30 ‚Das Sommerfest2'
Oikawa lachte leise, als er meinen Schreck sah. »Komm schon, Toro-chan. Es ist nur ein bisschen Kakigori! Du musst es probieren. Es ist wirklich lecker!«
Ich schüttelte den Kopf, immer noch nicht bereit, mich auf sein Spiel einzulassen.
»Du weißt doch, dass ich das nicht machen kann!«
»Warum nicht? Hast du Angst, dass ich dir die ganze Zeit damit auf die Nerven gehe?«Sein Grinsen wurde breiter, und ich konnte nicht anders, als zu bemerken, wie sein Charme mich in einen inneren Konflikt stürzte.
»Oder schämst du dich etwa?«
»Ich weiß nicht, was du dir dabei denkst, aber ich bin ganz sicher, dass ich das nicht tun werde! Also hör auf!«, entgegnete ich und versuchte, mich ernst zu geben, während ich gleichzeitig das Herzrasen in mir spürte.
Oikawa beugte sich näher zu mir, die Augen funkelten vor Herausforderung.
»Wenn du es nicht tust, werde ich es einfach selbst essen!«
Ich lehnte meinen Kopf zurück, als er sich mir näherte, doch plötzlich entfernte er sich und schob sich die kleine Süßigkeit in den Mund.
Sein Gesichtsausdruck war unbezahlbar, als er genüsslich einen Bissen nahm. Ich konnte nicht anders, als ihn anzu sehen, während mein Herz bis zum Hals schlug. Die Art, wie er die Süßigkeit präsentierte, war fast schon theatralisch. Er schloss die Augen und seufzte, als wäre er in den Himmel der Geschmäcker eingetaucht.
»Iwa-chan! Probier doch auch mal!«, rief Oikawa fröhlich und rannte auf Iwaizumi zu, der gerade mit einem mürrischen Gesichtsausdruck an der Seite stand. Es war offensichtlich, dass er nicht in der Stimmung war, sich auf Oikawas Spielchen einzulassen, aber das hielt Oikawa nicht auf. Er hielt Iwaizumi die Süßigkeit vor die Nase, als wäre es ein wertvoller Schatz.
»MAN, DU NERVST!«, brüllte Iwaizumi, während er sich mit einer Hand durch sein Haar fuhr. Es war eine Mischung aus Frustration und Belustigung in seiner Stimme, die uns alle zum Lachen brachte.
»Ouch, was hast du denn jetzt schon wieder, Iwa-chan?«
Oikawa tat so, als wäre er verletzt, und hielt dramatisch seine Hand auf sein Herz. Das war typisch für ihn und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.
»DU GEHST MIR AUF DEN SACK!«
Iwaizumi war sichtlich genervt, aber ich konnte die kleine Freude in seinen Augen nicht übersehen, als er Oikawa beobachtete, der sich wie ein Kind freute.
»Seht mal!«, rief Watari plötzlich und wir alle drehten uns um.
»Was denn?«, fragte Iwaizumi, immer noch mit einem Hauch von Gereiztheit in der Stimme, während er sich durch sein Haar fuhr.
»IST DAS...IST DAS ETWA EIN KANU?!«, rief Watari entsetzt und deutete auf das Wasser. Kunumi, der neben ihm stand, sah ihn monoton und sichtlich gelangweilt an, als wäre das alles nicht wert, seine Aufmerksamkeit darauf zu lenken.
Wir alle schauten zurück auf das Wasser. Tatsächlich schwamm dort ein Kanu, in dem zwei laute Personen paddelten. Sie lachten und schienen sichtlich viel Spaß zu haben. Als sie schließlich an dem Steg ankamen, stiegen sie aus und zogen sich die Schwimmwesten über den Kopf. Das Wasser spritzte auf, während sie sich gegenseitig schubsten und lachten, als ob sie die Welt um sich herum vergessen hätten.
