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"Du hast mir nicht geschrieben" 2958 Words

Harry's POV

Die letzten Tage verliefen nur schleppend. Ich konnte mich keinen einzigen Tag dazu aufraffen, Olivia im Krankenhaus zu besuchen. Viel zu sehr fraß mich das schlechte Gewissen auf, welches sich immer mehr ins unerlässliche steigerte. Nicht einmal Aurelia schaffte es, mich abzulenken und da ich nicht wollte, dass sie die Tage mit ihrem depressiven Vater verbrachte, raffte ich mich am Mittwoch dazu auf, sie zu meiner Mutter zu bringen. Natürlich wären Kim und Mark auch eine Option gewesen, aber auch ihnen konnte ich nicht mehr in die Augen sehen. Fast noch schlimmer war es bei Amalia, weil sich die braunhaarige konstant bei mir meldete und mich fragte, was los ist und warum ich ihr nicht schreiben würde. Doch alleine bei dem Gedanken, der besten Freundin meiner Frau sagen zu müssen, dass ich mich in eine andere Person verliebt hatte, wurde mir schlecht. Es ging nicht.

Die Stunden auf Arbeit kamen mir dementsprechend zugute und das erste Mal seit einem Jahr, verbrachte ich meine kompletten Arbeitstage dort. Es sprach niemand mit mir und ich konnte mich in Projekte stürzen, die mich für einen Moment vergessen ließen, dass ich mich eigentlich elendig fühlte. Ich erwischte mich zu oft dabei, wie ich mich bei Louis melden wollte, um mich bei ihm zu entschuldigen, doch ich konnte nicht. Dabei war der Kuss eine Dauervorstellung in meinem Kopf, die ich nur zu gerne wiederholen würde, um mich zumindest noch einmal so fühlen zu können. Einmal und dann nie wieder.

Zayn hatte mir berichtet, dass er mit Louis gesprochen hatte. Zwar nicht genau, was er gesagt hatte, denn mein bester Freund meinte, ich sollte selbst mit ihm sprechen, aber zumindest, dass er ihm gesagt hatte, dass ich gut angekommen war. Bei dem Gedanken, Louis könnte sich Sorgen um mich machen, wurde mir schlecht und wohlig zugleich. Ich wollte ihn so unbedingt sehen. Egal, wie egoistisch das auch sein mochte.

Deswegen raffte ich mich auch dazu auf, Zayn in der Bar zu besuchen. Ich musste sowieso mal das Haus verlassen und vielleicht tat es ganz gut, ein wenig unter Menschen zu können. Das insgeheim mein Wunsch erfüllt wurde und ich den Pfleger mit den schönsten blauen Augen bei seinen Freunden sehen konnte, brachte mir eine Achterbahn der Gefühle. Zumindest bis ich hörte, wie er ein Bier bei Zayn bestellte und dieser absolut nicht begeistert davon zu sein schien.

Auch ich merkte, wie mir bei dem Gedanken, dass er dies womöglich wegen mir tat, unwohl wurde. Er hatte eigentlich gesagt, dass er nicht mehr trinken wollte und wie schlecht musste es ihm gehen, dass er es nun doch wieder tat? Es schien ihm auch ziemlich wichtig zu sein, wenn man den Ton betrachtete, mit welchem er meinem besten Freund klar machte, dass er sich sonst wo anders eins besorgen könnte.

Ich hielt meinen Blick eine ganze Weile gesenkt und lauschte mit einem Ohr den Gesprächen, an welchen Louis sich beteiligte. Mein Herz wurde immer schwerer und ich merkte, wie die Schuldgefühle in mir immer größer wurden, als plötzlich der Stuhl neben mir zurückgeschoben wurde und der blonde Surferboy neben mir Platz nahm.

"Heute keinen Alkohol?", fragte er belustigt und zeigte auf meine Cola, weswegen ich den Kopf schüttelte.

"Ich hatte erstmal genug davon, glaube ich." Zum Ende hin wurde meine Stimme wieder leiser und Silas nickte, ehe er mich nach meinem allgemeinen Befinden fragte und dann ein wenig davon berichtete, wie seine Woche gewesen war.

