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"Hier, die ist für dich." 3114 Words

Louis' POV


Ich war am nächsten Tag schon eher zur Arbeit gefahren, um mir noch die Patienten Akten von Anitas Patienten durchzulesen. Als ich gerade die von Olivia Styles öffnete, spürte ich plötzlich eine Hand auf der Schulter.

"Du hättest nicht extra früher kommen müssen, ich hätte dir auch Zeit geben können die Akten zu lesen Louis." Anita lächelte leicht, während sie mir auf die Schulter klopfte und dann auf den Bildschirm vor mir deutete. "Schwieriger Fall, ich bin gestern noch nicht dazu gekommen dir davon zu berichten. Sie hatte vor ziemlich genau einem Jahr einen schweren Unfall mit Polytrauma, inklusive Schädel-Hirn-Trauma. Der Hirndruck steigt jedes Mal wieder an, wenn wir die Sedierung verringern wollen. Die Einzelheiten kannst du ja nachlesen, aber das ist so der grobe Verlauf bisher. Bei ihr ist es wichtig, dass wir ihre Vitalzeichen ständig kontrollieren und sie umlagern. Ich denke, dass kannst du alleine machen oder? Wenn sich etwas ändert, egal was, musst du bitte sofort Bescheid sagen, bei ihr sind jegliche Veränderungen wichtig, wobei sich leider nicht häufig was verändert. Und frag ruhig, wenn etwas unklar ist, ich weiß mit Koma-Patienten habt ihr auf der Neuro nicht viel am Hut." Sie lächelte mir aufmunternd zu, während ich nur zustimmend nickte.

"Danke, das mach ich", gab ich schließlich zurück und warf einen letzten Blick auf die lange Liste an Anmerkungen in der Patientenakte, ehe ich Anita zum Übergabegespräch folgte.

Die ersten Stunden gab Anita mir noch Anweisungen und ich unterstützte sie bei der Pflege ihrer Patienten. Bei der Visite mit den Ärzten versuchte ich so viele Informationen wie möglich zu behalten. Ich schob gerade den Visitenwagen in das Zimmer des letzten Patienten, um schonmal die Patientenakte aufzurufen und bemerkte dabei zunächst nicht, dass sich noch jemand in dem Zimmer befand. Als ich schließlich den Mann, der am Fenster saß, bemerkte zuckte ich leicht zusammen und gab ein erschrockenes Geräusch von mir. Er schien mich ebenfalls nicht bemerkt zu haben, denn auch er zuckte kurz und drehte sich dann langsam zu mir um. Plötzlich bemerkte ich, dass er mir bekannt vor kam. Es war der Mann, der Liam gestern angerempelt und wegen dem ich meinen Kaffee verschütt hatte. Ich setzte schnell ein freundliches Lächeln auf, doch er hatte seinen Blick bereits wieder abgewendet und starrte wieder aus dem Fenster. Ich räusperte mich und obwohl ich nicht wusste, wer er war, beschloss ich mich trotzdem vorzustellen, jetzt wo Olivia Styles auch meine Patienten sein würde.

"Guten Tag, ich bin nun ebenfalls einer von Frau Styles Pflegern. Wir machen jetzt sofort die Visite. Darf ich fragen wer Sie sind?" Er reagierte nicht auf meine Frage, stattdessen öffnete sich kurz darauf die Tür und Anita kam mit zwei Neurochirurgen herein. Ich ging ein paar Schritte von dem Visitenwagen weg und versuchte mich auf das zu konzentrieren, was sie mit Anita besprachen. Der Mann, von dem ich noch immer nicht wusste, wer er eigentlich war, schien scheinbar kein Interesse daran zu haben zuzuhören, er starrte noch immer aus dem Fenster und hatte auch nicht auf die Begrüßung der anderen reagiert. Konnte oder wollte er nicht kommunizieren? Der Begrüßung nach zu urteilen war er jedenfalls kein Fremder. Wie Anita es bereits geahnt hatte, gab es auch heute keine wirklichen Neuigkeiten und die Ärzte beschlossen es aufgrund des leicht erhöhten Druckes in ihrem Hirn, aktuell nicht zu versuchen sie aus der Sedierung zu holen. Nach der Visite folgte ich Anita in das Stationszimmer, wo sie sich an einen der Computer setzte, ich setzte mich zu ihr und beobachtete sie dabei, wie sie die Patientenakte von Olivia Styles aktualisierte.

"Wer war der Mann im Zimmer?", fragte ich schließlich, als ich meine Neugierde nicht mehr unterdrücken konnte.

"Harry Styles, ihr Ehemann, er ist eigentlich täglich da", erwiderte sie, ohne den Blick abzuwenden.

