1 ‚Schmetterball der herzen'
Die Sonne strahlte hell über dem Campus der Aoi-Mädchenakademie, während ich am Fenster meines Klassenraums stand und den Geräuschen des fröhlichen Treibens draußen lauschte. Die Aufregung der Schülerinnen, die sich auf das bevorstehende Volleyballcamp vorbereiteten, war förmlich greifbar. Mein Herz schlug schneller, als ich die Mädchen sah, die auf dem Sportplatz trainierten.
Ich beobachtete Miyuki, die gerade den letzten Bissen ihres Onigiri in den Mund stopfte. Ein einzelnes Reiskorn fiel kläglich zu Boden, als sie sich hastig vom Fensterrahmen abstützte, als wäre sie ein Akrobat, der sich auf den nächsten Sprung vorbereitete. Doch in dem Moment, als sie sich umdrehte, ertappte ich sie mit einem Blick, der so viel verriet wie ein offenes Buch.
»Was?«, versuchte sie mit vollem Mund zu sprechen, während sie sich hastig die letzten Reste des Reises von den Händen klatschte. Ein bisschen Reis fiel dabei wie ein schüchterner Regentropfen auf ihren Schultern und blieb dort haften, als hätte er beschlossen, dort eine kleine Party zu feiern.
Ich hob meine Brauen und nahm gerade mal den zweiten Bissen von meinem eigenen Onigiri. »Stolpere mir nicht über die Treppen, während du einen Herzinfarkt bekommst«, bemerkte ich trocken.
Miyuki runzelte die Stirn leicht, als wäre ich gerade dabei, das Geheimnis des Universums zu enthüllen. »Wenn ich einen Herzinfarkt bekomme, wie sollte ich dann nicht stolpern?«
Ich sah sie diesmal mit zusammengezogenen Brauen an, als ob ich versuchte, die tiefsten Geheimnisse ihres Verstandes zu entschlüsseln. »Warum nimmst du alles so ernst? Ist das wirklich deine Aufregung?«, fragte ich durchdringend, wobei ich das Gefühl hatte, jeder Satz könnte sie zum Lachen bringen.
»Du kannst mir nicht sagen, dass du nicht ein wenig aufgeregt bist auf de morgigen Tag.«
Ich zuckte mit den Schultern.
»Es ist ein Camp.«
»Mit allen möglichen Schulen!«,rief sie und ich rappelte mich von dem Holztisch auf, auf dem ich mich angelehnt habe. Ich wende meinen Blick einen Moment aus dem Fenster, um die Mädchen zu beobachten, wie sie trainierten.
»Es ist mehr als nur ein Camp«, fuhr sie fort, während sie sich auf die Kante des Tisches setzte. »Das ist die Chance, gegen die besten Spielerinnen und Spieler anzutreten! Denk an all die Techniken, die du lernen kannst!«
Ich schüttelte den Kopf. »Techniken sind das eine, aber der Druck ist etwas ganz anderes. Was ist, wenn ich nicht mithalten kann?«
»Komm schon, Toro! Du bist besser, als du denkst. Außerdem, selbst wenn du nicht die beste Spielerin bist, es geht um den Spaß und das Team!«
Ich seufzte und wandte meinen Blick wieder auf das Spielfeld. Die Mädchen sprangen, schlugen den Ball, lachten und feuerten sich gegenseitig an. »Vielleicht hast du recht«, murmelte ich schließlich.
»Natürlich habe ich recht!«
»Ja, spannend...«
»Sieh nur, wie sie sich anstrengen! Du musst auch dein Bestes geben!« Sie klopfte mir auf den Rücken. »Komm, lass uns noch ein bisschen trainieren, bevor es dunkel wird!«
Ich nickte widerwillig, aber ein kleiner Funke Aufregung begann in mir zu lodern. Vielleicht war es doch nicht nur ein Camp. Vielleicht war es der Beginn von etwas Größerem. Ich folgte Miyuki Widerwillig, bis wir draußen auf dem Feld ankamen.
...
Am nächsten Morgen durchbrach das sanfte Licht der aufgehenden Sonne die Dunkelheit und tauchte die Hügel von Miyagi in ein warmes, goldenes Glühen. Die Vögel zwitscherten fröhlich, und die frische Morgenluft war erfüllt von der Vorfreude auf den bevorstehenden Tag. Ich öffnete die Augen und fühlte mich aufgeregt und nervös zugleich.
