20 ‚Charmant oder hinterhältig?'

Wieder war da diese Stille zwischen uns, doch irgendwie war sie etwas anders als beim letzten Mal, als er mich nach dem Bowling auf halben Weg nach Hause brachte. Oikawa sieht geradewegs auf die strasse. Ein Bus fährt an uns vorbei, quietscht leicht. Seine Gesichtszüge sind sanft, fast zu lieblich. Seine Augen wirken dunkel, fast Schokoladenbraun. Ich nehme meinen schielenden Blick von ihm, steckte meine Hände in die Taschen.

»Die Mädchen meinten, dass sie deinen Deal annehmen wollen,« sagte ich und beobachtete, wie Oikawas Blick aufleuchtete. Ein breites Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, und ich konnte nicht anders, als mich von seiner Begeisterung anstecken zu lassen.
»Ach wirklich?« fragte er, als ob er es nicht ganz glauben konnte. Sein Enthusiasmus war ansteckend, aber ich wusste, dass ich ihn auf den Boden der Tatsachen zurückholen musste.
»Das heißt aber nicht, dass du mir dann auf die Pelle rücken kannst und mich hin und her kommandieren kannst,« stellte ich klar und versuchte, meine Stimme ernst zu halten. Ich wollte nicht, dass er dachte, ich würde ihm einfach alles durchgehen lassen.
»Natürlich kann ich das! Ich bin der Trainer,« entgegnete er mit einem schelmischen Funkeln in den Augen, als wäre es das selbstverständlichste der Welt.
Ich schüttelte den Kopf und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. »Wir arbeiten zusammen, Oikawa. Du bist nicht der Trainer, denn du musst auch einiges verbessern. Ich bin nicht bereit, mich von dir herumkommandieren zu lassen!«
Sein Schmunzeln wurde breiter, und ich bemerkte, wie er sich zurücklehnte, als würde er das Spiel genießen.
»Mhmm...« lachte er nun, und ich drehte den Kopf zu ihm, überrascht von seiner Reaktion.
»Was?« fragte ich, neugierig, was ihm jetzt wieder eingefallen war.
Er grinste mich einfach lange Sekunden an, als ob er einen geheimen Witz mit sich selbst teilte. Schließlich brach er das Schweigen: »Du siehst hübsch in deiner Uniform aus, Toro-chan.«
Ich weitete meine Augen und konnte nicht anders, als ihn kräftig mit meiner Handfläche gegen seine Schulter zu schlagen.
»Du bist so gewalttätig! Du und Iwa-chan misshandelt mich ja schon!« zischte er auf, als wäre ich ihm zu nahe gekommen.
»Du hörst dich an wie ein Kind,« konterte ich und fühlte mich ein wenig triumphierend.
In diesem Moment schien er sich zu sammeln, denn er wechselte das Thema mit einer Leichtigkeit, die mich verblüffte. »Die Seka Straße ist echt schön allerdings,« sagte er und blickte nachdenklich in die Ferne.
Ich war perplex. Meinte er das ernst? Warum sprach er plötzlich über die Straße? Und was hatte das mit unserem Gespräch zu tun? Ich drehte meinen Kopf und starrte ihn an, als versuchte ich, einen tieferen Sinn in seinen Worten zu finden.

Moment.

