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"Das geht nicht!
Das ist zu früh! Bis zum 23. Juli sind es noch gut drei Wochen!", die schiere Panik und Verzweiflung übermannt Shisui, als er erkennt, dass Itachi wirklich in den Wehen liegt und niemand da ist, der ihnen helfen kann.
Schnell geht er im Kopf seine Möglichkeiten durch.
Da wäre Karin, aber sie kann nur Wunden heilen und keine komplizierten Operationen durchführen.
Dann Biwako Sarutobi, sie hat Sasuke und Naruto schon auf die Welt geholt.
Aber sie ist nur eine Hebamme.
Also keine Option.
Und das Konoha Krankenhaus ist auch keine Lösung, weil Rin Nohara immer noch in Suna ist und erst nächste Woche zurückerwartet wird.
Bleibt also nur noch...
"Sakura!
Shisui! Wir müssen Sakura holen!", weint Naruto fast, der heute eigentlich seinen schönsten Tag im Leben haben sollte.
"Sie kann es bestimmt!
Ich meine, sie muss doch nur Itachis Bauch aufschneiden, das Baby rausholen, wieder zunähen und alle sind glücklich, oder?!"
Traurig blickt Shisui in Narutos hoffnungsvolle blaue Augen, wie simpel das alles klingt, wenn er es sagt, aber die junge Frau hat schon von Anfang an gesagt, dass sie sich das nicht zutraue.
Aber welche Wahl haben Sie jetzt?
"Shisui...", stöhnt Itachi in seiner Qual.
Das bringt ihn wieder zurück und er fokussiert sich.
"Ich bin hier", versichert er schnell und streicht Itachis verschwitztes Haar zurück.
"Und bringe dich jetzt erstmal rein, ja"
Er rückt näher, greift mit beiden Händen unter Itachis geplagten Körper, hebt ihn hoch und trägt ihn rein, begleitet von einem nervösen Naruto, der noch eilig seinen Hochzeitshaori mitnimmt.
Vorsichtig legt Shisui ihn auf dem Sofa ab und bleibt auf den Knien dort,
als eine weitere Schmerzwelle über Itachi hinweg rollt und er sich krümmt, bis seine Zähne knirschen.
"Schon gut, ich bin hier!
Ich bin hier!", wiederholt Shisui, der in seiner Hilflosigkeit nichts anderes tun kann, als seine Hand zu halten, um ihm eine Stütze zu sein.
Nach etwa einer Minute flacht die Wehe wieder ab und lässt Itachi keuchend und schwitzend in die Polster zurücksinken, während nasse Strähnen in seinem blassen Gesicht kleben, die Shisui alle samt wegwischt.
"Schhh, atme einfach ja?
Atme, hörst du". Versucht er ihn zu beruhigen und wünschte, er könnte mehr tun. Wünschte er könnte ihm einen Teil der Schmerzen abnehmen.
Naruto kann es kaum ertragen, tretet hinter ihm von einem Bein auf das andere und murmelt zitternd:
"Das ist alles meine Schuld."
Verwirrt blickt Shisui über seine Schulter, während Itachi sich erholt.
"Ja...", gesteht Naruto schuldbewusst und zerknüllt nervös seinen schwarzen Haori vor der Brust.
"Ich hatte mich heute Morgen auf der Terrasse versteck, weil ich Panik bekam nicht gut genug für Sasuke zu sein.
Itachi hat mich gefunden und sich auf den Boden gesetzt, um mir Mut zuzusprechen, aber als ich ihm danach aufhelfen wollte...", schluckt er holprig.
"...hab ich ihn zu schnell hochgerissen und dabei muss es passiert sein."
Shisui starrt ihn mit einer Mischung aus Entsetzen und Unglaube an, bis er hart ausatmet und gleichzeitig den Kopf wegdreht.
Naruto war schon immer ungestüm und lebhaft in seiner Art. Und eigentlich mag Shisui das an ihm.
Findet es soger erfrischend.
Aber gerade kann er für nichts garantieren.
