23 ‚Feind oder freund? Aoba Johsai vs. Aoi'

Ich trat als Erste aus der Kabine und war einer der ersten, die in die Halle kamen. Unsere Halle. Die Halle der Mädchenschule, in der wir heimlich nachmittags trainierten. Der Geruch von frischem Holz und der Hauch von Sportlichkeit lagen in der Luft, während ich meine Wasserflasche auf einer Bank an der Seite abstellte. Ich ließ meinen Blick durch die Halle schweifen, um die Atmosphäre aufzusaugen, die für mich so vertraut und gleichzeitig aufregend war.
Einige Jungs waren bereits hier und wärmten sich auf, ihre Stimmen hallten durch den Raum. Unter ihnen war auch Kindaichi, der direkt auf mich zukam. Ich rollte beinahe mit den Augen, aber ich ließ es dabei bewenden und senkte stattdessen meinen Blick und nahm einen Volleyball in meine Hände. Der Ball fühlte sich kühl und leicht an, während ich ihn zwischen meinen Fingern wendete.

»Na, solltest du dich nicht lieber schnell aufwärmen? Haben die anderen etwa schon kalte Füße?«

Kindaichi grinste, und ich konnte mir ein Seufzen nicht verkneifen. Ja, er nervte tatsächlich, mit seiner ständigen Neigung, mich zu ärgern.
Ich hob den Kopf und warf den Ball leicht von meiner rechten zur linken Hand, dann wieder zurück. Ein sarkastisches Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich ihn ansah.

»Man, die sieht ja aus wie Medusa. Halt dich lieber fern von ihr, Kindaichi.«

Ich hob das Kinn, der Ball ruhte diesmal in meiner rechten Hand, und ich spürte die Energie, die in mir aufstieg.
»Hanamaki, oder? Die Nummer drei, die so herablassend am ersten Tag unseres gegenseitigen Spiels war. Wie war das? Oh, wir sind bloß Frauen.«

Ich warf den Ball erneut von rechts nach links, während ich in Hanamakis Augen blickte, der dazu gekommen war. Sein Schmunzeln war ansteckend, und ich konnte nicht anders, als mich davon  ironisch mitreißen zu lassen. Es war ein Spiel, und ich war bereit, es zu spielen. Die Erinnerungen an den ersten Tag, als wir uns begegnet waren, blitzen vor meinem inneren Auge auf. Die arrogante Art der Jungs, die uns für schwächer hielten, nur weil wir Mädchen waren. Doch ich war entschlossen, ihnen das Gegenteil zu beweisen.
Kindaichi trat einen Schritt näher, seine Augen funkelten vor Neugier.
»Denkst du, wir können dir das Wasser reichen?«, fragte er herausfordernd.
Ich zuckte mit den Schultern, während ich den Ball fester umklammerte.
»Das werden wir ja gleich sehen. Bereit für eine Herausforderung?«
Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus, und ich spürte, wie sich die Anspannung in der Halle aufbaute. Es war mehr als nur ein Spiel; es war eine Möglichkeit, uns zu beweisen. Und ich war bereit, alles zu geben.

Ich sehe in seine Augen, beinahe waren wir Stirn an Stirn, wäre ich bloß etwas größer gewesen.

»Makki- kun.«

Oikawa kam mit einem selbstbewussten Schritt näher, sein typisches charmantes Lächeln auf den Lippen. Er war der Kapitän der Jungenmannschaft und hatte diese besondere Ausstrahlung, die sofort die Aufmerksamkeit auf sich zog. Seine Haare waren leicht zerzaust, als hätte er gerade ein intensives Aufwärmtraining hinter sich.
»was macht ihr hier? Ich hoffe, du versuchst nicht, unser Geheimtraining zu sabotieren«, sagte Oikawa mit einem verspielten Tonfall, während er Kindaichi einen schalkhaften Blick zuwarf.
Ich konnte nicht anders, als die Spannung zwischen den beiden zu bemerken. Oikawa war der Typ, der immer im Mittelpunkt stand, und Kindaichi, der sich oft in seinem Schatten bewegte, wirkte plötzlich etwas weniger selbstsicher. Es war fast lustig, wie schnell sich die Dynamik zwischen uns allen verändern konnte.

