31 ‚Taku- chan, der rivale'

Ich tat so, als hätte ich die Stimme nicht vernommen, in der Hoffnung, sie würde in der Menge der Menschen untergehen. Doch dieses Mal schien sie sich direkt neben mir zu manifestieren: »Toro.«
Ich drehte den Kopf zu Takumi, der hinter der Steinmauer lehnte, die Arme auf dem rauen Stein abgelegt. Sein Kopf war in meine Richtung geneigt, und ich konnte die Unsicherheit in seinem Blick erkennen. Ein Teil von mir wollte ihn ignorieren, wollte einfach weitergehen und die Leichtigkeit des Moments, den ich mit Oikawa geteilt hatte, bewahren. Doch ich konnte mich nicht entziehen.
»Was ist?« fragte ich, meine Stimme klang kühler, als ich beabsichtigt hatte. Ich wollte nicht, dass er merkte, wie sehr seine Anwesenheit mich störte. Um mich abzulenken, sah ich mich um, versuchte, die fröhlichen Gesichter der anderen zu finden, die sich amüsierten und lachten. Doch meine Gedanken waren immer noch bei Oikawa, und ich stellte fest, dass ich ihn verloren hatte.

»Wo ist deine neue Freundin?« fragte ich schließlich und sah wieder zu Takumi. Seine Stirn runzelte sich, und ich bemerkte, wie er den Blick abwandte, als wäre er in Gedanken gefangen.

»Es... ich wollte das nicht. Wirklich.«

Seine Stimme klang unsicher, und ich konnte die Enttäuschung in seinen Augen sehen. Ein Teil von mir wollte ihm glauben, doch die Erinnerung an die Art und Weise, wie er mich in der Vergangenheit behandelt hatte, ließ mich misstrauisch bleiben.

»Natürlich,« murmelte ich und nickte, während ich mich innerlich bemühte, meine Abneigung zu verbergen. Ich stand auf, um mich von ihm zu distanzieren, und warf einen letzten Blick in Oikawas Richtung, doch er war verschwunden, und das Gefühl des Verlustes nagte an mir.
Als ich wieder zu Takumi sah, bemerkte ich, wie er mich und die nassen Klamotten, die an meinem Körper klebten, musterte. Es war unangenehm, diese Aufmerksamkeit zu spüren, als würde er jeden Tropfen Wasser, der von mir abperlte, analysieren und bewerten. Ich fühlte mich verletzlich in diesem Moment, als ob die nassen Klamotten mehr über mich preisgaben, als ich bereit war zu zeigen.

»Du bist ganz schön durchnässt,« stellte er fest, und ich konnte die subtile Ironie in seiner Stimme hören. Es war, als wollte er meine Schwäche ausnutzen, um sich über mich zu erheben. Ich spürte, wie sich meine Geduld verflüchtigte, und ich antwortete scharf: »Das ist nicht dein Problem, Takumi. Mach einfach, was du willst, und lass mich in Ruhe.«

Sein Gesichtsausdruck veränderte sich, und ich konnte die Verwirrung und das Unverständnis in seinen Augen sehen. Vielleicht hatte er nicht erwartet, dass ich so reagierte, vielleicht war er sogar ein wenig verletzt. Doch das war mir egal. Ich wollte nicht, dass er mich mit seiner Anwesenheit erdrückte. Ich wollte zurück zu dem Moment mit Oikawa, zurück zu dem Gefühl, das ich bei ihm hatte, als wir uns so nah waren, als ob alles andere um uns herum unwichtig war.
Ich wandte mich ab und ging ein paar Schritte, um Abstand zwischen uns zu bringen. Während ich an den anderen vorbeiging, die sich weiterhin laut unterhielten und lachten, spürte ich das Gewicht von Takumis Blick auf meinem Rücken. Es war unangenehm, aber ich war entschlossen, mich nicht von ihm aufhalten zu lassen.

