43. Ein Name Für Das Baby

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Nachdem Itachi nicht mehr ansprechbar war, hat Shisui ihn sofort in eine Decke gewickelt und ihn ins Konoha Krankenhaus gebracht, wo er mit dem Neugeborenen im Arm und zitternden Fingern Itachis Gesicht, Schulter und Herz berührt, auf der Suche nach einer Regung, einem Lebenszeichen, irgendwas!

Aber da ist nichts.

"Geh aus dem Weg, Uchiha!", drängt Tsunade sich an ihm vorbei, die eilig nach Itachis schlaffen Handgelenk greift, einen Puls sucht und mit zusammengezogenen Brauen zischt:
"Verdammt!
Kreislaufzusammenbruch, vermutlich wegen dem hohen Blutverlust!"

"Dann tun sie gefälligst was dagegen, anstatt nur zu vermuten!", schreit Shisui in seiner Verzweiflung sie an.

"Was denkst du, was ich gerade mache!", schreit sie verärgert zurück und zieht hektisch ihren grünen Mantel aus, wirft ihn in die Ecke und presst beide Hände auf Itachis leblosen Brustkorb.
"Einen Kaiserschnitt auf einem ausgezogenen Küchentisch, in einem dunklen Hinterhaus musste auch schief gehen!", schimpft sie hitzig und dreht sich um. Ihre blonden Zöpfe fliegen und sie ruft Shizune und Sakura her.

"Oder es liegt einfach daran, dass sie zu tief in die Flasche geschaut und einen Fehler gemacht haben!", schießt Shisui lauthals zurück und bringt damit seine kleine Tochter zum Weinen.
Erschrocken über sich selbst, drückt er das kleine warme Bündel schnell an sein Herz, wiegt und streichelt ihren Rücken und flüstert:
"Es tut mir leid. Es tut mir leid.
Ich wollte dich nicht erschrecken."

"Shisui! Komm her!
Dein Geschrei hilft weder meinem Bruder, noch ihr!", zischt Sasuke leise und schiebt Shisui in eine andere Ecke des Krankenzimmer, wo Naruto ihn unglücklich anschaut und mitfühlend sagt:
"Itachi wird es schaffen!
Er hat schon so viel schlimmeres überlebt, wie zum Beispiel seinen Vater, Danzo oder deine Kochkünste, echt jetzt."

Shisui lächelt gezwungen.
"Ja... Ja, du hast recht", versucht er zuversichtlich zu sein, während seine kleine Tochter verdammt nochmal nicht aufhören will zu weinen, was es ziemlich schwer macht, die Nerven zu behalten.
Aber es ist nicht ihre Schuld.
Wenn überhaupt, ist es Seine.
Schließlich vertraut dieses kleine hilflose Wesen, mit den runden Bäckchen auf die Liebe und den Schutz ihrer Eltern.
Nur, wie soll er sie schützen, wenn er selber Angst hat?
Die Angst, Itachi zu verlieren und am Ende es vielleicht allein großziehen zu müssen.

Denn diese Gebrauchsanleitung hat er nie gelesen.

Derweil presst Tsunade weiter ihre grün leuchtenden Hände auf Itachis Brust und beißt zwischen den Zähnen hervor:
"Ich verliere dich nicht!
Du wirst Leben, hörst du!
Also atme gefälligst!"
Sie legt ihr ganzes Chakra in ihr Können, bis das Siegel auf ihrer Stirn leuchtet.
Tut ihr Bestes, um Itachi zurückzuholen, während Shizune und Sakura sie mit ihren eigenen Bemühungen unterstützen.
"Komm schon!
Ich bin nicht in dieses langweilige Dorf gekommen, um ein weiteres Leben durch meine Finger gleiten zu lassen!"
Ihre Hände leuchten jetzt stärker,
Adern treten hervor, der Schweiß steht ihr auf der Stirn und dann...

Schafft sie es.

Itachi atmet ruckartig auf, sein blasses Gesicht bekommt wieder Farbe, das Herz schlägt und Tsunade lässt ein erleichtertes, fast ungläubiges Lachen aus ihrer Kehle stolpern, dass sie den Fluch gebrochen hat.
Den Fluch, dass alle sterben, denen sie helfen wollte. Ihr Bruder, ihr Geliebter...
Aber das ist vorbei.

"Shi...sui?", klingt Itachi schwach, er dreht benommen sein Gesicht zur Seite und streckt blind seine Hand ins Leere.

Sofort stürzt Shisui mit dem quengelnden Kind im Arm an Sasuke und Naruto vorbei, stürzt hastig an das Krankenbett, berührt Itachis Haar, dann die Wange, ergreift seine Hand und verbindet ihre Finger miteinander
"Ich bin hier! Ich bin hier", und korrigiert mit wässrigen Augen:
"Wir sind hier."