»Ich mache mir nur Sorgen um die Mädels, die hier mit uns spielen wollen. Außer sie, ist noch keiner von ihnen hier.«, antwortete Kindaichi.
»Sie sind vielleicht nicht so stark, wie du denkst, Oikawa.«
Ich schüttelte den Kopf und lächelte, während ich den Ball wieder in die Luft warf. »Stark genug, um euch einen ordentlichen Wettkampf zu liefern.«,zischte ich.

»Hast du dich schon aufgewärmt?«Oikawas Stimme war plötzlich ernst und ich verkniff mir das Lachen, denn Kindaichi war beinahe zusammen gezuckt.
Oikawa sieht zu der Nummer drei, dem Außenstürmer. »Und du? Kannst du deinen Pessimismus für diesen Moment verkneifen und dich ebenfalls aufwärmen? Oder muss ich euch in den hintern treten?«
»Ich glaube ich muss dir in den hinteren treten, Oikawa!«
»O, Iwa- chan, was habe ich getan?«Und sofort war da wieder Oikawas verspielte Stimme. Als ich zu den beiden Gegnern blickte, Streifen sich unberechenbar blicke noch ein Mal, bevor sie sich umdrehen und gingen.

Ich stieß den Volleyball gegen die Wand, und der Klang des Balls, der auf die harte Oberfläche prallte, hallte durch die Sporthalle. Mit einer leichten Annahme nahm ich den Ball auf, ließ ihn in die Höhe springen und prallte ihn erneut gegen die Wand. Die rhythmischen Geräusche des Spiels erfüllten den Raum, als ich mich aufwärmte und versuchte, mich mental auf das bevorstehende Spiel vorzubereiten.
Rina, die Kapitänin unseres Teams, stand am Spielfeldrand und beobachtete mich mit einem aufmerksamen Blick. Plötzlich griff sie nach dem Ball, bevor ich ihn fangen konnte. Ich blickte sie an, meine Augen fragend.
»Haben die anderen wirklich kalte Füße?«, fragte ich, während ich versuchte, die Nervosität in meiner Stimme zu unterdrücken.
Rina schüttelte den Kopf, ihre langen Haare schwangen dabei leicht hin und her.
»Nur ein wenig«, antwortete sie mit einem leichten Lächeln.
»Sie wissen, dass sie verlieren werden, aber wer weiß, vielleicht geschieht auch ein Wunder.«
Ihre Worte waren sowohl beruhigend als auch beunruhigend zugleich. Es war typisch für Rina, die Hoffnung nie aufzugeben, selbst wenn die Umstände schwierig waren.
Ich nickte nachdenklich und fühlte, wie die Anspannung in meinem Magen zunahm.
»Wir brauchen dich heute auf jeden Fall als unseren Libero. Du bist die Beste darin und sicherst uns den Ball, nicht wahr?«

Sakura kam hinzu, zusammen mit Miyuki, die ihre Flasche neben meine auf die Bank abstellt.
»Natürlich.«Meine Mundwinkel zuckten.

Und dann war es soweit. Wir machten uns bereit. Die Sporthalle war erfüllt von der elektrisierenden Atmosphäre eines spannenden Volleyballspiels. Auf der einen Seite standen wir, die Mädchen, bereit, unser Bestes zu geben. Ich, als Libero, fühlte das Adrenalin in meinen Adern pulsieren, während ich die anderen Mädchen anfeuerte. Rina, unsere Zuspielerin, war konzentriert und bereit, jeden Ball präzise zu verteilen. Sakura und Miyuki standen an den Außenpositionen, während Ema bereit war, als Diagonalangreiferin zuzuschlagen.
Auf der anderen Seite standen die Jungs. Oikawa, der Meister der Aufschläge, hatte bereits einen herausfordernden Blick auf uns geworfen. Iwaizumi, der Vizekapitän, war bereit, seine Kraft und Technik auf dem Feld zu zeigen. Kindaichi, der Mittelblocker, bereitete sich vor, während Yahaba, der Diagonalangreifer, mit einem selbstsicheren Grinsen an der Grundlinie stand. Und dann war da noch der arrogante Libero, der sich mit einem spöttischen Lächeln zu mir umdrehte. Ich wusste, dass er mich nicht leiden konnte, aber das war mir egal. Ich war hier, um zu spielen.