"Okay... spricht er nicht?" Nun hob sie doch ihren Blick und runzelte ihre Stirn etwas.

"Doch, in letzter Zeit nicht mehr so häufig, anfangs war er aber sehr involviert. Ich denke ein neues Gesicht in ihrem Team tut ihm auch ganz gut, er kann uns bestimmt nicht mehr sehen, nachdem wir ihm seit einem Jahr immer nur sagen können, dass es nicht Neues gibt oder sich der Zustand nur verschlechtert hat." Sie lachte etwas, doch ich konnte ihr ansehen, dass sie der Fall vermutlich sehr beschäftigte. Ich musste an einen meiner ersten Patienten nach der Ausbildung denken, der fast ein halbes Jahr im Krankenhaus lag und bei dem sich der Zustand auch nur schleichend verbessert hatte. Als er schließlich entlassen wurde und die Angehörigen sich bei uns bedankt hatten, war das schon ein sehr emotionaler Moment. Seit einem Jahr nur schlechte Nachrichten überbringen zu können und die Angehörigen ständig enttäuschen zu müssen, war bestimmt kein schönes Gefühl, vor allem wenn man den Ehemann auch noch jeden Tag hier hatte. "Du kannst bei ihr schonmal mit der Pflege anfangen, wenn was ist sag Bescheid ich mache gleich bei Herr Scheffer weiter, die Visite hat sich wieder so lang gezogen heute."

Ich nickte ihr zu und machte mich dann auf den Weg zurück in das Zimmer, das wir erst vor wenigen Minuten verlassen hatten. Der Anblick hatte sich nicht verändert, ihr Ehemann saß noch immer am Fenster, so weit von dem Bett seiner Frau entfernt, wie nur irgendwie möglich und ich seufzte leise, ehe ich anfing mich um die Frau zu kümmern. Währenddessen erzählte ich auch ihr, dass ich ihr neuer Pfleger bin, obwohl man nicht nachweisen konnte, dass Patienten, die sediert sind, ihre Umwelt wahrnehmen, ausgeschlossen werden konnte es auch nicht und so beschloss ich einfach mit ihr zu sprechen, auch wenn es keine Reaktion geben würde. Das war für mich auch nicht vollständig neu, ich hatte häufiger Patienten, die stark in ihrer Kommunikation und Bewegungsfähigkeit eingeschränkt waren und sich oft nicht mit mir verständigen konnten, so ließ ich mich nicht davon beirren und erzählte meiner Patientin einfach genau was ich gerade tat und warum ich es tat. Ich spürte immer wieder den Blick ihres Ehemannes auf mir, doch ich ließ mich nicht aus dem Konzept bringen. Plötzlich hörte ich es hinter mir rascheln und ehe ich mich versah, lief er schnellen Schrittes zur Tür.

"Schönen Tag noch, Herr Styles." Er hielt bei meinen Worten einen Moment inne, bevor er die Tür öffnete und ohne eine Verabschiedung verschwand. Ich seufzte leise, ehe ich meine Aufgaben beendete und mich zu einem anderen Patienten begab.

Ein paar Stunden später saß ich auf meinem Bett, hörte leise Musik und scrolle durch Instagram, als es an meiner Tür klopfte und mein bester Freund sich kurze Zeit später auf mein Bett warf.

"Na, wie war der zweite Tag so?"

"Ganz gut, denk ich. Aber da ist dieser eine Angehörige, der irgendwie... seltsam ist."

"Styles?"

"Äh, ja, er hat noch kein Wort mit mir gesprochen, nicht mal ein Hallo. Ich hab ja Verständnis dafür, dass es für Angehörige nicht leicht ist. Aber, dass mich jemand nichtmal begrüßt, so gar nicht reagiert und einfach nur aus dem Fenster starrt die ganze Zeit, das hab ich auch noch nicht erlebt... Das macht die Stimmung in diesem Zimmer wirklich so seltsam."

"Ja, er ist häufiger mal Gesprächsthema auf der Station, so wie ich das mitbekommen habe, war er nicht immer so extrem still, aber mittlerweile weiß auch Anita nicht mehr so recht, ob sie noch mit ihm sprechen soll, mehr als ein Nicken oder Kopfschütteln kommt von ihm nicht mehr. Vielleicht ändert sich das ja nochmal."

"Hm, ja vielleicht. Hast du deswegen so entspannt reagiert, als er dich umgerannt hat und sich nichtmal dafür entschuldigt hat?" Ich bekam ein zustimmendes Nicken und er runzelte seine Stirn etwas. "Naja, wie war dein freier Tag so?"