Ich drehte den Kopf erneut zu ihm und murmelte misstrauisch: »Die Seka Straße beginnt erst, wenn man an dem Sportplatz vorbei ist. Du hast mich nur bis hierhin begleitet.«
Das Zischen des Rads hallte einen Moment in der Stille, und dann brach Oikawa in ein unschuldiges Kichern aus, während er sich durch sein Haar fuhr. Sein Lachen war so unbeschwert, dass ich für einen kurzen Moment darüber nachdachte, ob ich vielleicht überreagierte.
»Ah, wirklich?« fragte er mit einem schelmischen Funkeln in den Augen.
Ich weitete erneut meine Augen und hob drohend meine Hand. »Du Stalker!« schrie ich, und in einer hastigen Bewegung hob er den freien Arm, während er mein Fahrrad schob.
»Hey, bitte nicht noch einmal, Toro-chan! Ich musste doch sicherstellen, dass du heil nach Hause kommst!«
Seine Stimme war gespielt empört, und ich konnte nicht anders, als für einen Moment zu schmunzeln. Doch das Gefühl der Wut war stärker.
»Du Psychopath!« rief ich und schlug gegen seinen erhobenen Arm, in der Hoffnung, ihn etwas aus der Fassung zu bringen. Doch mit dem nächsten Schlag ergriff er mein Handgelenk, und ich spürte, wie ein warmer Schauer über meinen Körper lief, als seine Finger mich festhielten.
Als ich in sein Gesicht hinaufblickte, erstarrte ich über seinen ernsten Ausdruck. In seinen Augen lag plötzlich eine Intensität, die ich nicht ganz deuten konnte. Er schien den Moment aufzusaugen, als wäre er sich der Bedeutung dieser kleinen Auseinandersetzung bewusst. Der Kontrast zwischen seinem ernsten Blick und dem fröhlichen Lachen zuvor ließ mein Herz schneller schlagen.
Doch als er bemerkte, dass ich in seiner Umklammerung erstarrt war, zuckten seine Mundwinkel nach oben.

»Ist das dein ernst?« murmelte ich, unfähig, meine Augen von seinem Gesicht abzuwenden. Er hatte diesen Ausdruck, der mich gleichzeitig herausforderte und beruhigte.
»Vielleicht,« sagte er, und seine Stimme war sanft, fast spielerisch. »Aber ich bin kein Psychopath. Ich bin nur besorgt um dich, Toro-chan. Wir wissen beide, dass es hier draußen nicht immer sicher ist.«
Ich wollte ihm widersprechen, wollte ihm sagen, dass ich es allein schaffen konnte, dass ich nicht auf ihn angewiesen war. Doch der Ausdruck in seinen Augen hielt mich zurück. Da war eine Verletzlichkeit, die ich vorher nicht bemerkt hatte, ein Funke von Sorge, der in seinen dunklen Augen leuchtete.
»Du musst nicht immer alles alleine machen,« fügte er hinzu, und ich spürte, wie sich die Anspannung zwischen uns langsam auflöste.
Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch die Worte blieben mir im Hals stecken. Stattdessen ließ ich meinen Blick über seine Hand gleiten, die immer noch mein Handgelenk hielt. Es war eine einfache Geste, aber sie fühlte sich bedeutungsvoll an. Ein Zeichen von Vertrauen, vielleicht sogar von Freundschaft.
»Okay, vielleicht hast du recht,« murmelte ich schließlich und sah ihm in die Augen. »Aber du musst mich nicht immer begleiten. Ich kann auf mich selbst aufpassen.«Niemals. Ich schüttelte den Gedanken sofort wieder an Freundschaft ab.

Der Regen hatte in der Luft gehangen, als wir uns auf den Weg zu meiner Haustür gemacht hatten. Jetzt, als ich das Fahrrad in die Garage schob, spürte ich die frische Kühle des Tropfens, der auf meiner Wange landete, und ich schüttelte den Kopf, um die Gedanken an Oikawas schlüpfriger Bemerkung abzuschütteln.
Er folgte mir in die Garage, und ich konnte nicht anders, als mich zu fragen, warum er sich nicht einfach umdrehen und nach Hause gehen konnte. Stattdessen stand er da, als ob er nichts Besseres zu tun hätte, und sah sich neugierig um. Ich war mir sicher, dass er auch der letzte Mensch auf Erden war, der sich für meine unordentliche Garage interessierte.
»Soll ich dich hier einsperren?« fragte ich mit einem spöttischen Unterton, während ich das Fahrrad an seinen Platz stellte.

Er drehte sich zu mir, und sein Grinsen war so breit, dass ich fast fürchtete, er könnte gleich platzen. »Nur wenn du mir hier drin bleibst,« erwiderte er, und ich konnte das Funkeln in seinen Augen sehen.
»Im Traum,« entgegnete ich scharf und schüttelte den Kopf.
»Hast du schon von mir geträumt?« fragte er mit einer solch spielerischen Ernsthaftigkeit, dass ich für einen Moment sprachlos war.
Ich wollte ihm sagen, dass ich garantiert nicht von ihm geträumt hatte, aber das wäre gelogen gewesen. Ich hatte tatsächlich von ihm geträumt – und nicht nur einmal. Doch meine Gedanken waren zu verworren, um sie auszusprechen.
»Ja, du warst ein psychotischer Stalker,« sagte ich schließlich, und sein Grinsen wurde breiter, als er den Witz verstand.
»Oft verlieben sich die Opfer in ihre Stalker,« bemerkte er mit einem übertriebenen Ernst, der mich fast zum Lachen brachte, auch wenn ich es nicht zugeben wollte.
Ich hob eine Augenbraue und versuchte, meine Fassung zu bewahren. »Das ist mir neu,« sagte ich ausdruckslos.