Ich mochte es, ihm zuzuhören. Es war einfach und man konnte ihm gut folgen, noch besser, wenn er etwas weniger Alkohol intus hatte, so, wie jetzt. Auch er fragte mich nach meiner Woche und schien sich nicht daran zu stören, dass meine Antworten mehr als kurz und eintönig kamen, sondern ging auf die kleinen Dinge ein, die ich erzählte. Unter anderem meine Tochter. Leider war über sie zu sprechen in dieser Woche nicht mehr das angenehmste Thema für mich, weswegen er schnell eine neue Idee fand und stattdessen fragte, wann wir denn nochmal Gitarre miteinander spielen würden.

So kamen wir dazu, uns ein wenig über unsere Anfänge zu unterhalten, wobei er mehr davon sprach, wie gut es bei den Frauen ankam, wenn er seine Gitarre raus holte und ihnen etwas spielte. Eigentlich, sagte er, hatte er es auch nur deswegen gelernt und es seither nie bereut.

Es war eine gewisse Zeit später, als mein Kopf immer voller wurde, meine Hände immer mehr zitterten und mir das Atmen schwerer fiel. Das war auch der Grund, wieso ich mich entschuldigte und meinte, ich müsste einen Moment raus gehen, woraufhin mich Silas nach draußen begleitete.

Die kühle Sommerluft schien es fast direkt besser zu machen, als ich einen tiefen Atemzug nahm und dann meine Zigaretten raus holte.

"Willst du auch eine?", fragte ich meinen Gegenüber und dieser überlegte einen Moment, ehe er nickte und ich ihm sowohl eine Zigarette, als auch das Feuerzeug überreichte. Wir standen für einen Moment so da und schwiegen, während wir den anderen Gesprächen der Leute lauschten, die um uns herum standen.

"Ich rauche sonst nicht", sagte Silas dann plötzlich und verwirrt, sah ich zu ihm. Er grinste, ehe er einen erneuten Zug nahm. "Nur in Gesellschaft oder wenn ich richtig hacke bin. Oder mal nen Joint, nichts weltbewegendes. Hast du schon mal gekifft?"

"Nein", ich schüttelte den Kopf. "Ich war schon immer ein ziemlich.. nachdenklicher Mensch und irgendwie hatte ich immer Angst, dass es mich noch tiefer in diesen Strudel bringt."

"Das kann ich versteh – Was zum Teufel?"

Silas' Miene verfinsterte sich und ich folgte seinem Blick, als ich Noèl erkannte, der ziemlich nahe bei Louis stand. Viel zu nahe für meinen Geschmack und scheinbar auch zu nahe für Louis, da sein Gesichtsausdruck definitiv etwas anderes zeigte, als, dass er das genauso wollte. Ich spürte, wie meine Muskeln sich anspannten und auch Silas neben mir, war kurz davor, auf die beiden zuzugehen, als mir Emil auffiel, der ein wenig unsicher daneben stand. Man konnte dem schüchternen Jungen ansehen, dass er sich super unwohl fühlte und nicht genau wusste, was er tun sollte, weswegen ich einfach meinen Kopf ausstellte und auf die drei zulief.

Meine Hand hatte Noél's Schulter gepackt, bevor dieser Louis auch nur ein Stück näher kommen konnte und riss ihn zu mir herum. Ich hörte Emil neben uns laut aufatmen, als ich Silas hinter mir bemerkte, der den blonden Jungen Mann mit den braunen Augen fragte, was denn seine Mission gewesen wäre. Louis blieb ganz still. Ich schaute nur für einen kurzen Moment zu ihm, bevor ich mich wieder zu Noél drehte, welcher mich böse anfunkelte.

"Euch geht ja wohl nicht an, was ich hier mache. Das ist eine Sache zwischen Louis und mir."

"Ich denke nicht, dass es eine Sache zwischen euch beiden ist, wenn Louis offensichtlich nicht daran interessiert ist, sich mit dir zu unterhalten." Der Satz klang böse aus meinem Mund und ich wusste, dass ich mich gerade nicht wirklich zusammenreißen konnte. Ich spürte, dass mein Körper angespannt war, wie bei einer Raubkatze und das ich nur darauf wartete, dass er eine falsche Bewegung machen würde und dann würde ich ihn packen. Mein Herz raste auf unangenehme Art und Weise und ich versuchte, ein bisschen der Wut irgendwie darin loszuwerden, meine Kiefer aufeinander zu pressen.