»Was machen die beiden da?«, murmelte Iwaizumi, während wir ihnen zusahen.
»Ich weiß nicht, aber es sieht nach einem Riesenspaß aus, oder, Leute?«, antwortete Oikawa und in seinem Ton konnte ich bereits die Herausforderung hören.
»Toro-«
Ich kam ihn zuvor:»Vergiss es!«, zischte ich.
»Komm schon, lass uns auch ein Kanu mieten!«
»Das ist keine gute Idee«, erwiderte Iwaizumi skeptisch, aber ich konnte sehen, dass auch er ein wenig neugierig war. Seine Miene war ernst, doch ich bemerkte, wie sich die Anspannung in seinen Schultern langsam löste.
»Ach, komm schon!«, sagte Watari dann mit einem ansteckenden Lächeln, das seine Überzeugungskraft nur verstärkte.
»Ja, kommt schon. Wir haben noch 48 Minuten bis Mitternacht«, fügte Miyuki hinzu, und ihr Enthusiasmus schien die anderen dennoch nicht zu motivieren. Ich sehe die anderen Jungen an. Solche wie Kunumi waren wirklich monoton, dass es mich fast zum schmunzeln brachte.
»WAS?!«, rief Rina aus, als sie die Zeit realisierte, und ihre Augen weiteten sich vor Schreck.
»Wir müssen uns beeilen!«
»Ich kann mir schon vorstellen, wie das endet«, murmelte Kunumi skeptisch, während er die Hände in die Taschen steckte und die beiden im Kanu beobachtete, die sich gerade in eine hitzige Diskussion über den besten Paddelstil verwickelten.
Ich schaute auf und bemerkte Kindaichi, der Sirup an seinem Mundwinkel kleben hatte, als er genüsslich an einem weiteren Stück Kakigori lutschte.
»MAN, BIST DU NOCH GANZ BEI TROST, DIE GANZE TÜTE ZU FUTTERN?!«, schrie Miyuki, und ich konnte nicht anders, als zu lachen, als ich sah, wie Kindaichi sich verschluckte. Nummer drei, der ihn immer wieder mit einem schadenfrohen Lachen anstachelte, klopfte ihm kräftig auf den Rücken, was die Situation nur noch komischer machte.
Inmitten dieses Chaos tauchte Oikawa erneut neben mir auf und lehnte sich lässig gegen die Steinmauer. Unsere Schultern berührten sich, und als ich meinen Kopf drehte, waren wir uns so nah. Zu nah. Ein Schauer lief mir über den Rücken, und ich hielt den Atem an, während ich versuchte, die aufkommenden Gefühle zu sortieren.
Ein Grinsen schlich sich über seine Lippen, als er bemerkte, dass ich ihn anstarrte, und er drehte den Kopf wieder weg, um sich den anderen zuzuwenden. Für einen Moment fühlte es sich an, als wären wir in unserer eigenen kleinen Blase gefangen, während um uns herum das Lachen und die Aufregung weitergingen.
»Bitte, nur diese Aktion vor dem Feuerwerk! Das wird Riesen Spaß machen«, drängte Watari dann und auch Miyuki ließ sich von ihm ziehen.
»Ich war schon mal Kanu fahren. Es macht wirklich Spaß, und wir sind so viele, das wird Riesen Spaß machen!«
»Nein, danke. Geht allein. Ich werde mir noch etwas zu essen holen...«, wollte ich sagen, doch plötzlich umarmte mich Sakura von der Seite. Sie war wie aus dem Nichts aufgetaucht und lachte laut, ihre Energie war ansteckend.
»Nichts da! Du kommst schön mit, Toro!«
Sie zog mich leicht, und ich verspürte den Druck ihres Körpers, als sie sich gegen mich lehnte. Ich versuchte, meinen Kopf zurückzuziehen, aber sie verlagert ihr Gewicht auf mich, und ich konnte nicht entkommen.