"Schön, Maya war da." Bei der Erwähnung ihres Namens erhellte sich das Gesicht meines besten Freundes und er fing an zu lächeln.

"Habt ihr euch vertragen?"

"Ja, ich denke wir haben es geklärt."

"Das freut mich" Ich schenkte ihm ein aufrichtiges Lächeln, ehe wir uns beide auf den Rücken fallen ließen und noch eine Weile über belangloses Zeug quatschten.

*****

Ein paar Tage später wartete ich gerade darauf, dass die Frühschicht mich ablösen würde. Nachtschichten waren meistens anstrengend, vor allem wenn so wie heute ein schwerer Notfall reinkam, der dann das wenige Personal, was da war, forderte und da ich erst wenige Tage hier war, war ich gefühlt kaum eine Hilfe. Mein Körper hatte sich noch immer nicht daran gewöhnt ständig den Tagesrhythmus zu verändern und ich war froh wenn meine zwei Tage Nachtschicht wieder rum waren. Die Stunden vergingen viel zu langsam aber ich konnte die Zeit dafür nutzen mich über die Patienten zu informieren und es hatte mich sogar etwas gefreut, dass eine Patientin, die für eine Tumorbehandlung am Gehirn da war, nicht schlafen konnte und ich mich etwas mit ihr unterhielt. Einen Vorteil hatte die Nachtschicht aber, denn Herr Harry Styles war nicht da und so fühlte ich mich nicht unfassbar unwohl, während ich mich um seine Frau kümmerte und sein Blick sich dabei in meinen Rücken bohrte. Es war wirklich seltsam, denn er reagiert noch immer nicht auf mich und jedes Mal wenn ich mich zu ihm drehte, wandte er seinen Blick schnell ab. Ich fühlte mich irgendwie beobachtet und während ich erst noch versuchte irgendwie mit ihm zu sprechen und ihn in meine einseitigen Konversationen mit seiner Frau einzubinden, war es so als würde ich mit einer Wand sprechen. Ich gab es schließlich auf und versuchte es bei meiner letzten Spätschicht in dieser Woche nicht mehr. Würde ich seinen Blick nicht so deutlich auf mir spüren, würde ich behaupten er merkt nichtmal das ich da bin.

Als ich Zuhause ankam, schlich ich mich so leise wie möglich in die Wohnung, zog mich schnell um und warf mich dann auf mein Bett. Mein Handy vibrierte auf meinem Nachtisch und ich warf seufzend einen Blick drauf. Natürlich meine Mutter, wer würde mich auch sonst an einem Samstagmorgen um halb 8 anrufen?

"Hi Mum", sagte ich und setzte mich etwas im Bett auf.

"Guten Morgen Louis, hab ich dich geweckt, oder warst du arbeiten?"

"Ich war arbeiten, was gibts denn?"

"Muss es etwas geben, damit ich dich anrufe? Ich wollte einfach mit meinem Jungen reden, du hast dich schon wieder so lange nicht gemeldet!"

"Mum, ich hab dir vorgestern noch geschrieben."

"Ja und wann warst du das letzte Mal hier?" Ich verdrehte meine Augen und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.

"Okay, okay du hast gewonnen, das ist schon ein paar Tage mehr her", gab ich schließlich zu und ich konnte sie quasi vor mir zustimmend nicken sehen. "Ich komm am Sonntag vorbei ja?"

"Das wollte ich hören!"

"Okay, Mum ich muss jetzt aber schlafen, ich hab später noch ein Spiel. Bis Sonntag!"

"Bis Sonntag mein Schatz ich freu mich." Ich schüttelte lächelnd meinen Kopf und legte auf. Wenn es nach ihr ginge sollte ich jedes Wochenende vorbei schauen. Ich schaltete mein Handy auf stumm, stellte mir einen Wecker, damit ich nicht zu spät wieder aufwachte und ließ mich dann in die weichen Kissen fallen.

Um 18 Uhr stand ich dann auf dem Fußballplatz und wärmte mich zusammen mit meiner Mannschaft auf. Liam und Marie saßen auf der Zuschauertribüne und Ben winkte seiner Freundin zu. Nachdem wir noch die Aufstellung besprochen hatten, ging das Spiel auch schon los.