Müde öffnet Itachi seine Augen und lässt einen liebevollen Blick auf seiner kleinen Tochter ruhen, die noch nicht viel von der Welt versteht und mit gesunden Lungen ihre Frustration zum Ausdruck bringt.
"Wie ich sehe... Streitet sie sich schon mit dir", scherzt er rau.
"Das ging schnell."

"Oh ja, wie Sasuke immer", lacht Shisui und schmunzelt:
"Sie macht sogar auch schon diese kleinen bedrohlichen Fäustchen."

"Sehr witzig", erwidert Sasuke trocken und Naruto kichert.

Tsunade hebt ihren Mantel auf, schlüpft hinein und mahnt Shisui streng:
"Es gibt noch keinen Grund Scherze zu machen"
Es wird sofort klar, dass sie ihn nicht mag, aber das spielt jetzt keine Rolle.
"Sorg dafür, dass dein Mann eine Bluttransfusion bekommt. Außerdem braucht er Antibiotika, Elektrolyte, Glucose und auch das Baby sollte von einer Hebamme durchleuchtet, gewogen und gemessen werden. Verstanden?"

"Die Versorgung kann ich übernehmen, Tsunade-sama", bietet Sakura hilfsbereit an, immer fleißig und mit Herzblut dabei.

Kritisch beäugt die Sannin, die junge Frau und fragt dann:
"Wie heißt du überhaupt, Mädchen?"

"Haruno Sakura, Tsunade-sama.", stellt sie sich respektvoll vor.

Tsunade dreht sich um, funkelt über ihre Schulter und sagt:
"Gute Arbeit Haruno Sakura. Du wirst es einmal weit bringen."
Sakura strahlt.

Shisui widmet sich wieder seiner kleinen Familie und überlegt laut:
"Okay, du hast AB und ich habe A. Das müsste gehen und...", bricht er ab, als
Itachi einfach zwei Finger hebt und sanft ihre weiche Baby-Stirn berührt, wie er es früher immer bei Sasuke tat. Sofort hört sie auf zu weinen und schaut ihn mit großen nassen Augen an.
Itachis Gesicht nimmt einen zärtlichen Ausdruck an, was Shisui ein gerührtes Lächeln auf die Lippen zaubert und er versichert warmherzig:
"Du wirst nicht lange von ihr getrennt sein.
Ich verspreche es."

"Ich weiß", antwortet Itachi lächelnd und lässt den Kopf kraftlos in die Kissen zurücksinken, während Sakura ihm eine Infusionsnadel legt.

Shisui steht derweil auf, wendet sich an Sasuke und sagt:
"Würdest du sie bitte zur Hebamme bringen, während ich deinem Bruder mein Blut spende?", und fügt noch grinsend hinzu, dass Sasuke sicher gleich schlecht wird.
"So als erste offizielle Amtshandlung als Onkel."

"Was?! Das geht nicht! Sie ist viel zu klein und zu zerbrechlich!
Ich werde sie ganz sicher fallen lassen und...!", verstummt Sasuke, als Shisui das warme Bündel einfach in seine Arme legt.
Sasuke schluckt, er schaut nach unten und sie schaut ratlos mit großen Kulleraugen hoch, bis sie merkt,
dass er nicht Shisui ist und noch lauter anfängt zu weinen als zuvor.

"Ich vertraue sie sonst niemand anderem an", unterstreicht Shisui seine Bitte liebevoll, und hier kann der unbeholfene junge Mann nicht mehr Nein sagen.

Sasuke seufzt, während das Kind in seinen Armen eskaliert und Shisui lacht, zwinkert ihm amüsiert zu und sagt, bevor er geht:
"Lächel einfach, rede mit ihr oder sing ihr was vor. Das machen nämlich Onkels so, weißt du."

Neugierig blickt Naruto über Sasukes Schulter, stupst ihre Miniatur-Nase an und grinst frech:
"Soll ich ihr vielleicht was vorsingen, wenn das zu uncool für dich ist..."

"Ich glaube nicht, dass deine falschen Walgesänge sie beruhigt...", antwortet Sasuke trocken und bringt Naruto zum Schmollen.
"Ich glaube eher...", vorsichtig nimmt er die winzig-kleine Faust, hält sie an ihre klagenden Lippen und sofort fängt sie an daran zu saugen.
"... sie hat einfach nur Hunger."

"Oh", staunt Naruto mit großen Augen, kommt noch näher und fragt seinen Verlobten verschwörerisch:
"Meinst du, Tachi-kun hat...
Du weißt schon... In seiner Brust...
Milch?"