»Nicht wahr, Oikawa? Es sei denn, ihr bleibt alleine hier, während alle anderen auf dem Kanu sind«, sagte sie mit einem schelmischen Grinsen. Ihre Augen funkelten vor Vergnügen, und ich konnte nicht anders, als mich von ihrer Begeisterung mitreißen zu lassen und gleichzeitig genervt zu sein von ihrem ziehen und ihrer Provokation in der Stimme und ihrem Blick.
Alle Blicke wandten sich zu mir, und ich fühlte mich wie das letzte Puzzlestück, das noch fehlte. Dann werden mir ihre Worte bewusst.
Oikawa? Ich? Allein? Hier?
»NEIN!«, rief ich aus, während ich versuchte, mich von Sakura zu befreien. Doch sie hielt fest, und ich konnte nur schwer widerstehen.
»Ist ja gut, ich komme mit auf das blöde Ding!«, gab ich schließlich nach, als mir klar wurde, dass ich keine andere Wahl hatte. Der Gedanke, allein hier zu bleiben, während alle anderen Spaß hatten, war unerträglich. Besonders, wenn ich hier alleine mit ihm wäre. Mein Herz schlug mir bis zum Hals bei dem Gedanken. Warum aber? Vorher war ich auch viele Male alleine mit ihm.
Oikawa neben mir schmunzelte und wollte seinen Arm um mich legen, als wäre es das Normalste der Welt. Ich zischte ihn an, und er hielt inne, zog seinen Arm zurück, als hätte ich ihn mit einem scharfen Blick getroffen.
»Ou, beiß mich nicht, Toro-chan«, sagte er mit einem übertriebenen, gespielten Entsetzen in seiner Stimme, das mich nur noch mehr zum Lachen brachte.
»Wirst du jetzt etwa feige, Oikawa?«, fragte ich, während ich versuchte, ernst zu bleiben, aber ich konnte das Grinsen nicht aus meinem Gesicht bekommen.
»Feige? Ich? Niemals.«, erwiderte er mit einem übertriebenen Gesichtsausdruck, als wäre ich die größte Beleidigung für seinen Stolz.
»Ich bin nur... vorsichtig. Man weiß ja nie, wann man ein paar scharfe Zähne im Nacken hat«, fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu.
»Tja, dann lass ich die Zähne mal stecken, denn ich bin nicht hier, um dir den Hals zu beißen«, erwiderte ich mit einem geschauspielertem schüchternen Lächeln. Oikawa schmollte, als wäre er tatsächlich enttäuscht.
»Ou, schade«, murmelte er, und ich konnte das Grinsen nicht mehr zurückhalten. Es war einfach zu lustig, ihn so zu sehen.
Ich verdrehte die Augen und wandte mich zu Sakura, die perplex blinzelte, als hätte sie gerade einen unerwarteten Zaubertrick gesehen.
»Was?«, fragte ich und hob die Brauen, während ich versuchte, ernst zu bleiben.
Abrupt brach sie in schallendes Gelächter aus, und ich konnte nicht anders, als mich von ihrer Energie mitreißen zu lassen. Sie nahm ihren Arm von mir und trat einen Schritt zurück, um mir ins Gesicht zu sehen.
In diesem Moment mischte sich Yahaba ein, den ich bisher nicht bemerkt hatte. Natürlich, sie waren ja zusammen – die beiden schienen immer eine Art unsichtbaren Draht zueinander zu haben.
»Seit ihr schon heimlich schon ein Paar?«, fragte er mit einem schelmischen Grinsen, und ich konnte nur einen düsteren Blick in seine Richtung werfen.
»Lass das«, murmelte ich, aber die anderen lachten, und ich sah, wie sich Yahaba nervös abwandte, als könnte ich ihm wirklich etwas antun.
»Komm schon, Toro! Das wäre doch zu süß«, rief Sakura und grinste breit.