Circa zwei Stunden später standen wir in der Umleide und klatschen uns freudig über den Sieg ab. Nach einer erfrischenden Dusche machten Ben, Damian, Emil, Niall, Liam, Marie und ich uns gemeinsam auf den Weg in unsere Stammbar, das Midnight Memories. Das war sowieso schon vorher der Plan gewesen, aber jetzt wollte Damian unbedingt unseren ersten Sieg nach langer Zeit feiern. In der Bar angekommen schlug ich vor die Getränke für alle bestellen zu gehen und machte mich auf den Weg zu Zayn, der wie immer hinter der Theke stand und sich angeregt mit jemandem unterhielt. Ich ließ mich auf einem Barhocker nieder und ließ meinen Blick über durch den Raum gleiten. Es waren schon einige Menschen hier versammelt, obwohl es noch nicht mal 21 Uhr war. Die Stimmung war wie immer angenehm, nicht zu laut, sondern so, dass man sich noch unterhalten konnte. Das war mit ein Grund wieso unsere Freundesgruppe so gerne hier war,  wir hatten viele Bars ausprobiert, aber sind immer wieder hier gelandet, dass sie so nah am Krankenhaus war, war auch von Vorteil, so war der Weg nach einer Spätschicht nicht weit. Außerdem war das Essen hier auch sehr lecker und Zayn ein angenehmer Barkeeper, der mittlerweile schon wusste, was jeder von uns haben wollte. Ich wurde von einem Gähnen übermannt, während ich mich wieder nach vorne drehte und Zayn mich leicht angrinste.

"Nachtschicht?", fragte er und fing schon an unsere übliche Getränke zuzubereiten. Ich nickte zustimmend. "War die ganze Woche so nervig, wie der Montag?" Ich runzelte verwirrt meine Stirn, ehe ich verstand, dass er an mein mit Kaffee bekleckertes Outfit bei unserer letzten Begegnung anspielte.

"Tatsächlich irgendwie schon..." Er hob fragend eine Augenbraue an und ich seufzte leise. "Nennen wir es einen schwierigen Angehörigen." Er schien einen Moment zu überlegen, während er die Getränke auf einem Tablett abstellte und zu mir rüber schob.

"Verstehe...", gab er schließlich von sich und deutete dann auf die Getränke. "Wollt ihr auch noch was essen?", fügte er noch hinzu und ich zuckte mit den Schultern.

"Ich nehme das übliche, ich frag die anderen eben, ob sie auch was wollen. Danke!"

Nachdem ich die Getränke heile an den Tisch gebracht hatte, drehte ich mich wieder um, um Zayn mitzuteilen, was die anderen Essen wollten. Meine Augen trafen für einen kurzen Moment auf die grünen Augen, die mir seit ein paar Tagen Unbehagen bereiten, wenn sie mich ständig musterten, aber meinem Blick auswichen. Doch der Augenkontakt war auch jetzt schnell unterbrochen und ich fuhr mir durchs Haar. Super, jetzt begegnete ich ihm auch noch hier. Ich fühlte mich schlecht, dass mich seine Anwesenheit irgendwie so sehr nervte, aber ich konnte es einfach nicht haben wenn jemand so unhöflich war, denn letztendlich konnte niemand was für die Situation seiner Frau und wir versuchten nur zu helfen. Es machte mich außerdem auch traurig, dass er seine Frau anscheinend schon aufgeben zu haben schien, auch wenn er täglich vorbei kam, er sprach nicht mit ihr, setzte sich nicht zu ihr ans Bett und war eigentlich überhaupt nicht anwesend. Andererseits hatte ich keine Ahnung, wie es sich anfühlen mussten, seine Frau so lange in diese Zustand sehen zu müssen und ich hatte eigentlich nicht das Recht mir ein Urteil über ihn zu bilden. Vielleicht war ich es auch einfach nicht gewohnt, so wenig Reaktion zu bekommen, normalerweise freuten sich Angehörige über meine lockere Art und darüber, dass ich so viel mit ihnen und den Patienten sprach, weswegen ich schon öfter von Kollegen belächelt wurde. Meine Gedanken überschlugen sich, als ich Zayn die Bestellung der anderen nannte und so bemerkte ich erst, dass er mir eine Cola hinstellte, als er mich darauf hinwies.

"Hier, die ist für dich." Ich sah ihn verwirrt an.

"Ich hab keine weitere bestellt?"

"Du nicht, aber jemand anderes. Jemand, der die Woche über anstrengend war." Mein Kopf schnellte nach rechts, dort wo der Ehemann meiner Patientin saß und Zayn mit aufgerissenen Augen anstarrte.

"Die ist nicht von mir, was erzählst du da Zayn?!" Völlig irritiert beobachtete ich Zayn dabei, wie er nur mit den Schultern zuckte.

"Äh... okay, gut, dass ich die eh nicht trinken wollte", sagte ich noch immer verwirrt und drehte mich dann wieder um, bevor ich zu meinen Freunden lief.