Ich sprang aus dem Bett, zog mich hastig an und machte mich auf den Weg nach draußen. Der Anblick, der sich mir bot, war atemberaubend. Die Busse standen bereits bereit, bereit, uns zu den ersten Trainingseinheiten und Spielen zu bringen. Das Geräusch von Lachen und geschäftigem Treiben erfüllte die Luft, während die anderen Mädchen sich versammelten, ihre Ausrüstung schnappen und letzte Vorbereitungen treffen.
»Guten Morgen, Toro! Bereit für den großen Tag?« rief Miyuki, die mit einem strahlenden Lächeln auf mich zukam. Ihre Augen funkelten vor Aufregung.
»Ich denke schon. Es fühlt sich surreal an,« antwortete ich und versuchte, meine Nervosität zu verbergen.
Miyuki klopfte mir auf die Schulter. »Lass uns einfach Spaß haben! Und denk daran, wir sind ein Team!«
Ich nickte und sah mich um. Die anderen Mädchen waren ebenfalls in Hochform, ihre Aufregung war fast greifbar.
»Hey!«, rief Rina, die mit Sakura auf uns zukam. Beide trugen eine Tasche über der Schulter und ein Koffer rollte neben ihnen her.
»Schon nervös?«, fragten sie gleichzeitig und lachten, ihre Stimmen klangen wie ein harmonisches Duett. Es war immer wieder erstaunlich, wie gut die Zwillinge aufeinander abgestimmt waren.
»Zu schade, dass die Fahrt so lange dauert! Ich halte es kaum mehr aus, bis wir dort ankommen, und vor allem, wenn am Mittwoch die ersten großen Spiele stattfinden!«, sagte Sakura, während sie sich eine ihrer blonden Haarsträhnen hinter das Ohr strich. Ihre Augen leuchteten vor Vorfreude, und ich konnte nicht anders, als ihre Begeisterung zu teilen.
»O, ja!«, stimmte Miyuki neben mir zu, ihre Stimme war von einem deutlichen Hauch der Anspannung durchzogen. Ich konnte sehen, wie ihre Hände leicht zitterten, während sie nervös mit ihrem Armband spielte.
Ich wandte meinen Blick zum Sonnenaufgang, der sich majestätisch über das Gebäude der Schule ausbreitete. Die warmen Farben des Himmels vermischten sich mit dem sanften Licht des Morgens, und ein leichter Wind strich durch die Luft. Es war der perfekte Beginn eines aufregenden Tages. »Aber ich bedaure, dass wir ein Zimmer mit Kiyomi teilen sollen.«
»Was, ehrlich? Ihr teilt ein Zimmer mit ihr?«, hakte Miyuki nach, und mein Blick schweifte zu Kiyomi, die mit ihren beiden Freundinnen kicherte. Sie standen etwas abseits, die Hände vor dem Mund, als ob sie sich ein Geheimnis zuflüsterten. Kiyomi hatte einen gewissen Charme, der viele anzog, und ich musste zugeben, dass sie und ihre Freundinnen manchmal etwas chaotisch und unordentlich wirkten.
Trotz der Gerüchte, die über sie im Umlauf waren, hatte ich persönlich nie Probleme mit den dreien gehabt. Vielleicht lag es daran, dass ich immer versucht hatte, meine eigenen Vorurteile beiseite zu schieben. Ich wollte nicht, dass die Geschichten, die ich gehört hatte, meine Meinung über sie beeinflussten.
»Naja, vielleicht wird es ja gar nicht so schlimm«, versuchte ich, optimistisch zu sein. »Wir könnten uns gegenseitig helfen, uns besser auf die Spiele vorzubereiten.«
»Das klingt nach einem Plan!«, sagte Rina mit einem breiten Grinsen. »Außerdem, vielleicht können wir alle zusammen trainieren und uns gegenseitig motivieren!«
Ich nickte, während sich die Aufregung in meinem Magen zu einem Kribbeln verstärkte. Ich nahm aus dem Rucksack meine Wasserflasche hervor und legte sie an meine Lippen an, trank. Der Tag würde schnell kommen, und ich wollte bereit sein – nicht nur für die Spiele, sondern auch, um das Beste aus diesem Camp herauszuholen.
Miyuki tippt mich mit dem Ellbogen an.
»Vielleicht finden wir ein paar nette Jungs.«Die drei lachten.
Die Zwillinge verschränkten die Arme und schauten amüsiert aus.