Narutos Unbehagen wächst, wegen Shisuis Schweigen. Er reibt sich nervös über den Arm und stammelt völlig überfordert wirres Zeug:
"Es tut mir leid... Wenn Itachi jetzt meinetwegen stirbt oder das Baby...
Er ist auch meine Familie und Sasuke wird sicher nicht erfreut darüber sein und..."
"Hol jetzt einfach die rosa Tante hier her!", herrscht Shisui ihn an und unterdrückt sein Sharingan, bekämpft seine aufflammende Wut, für die die Uchihas berüchtigt sind.
"Und dann geh!
Es sucht dich sowieso schon jeder."
Es ist praktisch ein Rauswurf.
"Ja, ich weiß...", sagt Naruto resigniert, für den es nichts Schlimmeres gibt, als einen Freund zu enttäuschen.
"Ich wollte das wirklich nicht."
Als Naruto weg ist, sinkt Shisuis Kopf niedergeschlagen gegen Itachis Seite und er spürt, wie kalte Finger durch seine Locken weben, aber er wagt nicht aufzusehen.
"Shisui...
Es lag nicht in Narutos Absicht..."
Hört er Itachis schwache Stimme.
"Ich weiß..."
"Dann sei nicht weiter verärgert mit ihm."
"Bin ich nicht.", antwortet Shisui leise und es ist noch nicht einmal gelogen.
In Wirklichkeit ärgert er sich viel mehr über sich selbst, weil er Itachi einfach allein gelassen hat, wegen diesem blöden Kuchen.
Derweil mag er Heidelbeeren nicht einmal.
"Ich habe einfach nur Angst."
Itachi greift mit seiner Hand sanft unter Shisuis Kinn, hebt es an, ihre schwarzen Augen treffen sich und Itachi lächelt ein kleines zittriges Lächeln, bevor er zugibt:
"Die habe ich auch."
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Als Sakura hereinkommt, verschwendet sie keine Zeit und spritzt Itachi ein starkes krampflösendes Mittel, was dem Ungeborenen nicht schadet.
Sofort fällt dessen Anspannung ab, der Schmerz lässt nach und Itachi sinkt ausgelaugt und mit geschlossenen Augen an Shisuis Brust zusammen.
"Er wird jetzt erstmal schlafen", informiert sie ihn, während Shisui Itachis Kopf zurücklegt.
Die junge Frau schiebt sein Oberteil hoch, legt ihre zarten Hände auf seinen Bauch und fühlt.
"Die Fruchtblase ist nicht geplatzt...", sagt sie nachdenklich, als ihr Ckakra weiter durch Itachis Körper fließt.
"Aber sie hat sich von der Bauchdecke gelöst. Wahrscheinlich durch den plötzlichen Ruck, wovon Naruto mir vorhin erzählt hat."
Beunruhigt befeuchtet Shisui seine Lippen und wagt zu fragen:
"Sie hat sich gelöst, bedeutet...?"
Die nächsten Worte kann er kaum aussprechen, aber er braucht Gewissheit.
"...Das es tot ist?"
Sie schüttelt ihren rosa Kopf und
lächelt.
"Nein, es lebt und es geht ihm gut."
Shisui fühlt sich, als wäre eine ganze Bergkette von seinen Schultern gerutscht und er drückt aus tiefster Dankbarkeit einen Kuss auf Itachis Scheitel.
"Aber es gibt trotzdem Grund zur Sorge", sagt sie, nimmt ihre Hände zurück und zieht Itachis Oberteil wieder runter.
Shisui blickt sie fragend an.
"Wenn eine Kunoichi schwanger ist, versorgt sie ihr Baby in geringen Mengen mit Chakra, aber bei eurem Kind ist es genau andersherum.
Es entzieht Itachi regelrecht sein Chakra, und zwar schneller, als er es regenerieren kann.
Deswegen wird er auch immer schwächer und schwächer", erklärt sie so gut sie kann und blickt ihn mit ihren grünen Augen an.
"Das Baby muss geholt werden."
Nervös steht Shisui auf, geht im Raum auf und ab und schafft:
"Minato muss Rin sagen, dass sie ihre Mission in Suna abbrechen soll, damit sie sofort hier her kommen kann, um Itachi zu helfen!"
