14 ‚Einem rivalen helfen'

»Du willst einer Rivalin helfen?«
»Toro- chan...«

Er seufzte, als wäre die Last der Welt auf seinen Schultern. Schließlich setzte er sich direkt neben mich, die Nähe zwischen uns war sowohl vertraut als auch irritierend. Ich blickte ihn unbeeindruckt an, meine Brauen leicht zusammengezogen, während ich sein Gesicht musterte. Die Konturen seines Gesichts waren scharf, die Schatten spielten auf seiner Haut, während die Sonnenstrahlen sanft darauf fielen. Ich konnte die kleinen Unregelmäßigkeiten in seiner Mimik erkennen, die sich mit jedem Wort veränderten. Seine Stimme trug einen provokanten Ton mit sich, der mich sowohl herausforderte als auch faszinierte.
Er drehte den Kopf zu mir und sah hinunter, seine Augen suchten nach einer Antwort, die ich ihm nicht geben konnte. »Du bist viel mehr als das«, sagte er schließlich, und seine Worte schwebten einen Moment lang in der Luft. Stille umhüllte uns, nur der Wind, der durch die Bäume rauschte, war zu hören. Ich grinste leicht, um die Unbehaglichkeit der Stille zu vertreiben, und wandte den Blick ab, als wollte ich den Moment entfliehen.
»Natürlich«, sagte ich monoton.

Er stand auf, die Bewegung war fließend und sicher. Mit einem festen, aber sanften Blick hielt er mir die Hand hin. Ich blickte automatisch hinab auf seine Hand, die in der warmen Luft zwischen uns schwebte. Sein Griff schien mir eine Einladung zu sein, eine Herausforderung, die ich nicht ignorieren konnte.
In diesem Augenblick spürte ich ein Kribbeln in meinem Bauch, als ob sich die Realität um uns herum veränderte. Ich zögerte, der Konflikt in meinem Inneren wurde lauter.

Sein Blick war herausfordernd, und ich konnte nicht anders, als die Mischung aus Belustigung und Frustration in mir zu spüren. Er hatte eine Art, mich zu provozieren, die sowohl faszinierend als auch nervig war. Immer wieder drang er in meinen Raum ein, als ob er die unsichtbaren Mauern, die ich um mich errichtet hatte, mühelos durchbrechen könnte.
»Du solltest mich so nicht nennen«, wiederholte ich, meine Stimme war fest, aber ich spürte, wie mein Herz schneller schlug.
»Mir gefällt es«, erwiderte er mit einem Grinsen, das mir die Klinge der Geduld abbrach.
»Mir nicht«, konterte ich und versuchte, die Kontrolle über das Gespräch zurückzugewinnen.
»Nenn mich Tooru«, verlangte er, und ich konnte die Entschlossenheit in seiner Stimme hören.
Die Sonne strahlte hinter ihm, und er stellte sich so, dass sie mich nicht blenden konnte. Es war ein kleiner, aber bedeutungsvoller Akt, der mir einen Moment lang die Sprache raubte. Ich konnte nicht glauben, dass er so viel über meine Bedürfnisse nachdachte. Schockiert lachte ich auf.
»Du machst mich sprachlos. Das geht nicht«, gestand ich schließlich, während ich ihn anstarrte.
Er legte den Kopf schief, und in diesem Moment wirkte er fast verletzlich. Dann zog er seine Hand zurück, als wäre sie ein Magnet, der plötzlich seine Anziehungskraft verloren hatte.
»Warum nicht?«, fragte er, und ich bemerkte die Neugier in seiner Stimme.
Ich schüttelte den Kopf und lachte, als ob ich versuchte, die Absurdität der Situation zu verbergen. »Weil... weil wir uns nicht kennen«, sagte ich, als würde das alles erklären.
»Ich will dich kennenlernen«, erwiderte er und trat einen Schritt näher, als würde er die Distanz zwischen uns verringern wollen.
»Ich dich aber nicht«, entgegnete ich und spürte, wie mein Herz ein wenig schneller schlug.
Sein Lächeln war unerschütterlich, und ich konnte nicht anders, als zu bemerken, wie sehr er sich bemühte, mich aus meiner Komfortzone zu locken. »Warum? Was spricht dagegen?«
Ich seufzte, meine Geduld drohte zu schwinden. »Ich will einfach nicht«, sagte ich, meine Stimme war fester, als ich fühlte.
»Du würdest lügen, wenn du sagst, ich sei nicht dein Typ«, sagte er und sein Blick bohrte sich in meine Augen.
Ein kurzer Moment des Schweigens, in dem unsere Blicke sich trafen. Ich konnte die Spannung spüren, die zwischen uns lag, wie ein unsichtbares Band, das uns beide aneinander fesselte.
»Du bist arrogant«, stellte ich fest, was ich nicht leugnen konnte.
»Wenn es das ist, was du nicht an mir leiden kannst, könnte ich es reduzieren«, erwiderte er, und ich hob skeptisch die Brauen.
Sein Vorschlag war so unerwartet, dass ich für einen Moment sprachlos war. Er schien es ernst zu meinen.
Er hob die Brauen, als wollte er mir signalisieren, dass er bereit war, sich anzupassen, um mich besser kennenzulernen. Dann streckte er erneut die Hand aus, als ob er mir ein Angebot machte, das ich nicht ablehnen konnte.
Ich neigte den Kopf, ein Zeichen der Unsicherheit und gleichzeitig der Neugier. Irgendetwas in mir wollte ihm die Chance geben, auch wenn ich es nicht zugeben wollte. Vielleicht war es die Herausforderung, vielleicht war es die Möglichkeit, etwas über ihn zu erfahren, die mich dazu brachte, darüber nachzudenken.