»Vielleicht ist das nicht einmal gelogen«, sagte Sakura und zwinkerte mir zu.
»Was hat das zu bedeuten?«, fragte Miyuki, während sie die Stirn runzelte und mir half, mich von meinem Husten zu erholen.
»Sie kennt jemanden aus der Aoba Johsai, der nach einem Gruppendate gefragt hat«, erklärte Rina, während sie sich an die Wand lehnte und mich mit einem herausfordernden Blick musterte.
Ich zog mich leicht zurück bei diesen Worten, die mir wie ein schwerer Stein im Magen lagen. Ich wusste genau, worauf das hinauslief, und ich wollte nicht Teil davon sein. Doch kaum hatte ich mich umgedreht, zog mich Miyuki wieder zu sich.
»Wir sind dabei, wenn ihr noch jemanden braucht«, sagte sie mit einem breiten Grinsen.
»Nicht mit mir«, zischte ich und schüttelte den Kopf, während ich versuchte, die Vorstellung von einem Gruppendate zu verdrängen.
»Natürlich mit dir! Mit wem sollte ich denn sonst gehen?«, fragte sie und sah mich mit großen, erwartungsvollen Augen an.
»Nur mit Rina und Sakura?«, hob ich skeptisch die Augenbrauen, doch sie lachte nur und schüttelte den Kopf.
»Das wäre viel zu langweilig! Du bist ein Teil unseres Teams, Toro! Wir müssen die ganze Erfahrung zusammen durchleben. Und außerdem, du bist diejenige, die die meisten Punkte machen wird!«
Ich sah die anderen an, die sich ansteckend lachten, und konnte nicht anders, als ein kleines Lächeln zuzulassen.
»Ihr macht es mir wirklich nicht leicht, euch abzulehnen, wisst ihr das?«
»Das ist der Plan!«, rief Rina mit einem strahlenden Lächeln.
»Komm schon, es wird Spaß machen! Außerdem, wer weiß? Vielleicht findet sich ja wirklich jemand, der dir gefällt.«
Ich schüttelte den Kopf, obwohl ich innerlich zugeben musste, dass die Vorstellung, neue Leute zu treffen und vielleicht sogar einen netten Jungen kennenzulernen, nicht ganz abwegig war. Doch ich wollte mich nicht zu sehr darauf einlassen.
»Ich bin hier, um zu spielen, nicht um zu daten«, sagte ich schließlich, aber ein Teil von mir konnte die Aufregung nicht leugnen.
»Das ist genau der Geist!«, rief Miyuki und klatschte in die Hände.
»Wir können beides haben – Spaß und Spiele! Lass uns einfach die Zeit genießen und sehen, was passiert.«
Ich seufzte und spürte, wie sich die Anspannung in meinem Magen allmählich legte.
»Toro! Komm schon! Wir müssen langsam los!« rief Miyuki und zog mich mit sich.
Wir begaben uns auf das Feld, das von der Sonne beschienen wurde, und ich spürte, wie die Aufregung in mir wuchs. Vielleicht war dieses Camp doch mehr als nur ein Wettbewerb. Es war eine Gelegenheit, zu wachsen, Freundschaften zu schließen und vielleicht sogar etwas über mich selbst zu lernen.
Als die ersten Busse abfuhren stieg meine Nervosität etwas.
Das Camp liegt in der Nähe eines ruhigen Sees, umgeben von Kirschbäumen, die im Frühling in voller Blüte stehen, wie jetzt. Die weißen und rosa Knospen blühten schon bald in aller Pracht. Im Hintergrund stehen majestätische Berge, die eine atemberaubende Kulisse bieten. Wir nahmen unsere Sachen aus dem großen Bus, mein Blick glitt über die Unterkunft vor uns. Wie ich hörte, sind diese nach Schulen aufgeteilt, jedes hatte sein eigenes Haus.
Die Unterkünfte sind im traditionellen japanischen Stil gestaltet, mit Tatami-Matten, Shoji-Schiebetüren und Futons, die auf dem Boden ausgebreitet sind. Es gibt auch ein Gemeinschaftsraum mit großen Fenstern, der einen Blick auf die umliegende Landschaft bietet. Es gibt mehrere Volleyballplätze, sowohl drinnen als auch draußen. Die Außenplätze sind mit einem feinen Sandbelag versehen und von Bäumen umgeben, die Schatten spenden. Die Innenplätze sind gut beleuchtet und mit modernem Equipment ausgestattet.