"Von jemandem wie dir lasse ich mir gar nichts sagen. Einem Mann der seine Frau mit jemandem betrügt, den er kaum kennt, ist einfach nur abartig. Und so etwas nennt sich Erwachsen? Glaube nicht, dass du auch nur ein Stück besser bist, als ich." Das blitzen in seinen Augen zeigte, dass er mich provozieren wollte. Ich versuchte wirklich, mich nicht darauf einzulassen, doch Emil's Blick sprach Bände.

Ich konnte mir denken, dass Louis irgendwem von dem Kuss erzählt haben musste und nachdem, was Silas mir über seinen kleinen Bruder und Louis erzählt hatte, hätte mir klar sein müssen, dass er es war. Doch Silas wusste von der ganzen Sache nichts und das Louis' Blick den Weg auf den Boden fand und ich nichts tat, um die Sache abzustreiten, musste es für ihn bestätigen. Das war auch der Grund, wieso ich mich nicht traute, zu ihm zu sehen und auf ein weiteres, enttäuschtes Gesicht zu treffen, welches mir bewies, was für eine Scheiße ich gebaut hatte.

"Du kannst sehen, dass Louis betrunken ist. Ihn so anzugehen und zu wissen, dass er nicht in der Lage ist, dich zurückzuhalten, ist unfair. Er wird dich schon küssen, wenn er das möchte aber du hast nicht das Recht, ihm diese Entscheidung abzunehmen, nur weil du neuerdings denkst, irgendeinen beschissenen Anspruch auf ihn zu haben, nur, weil ihr mal zusammen wart und du es nicht ertragen kannst, dass er vielleicht ebenfalls über dich hinweg ist."

Noél hob eine Augenbraue und lachte verächtlich. Dies trug nicht unbedingt dazu bei, dass ich mich beruhigen konnte, weswegen ich einen weiteren Schritt auf ihn zuging. Ich konnte die Wut in seinen braunen Augen sehen und war mir sicher, dass er auf das gleiche Bild traf. Silas hinter mir schnappte nach meinem Arm, als ich mich noch ein wenig aufbäumte und Louis' Exfreund noch ein Stück überragte, was diesen jedoch nicht davon abhielt, mir die nächsten Sätze ins Gesicht zu sagen.

"Sich durch die Gegend zu vögeln, obwohl man in einer Beziehung ist, ist also besser? Sogar verheiratet? Erst diese braunhaarige und jetzt Louis? Ich meine, ich mache da auch nicht wirklich Unterschiede, aber ein bisschen Anstand sollte man schon besitzen, wenn man sich ein lebenslanges Versprechen gegeben hat, oder nicht?" Er grinste dreckig und wusste, dass er mich mit diesen Sätzen getroffen hatte. Doch dann wurde er plötzlich ganz leise und ich wusste, dass die nächsten Worte mich an den Rand meiner Wut bringen würden. "Oder ist dir deine Frau mittlerweile so egal geworden, dass dich einfach nicht mehr interessiert, was mit ihr ist?"

Mein Herz machte vor Entsetzen einen Satz und fast im selben Moment, hatte ich meinen Körper nicht mehr unter Kontrolle. Zum Glück war Silas da, welcher mich erneut zurück hielt und Emil, der sich um Louis' kümmerte, welcher immer noch etwas eingeschüchtert an der Wand stand.

"Er ist es nicht wert, Harry. War er nie." Der Blonde Junge Mann mit den langen Haaren warf Noél einen bösen Blick zu, welcher nur die Augen verdrehte und dann die Arme vor der Brust verschränkte. Ich merkte, dass mein Körper immer noch saumäßig angespannt war, als ich nickte und mich von Silas löste, um auf Louis zuzugehen.

Das erste Mal, seit einer gefühlten Ewigkeit, schaute ich ihm tief in die Augen und er senkte den Blick nicht sofort wieder zu Boden. Er hielt mir stand und ich blieb wenige Zentimeter vor ihm stehen, um ihm klarzumachen, dass ich nichts Böses wollte. Wie leid mir das alles doch tat.

"Ich bringe ihn nach Hause", sagte ich dann monoton und wandte meinen Blick für einen Moment von Louis ab, um zu Emil zu sehen. "Sagst du den anderen Bescheid? Er wird ihnen schreiben, sobald wir angekommen sind."

"Klar." Emil's Stimme brach und er sah für einen Moment zu seinem großen Bruder, welcher nickte und mir noch einmal auf die Schulter klopfte.