Die anderen schlossen sich ihrem Lachen an, während Kentaro und Kunumi, die bis jetzt still in der Ecke gestanden hatten, sich gegenseitig anblickten und dann den Kopf schüttelten. Es war fast so, als hätten sie einen stillen Pakt geschlossen, um nicht in die ganze Dynamik hineingezogen zu werden.
»Ich will ihnen ja nicht weiter beim Flirten zusehen, also, wer kommt mit?«, fragte Nummer drei monoton und klatschte in die Hände, um die Aufmerksamkeit zurückzugewinnen.
»O, Iwa-chan, du gehst tatsächlich mit Kanu fahren? Ich dachte, du bist dagegen, Iwalein«, neckte Oikawa und grinste, als er Iwaizumi ansah, der mit verschränkten Armen dastand und skeptisch die Szene beobachtete, und dann Nummer drei folgte.
»Ich dachte, ich bin dich los«, erwiderte Iwaizumi, und ich konnte sehen, wie sich die Ecken seiner Lippen zu einem leichten Lächeln hoben, trotz seines versuchten ernsten Ausdrucks.
Oikawa lachte laut, und die Unbeschwertheit der Situation war ansteckend. Ich legte den Kopf schief und dachte über das Wort »Flirten« nach. War das, was wir taten?
»Na, komm!«, rief Sakura und packte mich am Handgelenk, bevor ich protestieren konnte.
»Hey!«, rief ich überrascht, als sie mich mit sich zog.
»Wir müssen uns beeilen, bevor die anderen uns das Kanu vor der Nase wegschnappen!«, erklärte sie, während sie durch die Menge drängte, und ich hatte keine andere Wahl, als ihr zu folgen.
Die Aufregung war greifbar, und ich spürte, wie mein Herz schneller schlug, während ich mich in die Gruppe einfügte. Die Stimmen um mich herum vermischten sich zu einem fröhlichen Murmeln, und als wir zum Kanuverleih gingen, konnte ich die Vorfreude in jedem einzelnen Gesicht sehen.
»Ich kann es kaum erwarten, euch zu schlagen«, rief Oikawa, während er mit großen Schritten vorausging.
»Pass auf, dass du nicht über das Wasser fällst, Oikawa! Das vermiest dein gutes Auftreten.«, rief Iwaizumi hinterher, und ich konnte mir das Bild von Oikawa, der im Kanu über Bord ging, nicht verkneifen.
»Das wird nicht passieren!«, antwortete Oikawa mit einem übertriebenen Selbstbewusstsein, das uns alle zum Lachen brachte.
Als wir schließlich am Kanuverleih ankamen, war der Ort voller Lichter und Stimmen, und ich fühlte mich lebendig. Die Aufregung des bevorstehenden Abenteuers war fast greifbar, und ich wusste, dass dies eine Nacht werden würde, an die ich mich noch lange erinnern würde.
»Okay, wer will sich setzen?«, fragte Watari und sah sich um.
»Wir sollten uns aufteilen, um sicherzustellen, dass wir das Gleichgewicht halten.«
»Ich will vorne sitzen!«, rief Sakura und sprang voran, als hätte sie gerade den Hauptgewinn gezogen. Mit einem Satz war sie im Kanu und schaute triumphierend über ihre Schulter zurück, während sie sich setzte und die Hände in die Hüften stemmte.
Rina, die neben mir stand, hob die Brauen, als Yahaba neben uns zum Stehen kam.
Yahaba zuckte zusammen, als er sah, dass ich und Rina ihn anstarrten. Ein schüchternes Lächeln erschien auf seinem Gesicht, als er sich dem Kanu näherte und schließlich neben Sakura Platz nahm.
»Ich hoffe, du kannst rudern.«, sagte Sakura mit einem leichten Schmunzeln, als er sich setzte.