Sasuke runzelt die Stirn und Tsunade stöhnt kopfschüttelnd:
"...darauf brauche ich erstmal was zu trinken."
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Nachdem Sakura alle nötigen Flüssigkeiten an Itachis Tropf gehängt hat, geht sie heimlich mit einem traurigen Lächeln, weil der Anblick, Sasuke mit einem Baby im Arm schmerzt und sie auch nicht die beiden weiter stören will, die gerade versöhnt zu sein scheinen.

"Machs gut Sasuke..."

Während sie geht, kommt im Gegenzug eine alte runzlige Frau ins Zimmer, die Sarutobi Biwako heißt, Hebamme ist und auch schon Naruto und Sasuke auf die Welt geholfen hat.
Sie trägt ihre kleine Tochter im Arm, frisch gewickelt und in einen süßen blauen Strampler gesteckt.
(eine andere Farbe gibt es dank Shisui auch nicht).
Mitten im Raum bleibt die Alte stehen, schaut in die einzelnen männlichen Gesichter, die alle wie Hühner auf der Stange am Bett sitzen und fragt dann verwirrt:
"Wo ist die Mutter."

"Können sie nicht die hübsche junge Dame mit dem langen schwarzen Haar sehen?", kichert Shisui, während Itachi ihm einen trockenen Blick zuwirft.

Sie schärft ihre Augen, mustert die schwarzhaarige Frau im Bett, schüttelt den Kopf und seufzt:
"Hiruzen hatte recht.
Ich brauche wirklich eine Brille."
Biwako legt das Baby vorsichtig zurück in Itachis warme Arme, gibt ihm eine Milchflasche, die sie mitgebracht hat und sagt freundlich:
"Euer Mädchen ist kerngesund und wiegt 3750 Gramm, ist 50 Zentimeter groß und hat ausgezeichnete Reflexe."

Itachi nickt dankbar und lächelt sein Kind mit den kleinen Löckchen und den langen Wimpern liebevoll an, während Sasuke, Naruto und Shisui fasziniert beobachten, wie er die Flasche näher an ihren winzigen Mund bringt,
ihre kleinen hungrigen Lippen nach dem Sauger suchen und sofort gierig einrasten.
Sie trinkt, schnauft, macht ihr kleines Bäuchlein voll, während sie zufrieden ihre kleinen Fingerchen auf und zu spreizt und dabei die runden dunklen Äuglein auf Itachi richtet.

"Sie kommt definitiv nach dir", scherzt Itachi und Shisuis Gesicht wird warm.
"Ihr Saugreflex ist erstaunlich."

"Niisan... Bitte... Könnt ihr eure perversen Gedanken wenigstens vor dem Kind geheimhalten.", rollt Sasuke mit den Augen.

"Ich meinte damit ihren Appetit, Otouto."

Sofort lacht Naruto und meint:
"Sas, du bist ja auf einmal so rot."

"Ja, danke das du es erwähnst.", murmelt Sasuke und blickt verlegen weg.

Die Hebamme furcht die alte Stirn, blickt von einem zum anderen und fragt dann:
"Was für einen Namen soll ich den in die Geburtsurkunde eintragen?"

Shisui blickt seinen Ehemann ratlos an und Itachi schmunzelt:
"Ich glaube, der Deal war, wenn es ein Mädchen wird, darf ich den Namen wählen und ich wähle...", pausiert er, fährt liebend mit den Fingern durch die vielen Baby-Locken und schlägt dann warmherzig vor:
"... Den Namen deiner Mutter."

Sprachlos, starrt Shisui ihn an, bis eine Welle der tiefen Zuneigung sein Gesicht unendlich weich macht.
Er wirft einen Blick auf sein geliebtes Kind, dass zu ihm hochschaut, während sie immernoch trinkt und Shisui sagt:
"Dann wirst du hab heute den Namen Shiori tragen. Uchiha Shiori.
Das bedeutet Gedicht."

Die misstrauische Frau trägt es neben Uchiha Shisui als Vater ein, lässt jedoch das Feld für die Mutter frei.
Shiori dagegen gähnt groß, als die Flasche leer und sie satt ist. Sie schmiegt sich tiefer in die Decke, schmatzt zufrieden ihre winzigen Lippen zusammen und Shisui streckt schützend seine Arme aus, umhüllt sie beide und ist unendlich dankbar, jetzt eine kleine Familie zu haben.

Seine kleine Familie.

Der Namenvorschlag Shiori kommt von
awl_k4
Ich finde, der passt am besten wegen den beiden i's in dem Namen, die ja auch Itachi und Shisui haben.
Es unterstreicht einfach noch einmal ihre Zugehörigkeit 😊❤️
Danke dafür und dankeee an alle die so fleißig mitgemacht haben 😚😘

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