25 ‚Warten auf Oikawa'
An jenem Abend, als Oikawa mich nach Hause brachte, lag ich regungslos im Bett und starrte an die Decke. Die Zeit schien stillzustehen, während ich immer wieder auf die Uhr schaute. Sie tickte unbarmherzig und die Minuten schlichen sich dahin, ohne dass ich auch nur einen klaren Gedanken fassen konnte. Mein Kopf war ein einziges Wirrwarr aus Gedanken und Fragen. Wer hatte mich eingesperrt? Wer könnte es gewesen sein? Die Unsicherheit nagte an mir und ließ mich nicht zur Ruhe kommen.
Plötzlich brummte mein Handy, das neben mir auf dem Bett lag. Der Klang durchbrach die Stille des Raumes und ich drehte mich auf die Seite, um das Gerät in die Hand zu nehmen. Mit einem leichten Zögern klappte ich es auf und sah den Namen auf dem Bildschirm. Es war ungewohnt, diesen Namen dort zu entdecken, und ich runzelte die Stirn. Ein Gefühl der Verwirrung überkam mich. Natürlich hatte er sich in meinem Telefon gespeichert, wie er wollte.
Ein Teil von mir wollte das Handy sofort wieder weglegen, wollte die Gedanken an ihn aus meinem Kopf verbannen.
Was fühle ich tatsächlich für diesen Kerl? Doch ich blickte auf seine Nachricht und konnte meinen Blick nicht von den Worten nehmen.
♡Tooru♡
Wie geht es dir?
Vier kleine Worte. Ein Fragezeichen.
Ich legte das Handy wieder auf das Bett und starrte geradewegs auf seine Jacke, die ich auf dem Stuhl aufgehängt hatte. Das sanfte Licht der Zimmerlampe fiel auf das Material und ließ die türkise Schrift, die auf dem Rücken der Jacke prangte, lebendig erscheinen. ‚Aoba Johsai' – die Worte schienen mir entgegenzuleuchten und erinnerten mich an all die Momente, die ich mit ihm verbracht hatte. Die Jacke war nicht nur ein Kleidungsstück; sie war ein Symbol für die Verbindung, die wir geteilt hatten, und für die Erinnerungen, die in mir schwelten. So wie heute.
Ich konnte nicht anders, als an die Spiele zu denken, die wir gemeinsam gesehen hatten, und selbst gespielt hatten, sowohl als Feinde als auch als... Verbündete, ... an die Aufregung und den Nervenkitzel, die in der Luft lagen, wenn das Team auf dem Spielfeld stand. Oikawa hatte immer diese besondere Art, seine Mitspieler zu motivieren, und ich hatte oft bewundert, wie leidenschaftlich er für den Volleyball war. Doch in letzter Zeit hatte ich das Gefühl, dass sich etwas zwischen uns verändert hatte. Etwas Unausgesprochenes schwebte in der Luft, und die Unsicherheit nagte an mir.
Was soll ich tun? Ich blickte hinunter und nahm denn Zettel, der völlig zerknittert war in meine Hand, tief in meiner Pullovertasche vergraben.
‚Halt dich von Oikawa Tooru fern. Wenn du noch ein Mal in seiner Nähe bist, wird es nicht nur dabei bleiben, dich einzusperren, um euch zu trennen.'
Wieder blickte ich auf das Handy, das immer noch auf dem Bett lag, und in mir regte sich ein Drang, ihm zu antworten, doch gleichzeitig dachte ich daran, den Worten glauben zu schenken, und ihm nicht zu antworten und mich einfach fern halten sollte. Ich fühlte mich hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, die Verbindung aufrechtzuerhalten, und der Angst vor dem, was das bedeuten könnte, dass ich in der Hand hielt. Schließlich richtete ich mich auf und nahm das Handy erneut in die Hand. Mit einem tiefen Atemzug begann ich zu tippen.
Toro
Mir geht es gut, danke, noch mal.
Es ist meine Entscheidung, wem ich Näherkommen darf, und wem nicht. Ich knüllte den Zettel zusammen und warf ihn in den Mülleimer.
...
Es vergingen drei Tage, ohne, dass er mir geantwortet hat. Wie kann man bloß so kompliziert sein?
»Toro.«
Ich hob den Kopf und sehe in Sakuras grinsenden Gesichtsausdruck, sehe zwischen den Zwillingen und Miyuki her, die ihre Blicke alle auf mich gerichtet haben. Ein leichtes Unbehagen überkam mich, als ich spürte, dass ich im Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit stand.