Mein Herz ging immer noch rasend, als ich tief durchatmete und mich davor bewahrte, nach einer neuen Zigarette zu greifen. Nun war nicht der Zeitpunkt, aber ich musste irgendwas von der Wut loslassen, die mich ergriff. Ich konnte nicht wütend Auto fahren, das wurde mir bereits einmal schmerzlich klar gemacht.

"Kommst du?", fragte ich Louis nach ein paar Sekunden, in denen er mir immer noch nicht gefolgt war und regungslos an der Wand stand. Er hatte seinen Blick immer noch nicht von mir abgewandt und nickte, ehe er sich langsam in Bewegung setzte.

Obwohl er ein wenig schwankte, traute ich mich nicht, ihm meine Hilfe anzubieten. Auch wenn es mir in den Fingern juckte, ihn zu berühren, wusste ich nicht, inwiefern das okay für ihn wäre. Immerhin waren die jüngsten Ereignisse noch nicht allzu lange her und nachdem ich ihn die ganze Woche ignoriert hatte, wäre es kein Wunder, wenn er nur schlechte Dinge über mich denkt. Die Dinge, die Noél eben auch gesagt hatte und so sehr weh taten, weil ich wusste, dass er recht hatte.

Ich öffnete Louis die Tür zu meinem Auto und er ließ sich auf dem Beifahrersitz nieder, weswegen ich die Tür zuschlug und mich dann hinters Lenkrad setzte. Ich steckte den Schlüssel noch nicht ein, sondern lehnte meinen Kopf gegen die Lehne und schloss meine Augen für einen Moment, während ich versuchte, tief durchzuatmen und somit meinen Puls zu beruhigen. Meine Hände krallten sich an das Lenkrad und versuchten irgendeine Art von Halt zu bekommen, während ich Louis' Blick ganz genau spürte. Er brachte die Schmetterlinge, die sich neuerdings so liebevoll in meinem Bauch eingenistet hatten, wieder dazu, aus ihren Verstecken zu kommen und mir zu zeigen, dass ich ihnen eine Chance geben sollte, sich zu beweisen.

"Ist alles okay?", fragte er mich plötzlich und für einen Moment, musste ich sarkastisch auflachen. Ich öffnete meine Augen und traf auf seine, die versuchten, mich zu fixieren aber es doch irgendwie nicht schafften. Seine Wangen waren aufgrund des Alkohols ein wenig gerötet und seine Pupillen groß, dadurch, dass wir in diesem dunklen Auto saßen.

"Du wurdest gerade von deinem Exfreund bedrängt und fragst mich, ob alles okay ist?" Meine Stimme war ungläubig und Louis zuckte mit den Schultern. Ich hingegen schüttelte den Kopf, als ich meinen Blick von ihm abwandte und stattdessen zur Mittelkonsole zu sehen, welche mir die Uhrzeit anzeigte. "Es ist nicht okay", murmelte ich dann und Louis nickte. "Wir fahren zu mir. Ich will nicht, dass du diesen Idioten heute noch sehen musst. Am liebsten wäre es mir, wenn du ihn nie wieder sehen musst." Ich startete den Motor und löste die Handbremse, um den ersten Ganz einzulegen. "Ich meine, was fällt ihm ein? Er kann dich doch nicht einfach..", ich fand keine Worte und Louis antwortete nicht.

Stattdessen schaute er mich einfach weiterhin an und wir schwiegen, als das Radio uns durch die Dunkelheit lotste. Mein Blut kochte weiterhin und gleichzeitig merkte ich, wie die Schmetterlinge in meinem Bauch immer mehr wurden und bereits den Tanz planten. Einen Tanz, den sie alleine bei dem Gedanken daran vorführen wollten, wenn ich gleich mit ihm alleine sein würde. Obwohl wir nicht sprachen und obwohl die Situation mehr als seltsam war, fühlte ich mich in diesem Moment besser als in der ganzen vergangenen Woche. Es tat mir einfach gut, in seiner Nähe zu sein und ich verfluchte mich dafür, dass ich dieses Privileg kaputt gemacht hatte, nur, weil ich ihn geküsst hatte. Oder doch, weil ich gegangen bin? Was wäre gewesen, wenn ich geblieben wäre?