»Du bist wirklich, wirklich herzlos, Toro-chan.«
Genervt sehe ich wieder in seine Augen. Diese tiefen, durchdringenden Augen, die immer so viel mehr zu sagen scheinen, als es die Worte je könnten. Er. Soll. Mich. Doch. Nicht. So. Nennen. Es war nicht das erste Mal, dass er diese Bemerkung machte, und es würde sicher auch nicht das letzte Mal sein. Ein inneres Aufbegehren regte sich in mir, als ich meinen Blick von ihm abwandte und stattdessen die Umgebung betrachtete. Der Himmel war bewölkt, und ein leichter Wind spielte mit den Blättern der Bäume um uns herum. Doch das konnte meine Stimmung nicht aufhellen.
Ich verdrehte die Augen halb, ein Zeichen meiner Ungeduld. »Ich bin ehrlich, nicht herzlos«, protestierte ich und versuchte, meine Stimme fest klingen zu lassen. In meinem Inneren brodelte jedoch eine Mischung aus Frustration und dem Bedürfnis, mich zu rechtfertigen. Es war nicht so, dass ich keine Gefühle hatte. Ich hatte nur eine andere Art, sie auszudrücken. Mein Blick wanderte zurück zu ihm, und ich konnte nicht anders, als die Herausforderung in seinem Gesicht zu bemerken – die Art, wie er mir mit einem schiefen Lächeln entgegenblickte, als wäre ich ein Rätsel, das es zu lösen galt.
»Ehrlich?«, wiederholte er und hob eine Augenbraue. »Oder bist du einfach nur zu stolz, um zuzugeben, dass du auch mal verletzlich sein kannst?«
Seine Worte trafen mich wie ein Pfeil.

»Vielleicht ist es nicht herzlos, sondern einfach nur realistisch«, murmelte ich schließlich, meine Stimme war leiser geworden.
Er betrachtete mich einen Moment lang, dann nickte er langsam, als würde er meine Worte abwägen. »Realismus ist gut und schön, Toro-chan, aber manchmal musst du auch einfach fühlen. Es ist okay, nicht immer stark zu sein.«
Ich seufzte und wandte den Blick wieder ab.
»Dann sei realistisch und denk darüber nach, vor wem du stehst, der dir helfen kann, sich vor Shiratorizawa nicht ansatzweise zu sehr blamieren zu lassen.«
Ich sehe ihn düster an, stehe auf und laufe an seiner Hand vorbei, die ihm wahrscheinlich das zweite mal eingeschlafen ist. Er lässt sie fallen, dreht sich um und lief mir nach.