»Seit ihr ein paar?«
Die Worte drangen nur langsam zu mir durch, und ich musste sie erst realisieren, bevor ich verstand, was sie meinte. Sakura wies mit ihrem Blick und einem Nicken nach unten auf mein Handy. Sofort schaltete ich es aus, der Bildschirm wurde schwarz, als wollte ich die gesamte Situation abwenden.
»Was?«
Sakura hebt die Hände.
»O, doch nicht gleich so aggressiv!«,lachte sie.
»Also ernsthaft jetzt, du bist die ganze Zeit schon nicht bei Sinnen. Du schaust die ganze Zeit auf dein Handy. Jetzt weiß ich endlich warum. Du hast Oikawas Nummer.«
Rina und Miyukis Augen werden groß, beide schlugen sie mit ihren Händen auf den Tisch, dass sämtliche Chips und auch die Gläser zu wackeln begannen. Ich weiterte meine Augen leicht.
»Ihr Chattet?! Warum verheimlichst du es?!«
»Ganz einfach, sie ist sich ihren Gefühlen noch nicht ganz bewusst, doch es wird nicht mehr lange dauern, bis sie bemerkt, dass sie in ihn verliebt ist.«
»Sakura!«,zischte ich leicht genervt, doch sie grinst weiterhin belustigt.
»O, da spricht der Profi.«,murrte Rina und legt sich die scharfen Chips auf ihre Lippen, während sie Sakura mustert, die augenblicklich schnauft.
»Also, erzähl, wie hat Oikawa es geschafft, endlich deine Nummer zu bekommen?«,setzte Miyuki ein.
»O, ja. Das will ich auch gerne wissen.«Sakura schmeißt sich auf das Bett und legt sich gemütlich hin, stützt ihren Kopf auf ihr Handrücken ab, während sie auf dem Bauch liegt und mich abwartend ansieht.
Ich weiche ihrem Blick aus. »Das ist doch...«
»Los, sag schon!«,drängte sie. »Keine Wiederrede!«
Ich zögerte, sehe die drei abwechselnd und perplex an.
»Er...«,stammelte ich zögernd, zischte dann in die Stille hinein, drehte meinen Kopf beleidigt zur Seite.
»Ach, das ist lächerlich. Er antwortet mir nicht ein Mal.«
»Oooohhh!«Sakura lachte. Rina klatscht erneut auf den Tisch.
»Das ist so süß!«,kreischte Sakura, doch ihr Zwilling war anderer Meinung:»So ein Arsch!«
»Hey!«,setzte die ermutigte Romantikerin ein.
»Oikawa ist kein Arsch! Zumindest nicht zu ihr, das weiß ich! Ich weiß von Yahaba und Iwaizumi, dass er sich wirklich Mühe gibt, um Toro zu erobern!«
Ich lief rot an.
»Ihr redet so einen Blödsinn.«,zischte ich. »Das ist so peinlich, hört auf.«,bitte ich, doch es schien plötzlich, als wäre ich nicht mehr der Mittelpunkt und ich war froh darüber, doch das Thema Oikawa war noch immer der Mittelpunkt und es regte mich auf.
»Aber er ignoriert sie!«,schrie Rina protestierend.
»Ja?! Vielleicht hat er seinen Grund!«,rief Sakura.
»Grund? Ich dachte, er gibt sich Mühe?«
»Vielleicht denkt er nach?«
»Du bist so naiv!«,schrie Rina.
»Und du bist so nervig!«,entgeht die Romantikerin. Ich blickte hilflos zu Miyuki, die nach den Chips greift.
»haltet einfach die Klappe!«, rief ich und die Zwillinge drehen den Kopf zu mir, schweigen.
Ich zog scharf die Luft ein.
Die Tür öffnet sich.
»Haltet die fresse! Niemand will eure liebes Probleme hören!«
Das ist Yuki, der jüngere Bruder der Zwillinge.
»Yuki, raus!«,schrie Sakura mit hoch rotem wütenden Kopf, steht stolpernd auf, um die Türe zu schließen, doch bevor sie es tun konnte, knallt der Junge die Türe zu. Stille.
Sakura dreht sich zu uns um, sieht zu mir hinunter, seufzt.
»Ich habe keine Ahnung, was los ist, aber gib ihm eine Chance und verurteile ihn nicht sofort.«
Ihre Worte klingen ernst.