Die nächsten beiden, Kindaichi und Nummer drei und Watari stürmten auf eines der Dreierkanus zu, ihre Energie war ansteckend. Kindaichi warf einen kurzen Blick auf Nummer drei, der mit einem selbstgefälligen Grinsen auf dem Gesicht in das Kanu kletterte.
»Macht doch schneller!«, rief Kindaichi, während er sich bereits auf seine Paddelposition vorbereitete.
»Du Trottel, wird's mal bald?«, rief die arrogante Nummer drei, während er sich zurücklehnte und die Arme verschränkte, als wäre er der König der Welt. Ich schüttelte den Kopf und konnte nicht anders, als über die Situation zu schmunzeln. Kindaichi sah aus, als würde er gleich explodieren, während er versuchte, die Kontrolle zu behalten.
»Hey, warum lehnst du dich zurück, du Arsch?! Du musst mit paddeln! Los, man! Ich werfe dich sonst vom Board!«, schrie Kindaichi, seine Stimme war ein Mix aus Frustration und Humor. Die anderen lachten laut, als sie die Dynamik zwischen den beiden beobachteten.
Nummer drei schien unbeeindruckt von Kindaichis Aufregung.
»Entspann dich, ich mache das schon. Du bist derjenige, der sich wie ein aufgeregtes Huhn verhält!«, antwortete er mit einem süffisanten Lächeln, während er sich noch weiter zurücklehnte und die Szenerie betrachtete.
»Das wird ein Spaß!«, rief Watari und klatschte in die Hände, um die anderen zu motivieren.
Rina warf mir einen vielsagenden Blick zu.
Ich zeigte auf ein Kanu, das einladend am Rand des kleinen Stegs lag.
»Lass uns auf dieses«, sagte ich zu Rina und Miyuki, die begeistert nickt. Miyuki strahlte vor Vorfreude, ihre Augen leuchteten, als sie sich kaum zurückhalten konnte, um endlich in eines der Kanus zu steigen.
Ich setzte einen Fuß in das Kanu und hielt mich vorsichtig fest, denn das Boot wackelte bereits bedrohlich unter meinem Gewicht. Mit einem tiefen Atemzug setzte ich meinen zweiten Fuß hinein und ließ mich vorsichtig nieder. Das Kanu schaukelte und ich spürte ein leichtes Unbehagen in meinem Magen. Kaum hatte ich mich zurückgelehnt, setzte sich eine Gestalt direkt vor mich und brachte das Ding zum Wackeln.
»Whoa!«, rief ich aus und hielt mich panisch an den Seiten fest, während ich versuchte, mein Gleichgewicht zu halten. Mit einem Ruck rutschte ich mit dem Rücken leicht hinab und bekam einen Schock, als ich erkannte, wer es war.
»OIKAWA?!«, riefen die Mädchen auf dem stieg. Ich konnte nicht fassen, dass er sich einfach so in unser Kanu gesetzt hatte, ohne auch nur einen Gedanken an das Gleichgewicht zu verschwenden.
Er drehte sich um, sein breites Grinsen strahlte pure Unschuld aus. »Hey, Toro-chan!« Seine Augen funkelten vor Aufregung, während er bereits die Paddel in der Hand hielt die Paddel mit Druck an dem stieg stützt, um das Kanu von dem stieg zu entfernen.
Wir schwammen auf das freie See hinaus.
»Du kannst doch nicht einfach hier einsteigen! Wir wollten alleine paddeln!«, protestierte ich, aber es war zu spät. Mit einem kräftigen Schlag paddelte er bereits vom Steg weg, und ich spürte, wie das Kanu plötzlich einen weiteren Schub nach vorne machte.
Miyuki und Rina sahen sich entsetzt an, während ich versuchte, mich wieder zu fangen.
»Oikawa! Sei vorsichtig!«, rief ich, während ich mich hastig mit einer Hand am Kanu festhielt und mit der anderen versuchte, das Gleichgewicht zu halten.