Doch seine Hand umgreift meinen Arm, und im Nächsten Moment war ich in seinen Armen gefangen. Meine Augen weiterten sich und eine Art Schock sitzt in mir. Im Nächsten Moment drückte ich gegen seine Brust, um Abstand zu nehmen, und zugleich, zog mich ein Griff zurück, ein Arm legt sich um meine Schultern. Ich drehte den Kopf und starre in Oikawas Seitenprofil entgegen, der seinen Blick ernst auf Takumi gerichtet hat, der nun einen völlig anderen Blick auf den Gesicht hatte. Verachtung.
»Du schon wieder.«,sagt Takumi.
Er hebt das Kinn.
»Oikawa, nicht wahr?«
Ich spüre Oikawas griff um mich.
Takumi hebt das Kinn, und ich kann die Arroganz in seiner Haltung erkennen. Er versucht, sich nicht einschüchtern zu lassen, und doch gibt es einen feinen Riss in seiner Fassade, den ich nicht ignorieren kann. Ich spüre, wie sich die Anspannung zwischen den beiden auflädt, als würden sie sich in einem stillen Wettkampf gegenüberstehen, jeder von ihnen bereit, seine Position zu verteidigen.
Oikawas Griff um mich bleibt fest, und ich kann die Wärme seines Körpers spüren, die mir ein Gefühl von Sicherheit gibt. Es ist, als würde er mir sagen, dass ich nicht allein bin, dass ich in diesem Moment nicht für mich selbst kämpfen muss. Doch gleichzeitig fühle ich mich unwohl, als wäre ich zwischen zwei Welten gefangen. Auf der einen Seite steht Takumi, der mir in der Vergangenheit oft Schwierigkeiten bereitet hat, und auf der anderen Seite Oikawa, dessen Präsenz mich sowohl anzieht als auch ängstigt.

»Hast du es nicht verstanden?«,fragt Oikawa kühl.
»Sie hat keine Lust auf deine Spielchen.«

Takumi lacht leise, aber es klingt hohl und ohne Freude.
»Spielchen? Ich dachte, ich könnte ihr einfach helfen, sich hier zurechtzufinden. So wie mit der Art Menschen, mit denen sie sich neuerdings einlässt.« Sein Tonfall ist spöttisch, und ich kann sehen, dass er versucht, die Kontrolle zurückzugewinnen, während er Oikawa herausfordert.

»Sie braucht keine Hilfe von dir.«, kontert Oikawa, und ich kann die Intensität seines Blicks auf Takumi spüren. Es ist, als würde er jede Unsicherheit in ihm erahnen und ausnutzen. Die Luft zwischen den beiden Männern knistert vor Spannung, und ich kann das Gefühl von Bedrohung und Verteidigung gleichzeitig wahrnehmen.
»Und sie kann selbst entscheiden, mit welchen Personen sie in Kontakt stehen möchte. Und du stehst nicht auf der Liste, nicht einmal in der Warteschlange«, fügt Oikawa mit einem schadenfrohen Grinsen hinzu. Sein Gesicht strahlt eine selbstbewusste Energie aus, die mich sowohl beruhigt als auch beeindruckt. In diesem Moment wird mir klar, wie sehr er bereit ist, für mich einzustehen.
»O.«, raunt Oikawa nun.
Takumi zischt, und ich sehe, wie sich seine Kiefermuskeln anspannen. Es ist, als würde er versuchen, seine Fassung zu bewahren, während sein Gesicht von einem Hauch von Wut und Verwirrung durchzogen ist. Oikawa lässt ihn nicht aus den Augen und bleibt unbeeindruckt, während die anderen Jugendlichen und Familien um uns herum weitergehen und uns mit neugierigen Blicken mustern. Ich kann fühlen, wie mein Herz schneller schlägt, als ich die Spannung zwischen den beiden Männern spüre.
»Du bist durchgestrichen«, sagt Oikawa und neigt den Kopf leicht, während ein Schatten über sein Gesicht huscht. Er lässt mich los, und ich kann die Kälte der Abwesenheit seiner Berührung spüren, als er sich näher zu Takumi beugt, der nun direkt vor ihm steht. Die Worte, die Oikawa spricht, sind klar und deutlich, und ich fühle mich in diesem Moment wie ein Zuschauer in einem intensiven Duell.
Ich höre nicht, was Oikawa noch zu Takumi sagt, aber ich kann die Veränderung in Takumis Gesichtsausdruck sehen. Es ist, als würde sich etwas in ihm regen, ein Schimmer von Nervosität, der ihm durch die Züge zieht. Ich kann nicht anders, als mich zu fragen, ob Oikawa tatsächlich eine Grenze überschreitet oder es tatsächlich ernst meint.