Doch selbst nach über einer Woche hörte ich nichts mehr von Oikawa, und die Wut wuchs in mir wie ein unaufhörlicher Sturm. Ich hatte wirklich für einen Moment geglaubt, dass zwischen uns etwas war, etwas, das über das Gewöhnliche hinausging. Es war mehr als nur eine flüchtige Verbindung; es fühlte sich an, als wäre da eine Art von Verständnis, eine unausgesprochene Bindung, die uns zusammengebracht hatte. Ich wollte diesem Gefühl folgen, ihm eine Chance geben, aber jetzt schien alles in Luft aufgelöst zu sein.
Jeder Tag schien sich endlos zu ziehen, während ich auf eine Nachricht von ihm wartete, die niemals kam. In der Schule versuchte ich, mich auf den Unterricht zu konzentrieren, doch meine Gedanken wanderten immer wieder zu ihm. Erinnerungen an unsere gemeinsamen Momente schossen mir durch den Kopf – sein Lächeln, das Funkeln in seinen Augen, die Art, wie er mich manchmal ansah. Doch jetzt fühlte ich mich wie ein Schatten in seinem Leben, eine Erinnerung, die er schnell vergessen hatte. Ich habe mich so oft gefragt, was er wohl jetzt gerade tat und ob er manchmal an mich dachte, doch die Unsicherheit nagte an mir wie ein hungriger Wolf, der nicht aufhören konnte, an meiner inneren Ruhe zu rütteln. Ich hätte niemals zulassen dürfen, dass er eine Bedeutung in mir hinterlässt, so, wie ich es von Anfang an gedacht hatte.
Die Gedanken schienen sich in einem endlosen Kreislauf zu drehen, und mit jeder Überlegung wuchs der Frust in mir.
Es ist nicht nötig, eifersüchtig zu sein, Oikawa- Fangirl. Den verlogenen Mistkerl kannst du hinterherlaufen und die Drohung war auch nicht nötig, denn ich laufe ihm ganz bestimmt nicht nach.
Die Wut, die ich gegenüber Oikawa empfand, war nicht nur auf ihn gerichtet. Sie war auch gegen mich selbst gerichtet, gegen die Naivität, ihm zu vertrauen, gegen die Hoffnung, die ich gehabt hatte. Es war schwer, diese Gefühle zu akzeptieren und zu begreifen, dass ich vielleicht einfach nur enttäuscht war. Doch tief in meinem Inneren wusste ich, dass ich die Kontrolle über meine eigenen Emotionen zurückgewinnen musste, bevor ich mich selbst verlor.
Das Klingeln der Schulglocke hallte durch den Raum und kündigte das Ende der Stunde an. Ich fühlte mich, als wäre ich aus einem tiefen Schlaf gerissen worden, während ich meinen Rucksack hastig packte. Die anderen Schüler um mich herum sprangen auf, unterhielten sich laut und lachten, als sie sich auf den Weg zum nächsten Unterricht oder nach Hause machten. Doch ich war in meiner eigenen Welt gefangen, in einem Wirbel aus Gedanken und Emotionen, die ich nicht richtig zuordnen konnte.
Als ich den Rucksack über meine Schulter schmiss, spürte ich Rinas Blick auf mir. Sie stand etwas abseits, ihre Stirn in Falten gelegt, als würde sie sich Sorgen um mich machen. »Du kommst sicher nicht mit zum Training?«, fragte sie, ihre Stimme klang besorgt, aber auch ein wenig neugierig.
Ich schüttelte den Kopf und ließ meinen Blick auf den Boden sinken. »Heute nicht. Nächstes Mal«, murmelte ich. Die letzten Trainingseinheiten mit den Jungs von Aoba Johsai ohne Oikawa waren seltsam gewesen – eine Mischung aus Unbehagen und Nostalgie, die ich nicht ertragen konnte. Es war, als würde ich in einem Raum voller vertrauter Gesichter stehen, aber dennoch wie ein Fremder wirken.
Die Jungs hatten sich bemüht, mich einzubeziehen, aber ich konnte nicht anders, als mich abgekapselt zu fühlen. Oikawas Lachen, seine motivierenden Worte und seine Präsenz hatten das Training zu etwas Besonderem gemacht. Ohne ihn fühlte es sich leer an, als ob ein wichtiger Teil des Spiels fehlte. Ich wollte nicht in der Erinnerung an die letzten Wochen feststecken, in denen ich mich so lebendig gefühlt hatte, wenn er um mich herum war und mich doch so sehr nervte. Ich wollte die Jungen aus der Aoba Johsai erst gar nicht sehen.
