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"Ich liebe Olivia." 3211 Words

Harry's POV

Nachdem ich Live dabei sein konnte, wie Louis davon erfuhr, dass er neue Geschwister bekam, vergingen noch drei weitere Tage. Mittlerweile war es also Mittwoch und ich hatte Aurelia vor einer Stunde aus der Schule abgeholt, damit wir heute noch ein paar schöne Stunden miteinander verbringen konnten. Ich merkte, dass meine Stimmung auf einem Hoch war, wie schon seit einer langen Zeit nicht mehr. Es war nun wieder das normalste der Welt für mich, bei der Musik die lief, mitzusingen und sie einfach auf mich wirken zu lassen.

Letzten Abend waren Aurelia und ich sogar gemeinsam durch die Küche getanzt und es war erfrischend zu sehen, wie sehr sie das genossen hatte. Sie war konstant am lachen gewesen, hatte meine Hände fester genommen und wollte Drehungen machen, die ich nur zu gerne wiederholte. Irgendwann war uns beiden dann so schwindelig gewesen, dass wir uns auf den Boden setzen mussten und sie war auf meinen Schoß geklettert. Danach hatten ihre kleinen Finger meine Tattoos nachgefahren und ich hatte zum ersten Mal seit einer langen Zeit das Gefühl, durchatmen zu können. Als hätte das ganze letzte Jahr über ein Stein auf meiner Brust gelegen und es mir unmöglich gemacht, meine Lunge vollständig mit Sauerstoff zu füllen. Fast wäre ich in Tränen ausgebrochen, weil ich nicht gedacht hatte, jemals wieder so zu fühlen.

Als Louis und ich Abends noch telefoniert hatten, musste ich ihm von diesem Moment erzählen und ich konnte sein Lächeln fast bis zu mir spülen, als mein ganzer Körper vor Freude kribbelte. Da wir nun fast jeden Abend telefonierten, konnte ich endlich wieder besser schlafen. Ich wusste nicht, ob er es extra machte, aber er wollte nie auflegen, bis ich irgendwann einfach von selbst einschlief. Am ersten Tag war dies noch ein Problem gewesen, da mein Akku am nächsten Morgen den Geist aufgegeben hatte, doch mittlerweile hatte ich daraus gelernt und schloss mein Handy schon von Anfang an, an die Ladestation an.

Da Louis die Woche Frühschicht hatte, machte ich es mir auch jetzt zur Aufgabe, ihm jeden Morgen auf irgendeine Art und Weise seinen Kaffee zukommen zu lassen. Doch da mir irgendwann einfiel, was für eine Müllverschwendung es war und da wir uns zwischendurch sowieso für ein paar Minuten sahen, hatte ich drei To-Go-Becher zur Auswahl, die ich ihm abwechselnd füllen ließ. Als ich Zayn davon berichtete, hatte er nur eine Augenbraue hochgezogen und nicht mehr dazu gesagt, doch ich konnte ahnen, was er sich dachte.

Es war kurz nach vier Uhr nachmittags, als es an der Tür klingelte und Aurelia und ich uns einen verwirrten Blick schenkten. Bärbel war eben zu ihrer Freundin gefahren, diese konnte es also nicht sein und sonst kam niemand einfach so vorbei. Immerhin hatten wir ja schon festgestellt, dass ich nicht besonders viele Freunde hatte. Deswegen ging ich auch zur Tür, nachdem ich Aurelia noch einmal gesagt hatte, dass sie ja nicht schummeln und unter die Memory Karten schauen durfte, während ich weg war.

Ich öffnete den Summer unten und wenig später hörte ich sanfte Schritte, die die Treppe nach oben stampften, bis plötzlich Amalia vor mir stand und mein Herz ein Stockwerk tiefer sackte.