Oikawa dreht sich wieder zu mir um, und der Ausdruck in seinen Augen wird sanfter.
Er streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, und ich spüre, wie sich mein Herz zusammenzieht. In diesem Moment fühle ich mich sowohl geschätzt als auch verwundbar.
»Sie ist meine Freundin. Und wenn du sie noch einmal belästigst, wirst du es bereuen«, sagt er mit fester Stimme, und ich kann die Entschlossenheit darin spüren.
Takumi schnaubt leise, und ich kann die Herausforderung in seinem Blick erkennen.
»Ich werde mich umso mehr freuen, dich im Spiel zu besiegen, Arschloch.«
Seine Worte sind scharf und haben den Ton einer Drohung, und ich kann nicht anders, als einen Schauer über meinen Rücken laufen zu spüren.
Oikawa dreht den Kopf nur leicht, um Takumi anzusehen, und ich kann sehen, wie sich die Muskeln in seinem Kiefer anspannen. Er bleibt ruhig, aber die Spannung in der Luft ist fast greifbar.

»Ja, richtig gehört«, versicherte Takumi arrogant, während er die Hände in die Hosentaschen steckte. Sein selbstgefälliger Ausdruck ließ keinen Zweifel daran, dass er sich in seiner Rolle als Herausforderer sichtlich wohlfühlte.
»Ich und mein Team sind eure ersten Gegner auf dem Spielfeld beim Oberschulenturnier.«
Die Worte hallten in der Luft zwischen uns, und ich konnte die Anspannung spüren, die sich wie ein unsichtbares Band um uns legte. Oikawas Blick war für einen kurzen Moment auf mich gerichtet, doch ich konnte nicht anders, als meinen Blick auf sein nasses Shirt zu fixieren, das an seinem Körper klebte. Es war ein Bild, das mich sowohl ablenkte als auch verwirrte, und ich kämpfte darum, mich wieder zu konzentrieren.
Ich hörte seinen Atem für einen Moment, als würde er sich zusammenreißen, um seine Fassung zu bewahren. Doch dann schmunzelte er, und ich sah, wie sich ein selbstsicheres Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete. »Ach, wirklich?«, fragte Oikawa, und ich konnte den Unterton seiner Herausforderung heraushören. Er wirkte keineswegs eingeschüchtert oder angespannt, im Gegenteil, es schien, als würde er die Herausforderung nur annehmen wollen.

»Ich freue mich schon darauf, Taku-kun«, fügte Oikawa mit einem schelmischen Grinsen hinzu, das mir den Atem raubte.
Plötzlich nahm er meine Hand und zog mich mit sich, als wäre ich ein Teil seines Plans, und ich spürte die Wärme seiner Berührung durch die nassen Klamotten hindurch, die mich frösteln ließen. Mein Herz schlug schneller, als ich die Verbindung zwischen uns spürte.