"Du hast mir nicht geschrieben", sagte Louis nach einer Weile, in der sein Blick immer wieder von der Straße, zu meinen Händen und dann wieder zu meinem Gesicht gefunden hatte.

"Ich weiß", antwortete ich leise. "Es tut mir leid. Ich war einfach so... durcheinander." Ich sah ihn im Augenwinkel nicken und tief durchatmen, als wir vor meiner Wohnung hielten und ich Ausstieg, um dann rüber zu gehen und ihm die Tür zu öffnen. Er hatte seine Augen geschlossen und schien sich für einen Moment zu konzentrieren, als ich dem Drang widerstand, ihm durch die Haare zu streichen, welche gerade so wuschelig auf seinem Kopf lagen und einfach dazu einluden, dass ich meine Finger in ihnen vergrub. So wie bei...unserem Kuss.

"Ist dir übel?" Die Worte kamen aus meinem Mund, bevor ich darüber nachdenken konnte, doch Louis schüttelte den Kopf.

"Nur schwindelig."

Ich nickte und atmete ebenfalls tief durch, als er seine Augen wieder öffnete und ich ihm meine Hand hin hielt. Er starrte sie für einen Moment nur an, bevor er sie ergriff und ich ihn daran nach oben, aus dem Auto zog. Ich versuchte, dem Gefühl zu widerstehen, meine Finger mit seinen zu kreuzen und legte meinen Arm lediglich um seinen Rücken, damit ich ihm einen besseren Halt geben konnte. Währenddessen schloss ich mein Auto ab und zog ihn näher zu mir, damit er auch ja nicht fallen würde, während wir die Treppen nach oben gingen.

"Es tut mir Leid", sagte ich dann erneut, leise. "Das ich einfach gegangen bin. Ich wäre so gerne geblieben..." Mein Herz stoppte, als ich beschloss, ihn nicht anzulügen. Ich musste ehrlich zu ihm sein. Louis sagte nichts, bis wir oben ankamen und ich die Haustür öffnete, um diese dann wieder zuzumachen. Ich brachte Louis direkt ins Schlafzimmer und er setzte sich auf der Bettkante ab.

Er gähnte einmal herzlichst, ehe er sich die Augen rieb. Ich ließ ihn für einen Moment alleine, um ihm ein Glas Wasser zu holen, ehe ich wieder zu ihm zurück ging. In der Zeit hatte er sich seine Schuhe ausgezogen und sich in den Schneidersitz gesetzt. Sein Handy lag in seiner Hand und ich konnte mit einem kurzen Blick erkennen, dass einige seiner Freunde ihm geschrieben hatten, er jedoch nur Emil antwortete.

Ich betrachtete ihn für einen Moment und genoss das wohlige Gefühl in mir drin, ihn hier zu haben. Es erinnerte mich daran, wie ich meiner Mutter von ihm erzählt hatte und sie mich stolz angesehen hatte, obwohl wir beide wussten, dass es nicht so einfach war. Ich hatte ihr gesagt, dass ich keine Sekunde gezögert hätte, wenn die Situation anders wäre. Wenn ich nicht verheiratet wäre oder sogar, wenn ich einfach die Möglichkeit hätte, mit Olivia über meine Gefühle für Louis zu sprechen. Doch ich stand alleine hier und erwischte mich dabei, wie ich mir wünschte, ihm nahe sein zu können. Ihm davon zu erzählen, wie ich mich während des Kusses gefühlt hatte; was ich für ihn fühlte. Aber es ging nicht. Denn es zählte nicht, was ich fühlte. Die Frage in meinem Kopf war egal, denn sie spielte keine Rolle. 

Was wäre wenn?

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Da war Harry die ganze Woche nicht bei seiner Frau, weil er solche Schuldgefühle hat. Wie wäre es bei euch gewesen?
Außerdem ist Harry tatsächlich dazwischen gegangen und Noél hat ein paar Sprüche raus gehauen, die unserem Lockenkopf ziemlich an die Nieten gingen. Natürlich nicht berechtigt... richtig?🤔

Harry und Louis sind jetzt wieder für sich und jetzt die Frage an euch - würdet ihr den Elefanten im Raum ansprechen? Immerhin ist Louis betrunken... Was sind eure Hoffnungen und Erwartungen an das nächste Chapter? Lasst uns was kleines da ❤️✨

Lots of love
Michelle &' Carina xx

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