»Bist du sicher?«, fragte Rina erneut, und ich konnte die Besorgnis in ihrer Stimme hören.
»Vielleicht würde es dir helfen, dich abzulenken. Du könntest die anderen Jungs unterstützen, und wer weiß, vielleicht kommt Oikawa ja doch noch.«
Ein kurzes gefühl durchfuhr mich bei der Erwähnung seines Namens. Ich wollte nicht daran denken, dass er möglicherweise plötzlich auftaucht und dann so tut, als wäre nie etwas gewesen mit seiner gespielten Art, oder wer weiß was.
Ich wirkte ab und wir m traten hinaus, bis ich am Tor Yahaba und Sakura entdecke, die in einem anderen Raum Unterricht gehabt hätte.
Yahaba und mein Blick streifen sich und für einen Moment schien es, als wolle er etwas sagen. Sakura hat ihn natürlich davon erzählt, was zwischen mir und Oikawa los war, natürlich, die zwei sind unzertrennlich und Yahaba und Oikawa verstehen sich recht gut, doch gesagt, dass sie es ihm erzählt hatte, hat sie mir nicht. Doch ich konnte es mir denken, anhand seines Blicks.
Ich weiche seinem Blick aus und sehe zu Miyuki, nickte ihr leicht verabschiedend zu, ehe ich mich an Sakura wende.
Doch plötzlich kam Kindaichi mit Iwaizumi um die Ecke und bemerkte anscheinend meinen flüchtigen Blick und folgte meiner Geste zu Miyuki, die sich bereits auf den Weg gemacht hatte.
»Hey, warte mal!«, rief er und schloss den Abstand zwischen uns. »Was ist mit dir los? Du wirkst echt abwesend.«
»Es ist nichts, wirklich«, antwortete ich hastig und versuchte, ein Lächeln aufzusetzen, das jedoch nicht ganz glaubwürdig wirkte.
Yahaba stand neben Sakura und beobachtete mich mit einem interessierten Ausdruck. »Komm schon, Toro. Wir sind deine Freunde, du kannst mit uns reden. Es ist nicht gut, alles in dir hineinzufressen«, sagte er mit einem Hauch von Besorgnis in seiner Stimme, die mich für einen Moment blendend überrascht.
Ich wollte gerade antworten, als Sakura ihn unterbrach.
»Ja, und außerdem, ich habe gehört, dass Oikawa heute wieder nicht zum Training kommt. Er ist nicht gerade in bester Verfassung, und wir wissen alle, wie wichtig es für ihn ist, dabei zu sein.«
Ich runzelte die Stirn.
Yahaba sah Sakura an, als ob er sich bewusst wurde, dass er etwas hätte sagen sollen, bevor sie es tat. »Ähm, ja, ich meine, er soll ruhen, bis er gesund ist.«, murmelte er, und ich spürte, wie mein Herz für einen Moment stehen blieb.
»Was? Ist er nicht gesund?« , fragte ich.
Sakura stoß ihn gegen die Schulter. Er zuckt.
»Nein, also... ja, doch.« , sagte Yahaba hastig. „
»Es war beim letzten Spiel. Irgendwas mit seinem Knöchel oder so. Er hat sich nicht wirklich gut gefühlt, und kam ins Krankenhaus.«
»Warum sagt mir das keiner?«, fragte ich, während ich zu Sakura sah, die mir mit einem besorgten Blick gegenüberstand. Die Worte schienen wie ein Echo in meinem Kopf zu verhallen, während ich versuchte, die Informationen zu verarbeiten, die ich gerade erhalten hatte.
»Oikawa hat uns gebeten, dir das nicht zu sagen«, antwortete Sakura leise, und ich spürte, wie sich ein schwerer Kloß in meinem Hals bildete. Ein seufzender Atemzug entglitt mir, und ich neigte den Kopf, als die Realität der Situation auf mich hinabdrückte.
»Okay... bis morgen dann«, murmelte ich und wandte mich von ihr ab, um direkt auf mein Fahrrad zuzugehen. Ich fühlte mich, als würde ich in einem emotionalen Strudel gefangen sein, zwischen Sorge und Frustration, und ich brauchte dringend einen Moment für mich allein.
Kindaichi, der in der Nähe stand, rief mir nach: »Ich freue mich auf unsere nachstehende Herausforderung!«
Seine Stimme klang optimistisch, doch ich konnte mich nicht dazu bringen, das gleiche Gefühl zu teilen. Stattdessen holte ich die Schlüssel aus meiner Tasche und öffnete das Schloss meines Fahrrads mit einem mechanischen Geräusch, das im stillen Moment fast unangemessen laut erschien.