Mein Herz schlug schneller, als Oikawa meine Hand ergriff und mich mit sich zog. Es war, als würde die Welt um uns herum verschwommen, während ich mich ganz auf den Druck seiner Hand konzentrierte, der sich warm und vertraut anfühlte, trotz der nassen Klamotten, die an meiner Haut klebten. Ich sah auf unsere Hände, die sich so selbstverständlich ineinanderfügten, und ein Schauer der Aufregung durchfuhr mich.
Seine Finger umschlossen meine Hand, und ich spürte, wie seine Wärme durch die Kälte der Nässe drang. In diesem Moment stellte ich mir vor, wie es wäre, wenn wir mehr als nur Freunde wären. Könnte es wirklich eine Zukunft für uns geben? Diese Frage schoss mir durch den Kopf, während ich die sanften Konturen seiner Hand unter meinen Fingern spürte.
Ich wagte es, einen Blick auf sein Gesicht zu werfen. Das schelmische Grinsen, das er mir zuwarf, ließ mein Herz noch schneller schlagen.

War das, was ich fühlte, echt oder nur eine Einbildung?

Die Unsicherheit nagte an mir, während ich versuchte, die Knoten in meinem Bauch zu entwirren. Es war ein seltsames Gefühl, das ich nicht ganz einordnen konnte, als wir vor den Toiletten standen. Oikawa, mit seinem schelmischen Grinsen, raunte direkt neben mir: „Zieh dich um, Toro-chan."
Mein Herz klopfte schneller, als ich einen flüchtigen Blick in sein Gesicht wagte. Doch als ich sah, dass er breit grinsend auf unsere Hände starrte, ließ ich abrupt seine Hand los. Ein warmer Schauer durchfuhr mich, als ich die Berührung vermisste. Er hielt mir die Klamotten, die ich zuvor in der Eile durchweicht hatte, zusammengefaltet hin. Zögernd nahm ich sie an, neigte den Kopf und schlüpfte in die Toilette. Die Tür fiel hinter mir ins Schloss, und ich atmete tief ein und aus, in der Hoffnung, einen klaren Kopf zu bekommen. Doch die Fragen, die in meinem Kopf herumschwirrten, wurden nur lauter.
Warum fühlte ich mich so unruhig? Was bedeuteten all diese kleinen Gesten zwischen uns? Ich schüttelte den Kopf, um die Gedanken zu vertreiben, und begann mich umzuziehen. Die nassen Klamotten fühlten sich unangenehm an, und ich war froh, als ich schließlich die trockenen Klamotten anlegen konnte. Mit einem letzten tiefen Atemzug öffnete ich die Tür und trat wieder ins Freie.
Oikawa stand bereits da, in seinen trockenen Klamotten, und wartete auf mich. Seine nassen Haare waren nun beinahe trocken und hatten sich leicht gelockt. Ein Bild, das ich nur schwer ignorieren konnte.

Doch ich schmunzelte. Ich konnte es nicht unterdrücken. Und auch Oikawa tat es, als er mich mustert.
Wir lachen uns an und dieses Gefühl verunsichert mich nur noch mehr, doch ich konnte mein schmunzeln nicht stoppen, zeigte auf sein Shirt, auf dem ein krönender Waschbär zu sehen war, mit der Schrift:»I'm the King.« und rundum sind lauter Herzchen und gelber Kronen auf dem Shirt, dass fast mädchenhaft wirkte.
»Hast du dir das mit Absicht ausgesucht?«,hackte ich nach und er grinst breit. Ich sehe auf mich hinab und mein Lächeln verflog sofort.
»Love is in the air with the person standing in front of me.«Und ein Stapel lauter Herzen.

