blick wieder auf die Straße. Ich schluckte und legte meine Hand auf seine, die er aber sofort wegzog.
"Ja, dir geht es nicht gut und ich möchte-"
"Du kannst mir nicht helfen."
"Für dich da sein, wollte ich sagen. Komm schon.. was bedrückt dich so..." Er warf die Zigarette in den Aschenbecher und ließ sich auf einem der Sessel fallen, ehe er sich durch die Haare fuhr und mich wieder ansah. Seine Stirn war gerunzelt und er löste den Blickkontakt wieder, um auf seine Hände zu sehen. Seine Körperhaltung war angespannt und abwehrend, weswegen ich mich einen Schritt entfernte und mich an die Wand lehnte, die den Balkon von dem nebenan trennte.
"Verstehst du nicht, dass ich nicht drüber reden will? Kannst du einfach aufhören zu fragen, verdammt?!" Seine Stimme wurde lauter und er klang ziemlich aufgebracht, weswegen mein Herz einen Satz machte. Ich versuchte mich nicht davon beirren zu lassen und blieb ganz ruhig.
"Doch, wenn du mir das so sagst, versteh ich das natürlich. Aber sag nicht, das nichts los ist, während du dich so verhältst. Sag mir, dass du nicht drüber reden möchtest. Aber stoß mich bitte nicht von dir weg. Es ist okay, wenn du mir nicht sagen möchtest was dich beschäftigt, aber lass mich wenigstens für dich da sein, das hast du vorher doch auch oder? Das ist nicht das erste Mal, dass wir uns sehen, wenn es dir nicht gut geht. Ich hab dich die letzten Male nicht dazu gezwungen mit mir zu reden und das wollte ich auch jetzt nicht tun. Wir können alles tun, außer reden, von mir aus sitzen wir hier einfach nur und starren auf die Straßen. Ich kann auch gehen und dich alleine lassen wenn du das möchtest.. ich hab nur bei den letzten Male das Gefühl gehabt, dir geht es zumindest ein klein wenig besser wenn wir zusammen sind, deswegen dachte ich, ich komme hier her und sehe was ich für dich tun kann." Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen und ich konnte ein Gähnen hören, ehe er leise seufzte. Ich ging wieder einen Schritt auf ihn zu. "Soll ich gehen?", fragte ich und er zuckte mit den Schultern.
"Mir egal", murmelte er, noch immer mit seinen Händen vor dem Gesicht.
Ich hockte mich vor ihn und legte vorsichtig meine Hände auf seine Knie. Er löste seine Hände von seinem Gesicht und blickte mir endlich wieder in die Augen. Er ließ seine Schultern hängen und seufzte leise. Seine grüne Augen wirkten traurig. Traurig und müde und ich spürte einen kleinen Stich in meinem Herzen. Die Tatsache, dass er meine Hände nicht von seinen Knien nahm, beruhigte mich aber. Er gähnte erneut herzhaft und dieses Mal konnte ich mein Gähnen nicht unterdrücken, weshalb sich für einen kurzen Moment ein kleines Lächeln auf meine Lippen schlich.
"Schlafen?", fragte ich ihn sanft und er nickte schwach, weswegen ich wieder
aufstand und ihm meine Hand hinhielt.
Nachdem ich ihn hochgezogen hatte, ließ er sie aber wieder los. Ich folgte ihm in sein Schlafzimmer und beobachte ihn einen Moment lang dabei wie er sich einfach ins Bett fallen ließ und sofort wegdrehte. Ich legte mich ebenfalls ins Bett, aber so weit von ihm entfernt wie möglich.
Es fühlte sich falsch an, so als ob ich mich einfach einnisten würde, aber gleichzeitig war mir irgendwie bewusst, dass er mich hier haben wollte, dass er mich brauchte, auch wenn er es gerade nicht sagen oder zeigen konnte. Deswegen ignorierte ich das seltsame Gefühl und versuchte dem Drang zu widerstehen mich an ihn zu kuscheln und lauschte stattdessen seinem Atem.
Obwohl es mir schwer fiel gegen die Müdigkeit anzukämpfen, vor allem mit seinem Duft in der Nase, der mich hier wie in einer Blase einhüllte, wartete ich so lange, bis ich mir sicher war das er schlief. In der Zeit versuchte ich irgendwie aus seinem Verhalten schlau zu werden, denn so abweisend wie gerade eben und die letzten Tage, war er seit wir miteinander sprachen noch nicht gewesen und die Angst etwas falsch zu machen, plagte mich noch immer.
Was wenn er mich später doch noch rauswerfen würde, weil ich mich ihm einfach aufgedrängt habe?
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Harry verhält sich plötzlich distanziert und Louis ist überfordert, wie er damit umgehen soll 😕 was glaubt ihr warum Harry sich so verhält? Lasst uns gerne eure Meinungen und Gedanken da. ❤️
Lots of love
Michelle &' Carina xx
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