Die restlichen Spieler auf der Bank waren eine Art Schiedsrichter, einer von ihnen piff... und Oikawa trat an die Linie. Mit einem kraftvollen Aufschlag brachte er den Ball ins Spiel. Der Ball segelte über das Netz, und ich positionierte mich sofort, bereit, den Ball anzunehmen. Mit einem präzisen Zuspiel von Rina gelang es uns, den ersten Angriff über Sakura zu starten. Sie sprang hoch, ihr Angriff war kraftvoll, aber Iwaizumi war bereit und blockte den Ball mit Leichtigkeit.
Der Ball prallte zurück, und wir mussten uns sofort wieder in Position bringen. Oikawa war wieder am Zug und schlug einen Täuschungsaufschlag, der direkt auf die Lücke zwischen Miyuki und Rina zielte. Ich reagierte blitzschnell, lief zur Seite und nahm den Ball auf. »Zuspiel!«, rief ich, während ich den Ball zu Rina spielte. Sie setzte Ema in Szene, die einen gewaltigen Angriff startete. Der Ball knallte über das Netz, und wir jubelten, als er den Boden berührte. 1:0 für uns!

Ich blickte mit einem grinsen auf, streifte Oikawas  Blick, verharrte dann, denn sein Blick bleib ebenfalls an mir haften. Ein grinsen schlich um seine Lippen.
Ich legte den Kopf schief.
»Das war die eins.«,spottete ich.
»Ich weiß, ich kann zählen.«,hörte ich die Nummer drei spöttisch sagen.
Ich sehe ihn genervt an.
»Habe ich mir die gesprochen? Nie würde ich darauf kommen, freiwillig mit dir ein Wort zu wechseln.«
Die Jungen jubelten bei meinen Worten, Oikawa sah ich schmunzeln, doch auch eine Ernsthaftigkeit blitzt in seinen Augen auf, anders als sonst. Er genoss die Herausforderung zwischen uns, und ich auch, auch wenn ich es vielleicht nicht zugeben wollte. Er war nicht schlecht.
»Und was tust du gerade, Prinzessin des Spielfelds?«,zischte Nummer drei und ich runzelte merklich die Stirn.
»Ih! Wiederwertig!«,schrie Sakura aus, doch bevor sie noch etwas sagen konnten, wird gepfiffen.

Natürlich weiß ich, dass Aoba Johsai sich nicht leicht unter kriegen lässt.

Iwaizumi übernahm den nächsten Aufschlag und traf den Ball mit voller Wucht. Der Aufschlag war präzise und schnell, und ich musste all meine Konzentration aufbringen, um den Ball zu halten. Mit einem schnellen Pass zu Rina gelang es uns, den Angriff erneut zu starten. Sakura sprang hoch und traf den Ball, aber Kindaichi war bereit und blockte ihn erneut.
Der Punktestand war ausgeglichen, und die Spannung stieg. Oikawa war wieder am Aufschlag und wirkte selbstbewusst. Mit einem beeindruckenden Sprungfloater, der kaum das Netz berührte, überraschte er uns. Ich reagierte schnell, aber der Ball landete direkt in der Lücke, die ich nicht rechtzeitig schließen konnte. 1:1.

Er richtet sich auf. Erneut streifen sich unsere Blicke.
»Der erste Punkt war ein Geschenk. Von mir.«Er lächelt mich bittersüß an. Ich schnalzte merklich mit der Zunge.

Das Spiel ging weiter, und die Punkte wechselten sich ab. Oikawa und Iwaizumi waren ein starkes Duo, doch wir hatten Rina, Sakura, Miyuki und Ema, die alles gaben. Schließlich stand es 24:24, und jeder Punkt zählte. Die Anspannung in der Halle war greifbar.
Oikawa stand erneut am Aufschlag, und wir alle hielten den Atem an. Er schlug, und der Ball schoss über das Netz. Ich bereitete mich vor, um den Ball zu empfangen, und mit einem schnellen Reflex nahm ich ihn an. Rina reagierte blitzschnell und spielte den Ball zu Sakura, die sich in die Luft katapultierte. Der Schlag war perfekt, aber Kindaichi sprang hoch, bereit zu blocken.
Der Ball prallte ab, und ich warf mich nach vorne, um ihn zu retten.