»Keine Sorge.«, rief Oikawa über die Schulter, während er mit einem breiten Grinsen weitermachte.
Das Kanu wackelte bedrohlich, und ich konnte den Wind in meinen Haaren spüren, während wir uns weiter vom Steg entfernten.
»Du bist ein mieser Spielverderber!«, schrie ich, als ich mich aufrichtete und ihn anstarrte.
»Warum denn ich?«, fragte Oikawa, als ob er tatsächlich überrascht wäre. Sein Grinsen war jedoch unübersehbar; er schien es zu genießen, mich aus der Fassung zu bringen.
»Warum hast du das getan?«, rief ich aus, als sich das Kanu endlich wieder beruhigte. Der Wind blies sanft über das Wasser, und ich konnte die Aufregung in meinem Bauch spüren, die nichts mit dem Boot zu tun hatte.
Oikawa drehte sich zu mir, unsere Blicke trafen sich, und ich konnte das Funkeln in seinen Augen sehen. »Ich wollte mit dir Kanu fahren, Toro-chan.«
Seine Stimme war tief und spielerisch, und ich spürte, wie mein Herz einen kleinen Schlag aussetzte.
»Ich aber nicht!«, entgegnete ich, und ich war mir sicher, dass meine Wangen rot geworden waren. Ich stand auf, um mich von ihm zu distanzieren, aber das Kanu wackelte erneut unter meinen Füßen, und ich verlor das Gleichgewicht.
Oikawa sah zu mir hinauf, und ich konnte das Amüsement in seinen Augen sehen. »Toro-«, begann er, doch ich war schneller und riss mich aus seinem Griff.
Plötzlich ruckte das Kanu und ich spürte, wie wir gegen ein anderes Kanu stießen. In einem verzweifelten Versuch, das Gleichgewicht zu halten, verlor ich den Halt und fiel rückwärts.
Die Welt um uns herum verschwamm für einen kurzen Moment, und als ich die Augen öffnete, lag er direkt über mir. Sein Haar berührte sanft meine Stirn, und seine Augen waren direkt auf die meinen gerichtet. Die Zeit schien stillzustehen, während mein Herz wie verrückt raste – ich konnte das Pochen bis in meine Ohren hören.
»Oikawa!«, stammelte ich und versuchte, meinen Kopf klarzukriegen.
»Heute sagst du meinen Namen echt oft, oder?«
Ich spüre seinen Atem auf meinem Gesicht.
Er grinste frech, seine Augen funkelten.
»Darf ich dich küssen?«Ich sehe, wie sein Blick auf meinen Lippen hängt.
»Mach dich vom Acker!«, fauchte ich und schob ihn mit beiden Händen von mir weg. Er lachte und rollte sich zur Seite, während ich hastig aufstand, mein Gesicht brannte vor Verlegenheit.
»Ich kann doch nichts dafür, wenn du mir so nah bist, Toro- chan.«
Ich entdecke Kindaichi und Nummer drei, die beim paddeln versagen.
»Könnt ihr idioten nicht richtig paddeln?!«,schrie ich sie an und Nummer drei lachte verspottend.
Ich runzelte die Stirn genervt und zischte schnalzend mit der Zunge.
Doch kaum hatte ich mich aufgerichtet, stieß das Kanu erneut gegen uns. Der plötzliche Aufprall brachte mich aus dem Gleichgewicht, und ohne nachzudenken, griff ich nach Oikawas Arm. Doch plötzlich spüre ich, wie ich über das Kanu glitt.
Und dann spüre ich das kalte Wasser, dass meinen Körper eintaucht.
Ich tauchte schnell auf atmete ein, zischte fluchend, hörte das laute Lachen der Jungen aus dem Kanu.
»Das war dein Fehler!«, rief ich, während ich versuchte, das Wasser aus meinen Augen zu wischen.