"Was ist eigentlich dein Problem? Wieso ignorierst du mich?", fragte sie sofort aufgebracht und ich konnte ihr ansehen, dass sie sich wirklich Gedanken machte, was mir sofort die Leichtigkeit nahm, die ich in den letzten Tagen gefühlt hatte. Tatsächlich hatte ich ihr, seit dem Kuss mit Louis, nicht mehr geschrieben; zu sehr plagte mich das schlechte Gewissen.

Sie ging an mir vorbei und betrat die Wohnung, woraufhin ich die Tür schloss. Ich war froh, dass sie dies selbstständig getan hatte und unseren Nachbarn den Krach ersparte, den sie nun offensichtlich loswerden wollte.

"Ich versuche seit zwei Wochen dich zu erreichen und kriege gar keine Antwort von dir. Zayn meint zwar immer, es ginge dir gut, aber dann verstehe ich die ganze Situation nicht. Bist du noch böse, weil ich nicht mit zu der Feier gekommen bin? Ich habe dir doch gesagt, dass es mir Leid tut und ich das wieder gut mache." Nun klang ihre Stimme weniger wütend, als besorgt. "Ich hatte teilweise schon Angst, dass du dir irgendwas angetan hast.. deswegen musste ich auch Zayn schreiben."

"Malia..", seufzte ich und schüttelte erschrocken den Kopf, als plötzlich Aurelia aus dem Wohnzimmer gelaufen kam und der Erzieherin in die Arme rannte.

Die beiden hielten sich einmal fest und sofort hatte meine Tochter tausend Geschichten, die sie der besten Freundin ihrer Mutter erzählen wollte, doch diese lächelte entschuldigend und strich ihr den Pony aus dem Gesicht. In der anderen Hand hielt sie die kleine Faust meiner Tochter.

"Dein Papa und ich müssen uns nur ganz kurz unterhalten, ist das für dich in Ordnung? Wie wäre es, wenn du schon mal in dein Zimmer gehst und dir ein tolles Spiel raussuchst, was wir gleich spielen? Ich komme sofort nach, versprochen." Aurelia nickte selbstverständlich und wollte gerade schon losrennen, als Amalia sie noch einmal zurückhielt. "Denkst du an das Conni-Hörspiel? Ich muss immer noch wissen, wie sie zum Zahnarzt geht."

Beim nicken sprang ihr blonder Pferdeschwanz auf und ab und diese Geste brachte mich zum Lächeln, weswegen ich wenig später Richtung Wohnzimmer nickte und mir die braunhaarige Frau folgte. Nun wieder etwas ernster schauend, setzten wir uns auf das Sofa und sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust, während ich meine Hände ineinander verschränkte.

"Wirst du mir jetzt sagen, warum du mich ignorierst?"

"Ich habe dich nicht ignoriert", stellte ich sofort klar und sie hob eine Augenbraue. Ich seufzte und wiegte den Kopf etwas hin und her, als ich überlegte, wie ich es ihr am besten sagen sollte. Aber gab es dafür eine Art und Weise? Ihr zu sagen, dass ihre beste Freundin, meine Ehefrau, im Koma lag und ich mich in jemand anderen verliebt hatte? "Ich brauchte etwas Zeit zum.. nachdenken."

"Nachdenken über was genau? Über was musst du denn nachdenken und du denkst, nicht mit mir darüber sprechen zu können? Du weißt, ich bin immer für dich da. War ich das ganze letzte Jahr und werde ich ab jetzt auch immer sein."

"Aber es ist nicht so einfach", sagte ich direkt. "Es geht nicht um Olivia. Oder nicht direkt um sie.. es geht um.. mich. Und über das, was in den letzten Wochen passiert ist."