Ein siegessicheres Grinsen umspielte seine Lippen, während ich mich mitten auf dem Feld umdrehte. Er stand da, den Ball in der Hand, und ließ ihn auf einem einzigen Finger tanzen. Geschickt drehte er ihn, als wäre er ein Jongleur, der das Publikum mit seinen Tricks fesseln wollte. Plötzlich, mit einer fließenden Bewegung, fing er den Ball mit beiden Händen auf und wiederholte das Spielchen, doch diesmal ließ er den Ball abrupt aufhören

Er hatte sich mir näher genähert, seine Augen funkelten vor Selbstbewusstsein, als er mich musterte. Ich trat unwillkürlich einen Schritt zurück, fühlte mich von seinem Blick durchdrungen. Doch er ließ sich nicht beirren und sah mir direkt in die Augen, sein Lächeln wurde breiter.
»Du kannst etwas an deiner Beweglichkeit ändern«, sagte er schließlich, während er sein Schmunzeln kaum verbergen konnte. Ich konnte nicht anders, als meine Stirn zu runzeln und ihn skeptisch anzusehen. Er hob die Hände unschuldig, als wollte er sagen, dass er nur das Beste für mich im Sinn hatte.
»Sieh mich nicht so an, als würdest du mich gleich ermorden, Toro-chan. Ich gebe dir bloß ein paar Tipps, die du verbessern kannst.«
Seine Stimme war verspielt, aber ich spürte, dass er es ernst meinte.
»Du kannst dein Zuspiel verbessern«. entgegnete ich schnell, mein Tonfall frech, als wollte ich ihn aus der Reserve locken. Seine Augenbrauen hoben sich überrascht.
»Du hast noch gar nicht gesehen, wie ich im Zuspiel spiele«, erwiderte er herausfordernd. Ein Schauer lief mir über den Rücken, als ich begriff, dass ich mich verplappert hatte.

Ich wurde bestimmt bleich, während er mir mit einem breiten Grinsen gegenüberstand. »Du hast bereits Spiele von mir gesehen«, fügte er dann wissend hinzu, und ich konnte die Unruhe in meinem Magen nicht leugnen.
Ich wich seinem Blick aus, das Gefühl, als würde ich in einem Wettkampf stehen, in dem ich nicht gewinnen konnte. In diesem Moment wurde mir klar, dass er nicht nur ein talentierter Spieler war, sondern auch jemand, der die Kunst des Spiels verstand und die Fähigkeit hatte, seine Mitspieler herauszufordern.

Ich konnte nicht anders, als ihn mit einem herausfordernden Blick zu mustern, während mein Herz ein wenig schneller schlug.
»Dein Zuspiel war grottenschlecht«

Er grinste nur, als er meine Worte aufnahm.
»Deine Fußtechnik könntest du auch verbessern. Du bist oft zu langsam, und deine Fußtechnik ist...«
Er verzog den Mund, als würde er einen bitteren Geschmack auf der Zunge haben. »Es ist okay, doch es könnte besser sein.«
»Ach ja?«
Ich musterte ihn herausfordernd und stieß gegen seine Schulter. »Du bist in allem schlecht, außer in deinem grandiosen Aufschlag.«
Sein Lachen hallte zwischen uns wider, und ich konnte nicht anders, als mich von seiner positiven Energie anstecken zu lassen.
»O, du musst doch nicht gleich so gemein sein, Toro- chan.«, erwiderte er mit einem spöttischen Tonfall, während er hinter mich trat.
Ich drehte den Kopf, doch im nächsten Moment stand er direkt neben mir, den Volleyball in der Hand, den Arm hoch erhoben. Ich sah auf ihn hinab, und als ich ihm den Ball abnehmen wollte, schoss sein Arm noch höher in die Höhe.

»Was soll das, Oikawa?«, zischte ich, meine Geduld war am Ende.
»Du bist so ein arrogantes—«
»Arschloch?«, fuhr er amüsiert fort, während ich ihn mit einem scharfen Blick betrachtete.
Ich fauchte:»Ja, genau.«
»Wären deine Bewegungen genau so präzise wie deine Worte, wäre es nahezu perfekt«, bemerkte er mit einem schelmischen Grinsen, das mich gleichzeitig herausforderte und frustrierte.
Ich hob die Brauen überrascht, nicht bereit, ihm diesen Punkt zuzugestehen. Doch dann beugte er seinen Kopf zu mir hinunter, und ich spürte, wie mein Magen sich zusammenzog. Ich wollte gerade meinen Arm erheben, um ihm den Volleyball abzunehmen, doch er war einfach zu hoch für mich.
Plötzlich schreckte ich zurück, als er sich weiter zu mir beugte. Ich verlagerte mein Gewicht auf meine Knie, und sie knickten leicht ein. Der Moment war so unerwartet, dass ich nicht wusste, ob ich lachen oder ihn anschreien sollte. Er war einfach zu nah, seine Augen funkelten vor Übermut, und ich fühlte mich gleichzeitig belustigt und genervt.