Oikawa tauchte ebenfalls auf, sein Haar durchnässt und sein Gesicht voller Überraschung. »Du hast mich ins Wasser gezogen!«, protestierte er, aber sein Lächeln verriet, dass er es nicht wirklich ernst meinte.
Ich sah ihn an und wischte mir das Haar aus dem Gesicht. Sein breites Grinsen konnte er nicht verbergen, und dazu machte er sich nicht einmal die Mühe, es zu verstecken. Es war ein vergnügtes, herausforderndes Lächeln, das mich gleichzeitig ärgerte und faszinierte. Um ihm ein wenig zurückzugeben, schüttelte ich das Wasser von meinen Händen in seine Richtung, und trotz meiner Anstrengung lachte er nur noch mehr, als das kühle Nass ihn traf.
Ich drehte mich um und versuchte, wieder auf das Kanu zu kommen, doch ich kam einfach nicht hinauf. Meine Füße rutschten auf der glitschigen Oberfläche, und ich fluchte leise vor mich hin.
»So ein Mist! Das ist nur deinetwegen, du eingebildeter Arsch!«, rief ich, frustriert über meine missratene Aktion und über ihn.
»Hey, beruhig dich, Toro-chan.«, erwiderte er mit einem breiten Grinsen, das mich gleichzeitig zum Schmunzeln und zum Verzweifeln brachte. Er schwamm auf mich zu und schaffte es schließlich, auf das Kanu zu klettern, ohne sich dabei aus dem Gleichgewicht zu bringen. Mit einem selbstsicheren Blick hielt er mir seine Hand hin, seine Klamotten durchtränkt von Wasser, von dem die Tropfen langsam hinunterliefen.
Als er sich vorbeugte, um mir zu helfen, spürte ich, wie die Nässe seiner tropfenden Haare gegen mein Gesicht prallte.
Ich griff nach seiner Hand, seine feste Umklammerung gab mir den nötigen Halt, und er zog mich mit einem kraftvollen Ruck hinauf auf das Kanu.
Die Jungs, die am Rand standen, konnten sich kaum zurückhalten und lachten laut.
Ich setzte mich entnervt auf das Kanu und ließ meinen Blick zu Oikawa hinaufgleiten, der die anderen mit einem düsteren Ausdruck zum Schweigen brachte. Es war fast komisch, wie sehr er seine Rolle als Anführer ausspielte, und ich musste mich zusammenreißen, um nicht zu grinsen. Trotzdem verkniff ich mir das Lächeln, denn ich wollte ihm nicht die Genugtuung geben, dass ich von seinem Charisma beeindruckt war. Stattdessen fuhr ich erneut durch mein nasses Haar und versuchte, das Wasser herauszuwringen, das mir ins Gesicht lief.
Oikawa setzte sich direkt neben mich, und ich spürte, wie sich unsere Körper durch die nassen Klamotten berührten. Es war ein seltsames Gefühl, so nah an ihm zu sein, und ich war mir nicht sicher, ob ich es als unangenehm oder aufregend empfinden sollte. Ich konnte den Duft von Chlor und frischem Wasser wahrnehmen, und es machte die Situation nur noch verwirrender.
»Tut mir leid, ... Toro-chan«, sagte er mit einem Tonfall, der sowohl ernst als auch spielerisch klang. Ich wollte ihm nicht die Befriedigung geben, dass seine Worte mich berührten, also schüttelte ich nur den Kopf.
»Tut es nicht«, antwortete ich und versuchte, meine Stimme so neutral wie möglich zu halten. Ich wollte nicht zugeben, dass ich seine Nähe bemerkte oder dass es mich irgendwie aus dem Gleichgewicht brachte.
»Du hast recht«, erwiderte er mit einem schiefen Grinsen, das mir das Herz einen Moment lang höher schlagen ließ. Sein Gesicht war so nah, dass ich die kleinen Wassertropfen auf seinen Wangen sehen konnte, und ich musste mich zwingen, ihm nicht direkt in die Augen zu schauen. Stattdessen fixierte ich den Rand des Kanus, als wäre er dort das interessanteste Objekt der Welt.