"Was ist denn so schlimmes passiert, dass du mir kaum in die Augen sehen kannst?" Sie beugte sich etwas vor und suchte ganz offensichtlich nach meinem Blick, den ich nur schlecht erwidern konnte. "Hallo, ich bin's! Die Frau in dessen Armen du dich bei Hachiko ausgeweint hast, erinnerst du dich?" Ein schiefes Lächeln trat auf meine Lippen und auch ihr Gesichtsausdruck wurde nun weicher, als sie nach meiner Hand griff und diese fest drückte. "Du weißt, ich würde dich nie für etwas verurteilen."

"Ich weiß doch.." Meine Stimme brach und ich räusperte mich einmal, als ich die Sicherheit in ihren grünen Augen fand, die in dem letzten Jahr immer für mich da gewesen waren. "Ich habe mich verliebt. Und ich habe diese Person geküsst."

"Oh..Wann das denn?"

"Vor drei Wochen."

"Nach der Party?"

Ich nickte. Mein Herz raste vor Nervosität und ich wartete vergeblich darauf, dass sie etwas sagte, doch für ein paar unendliche Momente, schaute sie mich einfach nur an.

"Ich habe mir eben schon gedacht, dass etwas anders ist", sagte sie dann und lehnte sich etwas zurück, als sie leicht lächelte. "Du sahst irgendwie.. glücklicher aus. Wacher."

"Ja ich.. schlafe auch etwas besser."

"Ist es etwas ernstes?", fragte sie und ich zuckte mit den Schultern.

"Ich habe gesagt, dass für mich momentan nur Freundschaft geht."

"Würdest du dir denn wünschen, dass da mehr wäre, als Freundschaft?" Darauf konnte ich jetzt nicht antworten. Sie wusste es, die Frage war auch eher platonisch gedacht, als sie nickte und noch einen Moment nachdachte. "Ich bin um ehrlich zu sein verwundert, dass es so lange gedauert hat."

"Was meinst du?", fragte ich verwirrt und die braunhaarige verdrehte die Augen.

"Ich meine damit, dass jeder Mensch in eurem Umfeld wusste, dass dies keine Hochzeit aus Liebe ist und ihr dies nur macht, weil ihr es euch einfach machen wolltet. Ich meine, ja, ihr seid ein süßes Paar, aber ich bin Olivia's beste Freundin. Natürlich wusste ich, was ihre Gefühle für dich sind und konnte erahnen, dass es anders herum genauso aussieht. In den letzten Jahren habe ich mit ihr öfter darüber gesprochen, ob es für euch beide sinnvoll ist, in dieser Ehe zu leben, die nicht aus Liebe geführt wird."

"Ich liebe Olivia", sagte ich dann verwirrt und Amalia schaute mich belustigt an.

"Ja, so wie du mich liebst. Oder Zayn. Vielleicht ein kleines Stück anders noch, weil sie die Mutter deiner Tochter ist, aber du liebst sie nicht, wie eine Liebhaberin. Und sie hat dich nicht wie einen Liebhaber geliebt. Aber sie hat immer gesagt, dass es schlimmer geht, weißt du? Sie meinte, sie fühlt sich wohl bei dir und weiß, dass du alles für sie und Aurelia tun würdest. Der Sex ist gut, auch wenn ihr ihn nicht oft habt und sie weiß, dass der Rest ihres Lebens einfach laufen wird, wenn sie ihn mit dir verbringt. Aber ist es das, worauf man Hinfiebern sollte? Einfach?" Sie war ein wenig ausgeschweift, doch ich hatte nichts dagegen, dass sie diejenige war, die sprach. Ich wusste nämlich nicht so Recht, was ich darauf antworten sollte, denn bisher hatte ich mir immer eingeredet, dass ich sie wohl liebte und vielleicht einfach nur die Rosarote Blase übersprungen hatte.

"Aber ich habe sie betrogen", sagte ich nun und somit, fand ihr Blick wieder zu mir.