Ich schnürte mir die Schnürsenkel und warf einen Blick in den Spiegel, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung war. Miyuki saß neben mir und band ebenfalls ihre Schuhe, ihre Stirn leicht gerunzelt, als sie sich auf die bevorstehenden Aktivitäten konzentrierte. Die Atmosphäre im Trainingsraum war angespannt, aber gleichzeitig voller Vorfreude.
Plötzlich hörten wir das Geräusch eines Volleyballs, der auf den Boden prallte. Rina kam fröhlich auf uns zu, den Ball unter dem Arm geklemmt. »Habt ihr schon die Karte gesehen?«, rief sie, ihre Augen funkelten vor Aufregung.
»Hä?«, erwiderte Miyuki und richtete sich überrascht auf, ihre volle Aufmerksamkeit auf Rina gerichtet.
»Sie meint die mit den Aktivitäten«, erklärte ich, während ich meine letzten Schnürsenkel festzog. »Wir werden nämlich zuerst gleich morgen um 7 Uhr morgens eine Wanderung in die Berge machen.«
»Wie jetzt?! Und ich dachte, es geht nur ums Spielen! Ich will nicht wandern!«, protestierte Miyuki und sah aus, als hätte man ihr gerade den letzten Schokoladenriegel weggenommen.
Rina zuckte mit den Schultern und grinste. »Was ist dabei? Wandern kann Spaß machen! Die Aussicht wird fantastisch sein, und wir können uns danach richtig auf die Spiele vorbereiten.«
Sakura, die sich leise im Hintergrund gehalten hatte, nutzte die Gelegenheit, um Rina den Volleyball zu stehlen. Sie sprintete vor und versuchte, den Ball zu schnappen, doch Rina war schneller. Sie griff mit der rechten Hand nach dem Ball, zog ihn elegant zur linken Hand und hielt ihn hoch über ihren Kopf.
»Wandern ist langweilig!«, rief Miyuki erneut, ihre Stimme klang frustriert. »Ich bin hier, um Volleyball zu spielen, nicht um durch die Wälder zu latschen!«
Ich stand von meinem Platz auf und schlug ihr mit dem Zeigefinger leicht über die Stirn. Ihr Kopf fiel zurück.
»Hey!«,zischt sie.
»Du bist nur am meckern. Wir sind doch gerade angekommen und verkrochen uns direkt in die Halle, um zu spielen.«
Sie schnauft.
Ich lief durch die Gänge. »Kommt ihr?«Ich sah über die Schulter zu den dreien, die mir hinterher blickten.
»Sehr gerne!«Rina folgt mir mit großen Schritten.
Obwohl Rina und Sakura Zwillinge sind, und sehr ähnlich sind, sie sind dennoch vollkommen gleich und dennoch vollkommen verschieden. Sakura präsentiert sich oft als sehr weiblich, liebt es, jungen zu beeindrucken, im Gegenteil zu Rina, die ehr die Erscheinung eines Jungen hatte. Sakura kämmt ihr Haar, band es in einen flechtenden Zopf zusammen, betont ihre zierliche Figur und wickelt einen Lockenwickler um ihren Pony, außerdem liebt sie goldene Ketten und Haarspangen. Auch jetzt sah ich, wie sie sich eine in ihre Haare steckte. Rina trägt lockere, lässige und sehr weite Sportklamotten, ihr haar ist unordentlich zu einem Zopf gebunden und oft schreit sie gerne durch die Gänge und präsentiert sich ausdrücklicher und gewalttätiger als ihre Schwester. Miyuki ähnelt Sakura weitaus.
Ich blieb stehen, als wir gerade die große Halle betraten und ließ meinen Blick über den Raum schweifen. Die Halle war beeindruckend, mit hohen Decken, die mit bunten Bannern geschmückt waren, die die verschiedenen Schulen und Teams repräsentierten. Das Licht, das durch die großen Fenster strömte, ließ die Holzoberflächen warm und einladend erscheinen.
Die Atmosphäre war lebhaft und voller Energie. Überall um uns herum waren andere Gruppen versammelt, jede mit ihrer eigenen Dynamik und Aufregung. Einige Mädchen trugen die Farben ihrer Schulen stolz, ihre Trikots leuchteten in lebhaften Tönen, während sie sich in kleinen Gruppen unterhielten und lachten. Ich konnte das Klingen von Volleyballen hören, die in der Ferne auf den Boden prallten, und das sporadische Klatschen von Händen, die auf den Ball trafen.