Der Schweiß rann mir in Strömen die Schläfe hinunter, während ich auf dem Boden lag. Mein Herz pochte wild in meiner Brust, und ich konnte den Geschmack von Metall auf meiner Zunge spüren. Ich hatte alles gegeben, um den Ball zu erreichen, aber es war nicht genug gewesen. Der Ball rollte direkt neben mir vorbei, als ob er sich über meine missratene Annahme lustig machte.
Die Halle war plötzlich still. Der Lärm der jubelnden Zuschauer, das Geschrei meiner Teamkolleginnen und die hektischen Geräusche des Spiels waren verstummt. Es war, als hätte jemand den Ton abgeschaltet. Ich konnte das Rascheln der Sportkleidung und das leise Klacken der Schuhe auf dem Hallenboden nicht mehr hören. Stattdessen war da nur das dumpfe Pochen meines Herzens und das Gefühl der Enttäuschung, das sich wie ein schwerer Nebel um mich legte.
Ich starrte auf den Ball, der nun reglos auf dem Boden lag, als ob er mir sagen wollte: »Das war's.«

Meine Faust prallte auf den Boden, ein impulsiver Ausdruck meiner Frustration. Der Widerhall der Bewegung schien die Stille zu durchbrechen, aber der Schmerz in meinem Handgelenk war nichts im Vergleich zu dem, was ich fühlte. Es war nicht nur der körperliche Schmerz, es war das Gefühl, versagt zu haben – nicht nur für mich, sondern auch für mein Team.
Ich spürte, wie die Kälte des Hallenbodens durch meine Sportkleidung drang, und ich versuchte, mich aufzurichten. Aber meine Muskeln fühlten sich schwer und erschöpft an.

Ich richtete mich auf, und der Jubel der Jungen hallte durch die Halle wie ein lautes Echo, das mich an meine Niederlage erinnerte. Die Mädchen schauten sich gegenseitig an, ihre Gesichter von Enttäuschung und frustrierter Entschlossenheit geprägt. Ich konnte die Spannung in der Luft spüren, und während ich versuchte, meine Gedanken zu ordnen, fühlte ich mich wie ein Schatten, der von der Freude der anderen überlagert wurde.
»Hey, lass den Kopf nicht hängen. Ihr habt mega gespielt«, hörte ich Yahaba sagen, der sich zu Sakura gesellte, die auf der Bank saß und aus ihrer Wasserflasche trank. Seine Stimme war ermutigend, und ich konnte sehen, dass er es ernst meinte. Es war nicht oft, dass die Jungs uns lobten,.

Ich lief ebenfalls zur Bank und setzte mich ans andere Ende, um ein wenig Abstand zu gewinnen und meinen Atem zu beruhigen. Der Geschmack von Schweiß und der Druck des Spiels lagen noch schwer auf meinen Schultern, und ich wollte nicht, dass meine Teamkolleginnen meine Enttäuschung sahen.
»Du hast leicht reden«, murmelte Sakura, während sie die Arme vor der Brust verschränkte. Ihre Stirn war in Falten gelegt, und ich konnte sehen, dass sie ebenfalls mit ihren eigenen Gedanken kämpfte.
»Hahaha«, lachte Kindaichi, der die Situation offensichtlich noch angespannter machen wollte.
»Und der Kerl war auch noch nachsichtig und hat ein paar Punkte sacken lassen.«

Ich atmete scharf aus, um meine Emotionen zu kanalisieren, doch ich hielt dann den Atem an, als Oikawa sich neben mich niederließ. Er war immer noch in seiner sportlichen Ausrüstung, das schweißnasse Haar fiel ihm in die Stirn, und seine Augen funkelten vor Energie und Selbstbewusstsein. In diesem Moment fühlte ich mich wie ein Kaninchen, das in die Augen einer Schlange starrte.
»Hey, Toro- chan.«, sagte Oikawa mit einem charmanten Lächeln, das mir den Atem raubte.
»Das war ein gutes Spiel. Ihr habt wirklich gekämpft.«
Seine Stimme war warm und ehrlich, und ich konnte nicht leugnen, dass ich einen kurzen Moment von seiner Präsenz abgelenkt war.
»Danke«, antwortete ich, bemüht, meine Unsicherheit zu verbergen.
»Wir haben unser Bestes gegeben.«Es klang fast wie eine Entschuldigung, aber ich wollte nicht, dass er denkt, ich sei enttäuscht von uns.
»Das ist das Wichtigste«, sagte er und sah mich direkt an. »Ihr habt das Potenzial, wirklich großartig zu sein. «
»Wir müssen einfach weiter hart arbeiten«, fügte ich hinzu, und ich bemerkte, dass meine Stimme jetzt fester klang.
»Wir werden beim nächsten Mal besser sein.«
Oikawa nickte zustimmend und lehnte sich zurück, während er über das Spielfeld schaute.
Ich höre sein Grinsen auf den Lippen.
»Das könnt ihr. Und ich bin sehr gespannt darauf, Toro- chan. Glaub mir.«Ich drehte den Kopf zu ihn, um in sein grinsendes Gesicht zu blicken.

