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"Das muss eigentlich wiederholt werden." 2300 Words

Harry's POV


Während Louis seinen Käsekuchen aufaß, leerte ich meinen Donut und schob meinen Tee ein wenig zur Seite, sobald ich diesen ausgetrunken hatte.

"Möchtest du noch etwas?", fragte mich der Pfleger mit den blauen Augen und ich schüttelte den Kopf, weswegen er eine Augenbraue hob und ich die Augen verdrehte. Er kicherte und bestellte bei der netten Kellnerin zwei Gläser der selbstgemachte Limonade, die sie hier verkauften. "Die ist wirklich toll. Mir egal, ob du nichts mehr möchtest, die musst du probiert haben."

"Warst du schon oft hier?" Meine Stimme klang interessiert und Louis wiegte den Kopf etwas hin und her, während er die Serviette auf seinen leeren Teller legte.

"Während meiner Ausbildung haben Liam, Niall und ich hier viel gelernt. Draußen kann man toll sitzen und es ist hier immer ruhig genug. Wenn wir aus der Wohnung mussten, weil uns die Decke auf den Kopf gefallen ist, war dies unsere erste Anlaufstelle."

"Und natürlich die Limonade", hängte ich an und Louis lachte hell, bevor er nickte.

"Ja, eigentlich war sie der wahre Grund." Ich stieg in sein Lachen mit ein und es war wieder für einen Moment still, bevor die Kellnerin mit unserer Bestellung wieder kam und das alte Besteck mit sich nahm. "So, zurück zu den komischen Kennlern-Fragen", grinste Louis und wackelte mit den Augenbrauen, bevor wir beide unsere Lippen um den Strohhalm legten und einen Schluck nahmen. "Gut?"

"Fantastisch", gab ich zu und trank direkt noch ein bisschen. Ich genoss die Kombination von süß und sauer, während der leichte Minzgeschmack konstant im Mund blieb. Ich rührte mit dem Glasstrohhalm durch das Glas und sah, wie sich die frischen Minzblätter noch ein wenig mehr verteilten, ehe ich meinen Blick wieder hob und direkt in Louis' blaue Augen schaute, die mich belustigt beobachteten. "Welche Frage liegt dir denn auf der Zunge?"

"Was ist dein Lieblingsfilm? Meiner ist Grease. Ich habe in der Schule bei dem Musical die Hauptrolle gespielt und seitdem schaue ich den Film mindestens einmal jeden Monat." Er sah seltsam stolz aus und brachte mich damit zum lachen.

Ich konnte spüren, wie mein Gesicht langsam schmerzte. Es ist eine lange Zeit her, dass ich so viel gelacht hatte und ich wusste nicht, wie ich das einschätzen sollte. Anscheinend hatte Zayn wirklich recht und Louis könnte mir vielleicht ganz gut tun. Ich konnte wirklich noch einen guten Freund gebrauchen und Louis schaffte es, sich mit großen Schritten zu einem Menschen zu entwickeln, mit dem ich gerne Zeit verbrachte. Vor allem, wenn er es einem so einfach machte, sich mit ihm zu unterhalten und ich von Grund auf, eigentlich immer ein Mensch gewesen war, der Unterhaltungen sehr wertgeschätzt hatte.

"Noch nicht gesehen, tatsächlich. Gibt es da eine Aufnahme die ich mir anschauen muss oder warum hast du das so leichtsinnig erwähnt? Ich bin ziemlich neugierig, weißt du?" Ich hob eine Augenbraue und Louis' Wangen wurden etwas Rot, als er den Kopf bestimmt schüttelte und mit seinen Händen das Glas umfasste.

"Den Film musst du dir anschauen und wenn du es nicht selbst tust, zwinge ich dich dazu! Und die Aufnahme ist irgendwo bei meiner Mutter versteckt", seine Stimme klang nachdenklich, als er seufzte und das letzte Wort leise vor sich her sagte, "hoffentlich."

"Ach komm schon, du musst doch ziemlich gut sein, wenn du die Hauptrolle ergattert hast. Die kriegt man ja wohl nicht einfach so."

"Naja gut würde ich jetzt nicht sagen. Sehr bemüht und beliebt, das hilft." Er schmunzelte etwas und festigte seinen Blick in meine Augen dann wieder etwas. "Und deiner? Was ist dein Lieblingsfilm?"