»Du beklagst dich nicht?«. hackte er nach, seine Stimme war ein Mix aus Neugier und Spott. Ich rollte mit den Augen und machte zwei große Schritte zurück, um ein wenig Abstand zwischen uns zu bringen. Es war nicht so leicht, seine provozierenden Kommentare zu ignorieren, besonders wenn er so dicht vor mir stand und sein Grinsen kaum verschwinden wollte.
»Zufrieden?«. fragte ich, während ich versuchte, meine Fassung zu bewahren. Doch in mir brodelte eine Mischung aus Frustration und Belustigung.
»Zu tief verletzt«, entgegnete er mit einem übertriebenen Ausdruck von Mitleid auf seinem Gesicht.

»Komm schon, Toro-chan. Zeig mir, was du wirklich kannst«, forderte er mich heraus, und ich spürte, wie das Adrenalin durch meine Adern schoss.
»Ich werde dir schon zeigen, was ich kann«, entgegnete ich, während ich versuchte, meine Fassung zurückzugewinnen.
»Aber vielleicht solltest du zuerst lernen, wie man sich nicht so anstellt.«
Er lachte wieder.
»Du bist so siegessicher, dabei bin ich derjenige der dir zugesehen hat, wie dein Team gegen Nekoma verloren hat. Und gegen Shiratorizawa werdet ihr sowieso verlieren. Ich helfe nur dabei, dass ihr euch nicht all zu sehr blamiert.«
Ich schwieg als ich über unsere Niederlage dachte.
Oikawa erscheint wieder direkt vor mich.

»O, die arme Toro-chan! Was kann ich nur tun, um dein gebrochenes Herz zu heilen?«
Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen, obwohl ich versuchte, ernst zu bleiben.
»Du bist unmöglich, Oikawa«, murmelte ich und schüttelte den Kopf.
»Das ist kein gebrochenes Herz, das ist einfach nur ein bisschen gesunder Stolz.«
»Gesunder Stolz?«, wiederholte er mit einem scharfen Lächeln, das mich herausforderte.
»Ich nenne es einfach eine Ausrede, um nicht zuzugeben, dass du verloren hast.«
»Verloren?«
Ich hob die Augenbrauen.
»Ich habe noch nicht einmal angefangen zu spielen!«
Er wirft mir den Ball zu.
»Dann fang mal an, Schätzchen. Ich habe noch nie einen Aufschlag von dir gesehen.«

Ich wandte meinen Blick von Oikawa ab und lief an ihm vorbei, um mich an die hinterste Linie des Spielfelds zu begeben. Der Ball lag leicht in meiner Hand, und ich spürte, wie sich die Anspannung in meinem Körper aufbaute. Ich brachte mich in Position, konzentrierte mich auf den Ball und bereitete mich auf den nächsten Aufschlag vor.
Mit einem tiefen Atemzug hob ich den Ball in die Höhe, folgte ihm mit meinem Blick, während er in die Luft schwebte. Ich nahm Schwung, sprang hoch und hob den Arm. Im nächsten Moment traf ich den Ball mit voller Kraft, meine Handfläche schleuderte ihn über das Netz.
Ein Moment der Stille trat ein, während der Ball in der Luft flog. Doch dann hörte ich den klaren Aufprall des Balls auf dem Boden, gefolgt von einem unmissverständlichen Geräusch, das mir die Schamesröte ins Gesicht trieb.
»Der war ja mega lahm!«, rief Oikawa lauthals, und ich konnte nicht anders, als genervt zu ihm zu sehen.
»Man, halt deine Klappe!«, schrie ich zurück. »Ich habe meine Gründe, warum ich nicht die Aufschläge im Team mache! Ich weiß selber, dass sie langsam und unkontrolliert sind! Zufrieden?!«
Mein Ton war scharf, und ich spürte, wie sich mein Frust aufstaute.
Doch er lachte nur und ließ sich nicht beirren. »Hahahaha!«
Das Geräusch war fröhlich und unbeschwert, während ich innerlich kochte. Ich schlug mit dem Fuß auf dem Boden, ungeduldig und wütend. »Man, ich werde dich gleich zu Tode prügeln!«
Sein Lächeln blieb, während er sich langsam beruhigte.
»Na gut... ein Tipp als Libero«, sagte er und stellte die Hände auf die Hüfte, seine Augen funkelten vor Übermut. Ich war neugierig, ob er wirklich einen nützlichen Rat geben konnte oder ob es nur ein weiterer Versuch war, mich zu provozieren.
»Wenn du mehr Schwung und Kraft in deinen Bewegungen einsetzen würdest und in der Fußtechnik mehr Druck verlagern könntest, würde dein Baggern noch viel mehr im Spiel ausrichten, als es das schon tut.«
Ich hielt inne und betrachtete ihn skeptisch. Seine Worte schienen zwar einfach, doch sie trugen einen Kern von Wahrheit in sich. Oikawa hatte recht; ich wusste, dass ich oft zögerlich war, dass ich meine Bewegungen nicht mit der nötigen Entschlossenheit ausführte.
»Du redest viel, Oikawa, aber hast du auch einen Plan, wie ich das umsetzen kann?«, fragte ich, meine Stimme jetzt weniger aggressiv und mehr nachdenklich.
Er trat einen Schritt näher, die Augen ernst, als er mir seine volle Aufmerksamkeit schenkte.