»Aus einem Buch,« erklärte er und zuckte mit den Schultern, als wäre das die einfachste Erklärung der Welt.
Ich runzelte die Stirn und sah ihn skeptisch an, dann lief er an mich vorbei.
»Was liest du für Bücher?«
»Die von meiner Schwester,« grinste er und ließ mich für einen Moment sprachlos zurück.
Ich konnte mir lebhaft vorstellen, wie Oikawa in einem Kinderzimmer mit einem Stapel Romane saß, die seine Schwester ihm aufgeschwatzt hatte, während er versuchte, sich der Realität zu entziehen. Es war eine amüsante Vorstellung, und ich konnte nicht anders, als ein kleines Lächeln zuzulassen.
In diesem Moment fiel ein weiterer Regentropfen, diesmal schwerer, auf meine Wange, und ich bemerkte, dass der Himmel sich zunehmend verdunkelte. Ein leiser Windstoß brachte den Geruch von frischem Regen mit sich, der die Luft erfrischte und die Gedanken an unsere vorherigen Gespräche vertreiben konnte.

Der Tropfen, der auf meine Wange fiel, war der letzte Rest des Regens, der sich in die Stille zwischen Oikawa und mir schlich. Ich spürte, wie meine Hände in den Taschen meiner Jacke verkrampften, während unsere Blicke sich trafen. In diesem Moment schien die Welt um uns herum stillzustehen, und die Worte, die ich an ihn richten wollte, blieben mir im Hals stecken.
Plötzlich durchbrach ein helles Licht die Dunkelheit und ein Auto raste mit einer hastigen Bewegung in die Einfahrt. Mein Herz sackte in die Hose, als ich erkannte, wer da ausstieg.

O, nein. Ist heute eine Art Pech Tag?

Der Gedanke, dass meine Eltern jetzt auftauchten, ließ mir die Kehle zuschnüren. Warum musste alles an diesem Tag geschehen?
Meine Mutter stieg als Erste aus dem Auto, gefolgt von meinem Vater, der wie erstarrt an der Tür stehen blieb und skeptisch zu Oikawa blickte. Ich konnte die Spannung in der Luft förmlich spüren, und ich wusste, dass ich in Schwierigkeiten steckte.
»O, wer ist denn das? Ein männlicher Gast?! Hatten wir schon lange nicht mehr,« rief meine Mutter mit einem breiten Lächeln, als sie direkt vor Oikawa zum Stehen kam. Ihre Augen funkelten vor Neugier und Aufregung, während sie ihn musterte.
Oikawa, der sich in dem Moment als wahrer Gentleman entpuppte, verbeugte sich leicht. »Ich bin erfreut, Sie kennenzulernen,« sagte er sanft, und ich hob skeptisch die Augenbrauen.
»Nur ein Mitschüler,« murmelte ich schnell, meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Ich wollte die Situation sofort entschärfen, bevor sie außer Kontrolle geriet.
»Der gerade gehen wollte,« fügte ich hastig hinzu, um klarzustellen, dass er nicht wirklich hier war, um mich zu besuchen.
Meine Mutter lächelte weiterhin, als wäre ich nicht im Raum. »Hast du sie etwa nach Hause begleitet? Das ist aber lieb von dir, was für ein lieber Gentleman! Und hübsch ist er auch,« bemerkte sie begeistert, und ich fühlte, wie mein Gesicht blass wurde.
»Mama,« zischte ich kaum hörbar und sah sie eindringlich an, meine Augen weit aufgerissen. Ich wollte nicht, dass sie Oikawa so anging, als wäre er ein potenzieller Schwiegersohn.
Doch sie schien meine Warnung nicht zu hören und wedelte mit der Hand vor meinem Gesicht, als wollte sie mir sagen, dass ich mich nicht so anstellen sollte.