"Wie ein einziger Tag", antwortete ich, wie aus der Pistole geschossen und tatsächlich, wurde Louis' Gesichtsausdruck bewundernd.

"Ach wirklich?", fragte er und ich nickte bestimmt, ehe ich an meinem Ringfinger herum spielte, an welchem immer noch der silberne Ring seinen Platz fand. "Damit habe ich nicht gerechnet."

"Tut keiner. Aber ich finde den Film wirklich gut gemacht und irgendwie repräsentiert er genau das, was ich mir unter wahrer Liebe vorstelle. Das nicht genug voneinander kriegen und immer wissen, dass die andere Person zu einem gehört, auch, wenn es zwischenzeitlich vielleicht nicht so aussehen mag. Die unendliche Liebe.." Meine Stimme war leiser geworden und ich senkte den Blick auf den dunklen Holztisch, während es für einen Moment still zwischen uns geworden war.

"War es bei dir und deiner Frau auch so? Immerhin habt ihr auch sehr früh geheiratet, oder?"

Obwohl ich mit dieser Frage hätte rechnen können, traf sie mich härter, wie ich gedacht hätte. Ich überlegte für einen Moment, was ich darauf antworten sollte, als mir klar war, dass ich gar nicht darauf antworten wollte.

"Wer sind eigentlich Liam und Niall?", wechselte ich also das Thema und Louis schien für einen Moment verwundert, ehe er sich fing und ein leichtes Lächeln aufsetzte.

"Meine Mitbewohner und sie gehören zu meinen besten Freunden. Sie arbeiten mit im Krankenhaus. Liam ist der Typ, der die Tage rein kam, als du mir den Kaffee gebracht hast und Niall ist ein blonder Pfleger auf der Kinderstation. Der Kerl der letztens mit mir aus der Bar verschwunden ist, an dem Tag als Zayn uns dazu gezwungen hat, uns zu duzen."

Ich versuchte mir die Gesichter zurück ins Gehirn zu rufen und hatte tatsächlich einen Moment später ein Bild der beiden vor Augen, weswegen ich nickte. Mein Handy kündigte eine neue Nachricht an und ich entschuldigte mich kurz bei Louis, ehe ich es aus meiner Hosentasche fischte und sah, dass Zayn mir geschrieben hatte, dass er und Aurelia jetzt am Domplatz auf uns warteten. Einen Blick auf Louis und mein Glas später, sah ich, dass wir ausgetrunken hatten und hob meine Hand, damit die Kellnerin sah, dass wir bezahlen wollten.

"Sind sie da?", fragte Louis und ich nickte, als ich mein Portmonee zückte und sofort einen bösen Blick von dem Pfleger zugeworfen bekam, welcher seines raus holte und demonstrativ auf den Tisch legte. "Ich habe gesagt ich lade dich ein."

"Das ist quatsch. Das jetzt war viel teurer wie dieser kleine Kaffee vom Bäcker", seufzte ich genervt, doch Louis ließ sich nicht beirren und zuckte mit den Schultern.

"Ist mir egal", sagte er ganz einfach. "Ich habe gesagt ich lade dich ein und dann mache ich das auch."

"Dann schulde ich dir ja aber wieder was."

Louis grinste triumphierend und ich verdrehte wieder die Augen, ehe ich mein Portmonee zurück steckte und Louis dann dabei zusah, wie er unsere Bestellung bei der Kellnerin bezahlte. Er legte ein ordentliches Trinkgeld drauf und bedankte sich noch einmal herzlichst aufgrund der tollen Bedienung, woraufhin ich mich anschloss und wusste, dass ich mit Aurelia auch hier her kommen musste, denn sie würde es hier lieben. Vor allem die Limonade.

Als wir vom unserem Tisch aufstanden und nach draußen gingen, hielt ich Louis die Tür auf und er bedankte sich mit einem kurzen Nicken und einem aufrichtigen Lächeln, bevor wir in die Sonne traten. Sie wärmte mein Gesicht, auf welchem das leichte grinsen eingebrannt zu sein scheint, während der Pfleger und ich für einen Moment schweigend nebeneinander her schlenderten und uns zum Domplatz begaben.

"Danke für die Einladung", sagte ich dann irgendwann und schaute zu Louis, welcher wenig später ebenfalls seinen Blick hob. "Ich hatte wirklich einen schönen Tag."