"Würdest du es ihr sagen, wenn du könntest?" Ich nickte sofort und sie lächelte. "Dann solltest du das tun, sobald es möglich ist. Aber du solltest bis dahin nicht dein Leben auf Pause stellen und dir etwas verwehren, was dich so glücklich macht, wie du jetzt gerade scheinst. Die ganze Situation ist verdammt beschissen, aber sie wäre dir nicht böse. Vielleicht habt ihr beide euch gefunden, um sicher über die Brücke zu gehen und nun bist du eben zuerst am Ziel angekommen."

"Aber-"

"Kein aber", unterbrach sie mich. "Ich weiß, du überdenkst immer alles zweimal, aber du solltest einmal an dich denken. Ich weiß aus erster Hand, wie sehr du dich in den letzten Jahren zurückgestellt hast. Du musst jetzt einmal an dich denken und einfach fest daran glauben, dass du kein Lügner sein musst, sobald sie wach ist. Beziehungsweise musst du mir versprechen, dass du keiner sein wirst."

"Wenn sie wach wird.."

"Sobald sie wach wird", verbesserte sie mich und drückte meine Hand.

"Aurelia wird mich dafür hassen, wenn sie das in ein paar Jahren herausfindet und merkt, was genau passiert ist."

"Das stimmt nicht. Sie wird wollen, dass alle um sie herum glücklich sind. Vor allem ihre Eltern." Darauf wusste ich nicht, was ich sagen sollte und schwieg. "Mag diese Person dich denn auch?"

Bei der Erinnerung daran, wie Louis mir gesagt hatte, dass auch er Schmetterlinge im Bauch hatte, wurde mir ganz warm und ich spürte, wie meine Wangen leicht rot wurden. Auf der anderen Seite war er betrunken gewesen und wer weiß, was er dann alles so gesagt hatte.

"Ich bin mir nicht sicher."

"Finde es heraus", sagte sie nur und tippte mir gegen den Oberkörper. "Und dann will ich ihn ganz offiziell kennenlernen." Erschrocken schaute ich sie an, doch da war sie bereits aufgestanden und auf dem Weg in Aurelia's Zimmer. "Ach komm schon, Harry. Es gibt nur eine neue Person in deinem Leben und ich habe gleich gemerkt, dass da zwischen euch irgendwas ist."

*****

"Harry mir ist das Popcorn schon wieder angebrannt", schmollte Louis, während ich gerade dabei war, den Film anzumachen. Ich verdrehte die Augen und grinste, als ich aufstand und das Fenster im Wohnzimmer aufriss, da ich es bis hier hin riechen konnte.

Den beißenden Geruch in meiner Nase ignorierend, bewegte ich mich in schnellen Schritten in die Küche, um Louis zu sehen, welcher überfordert den Topf in der Hand hielt und nicht so recht wusste, wohin mit sich. Deswegen öffnete ich auch gleich das Küchenfenster und schloss die Tür, damit nicht der Rauchmelder im Flur angehen würde, sobald wir den Deckel aufmachten.

"Warum lässt du das auch mich machen? Du weißt, dass ich eine Niete in der Küche bin und das ist mir vorgestern auch passiert. Warum kaufst du nicht Mikrowellen-Popcorn, wenn du weißt, dass ich es eh immer verkacke?" Er schaute mich grimmig an und ich grinste nur, ehe ich ihm den Topf abnahm und diesen auf einer kalten Herdplatte abstellte. "Was kann ich eigentlich", meckerte Louis weiter und brachte mich dazu, nach seiner freien Hand zu greifen und den Kopf zu schütteln.

"Dieses Mal hat es doch schon viel besser geklappt", gab ich zu und führte seine Hand zum Topf, damit er den Deckel öffnete.

Tatsächlich konnten wir einiges von dem Popcorn verwenden und nur die am Boden waren angebrannt, weswegen ich ein wenig Wasser in den Topf füllte und diesen dann wieder zur Seite stellte. Louis hatte seinen Kopf an meine Schulter angelehnt und schmollte immer noch, jedoch sagte ich nichts dazu und genoss einfach nur das schöne Gefühl in mir, ihn hier zu haben. Die Gänsehaut, die sich auf meinem Körper breit machte und das angenehme Drücken im Bauch, was mich fast zum platzen brachte.