Und stellt somit in seiner Not, Itachis Leben über alle anderen.
Ihre Stirn legt sich in besorgte Falten und sie setzt sich zu Itachi an das Fußende.
"Du weißt es nicht?
Sensei-Rin, hat sich bei ihrer Arbeit mit den Grippeviren angesteckt und ist nicht reisefähig."
Er stoppt fassungslos.
Das ist eine Katastrophe und auf keinen Fall kann er Itachi verlieren.
Schon der Gedanke daran, lässt ihn die Wände hochgehen und er fragt in seiner Verzweiflung:
"Was jetzt? Du hast selbst gesagt, dass Baby muss raus!"
Eine Stille Bitte.
Sakura weitet ihre Augen.
Sie kapiert sofort und hebt schnell ihre Hände.
"Nein, nein, nein, ich kann das nicht tun, Shisui-san!", und klingt dabei fast noch verzweifelter wie er selbst.
"Ich habe keine Erfahrung damit und wenn ich einen Fehler mache...
Sasuke würde mir das nie verzeihen!"
Shisui kann ihr keinen Vorwurf machen.
Also sucht er fieberhaft nach einer anderen Lösung, zerbricht sich den Kopf und reißt an seinen Locken, bis er sich daran erinnert, was Itachi ihn vor Monaten fragte. Oder besser gesagt, wen er erwähnte:
Senju Tsunade!
Shisui blickt auf.
Sie ist eine außergewöhnliche Medizinerin.
Sie wird es können.
Sie muss er finden.
Entschlossen stürzt er wieder vor das Sofa, nimmt Itachis schlaffe Hände und passt sein Chakra ihm an.
"Was machst du?", beobachtet sie ihn irritiert.
"Ich übertrage mein Chakra auf Itachi", sagt er und beginnt mit dem Transfer.
"So viel ich kann, damit er noch eine Weile durchhaltet."
"Und dann?"
"Dann verlasse ich das Dorf, um nach der Schneckenprinzessin zu suchen", informiert er sie, auch wenn er dafür Itachi verlassen muss und auch wenn er gegen die Gesetze verstößt und dafür wahrscheinlich hart bestraft wird.
Kurz erinnert er sich an Ankos Worte;
Du wirst es bereuen dein Shinobi-sein aufgegeben zu haben.
Aber er kann Itachi nicht verlieren.
Keinen von ihnen!
"Du musst so lange bei ihm bleiben, bis ich wieder da bin."
"Was?!", ruft sie verrückt und sieht sich panisch in dem orangenen Haus um.
"Ich... Ich kann nicht hier bleiben.
Nicht dort, wo auch Sasuke wohnt!
Das... Das geht nicht!"
Shisui blickt sie verwirrt an, während sein Chakra immernoch auf den schlafenden Itachi übergeht.
"Naruto wohnt auch hier.
Du wirst nicht mit Sasuke allein sein." verspricht er ihr, aber das scheint fast noch schlimmer zu sein.
Sakura wirft sich vor ihm auf die Knie, legt ihre zitternden Hände auf seinen Arm, Angesicht zu Angesicht und sagt:
"Du verstehst das nicht, Shisui-san!
Ich kann ihm nicht mehr in die Augen sehen!
Deswegen bin ich auch nicht auf diese Hochzeit gegangen!"
Shisui versteht es wirklich nicht.
Sie atmet durch, stählt ihre Schultern und beichtet:
"Ich habe Sasuke geküsst!"
Ungläubig starrt er sie an.
"Und er hat mich zurückgeküsst."
Und in dem Moment.
Wie soll es anders sein.
Steht Naruto entsetzt in der Wohnzimmertür.
Sasuke direkt dahinter, vermutlich weil sie nach Itachi und dem Baby sehen wollten.
Er dreht seinen blonden Kopf langsam nach hinten, dreht sich dem Mann zu, den er heute heiraten wollte und fragt erstickt:
"Was?"
Shisui hat das Gefühl, der Himmel stürzt heute noch ein.
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