"Gerne, den hatte ich auch. Das muss eigentlich wiederholt werden."

Ich nickte und lachte, als Louis eine Sekunde später über einen losen Stein im Gehweg stolperte und er schlug mir gegen die Schulter, ehe wir uns nur ein wenig darüber unterhielten, wann er nach Hamburg gezogen war und wie er die Stadt fand. Da ich hier aufgewachsen war, war es für mich immer interessant, die Meinung anderer zu hören und ich musste zugeben, dass es für mich nie einen Grund gegeben hatte, von hier wegzuziehen. Louis schien es hier ebenfalls zu gefallen und so wie er erzählte, schien er schon mehr von Hamburg gesehen zu haben, wie ich. Doch das lag wahrscheinlich daran, dass man prinzipiell mehr erkundigte, wenn man neu in eine Stadt zog, wie, wenn man dort aufgewachsen war.

Sobald wir an den grünen Wiesen des Domplatzes ankamen, konnte ich schon bald Zayn und meine Tochter erkennen, die sich im Gras niedergelassen hatten und einen Ball immer wieder hin und her schossen. In der Sekunde wo die Augen des Blonden Mädchens auf mir landeten, ließ sie den Ball jedoch liegen und kam auf mich zu gerannt, sodass ich mich hinhockte und die Arme ausbreitete. Sie rannte in eben diese und ich umgriff sie fest, bevor ich sie hoch hob und mich kurz mit ihr im Kreis drehte, ehe ich ihr einen Kuss auf die Stirn drückte und sie wieder absetzte. Aurelia ging auch noch zu Louis, welcher ihr seine Faust hin hielt, woraufhin sie mit ihrer kleinen Faust dagegen schlug und dann wieder die Arme hob, damit ich sie hochnehmen würde.

Meine Tochter in meinem Arm und Louis an meiner Seite, gingen wir also zu Zayn, welcher die ganze Szene grinsend beobachtet hatte. Louis und er begrüßten sich mit einem Nicken, ehe Aurelia anfing davon zu erzählen, was für einen tollen Tag die beiden hatten und das sie Enten gefüttert hatten, was ihr absolutes Highlight gewesen war.

So standen wir noch für zehn Minuten gemeinsam dort, ehe Louis einen Blick auf sein Handy warf.

"Musst du los?", fragte ich ihn und Louis schüttelte den Kopf, ehe er seufzte und dann doch nickte.

"Naja, ich habe heute Nachtschicht und wollte mich noch für eine Stunde hinlegen."

"Soll ich dich zuhause absetzen? Ich bin eh mit dem Auto hier?" Zayn schaute zu Louis und hielt seinen Autoschlüssel hoch, woraufhin der Pfleger mit den blauen Augen mit einem dankbaren Lächeln den Kopf schüttelte.

"Das ist lieb, danke. Aber ich glaube tatsächlich, dass ich mit der Bahn eher zuhause bin, wie, wenn du dich durch den Verkehr kämpfst." Er wandte sich zu mir und ich bildete mir ein, dass sein Lächeln noch ein Stück größer geworden ist. "Wir sehen uns?"

"Natürlich. Ich hoffe, du hast eine entspannte Schicht", erwiderte ich und Louis bedankte sich lachend, ehe er sich auch noch bei Aurelia und meinem besten Freund verabschiedete.

So standen wir also letztendlich zu dritt dort und Zayn schaute mich so Stolz an, dass es mir schon wieder ein wenig peinlich war. Er schien so, als hätte ich in meinem Leben nie einen anderen Freund wie ihn gehabt und als wäre ich zum ersten Mal auf eigenen Füßen draußen gewesen.

"Guck mich nicht so an", sagte ich also schnell, während Aurelia von den Tauben abgelenkt wurde, die sich ein paar Meter von uns entfernt auf dem Boden niedergelassen hatten.

"Ich bin einfach nur erstaunt darüber, wie ich einfach jeden Tag aufs neue Recht haben kann. Ich habe ja gleich gesagt, dass ihr euch gut verstehen würdet und hier seid ihr - die besten Freunde nach nur einem Treffen." Er klopfte sich selbst auf die Schulter und ich verdrehte die Augen, während ich mir das Grinsen jedoch nicht zurückhalten konnte.