"Du musst mir demnächst über die Schulter schauen und mich nicht andauernd in deiner Küche alleine lassen. Ich habe keine Lust, meine Versicherung anhauen zu müssen, weil ich versehentlich deine Küche in Brand gesetzt habe." Er löste sich von mir, als ich ihm die Schüssel übergab und ich schnappte mir schnell seine Fassbrause und eine Cola, ehe wir zusammen ins Wohnzimmer gingen.

"Eure Küche funktioniert doch auch noch einwandfrei", gab ich zurück, als wir uns auf das Sofa fallen ließen und Louis lachte einmal laut.

"Ja, weil ich darin nicht koche", er ließ sich neben mich auf die lange Seite fallen und nun, da er mir so nahe war, machte mein Herz einen Purzelbaum. "Liam kocht meistens, ich schneide ihm nur die Sachen klein, wenn das nötig ist."

"Und trotzdem sind davon noch alle dran, was ein Wunder." Ich griff nach seiner Hand und fuhr ihm über die Hände, ehe ich lachte und er mir auf die Finger haute, bevor er seine Hände aus meinen zog und zum Bildschirm schaute.

"Ha ha", seine Stimme klang angepisst, doch ich hörte das Grinsen daraus, weswegen ich mir nichts dabei dachte. "Gucken wir jetzt endlich diesen Film zu Ende oder was?"

Wir hatten uns dafür entschieden, endlich 'Wie ein einziger Tag' zu Ende zu schauen, da wir dies bisher noch nicht geschafft hatten und natürlich, war ich sofort dabei. Doch da Louis so nahe bei mir lag, konnte ich mich nicht richtig konzentrieren und erwischte mich immer wieder dabei, wie ich ihn heimlich ein wenig beobachtete. Jeden Gesichtszug, der sich von Szene zu Szene veränderte und obwohl ich wusste, dass dieser Film wohl kein Liebling werden würde, versetzte er sich trotzdem hinein. Seine Wimpern fanden leicht auf seine Wange, jedes mal wenn er blinzelte und ich erwischte mich dabei, wie ich an das dachte, was Amalia gesagt hatte. Das ich einmal an mich denken musste und das er mich glücklich machte.

Und wie glücklich er mich machte.

Irgendwann in der Mitte des Filmes merkte ich, wie sein Fuß meinen berührte. Mehr aus Versehen, doch keiner von uns entfernte sich voneinander. Stattdessen rutschten wir unbemerkt immer noch ein Stück näher aneinander und ich verschränkte die Arme vor der Brust, als ich versuchte, irgendwas von dem aufbäumenden Gefühl loszuwerden, welches sich in meinem Bauch breit machte. Einzelne Schauer fuhren über meinen Körper, je mehr ich ihn bei mir spüren konnte und dann merkte ich, wie er zu mir schaute.

Ich schlucke einmal stark, bevor auch ich zu ihm sah. Er war mir so nahe, dass es mir in den Fingern juckte, ihm noch einmal so nahe zu kommen. Mein Blick wanderte von seinen Augen, zu seinen Lippen und dann wieder zurück, als meine Hand von alleine auf seine Wange fand und dort für einen Moment verweilte. Ich merkte auch seine Unsicherheit, als ich den Film im Hintergrund ausblendete, mein Daumen sanft über seinen Wangenknochen und genoss das raue Gefühl unter ihm, ehe mein Atem für einen Moment stockte, als er sich über die Unterlippe leckte.