Dort angekommen versuchte ich irgendwie zu verstehen, was diese Situation gerade sollte und als ich einen Blick zur Theke wagte, konnte ich sehen wie die beiden miteinander sprachen, wobei Zayn erneut mit den Schultern zuckte.

Ich hörte den Gesprächen der anderen nur halbherzig zu und war froh, dass mich niemand so wirklich in eines mit einbinden wollte. Nebenbei nippte ich an meiner Cola und stocherte in meinem Essen herum. Plötzlich spürte ich, wie jemand sanft auf meine Schulter tippte. Ich drehte meinen Kopf und blickte in das besorgte Gesicht von Emil und hob fragend meine Augenbrauen.

"Lou? Alles okay? Du bist so still." Emil sprach leise, so dass nur ich ihn hören konnte, dabei waren die anderen sowieso in ihr Gespräch über ihre aktuellen Liebespartner, wie sie sie so schön nannten vertieft. Ich blickte zu Marie, die gegenüber von mir saß und an ihrem Handy herumspielte, während sie sich an Bens Schulter anlehnte. Dann sah ich wieder zu Emil neben mir, der sich scheinbar nicht an den Gesprächen beteiligen konnte, weil leider noch niemand verstanden hat, was für ein toller Liebespartner er wäre.

"Ja, alles gut, ich bin nur etwas müde." Er nickte wissend und nahm einen Schluck von seiner Fanta, ehe er Damian anschaute, der gerade genervt auf sein Handy mit dem ständig aufleuchtenden Bildschirm blickte und laut seufzte.

"Ob das wohl wieder Angélique ist?" Emil sah nun wieder zu mir und schüttelte ungläubig seinen Kopf.

"Seinem Gesicht nach zu urteilen, sieht es ganz so aus ja", erwiderte ich und schüttelte leicht den Kopf.

"Warum er sich das nur antut.." Ben schien den gleichen Gedanken zu haben, denn er fragte fast zeitgleich dasselbe, aber er fragte Damian direkt. Dieser zuckte nur mit den Schultern und nuschelte irgendwas mit "Egal, ich mach mein Handy einfach aus", ehe er sich wieder dem Gespräch von Liam, Niall und Ben widmete, die aber immer noch darüber sprachen, ob Niall gerade jemanden kennengelernt hatte. Emil seufzte leise und spielte mit einem seiner Armbänder.

"Gibts bei dir was neues? Also nicht auf das Thema der anderen bezogen... sondern allgemein?", fragte ich ihn und er schien einen Moment lang zu überlegen.

"Hmmm... ich glaube nicht.. Ah doch ! Ich hab endlich wieder ein wirklich gutes neues Buch entdeckt! Also... denk ich..."

"Ach echt? Dafür musstest du ja nur gefühlt die ganze Bibliothek durchlesen", er schmollte gespielt beleidigt und ich musste lachen.

"Hey, gar nicht, höchstens die Hälfte aller Bücher die wir haben!"

"Emil.. du sagst seit über einem Jahr, dass du kein gutes Buch finden kannst... denkst du nicht, dass du vielleicht zu hohe Erwartungen hast und deswegen nicht die 'perfekt formulierte Aneinanderreihung von Buchstaben und Wörtern' findest?"

"Das stimmt doch gar nicht, so kritisch bin ich jetzt auch wieder nicht..."

"Vielleicht solltest du selbst eins schreiben? Ich wette, dass würde perfekt werden." Er wurde bei meinen Worten leicht rot, was mich erneut zum Grinsen brachte.

"Ach was... glaub ich nicht... außerdem hab ich keine Zeit dafür.. und das würde sicherlich nicht gut werden."

"Doch ich denke schon, also ich würde es auf jeden Fall lesen." Ich stupste ihm leicht in die Seite und seine Wangen wurden noch roter, ehe er verlegen grinste, den Blick auf den Tisch senkte und seine Brille ein Stück höher drückte.

"Danke Lou...", murmelte er leise und ich konnte hören, dass er sich über meine Worte freute.

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Da wollte Zayn den beiden wohl ein wenig helfen und ist dabei auf Ablehnung gestoßen.. Uff.. naja... aller Anfang ist schwer 😟

Lasst euch wegen den ganzen Namen nicht beirren, ihr werdet mit ihnen warm werden. Emil ist unser kleiner, lieber Cupcake. Hoffentlich, findet ihr auch gefallen an Louis' Freundesgruppe 🌞❤️

Lasst uns was kleines da und wieder ein herzliches Dankeschön an alle, die uns so lieb bei dieser Geschichte unterstützen 🥰

Lots of love
Michelle &' Carina xx

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