Ich sah ihn mit einem ernsten Blick an, der fast schon drohend wirkte. Doch Oikawa ließ sich davon nicht beeindrucken. Stattdessen lächelte er mich breit an, und ein warmes, unbeschwertes Lachen entglitt seinen Lippen. Es war das Lachen, das so ansteckend war, dass ich nicht anders konnte, als einen Funken Freude in mir zu spüren.
„Ich mag dein Lachen viel mehr, Toro-chan. Ist das nicht witzig?" sagte er, während sich sein Grinsen noch weiter verbreitete.
»Zum Tod lachen«, erwiderte ich trocken, versuchte, die ernsthafte Fassade aufrechtzuerhalten. Doch in mir drang das Gefühl, dass es doch nicht ganz so ernst war.
»Du hast gelacht, verbirg es nicht vor mir«, entgegnete er und kam mir näher. Der Raum zwischen uns schien sich plötzlich aufzulösen, und ich fühlte, wie mein Herz schneller schlug. Ich steckte meine Hände in die Taschen der lockeren, kurzen Shorts, die er mir gegeben hatte, und versuchte, die aufkommende Verlegenheit zu verbergen.
»Ich wollte erst den Rock nehmen, aber ich schätze, du hättest mich zur Sau gemacht, oder, Toro-chan? In deiner Schuluniform aber, siehst du auch wirklich gut aus.«
Sein Blick war durchtränkt von diesem schelmischen Funkeln, das mir den Atem raubte. Es war schwer, ihm nicht zu glauben, auch wenn ich es wollte.
Um ihn zu ärgern, trat ich ihm gegen das Schienbein. Es war ein kleiner, spielerischer Tritt, aber es schien ihn trotzdem zu überraschen.
»Autsch! Musst du mich immer direkt hauen?!«
Er hielt sich theatralisch das Bein und schaute mich mit einer Mischung aus Schmerz und Belustigung an.
»Vielleicht solltest du aufpassen, was du sagst, Oikawa.«, erwiderte ich mit einem herausfordernden Blick. »Man weiß nie, wann ich wieder zuschlagen könnte.«
Er lachte erneut, und ich konnte nicht anders, als mitzulachen. Es war, als würde unser Spiel aus Worten und kleinen Stichen eine unsichtbare Verbindung zwischen uns herstellen. Die Ernsthaftigkeit des Moments war verflogen, und wir fanden uns in einem vertrauten, spielerischen Austausch wieder, der mir das Gefühl gab, dass wir mehr waren als nur Freunde.
»Komm schon, Toro-chan, du weißt, dass ich dich nicht ernst nehmen kann«, sagte er mit einem Augenzwinkern.
»Außerdem, wer könnte so einem hübschen Gesicht ernsthaft böse sein?«
Seine Worte ließen mein Herz einen Schlag aussetzen. Ich versuchte, die Verlegenheit zu verbergen, indem ich ihm einen weiteren kleinen Tritt gab, aber im Inneren fühlte ich mich geschmeichelt.
»Du bist unmöglich«, murmelte ich, während ich ihm mit einem schüchternen Lächeln begegnete.
»Und du einzigartig.«
Unsere Blicke begegnen sich. Der Schock seiner Worte sticht in mein Herz und Drang tiefer in meine Gedanken.

Sofort setzten wir unsere Köpfe in den Nacken, und unser Blick wurde vom nächtlichen Himmel gefangen genommen, der sich in ein leuchtendes Spektakel verwandelte.
»Das Feuerwerk!«, rief eine weibliche Stimme erfreut, und ich sehe sie an. Es war ein Mädchen das fröhlich durch die Menge rannte, während sie in Richtung eines Freundes sprintete, der bereits einen Platz in der ersten Reihe sichergestellt hatte.
Die Farben explodierten am Himmel – rote, goldene und blaue Funken tanzten in der Dunkelheit und ließen die Gesichter der Menschen um uns herum erstrahlen. Das Knallen und Zischen der Feuerwerkskörper füllte die Luft, und ich konnte nicht anders, als mich von der Energie des Moments mitreißen zu lassen.
Ich blicke zu Oikawa, der gerade den Blick von dem Himmel nimmt und mich ansieht.
»Was für ein perfekter Zeitpunkt, nicht wahr? Wie für uns gemacht.«
Ich schüttelte lachend den Kopf.