Die Situation war einfach absurd. Ich stand in der Einfahrt, die Hände in den Taschen meiner Jacke vergraben, und beobachtete, wie meine Mutter mit Oikawa plauderte, als wären sie alte Freunde. Währenddessen fühlte ich mich wie ein Fremder in meinem eigenen Leben, gefangen zwischen dem Wunsch, mich zu verstecken, und dem Drang, die Kontrolle zurückzuerlangen.
»Du bist auf einer Mädchenschule, Toro. Nur ein Mitschüler?«, bemerkte Mama dann.
Oikawa grinst mich an.

Es war, als würde er die Situation absichtlich aufheizen.

»Ich bin wahrlich ein lieber Junge,« konterte er, und sein Lachen war fast schüchtern, doch es war so charmant, dass ich mir nicht sicher war, ob ich lachen oder mich ärgern sollte.
»Ich bin Oikawa Tooru,« stellte er sich dann vor, sein Lächeln war fast ansteckend, und ich konnte nicht anders, als zu bemerken, wie meine Mutter ihn mit großen Augen anstarrte.
»Tooru? Was für ein schöner Name,« sagte sie und lachte, als wäre sie von seiner Präsenz völlig verzaubert. »Ihr habt einen ähnlichen Vornamen, wie witzig.«
»Ja, witzig,« murmelte ich und schob Oikawa leicht von der Einfahrt.

»Toro!« protestierte meine Mutter, als hätte ich ein Verbrechen begangen.
Ich stoppte und drehte mich zu ihr um, die Verwirrung in meinem Gesicht spiegelte sich in ihren Augen wider.
»Willst du nicht noch zum Tee bleiben? Sieh nur, es beginnt zu regnen,« schlug sie vor, während sie nach dem Himmel schaute, der sich tatsächlich mit dunklen Wolken zuzog.
»Mama!« rief ich, als ob ich damit die Situation retten könnte.
»Also, Mei, ich weiß nicht, ob-« setzte mein Vater ein, doch meine Mutter kam ihm zuvor: »Es regnet und es ist kalt! Außerdem hat er deine Tochter nach Hause begleitet!«
Verdutzt steckte ich meine Hände tiefer in die Taschen und war mir unsicher, wie ich diese chaotische Situation auflösen sollte. Oikawa stand neben mir, schmunzelte und schien die ganze Szenerie zu genießen. Ich zischte leise, als ich bemerkte, wie er mich triumphierend angrinste.
»Gib ihm einen Regenschirm,« murmelte ich, um die Absurdität der Situation zu unterstreichen.
»TORO!« rief meine Mutter, und ihr Blick war von Entsetzen gemalt.
Sie sah mich genervt an, während ich mich innerlich fragte, wie ich hier herauskam.
Ein erneuter Tropfen fiel vom Himmel und landete direkt auf meiner Nase. Ich schüttelte den Kopf, um die Gedanken an Oikawas charmantes Lächeln und das Lachen meiner Mutter abzuschütteln.
»Komm doch rein,« lächelte sie Oikawa an, und ich konnte nur noch den Kopf schütteln.
»Ich möchte keine Umstände bereiten, Asahara-san,« sagte Oikawa, seine Stimme war sanft und respektvoll, doch ich konnte sehen, dass er ein wenig amüsiert war.
Meine Mutter lachte laut, als wäre das der beste Witz, den sie je gehört hatte. »Na komm schon! Es ist nur ein bisschen Tee!«
Erneut sieht er mich grinsend an.