Die Luft im Raum war angespannt und mein Körper stand unter Strom, als ich beschloss, dass ich ihm nicht länger fernbleiben konnte. Ich wollte das Gefühl noch einmal spüren, was er in mir auslöste, wenn ich ihn Küssen durfte. Dieses mal im nüchternen Zustand, mit vollem Verstand. Alleine bei dem Gedanken daran, stolperte mein Herz aufgeregt in meiner Brust und ich seufzte einmal.

"Ich küsse dich jetzt, okay?", hauchte ich leise, bekam ein vorsichtiges Nicken zu sehen und noch bevor Louis mehr dazu sagen konnte, hatte ich mich vorgelehnt und meine Lippen endlich wieder auf seine gelegt.

Ein Feuerwerk konnte nicht ansatzweise beschreiben, was ich in diesem Moment fühlte. Er presste seinen Körper nahe an meinen und ich zog ihn zu mir, sodass er schon bald zwischen meinen Beinen lag und seine Lippen sich im Einklang mit meinen bewegten. Seine Finger hatten sich um meine Handgelenke gekrallt, die sein Gesicht bei mir behielten und während ich mich fragte, wo ich mit den ganzen Gefühlen in diesem Moment hin sollte, fuhr meine Zunge über seine Unterlippe.

Mich überraschte, wie schnell er sich darauf einließ und ich fragte mich, ob in seinem Körper gerade auch eine Elefantenbande eine Party veranstaltete, während ich ihn einfach überall spürte. Als wir uns für einen Moment trennten, um Luft zu holen, hatte ich meine Hände von seinen Wangen genommen und legte sie auf seinen unteren Rücken, wo ich vorsichtig unter sein T-Shirt griff und die wenige nackte Haut berührte, die er mir zur Verfügung stellte. Er keuchte gegen meine Lippen und als wäre ich nicht sowieso schon in einer anderen Welt gewesen, katapultierte mich dieses Geräusch geradezu auf den Mond.

Ich schmeckte die Fassbrause auf seinen Lippen und plötzlich, fand ich den Geschmack doch nicht mehr so schlimm, wie ich immer gedacht hatte. Er löste sich ein Stück von mir und seine Nasenspitze lag an meiner, als sein Atem immer wieder gegen meine feuchten Lippen prallte und mich fast um den Verstand brachte. Wir hatten beide unsere Augen geschlossen, als ich mich wieder leicht nach oben beugte und mit meinen Lippen erneut über seine fuhr, wobei meine Nasenspitze seine Wange strich.

Doch noch bevor ich den Kuss wieder aufnehmen konnte, schüttelte Louis ganz vorsichtig den Kopf und ich konnte seine Hand auf meiner Brust ausmachen, die mich von sich fern hielten, als auch er noch einen tiefen Atemzug nahm und sich von mir entfernte. Deswegen öffnete ich auch meine Augen, immer noch wie benebelt, aufgrund der ganzen Situation und aus Angst, dass er sich noch weiter von mir entfernen könnte und sein Körper meinen verlassen könnte, hielten meine Hände auf seinem Rücken ihn davon ab.

Die Verwirrung in seinen Augen besorgte mich und ich setzte mich etwas auf, als ich meine eine Hand von seinem Rücken löste und sie auf seine Wange legte. Dort strich mein Daumen wieder sanft über seine Wange und ich merkte, wie mich die Angst vor Zurückweisung überrannte, während ich in die bekannten Blauen Augen sah.

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Das hat ja lange gehalten mit der Freundschaft, hehe 👀✨ Aber vielleicht hat es auch nur Amalia's Worte gebraucht, damit Harry über seinen Schatten springt ☺️❤️ findet ihr denn, dass sie recht hat? 🤔

Ich habe etwas Kopfschmerzen und habe deswegen nicht ganz so viele Worte, wollte mich aber trotzdem herzlichst bei allen bedanken, die den beiden so viel Zeit geben und immer noch dabei sind! Es macht immer so viel Spaß zu updaten 😍❤️ Was denkt ihr, wie Louis reagiert?😱

Lots of love
Michelle &' Carina xx

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