Nachdem das Feuerwerk zu Ende war, fühlte sich die Nacht seltsam leer an, als wir uns auf den Rückweg machten. Der Himmel war nun dunkel, nur noch die letzten Funken der Farben in unseren Erinnerungen lebendig. Oikawa und ich schritten nebeneinander her, und während wir durch die ruhigen Straßen gingen, wurde die Stille von unseren gelegentlichen Gesprächen und dem leisen Rascheln der Blätter unter unseren Füßen durchbrochen.
Es war eine seltsame, aber schöne Stille, die uns umgab. Ich stellte fest, dass ich die Diskussionen und die kleinen Scherze, die wir austauschten, immer mehr liebte. Es war fast so, als würden die Worte zwischen uns eine eigene Sprache sprechen, eine, die nur wir beide verstanden. Oikawa hatte diese Art, selbst die banalsten Themen spannend zu gestalten, und ich fand mich oft dabei, wie ich über seine Witze lachte oder über die kleinen Geschichten, die er erzählte.
Als wir schließlich vor meiner Haustür ankamen, durchbrach das Krähen eines Vogels die Stille der Nacht und ließ mich für einen Moment innehalten. Es war, als würde die Welt um uns herum für einen Augenblick anhalten, während wir uns anblickten. Ein breites Grinsen schlich sich über unsere Lippen, und ich spürte, wie mein Herz schneller schlug. In diesem Moment konnte ich den Gedanken nicht mehr verdrängen, der mir schon seit einiger Zeit durch den Kopf schwirrte: Was wäre, wenn ich mehr für Oikawa empfand als nur Freundschaft?
»Toro-chan«, begann er, und ich hielt den Atem an, als ich seine Stimme hörte.
»Willst du jetzt mit mir ausgehen?«
Die Frage kam so unerwartet, dass ich zuerst einfach nur lachte. Es war ein befreiendes, fast nervöses Lachen, das mir über die Lippen kam.
Ich schüttelte den Kopf und holte die Schlüssel aus meiner Tasche.

»Was denkst du, ist meine Antwort?«

»Ich denke, dass du es selbst nicht wahr haben möchtest.«

»Was?«

»Das du dich in mich verliebt hast.«,sagt er fast zu klar, steckt die Hände in die Hosentaschen. Ich weiche seinem Blick aus und starre auf sein lustiges Shirt.
Ich war einfach sprachlos.
Er trat eine Stufe höher und kommt nun direkt vor mir zum stehen. Das Geräusch der grillen in der Nacht war fast unheimlich.
»Warum sagst du nichts? Habe ich etwa recht mit meiner Feststellung?«
Was soll ich bloß sagen? Sag etwas! Irgendwas! Aber. Sei.  Nicht. So. Schweigsam. Verdammt. Doch ich lache. Und es klang dumm. Ich hielt inne, als er plötzlich mein Kinn anhob. Dr lässt es sofort wieder los, doch sein Gesicht kam mir unbeschreiblich nahe.  Seine Augen schmal, dunkel in dem zu grellen Licht der kleinen Laterne vor meinem Haus.
»Warum siehst du mir nicht in die Augen? Ich weiß es.«
Er weiß es.
Mein Herz raste. Wusste er das auch?
»Damals tatest du es, weil du es ehrlich meintest. Heute nicht mehr.«
Er richtet sich auf.
»Ich werde dir die Zeit lassen, um dir deinen Gefühlen bewusst zu werden, Toro- chan. Ich werde warten.«Er tätschelt mir auf den Kopf.
»Sag mir deine Gefühle, wenn du dir bewusst bist.«
Ich wedelte mit der Hand, um ihn abzuschütteln.
»Ja, ja!«,pfeife ich und drehte mich um.
»Jetzt verschwinde von dem Grundstück und stolziere nicht vor meinem Haus rum, du Stalker.«Ich trat ins Haus, sehe ihn an.
»Wozu habe ich dass den jetzt verdient, Toro- chan?«
Ich grinse und schlug dann die Türe zu. Mein Herz raste wie wild.
Mein Handy klingelte und ich erschrak.

♡Tooru♡
Gute Nacht, Toro- chan.
Träum was süßes.

Danke, für das nachhause bringen.
Gute Nacht.

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