»Die Fußarbeit ist entscheidend. Du musst lernen, deinen Körper richtig zu nutzen. Wenn du beim Baggern deine Beine stärker einsetzt, kannst du die Kraft besser im Oberkörper umsetzen, und das gibt dir die Kontrolle, die du brauchst.«
Ich nickte langsam, während ich seine Worte verarbeitete.

Schließlich ließen wir uns außer Atem auf einer der Bänke nieder. Die kühle Luft um uns herum war erfrischend und der Duft von frischem Gras lag in der Luft. Ich war froh, einen Moment innezuhalten, doch als ich einen Blick auf die Uhr warf, seufzte ich leise. Die Zeit verging schneller, als ich erwartet hatte, und ich konnte nicht anders, als mich ein mulmiges Gefühl zu beschleichen.
Oikawa schien meinen Seufzer bemerkt zu haben. Mit einem spöttischen Grinsen auf den Lippen, das nie weit von seinem Gesicht entfernt war, lehnte er sich zurück und sagte provokant: »Etwa schon so nervös, Toro-chan?«
Ich zischte nur, um meine Unbehaglichkeit zu verbergen. „

»Ich sagte, du sollst mich nicht so nennen.«

Mein Tonfall war schärfer, als ich beabsichtigt hatte. Doch anstatt darauf zu reagieren, schwieg er und ließ mich in der Stille schmoren.
Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung, das Schweigen zwischen uns wurde fast greifbar. Ein unbehagliches Prickeln durchfuhr mich, als ich direkt in seine Augen blickte. Sie waren tief und dunkel, und ich fühlte, wie mein Herz einen Schlag aussetzte. Oikawa hatte seinen Kopf in den Nacken gelegt und sah mich mit einem Ausdruck an, der mich gleichzeitig verwirrte und faszinierte. Seine Mundwinkel hoben sich in einem selbstzufriedenen Lächeln, und ich konnte nicht anders, als mich unwillkürlich von ihm angezogen zu fühlen.
Fluchtartig wandte ich meinen Blick ab, um die aufkeimende Verlegenheit zu verbergen. Mein Herz stolperte, und ich verfluchte mich innerlich dafür, dass ich so reagierte. Ich musste mich zusammenreißen.

»Ich komme sonst zu spät«, murmelte ich, als ich mich schließlich aufrappelte und aufstand. Die Gedanken in meinem Kopf wirbelten, und ich hoffte, dass das Aufstehen mir helfen würde, die Kontrolle zurückzugewinnen.
Oikawa folgte mir ohne Zögern, als ob er meine Flucht spürte.
»Stimmt«, sagte er, und ich konnte den leichten Hauch von Belustigung in seiner Stimme hören. Es war, als ob er genau wusste, wie sehr seine Anwesenheit mich aus der Fassung brachte.
Ich atmete tief ein und versuchte, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Es gab Wichtigeres zu erledigen, als mich von seinem Lächeln ablenken zu lassen. Doch ich konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass er mir immer einen Schritt voraus war.

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