Oikawa fuhr sich durch das Haar, und ich konnte nicht anders, als seine Bewegungen zu beobachten. Es war, als würde er sich in diesem Moment in seiner eigenen Welt befinden, während ich versuchte, meine Gedanken zu ordnen. Die Klamotten klebten an unseren Körpern, und ich konnte die Spannung zwischen uns förmlich spüren. Es war, als würde die Luft um uns herum dicker, als wären wir in einem eigenen kleinen Universum gefangen, weit weg von den anderen, die laut lachten und sich amüsierten.
Ich war mir nicht sicher, was ich von diesem Moment halten sollte. Einerseits wollte ich ihn anstarren, seine Reaktionen studieren und vielleicht sogar ein bisschen von seinem Selbstbewusstsein abbekommen. Andererseits wollte ich ihn einfach nur ignorieren und mich auf die anderen konzentrieren. Doch da saß er, direkt neben mir, und ich wusste, dass ich nicht einfach so wegsehen konnte.
Und dann erfasste er meinen starrenden Blick und hielt inne. Mein Herz schlug schneller und immer schneller, als ob es den Rhythmus eines wilden Trommelwirbels nachahmte. In diesem Moment schien die Welt um uns herum zu verschwinden. Die Geräusche der anderen, das Plätschern des Wassers, sogar der Wind, der durch die Bäume zog – alles wurde leiser.
Oikawa nähert sich mir, und ich konnte die Intensität seines Blicks spüren. Sein Gesicht war so nah, dass ich die feinen Konturen seiner Lippen sehen konnte, die sich leicht bewegten, als würde er etwas sagen wollen. Mein Atem stockte, und ich spürte, wie sich eine Mischung aus Nervosität und Aufregung in mir aufbaute. Es war, als ob die Zeit stillstand, und ich war mir nicht sicher, ob ich mich bewegen oder einfach stillhalten sollte. Ja, ich war wie erstarrt, aber-
Sein Atem berührte meine Haut, warm, und ich konnte nicht anders, als die Augen zu schließen, als ich fühlte, wie sich unsere Lippen fast berührten. Doch dann, wie aus dem Nichts, durchbrach ein lautes Rufen die Stille.
»Toro!«
Ich drehte den Kopf augenblicklich.
Endlich kamen wir auf dem Boden an. Die Klamotten liegen nass und kühl auf meiner Haut. Ich stampfte davon. Sakura und die anderen Mädchen grinsen und ich konnte es nicht mehr ertragen, dass sie sich darüber lustig machen.
»Ich glaube ich habe dort drüben etwas gesehen... da könnt ihr zumindest trockene Klamotten bekommen.«Sakuras Stimme ist seltsam, sie unterdrückt ihr Lachen.
Ich sehe sie mit zusammengekniffenen Augen an, ihre Mundwinkel heben und senken sich.
Sie zeigt in die Richtung. »Wir finden es schon.«,sagt Oikawa und kommt neben mir zum stehen, lächelt. Ich weiche seinem Blick aus und sehe in eine Richtung.
»Oder, Toro- chan?«,fragt oikawa, doch ich lief bereits vor.
»Rede nicht mit mir.«
»Aber du redest doch gerade mit mir.«
Ich seufzte, während wir durch die Menge des Sommerfestes laufen und mir kam der Gedanke an seinen Atem auf meinen Lippen. Eine Gänsehaut Strich über meine Arme.
»O, ich glaube, ich sehe es.«,sagt er plötzlich. »Warte hier. Ich hole schnelle ein paar Sachen.«Mit den Worten schritt er auch schon eilig los und ich sehe ihn einen Moment lang nach, ehe ich mich setzte.
»Toro?«
Bei der Stimme versteifte ich mich.
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