Ein paar Tische waren mit Snacks und Getränken gedeckt, und ich konnte den verlockenden Duft von frisch zubereiteten Speisen wahrnehmen. Einige Spielerinnen hatten sich bereits um die Tische versammelt, um sich mit Energie für die kommenden Spiele zu stärken. Das Geräusch von fröhlichem Geplapper erfüllte den Raum, und ich konnte die Aufregung in den Stimmen der anderen spüren.
Als ich weiter umherschaut, fiel mein Blick auf eine Gruppe von Mädchen, die sich in einer Ecke versammelt hatten. Sie schienen sehr konzentriert zu sein, während sie Strategien für ihre nächsten Spiele diskutierten. Ihre Gesichter waren ernst, und ich konnte den Ehrgeiz in ihren Augen sehen. Es war klar, dass sie bereit waren, alles zu geben.
In der Mitte der Halle stand ein großer Tisch, an dem die Organisatoren des Camps saßen, um Fragen zu beantworten und Informationen zu den bevorstehenden Aktivitäten zu geben. Ein paar Spielerinnen drängten sich um den Tisch, während sie sich Notizen machten und eifrig Fragen stellten.
Ich fühlte ein Kribbeln der Aufregung in meinem Bauch. Es war aufregend, Teil von etwas Größerem zu sein, umgeben von Gleichgesinnten, die dieselbe Leidenschaft für Volleyball teilten. Ich bemerkte, wie einige der anderen Spielerinnen sich gegenseitig anfeuerten und motivierten, was die positive Stimmung nur verstärkte.
»Wow, schau dir das an!«, rief Rina und deutete auf eine Gruppe von jungen.
Ich folgte ihrem Blick und sah die Gruppe, die sich lebhaft auf dem Spielfeld bewegte. Sie waren offensichtlich talentiert, ihre Bewegungen waren präzise und synchron. Die Jungs trugen Trikots in verschiedenen Farben von weiß und Türkis, und jeder von ihnen hatte eine eigene, einzigartige Spielweise. Doch einer von ihnen stach besonders hervor – der Zuspieler, der mit einer bemerkenswerten Technik und einer Energie spielte, die die gesamte Gruppe antrieb.
»Wow, sie sind wirklich gut!«, bemerkte Sakura und beobachtete gebannt, wie der Zuspieler den Ball aufnahm. Mit einer geschmeidigen Bewegung hob er den Ball über seinen Kopf, seine Augen fest auf den Gegner gerichtet. Es war klar, dass er die Situation genau einschätzte.
Dann, mit einem kraftvollen Schwung, führte er einen Aufschlag aus, der die Luft um ihn herum zu durchschneiden schien. Der Ball schnitt durch das Feld und flog mit einer Geschwindigkeit, die ich selten gesehen hatte. Das Geräusch, als der Ball den Boden berührte, war fast ohrenbetäubend.
Doch das, was als nächstes geschah, überraschte uns alle. Der Ball prallte mit voller Wucht gegen das Gesicht eines Spielers des rivalisierenden Teams, der gerade versuchte, sich in Position zu bringen. Sein Gesichtsausdruck wechselte von Entschlossenheit zu Schock, und ich konnte nicht anders, als die Augen weit aufzureißen. Der Ball flog mit einer solchen Wucht, dass er direkt in den Boden krachte und dann wie ein Geschoss weiterrollte.
»Oh mein Gott! Hast du das gesehen?«, rief Rina und hielt sich die Hände vor den Mund, während sie die Szene beobachtete. Der Spieler, der getroffen wurde, taumelte zurück, unfähig, die Situation sofort zu erfassen. Das ganze Team schien für einen Moment innezuhalten, während der Ball direkt an mir und Sakura vorbeirollte.
Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen, auch wenn ich wusste, dass es nicht nett war.
Die Jungen auf dem Spielfeld lachten, als der Spieler, der getroffen worden war, sich wieder aufrappelte und die anderen ihn mit freundlichen Sticheleien aufzogen.
Ich sehe hinab. Der Ball rollte langsam aber gewagt auf mich zu, doch Miyuki neben mich hebt ihn schneller auf als ich und sieht dann auf, ehe ein Junge in einem weiß- Türkisen Trikot vor ihr zum stehen kommt. »Entschuldige, das ist unser-«,sagt er und ihre Blicke streifen sich. Ich sehe, wie Miyuki errötet und ihm den Ball vorenthielt, ehe er ihn annimmt.