»Ach, ja«
Stille.
»Darf ich dich nachhause begleiten?«
Ich wende den Blick von ihm ab und sehe stattdessen zu rina.
Ich stehe auf.
»Rina! Brauchst du Hilfe?!«
Oikawas Stimme hinter mir war ein leises Zischen, das meinen Namen in einer Art und Weise aussprach, die sowohl verspielt als auch herausfordernd klang. »Torooo-chan!!!«
Er verlängerte meinen Namen mit einem übertriebenen, süffisanten Ton, der mir ein leichtes Erröten ins Gesicht trieb. Das letzte, was ich wollte, war, an diesem Moment festzuhalten, als wäre ich das Hauptthema einer seiner Scherze. Und plötzlich wie aus dem nichts, dachte ich an den indirekten Kuss, als wir von derselben Flasche der vanillemilch tranken. Warum kam bloß dieser Gedanke plötzlich in meinen Sinn?!
Ich drehte mich wieder zu Rina um, schlug die Gedanken aus meinen Kopf, so schnell ich konnte und sah sie an, um ihr zu helfen, und versuchte, das Gefühl zu ignorieren, das Oikawas Worte und taten in mir hinterließen.
»Hier, lass mich das für dich nehmen«, sagte ich und griff nach dem Karton, den sie gerade vom Boden hob. Sie sah mich an, ihre Augen funkelten vor Dankbarkeit.

»Der kommt in den Keller«, sagte sie mit einem entschlossenen Ton, und ich nickte, während ich mich auf den Weg machte, die Halle zu verlassen. Die Luft war stickig, und ich konnte das leise Echo meiner Schritte auf dem harten Boden hören. Es war schon spät, und die Sporthalle war fast leer. Kaum wenige Sekunden später öffnete ich die Türe, trat hinein und ließ den Karton, den ich mitgebracht hatte, mit einem dumpfen Geräusch zu Boden fallen.
Ich hatte gerade einen Moment der Ruhe gefunden, als plötzlich die Türe hinter mir mit einem lauten Knall zugeknallt wurde. Mein Herz machte einen erschrockenen Sprung, und ich zuckte zusammen. Adrenalin schoss durch meinen Körper, und ich drehte mich hastig um, um auf die Türe zu starren. Das milchige Glas zeigte die Umrisse einer Person, aber ich konnte sie nicht erkennen. Eine Welle der Nervosität überkam mich, während ich versuchte, die Silhouette zu identifizieren.
Ich trat näher zur Türe und legte meine Hand auf den kalten Türgriff.
»Hey!«, rief ich, doch meine Stimme klang nervöser, als ich beabsichtigt hatte.
»Das ist nicht witzig, macht die Türe auf!«, zischte ich und rüttelte am Türgriff, doch sie blieb fest verschlossen.
»Ihr Idioten! Macht sofort auf!«
Die Gestalt bewegt sich hinter der Türe.
Mein Herz schlug schneller, und ich fühlte, wie sich ein Kloß in meinem Hals bildete.
Der Raum war still, nur das Geräusch meines eigenen Atems war zu hören, das sich immer schneller und unregelmäßiger anfühlte. Ich rüttelte erneut an der Türe, meine Stimme wurde lauter. »Hallo?! Lass mich hier raus!«
Plötzlich schlüpfte ein Zettel unter die Lücke der Türe, und plötzlich verschwand die Person. Ich blickte hinunter, und mein Herz setzte einen Schlag aus. Eilig beugte ich mich hinunter, hob den Zettel auf und entfaltete ihn mit zitternden Händen. Die Worte darauf waren hastig, in einer krakeligen Schrift geschrieben, die mir sofort ein mulmiges Gefühl gab.

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