Ich konnte nichts tun, als zu beobachten, wie er einen Schritt nach vorne machte. »Na gut, wenn es nicht zu viel Umstände macht,« sagte er schließlich, und ich konnte das Glitzern in seinen Augen sehen, als er mir einen herausfordernden Blick zuwarf.
Meine Mutter strahlte, während sie ihn einlud, ins Haus zu kommen. Ich seufzte leise und folgte ihnen hinein, unfähig, das Gefühl loszuwerden, dass ich die Kontrolle über die Situation verloren hatte.
Als wir in die warme Küche traten, die nach frisch gebrühtem Tee roch, fühlte ich, wie die Spannung in der Luft leicht nachließ. Oikawa und meine Mutter schienen sich blendend zu verstehen, während mein Vater immer noch skeptisch am Tisch saß und uns beobachtete.
»Ich hoffe, du magst grünen Tee, Oikawa,« sagte meine Mutter und bereitete die Tassen vor.
»Ich liebe ihn,« antwortete Oikawa, und ich bemerkte, wie er sich entspannt hatte.
Ich setzte mich an den Tisch und beobachtete, wie die beiden miteinander plauderten. Es war seltsam, aber auch faszinierend, wie schnell sie eine Verbindung zueinander aufbauten. Während ich den Blick zwischen ihnen hin und her wandern ließ, wurde mir klar, dass ich in diesem Moment nicht mehr der Mittelpunkt war. Es war, als ob ich in eine andere Welt eingetaucht war, in der Oikawa und meine Mutter die Hauptakteure waren.
Ich seufzte.

Schließlich ging Oikawa nach dem Tee. Ich begleitete ihn zur Haustür und mit einem grinsen sieht er mich an. Ich lehnte gegen den Türrahmen.
»Hör auf zu grinsen, sonst schlage ich es dir aus dem Gesicht.«,murrte ich leise, bevor meine Mutter es wahrnahm.

Oikawa sah mich mit diesem schelmischen Funkeln in seinen Augen an, und ich konnte nicht anders, als zu bemerken, wie er sich über meine Worte amüsierte. »Im Gegensatz zu ihr bist du ziemlich gemein, aber vielleicht ist das deine Art, deine Zuneigung zu zeigen. Ich gewöhne mich daran,« sagte er und strich sich nachdenklich über das Kinn, als ob er tatsächlich darüber nachdachte.
Ich starrte ihn ungläubig an. »Ich weiß nicht, wovon du redest,« entgegnete ich und schüttelte den Kopf. Es war absurd, dass er so etwas über mich sagen konnte. Ich war nicht gemein – ich war einfach nur ehrlich.
Er steckte die Hände in die Taschen seiner Jacke und beugte sich ein Stück näher zu mir, sodass sein Gesicht nur wenige Zentimeter von meinem entfernt war. Ich verharrte in dieser Position, unfähig, mich zu bewegen, während sein Blick mich durchdrang.

»Irgendwann schon,« flüsterte er, und ich spürte, wie mein Herz einen Moment lang aussetzte. Dieses Gefühl war so neu und gleichzeitig so vertraut, dass ich nicht wusste, wie ich darauf reagieren sollte.
Plötzlich zog er sich zurück, und ich fand mich wieder in der Realität. Ich sah auf, um sein Gesicht zu treffen, das nun wieder in einem entspannten Ausdruck war.
»Ah, ok,« murmelte ich, mehr zu mir selbst als zu ihm, als ich einen Schritt zurück trat, um die Distanz zwischen uns wiederherzustellen.
»Tschüss,« sagte ich monoton, während ich die Tür  schloss.

Als ich mich umdrehte, erblickte ich meine Mutter, die am Tisch saß und mich mit einem breiten, zufriedenen Lächeln anstarrte. Ihre Augen funkelten vor Freude, und ich konnte nicht anders, als die Augen zu verdrehen.
»Was?« fragte ich, als wäre ich von ihrem Blick überrumpelt.
»Ich finde es toll, dass du mit ihm redest,« sagte sie und lächelte noch breiter.
»Es war nur ein Tee,« murmelte ich und versuchte, die Bedeutung des Moments herunterzuspielen.
»Aber du hast Spaß gehabt, oder?« fragte sie, und ich konnte den Unterton in ihrer Stimme hören.
Ich wollte widersprechen, doch die Wahrheit war, dass ich tatsächlich Spaß gehabt hatte – mehr, als ich zugeben wollte. Oikawa hatte eine Art an sich, die mich sowohl störte als auch faszinierte.
»Es war... okay,« sagte ich schließlich, während ich mich zur Küche umdrehte, um einen Blick auf die Reste des Tees zu werfen. Ich versuchte, meine Gedanken zu sortieren, während ich die Tasse abwusch.
»Okay?« wiederholte meine Mutter und legte die Stirn in Falten.
»Er mag dich.«
Ich verharrte abrupt, denn mein Herz schlug wie wild.

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