"Naja, wie du schon meintest, es ist einfach, Louis zu mögen. Er hat es tatsächlich irgendwie geschafft, dass es nicht mehr ganz so seltsam war."

"Es ist gut, wenn du jemanden hast, der dich und deine Situation nachvollziehen kann. Da übernehme ich die Kleine auch gerne ein paar Mal öfter."

"Ach komm schon", grinste ich, "du würdest auch so jedes Mal auf sie aufpassen. Da braucht es kein Treffen von Louis und mir."

"Das stimmt, sie ist ein Engel." Wir beide warfen einen Blick auf Aurelia, die sich im Gras niedergelassen hatte und nun einen Kranz aus Gänseblümchen bastelte. "Sollen wir los? Ich muss heute Abend auch arbeiten."

"Natürlich. Danke trotzdem, das weißt du."

Zayn winkte nur ab und ich hockte mich zu Aurelia, um ihr zu sagen, dass wir nun nach Hause wollten, woraufhin sie aufsprang und sich zwischen Zayn und mich stellte. Sie schnappte seine Linke und meine Rechte Hand, ehe sie sprang und uns somit dazu zwang, sie hin und her zu schaukeln, während wir uns auf den Weg zu Zayns Wagen machten. Wir ignorierten die paar unschönen Blicke, die uns begegneten und irgendwie, erinnerte mich diese Situation an Louis.

Er hatte auch angedeutet, hauptsächlich am gleichen Geschlecht interessiert zu sein und ich fragte mich, ob er in seinem Leben schon oft auf Homophobe Menschen getroffen war und mittlerweile vielleicht ein dickes Fell bekommen hat, weswegen ihn meine Meinung auch gar nicht so sehr interessiert hatte. Vielleicht war dies ja etwas, wo wir noch drüber sprechen könnten, wenn es denn für ihn in Ordnung war.

Aurelia setzte sich in ihren Kindersitz, welchen ich ihr heute mitgegeben hatte, damit Zayn sie damit abholen konnte, bevor ich mich auf dem Beifahrersitz niederließ und wenig später das Radio ertönte. Wir drei sangen ein wenig zu der Musik, die aus den Lautsprechern dröhnte und tatsächlich dauerte es gar nicht so lange, bis wir an unserer Wohnung ankamen.

Ich bedankte mich bei meinem besten Freund und trug dann den Kindersitz, während Aurelia sich ihren Rucksack auf den Rücken setzte und wir Zayn mit einem Winken verabschiedeten. Meine Tochter an der einen Hand und den Schlüssel in der anderen, gingen wir die Treppen nach oben und öffneten die Haustür des Mehrfamilienhauses, ehe wir die nächsten zwei Stockwerke hochstdampften und letztendlich außer Puste vor unserer Wohnungstür ankamen.

"Wer zuerst auf dem Sofa ist!", rief ich, sobald wir eingetreten waren und rannte schon ins Wohnzimmer, während Aurelia rief, wie unfair das Ganze doch war und sich dementsprechend einfach auf mich fallen ließ, während ich schon auf dem Sofa Platz gefunden hatte.

Sie machte es sich auf meiner Brust bequem und meine Hände fanden ganz alleine in ihre blonden Locken, bevor sie sich leicht aufsetzte und mir in die Wange pikste.

"Du bist glücklich", stellte sie fest und ich nickte, bevor ich meine Arme um sie schlang und sie fest umarmte.

"Ich hab dich lieb mein Schatz."

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Da hattet ihr wohl nicht damit gerechnet, dass das Gespräch der beiden noch weiter geht 🌞 Indirekt haben sie also schon angesprochen, dass sie das Ganze nochmal wiederholen sollten und Harry's Laune ist eine wenig gestiegen 🥰❤️

Wir hoffen, ihr alle sterbt ein bisschen weniger bei dieser Hitze, als wir 😭 mit ganz viel Glück schaffen wir nach diesem Kapitel vielleicht die 1K votes, also drückt gerne auf das Sternchen, wenn es euch gefallen hat! Danke für die Unterstützung und die vielen Kommentare. Vielleicht wird es euch bald zu viel, aber wir können nicht anders als immer wieder zu sagen, wie dankbar wir euch für alles sind ✨❤️

Lots of love
Michelle &' Carina xx

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