»Ihr könnt es wohl kaum abwarten, bis die Spiele beginnen.«,sagt sie dann und er hielt inne, denn er wollte sich gerade wieder umdrehen.
Er nickte, wollte antworten, doch dann klatscht Rina ihm gegen den Rücken.
»Der Typ hier ist immer so aufbrausend und unhöflich! Ignoriere ihn einfach!«
Ich runzelte merklich die Stirn und sehe Sakura an.
Sie verschränkt die arme.
»Das ist der bekannte.«,sagt sie. »O, Verzeihung. Ich habe nicht bemerkt, dass ihr es seit.«Er kratzt sich verlegen am Hinterkopf, führt seine Hand durch sein braunes Haar.
»Shigeru Yahaba. Ich bin im zweitem Jahr der Aoba Johsai und bin Ersatz- Zuspieler.«hat ein etwas sanftes Aussehen, was ihn süß und freundlich erscheinen lässt, sodass er ziemlich jungenhaft, fast unschuldig aussieht. Er neigt leicht den Kopf als Begrüßung und ich Tatbestand ihn zögernd gleich.
»Die Aoba Johsai? Ich habe gehört, dass ihr echt gut spielen sollt.«,sagt Miyuki und der Zuspieler nickt. »Das stimmt.«,sagt er dafür umso leichtsinniger, zuckt mit den Schultern. Seine leichte Überheblichkeit und Sicherheit in den Moment passte schon garvnicht mehr zu seinem unschuldigem Aussehen.
»Hey, wollt ihr vielleicht mit spielen?«,fragt der Junge und mir verging die Laune kläglich, denn ich wollte nicht mit ihnen spielen, besonders nicht, als ich an ihm vorbei in seine Mannschaft blickte, die wie grollende Riesen aussahen. Ich hob die brauen.
»Klar.«,sagt Sakura. »Mal sehen, ob sie wirklich so gut sind, wie alle sagen.«,fügt sie hinzu und ich rollte leicht mit den Augen.
»Ich habe Hunger, ich werde gehen.«,sage ich meldend und wollte mich verziehen, doch Miyuki zieht an meinem Trikot. »Hier geblieben.«,grinst sie mich herausfordernd an, doch ich blickte sie einfach nur kühl an, eine düstere Atmosphäre um uns.
»Ihr müsst natürlich nicht, wenn ihr alleine spielen wolltet.«,sagt er.
»O, wir wollten eigentlich nur die Halle sehen und dann wieder gehen.«,sagte ich.
»Aber wir spielen auch gerne.«
Ich sehe Sakura mit einem genervten Blick an.
»Nur ein Spiel.«,sagt sie.
Ich wiederhole:»Ein Spiel?«
»Hey, man. Kommst du, oder schlägst du wurzeln, Shigeru?«,spricht eine selbstsichere und leicht neckische Stimme, die von der anderen Seite des Netzes stamm.
Der Junge zuckt zusammen und dreht sich um. »Ich habe neue Spieler gefunden«, sagt er direkt und die jungen Mannschaft sieht uns vier mit einem Zögern an. Mir wird das Ganze zu unangenehm. Ich fühle, wie die Blicke auf uns lasten, als ob wir auf einer Bühne stehen, und die Anspannung in der Luft ist fast greifbar.
»Na, wieso nicht?« fragt einer, der ebenfalls ein Ersatzspieler ist und am Rande des Feldes steht. Er hat eine sportliche Statur und wirkt neugierig, während er uns mustert. »Ich bin gespannt, was die Mädchen von der Aoi-Schule so drauf haben!« Seine Worte schwingen zwischen Neugier und herausforderndem Ton, und ich spüre, wie sich meine Nerven zusammenziehen.
Rina, die immer für ihre kämpferische Einstellung bekannt ist, lächelt herausfordernd. »Wenn ihr denkt, wir geben uns geschlagen, seid ihr wirklich lahm«, sagt sie, während sie ihren Volleyball auf den Boden legt. Der Ball rollt ein Stückchen, als sie entschlossen einen Schritt nach vorne macht. Ihr Blick ist fest und voller Entschlossenheit, und ich bewundere ihren Mut. Sie hat nie Angst, sich Herausforderungen zu stellen, egal wie groß sie scheinen.
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