»Er wollte nicht, dass du dich sorgst«, hörte ich plötzlich Iwaizumi hinter mir sagen. Ich zuckte zusammen und fasste unwillkürlich an mein Herz, als ich mich umdrehte. Er stand da, ernst und doch mit einem leichten Lächeln, das sich an seinem Mundwinkel abzeichnete.
»Gott, Iwaizumi!«, entfuhr es mir, und ich spürte, wie sich die Frustration in mir bildet.
»Wie kann er das denken?«
Iwaizumi trat einen Schritt näher, und ich konnte die Entschlossenheit in seinen Augen sehen.
»Er ist wirklich ein Idiot, der Kerl«, sagte er, und ich konnte die Wärme in seiner Stimme spüren, die mir ein wenig Trost bot.
Ich rollte mit den Augen.
»Ach, wirklich? Ich hätte ihm zugetraut, dass wenn er sich verletzt, oder etwas in der Art, dass er gespielt heulend zu mir kommen würde, um Aufmerksamkeit zu erregen.«
Iwaizumi lacht.
»Schon, aber es musste geprüft werden, wie schlimm es ist.«
Meine Augen funkelten auf, ich blickte wieder zu ihm auf, während ich das Schloss in den Korb warf.
»Was?«,entkam es meinen Lippen schockiert.
»Ist es so schlimm?«
Iwaizumi verschränkt die Arme und grinst erneut.
»Das hätte er sehen müssen.«,schmunzelte er und ich war äußerst verwirrt.
»Nein, der Kerl stirbt schon nicht so leicht.«Iwaizumi dreht sich leicht, winkt mir zu.
»Aber es wäre schön, wenn du morgen zum Training kommst. Die Mädchen vermissen ihren Libero wirklich sehr.«
Er will gehen.
Ich halte ihn auf:»Warum ist er so kompliziert? Warum tut er das?«
»Er wollte nicht, dass du dich sorgst. Er denkt, dass er stark genug ist, um das alleine durchzustehen.«
Ich rollte mit den Augen und ließ mich auf die Sattelstütze meines Fahrrads sinken.
»Stark genug? Das ist das Problem! Oikawa denkt immer, er muss alles alleine machen, der große König, und dabei verletzt er sich selbst und sorgt dafür, dass ich mir noch mehr Sorgen mache! So idiotisch. Und dann fragt er sich, warum ich ihn hasse?«
Iwaizumi trat näher und lehnte sich leicht gegen mein Fahrrad, seine Miene wurde ernster.
»Du musst verstehen, dass er es nicht so meint. Er denkt, wenn er dir die Probleme vorenthalten kann, schützt er dich. Aber das ist nicht der richtige Weg, und du weißt das.«
Ein Teil von mir wollte ihm zustimmen, doch der andere Teil war immer noch von der Sorge und Wut um Oikawa überwältigt.
»Ich will einfach nur, dass er sicher ist. Ich will nicht, dass er sich verletzt oder denkt, dass er alles alleine bewältigen muss.«
Über meine Ehrlichkeit und meine Gefühle, die mir nicht ein Mal bewusst waren, strömten einfach über meine Lippen in jenen Moment und mein Herz schlug, als ich es realisierte.
»Das weiß ich«, sagte Iwaizumi sanft.
»Aber du musst ihm auch Vertrauen schenken. Wenn er bereit ist, wird er sich öffnen. Du kannst ihm nicht das Gefühl geben, dass er versagt, nur weil er nicht immer alles mit dir teilt. Denn du teilst ihm auch nicht deine Gefühle mit.«
Ich seufzte und ließ den Kopf sinken.
Er hat recht.
»Ich verstehe das«, sagte Iwaizumi und klopfte mir beruhigend auf die Schulter. »Aber du bist nicht allein in dieser Sache. Wir sind alle hier, um ihn zu unterstützen, und du bist ein wichtiger Teil davon. Wenn er sieht, dass du an ihn glaubst, wird er sich vielleicht eher öffnen.«
Ein Teil von mir fühlte sich durch seine Worte gestärkt, und ich nickte langsam. »Okay,... danke, Iwa- chan.«
Und plötzlich sieht er mich wie erstarrt an. Ich nehme einen schups und brachte das Fahrrad in Bewegung.
»Bis morgen!« Ich fuhr an ihm vorbei.
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