34. Der Babycountdown Läuft
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Der Babycountdown läuft, was heißt: Nur noch sechs Wochen bis zur Geburt.
Shisui wacht mal wieder allein im Bett auf und hört wie Itachi leise im Wohnzimmer auf und ab schlürft.
Er weiß nicht, warum sein schwangerer Mann das tut.
Aber er tut es schon seit einigen Nächten.
Er steht auf, betretet den gedimmten Raum, Itachi dreht sich um, ein gequältes Stirnrunzeln im Gesicht und Shisui fragt vorsichtig:
"Kannst du nicht schlafen?"
"Es ist nicht so einfach, mit einem winzigen Menschen im Bauch zu schlafen, der auf meiner Blase liegt und Spaß daran hat, sie auszuquetschen wie eine Zitrone", antwortet Itachi erschöpft und legt seine Hände auf seinen riesigen Bauch, von dem Shisui nicht glaubt, dass er noch größer werden kann, ohne zu platzen.
"Soll ich dir ein Futon ins Badezimmer legen? Vielleicht direkt neben das Klo?", schlägt Shisui scherzhaft vor, stellt sich hinter Itachi und schlingt seine Arme um dessen runde Mitte.
"Ich müsste nur kurz Sasuke und Naruto Bescheid sagen, dass sie ihr Geschäft ab sofort im Garten verrichten müssen."
Itachi schmunzelt ein wenig und neigt den Kopf zur Seite, als Shisui seinen Hals liebkost.
"Tu das. Unsere Nachbarn dürften begeistert sein."
Shisui lacht, streicht über Itachis Bauch und sagt dann ehrfürchtig:
"Sieh dir das an."
Beide blicken nach unten.
"Ich meine, es ist verrückt.
In vier Wochen werde ich anstatt deinen Bauch, ein Baby in den Händen halten.
Ein echtes Baby, das weint und schreit und gefüttert werden will, egal zu welcher Stunde, nur um dann eine Windel vollzustinken."
"Du wusstest das vorher nicht?", lacht Itachi anmutig im sanften Schein der Lampe und wirft einen amüsierten Blick auf Shisuis besorgtes Profil.
"Hat man dich etwa falsch informiert?"
"Sehr witzig.", schnaubt Shisui und dreht Itachi um, damit er in die von langen Wimpern gesäumten Augen blicken kann.
"Es ist nur...
diese kleine Existenz wird voll und ganz auf uns angewiesen sein und ich habe einfach Angst es zu vermasseln", erzählt er besorgt, was so sehr im Kontrast zu seiner sonst so fröhlichen Art steht.
Itachi lehnt seinen Kopf an Shisuis Schulter und schließt die Augen.
"Das wirst du nicht.
Mach es einfach nicht so wie mein Vater. Ich denke, damit hast du schon die Hälfte richtig gemacht."
Shisui verarbeitet Itachis Worte, drückt ihn dann ein Stück von sich weg, starrt ihn an und ratet zögerlich:
"Meinst du damit, es sollte kein Shinobi werden, so wie wir?
Also, kein Kämpfen, kein Töten, kein Blut?"
Itachi studiert Shisuis Gesicht und Shisui starrt zurück.
Die Entscheidung klar vor ihren Augen, bis Itachis Blick weicher wird, er seinen Kopf wieder an seine Schulter legt und zufrieden antwortet.
"Das klingt gut."
Und somit ist die Entscheidung gefallen, ihr Kind nicht den Schrecken eines Shinobi-Daseins auszusetzen, ganz
gleich was Fugaku dazu sagen wird.
Shisui ist bereit, diesen Kampf zu kämpfen.
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Fünf Wochen noch und Itachi scheint sich müder und erschöpfter, den je zu fühlen.
Mama-Mikoto versuchte ihn zu beruhigen und täschelte liebevoll Shisuis Arm, indem sie meinte, es sei normal, weil ihr Baby im letzten Drittel der Schwangerschaft einen Wachstumsschub durchmacht und somit Itachi mehr Energie kosten würde.
Aber wirklich zufrieden ist er mit der Erklärung nicht.
Deswegen benutzt er eines Nachts sein Sharingan, als Itachi schläft, womit man Chakra sichtbar machen kann.
Aber anstatt Itachis, sieht er nur das enorme Chakra seines Kindes, was goldgelb leuchtet, wunderschön und besonders ist, wie das heilige Wasser in Myouboku.
Die perfekte Mischung aus Itachis roten und Shisuis grünen Chakra.
Es ist faszinierend.
Und es ist einzigartig, wie Shisui herausfindet, als er es unauffällig mit anderen schwangeren Kunoichis auf der Straße vergleicht.
Allerdings findet er auch heraus, dass Itachis Chakralevel dramatisch niedrig ist und das macht Shisui Angst, weil er weiß, dass er ohne Chakra, den komplizierten Kaiserschnitt niemals überleben wird.
Automatisch stolpert er wieder über einen Albtraum, den er vor Wochen hatte:
Itachi, kalt und still, die Augen geschlossen, ein schreiendes Baby in fremden Armen, langes blondes Haar und Hände voller Blut, während jemand unbekanntes aus dem Hintergrund schluchzt.
Er weiß nicht, ob das ein schlechtes Omen ist, oder ob er diesen Traum, wegen seiner permanenten Angst um Itachi, selbst heraufbeschworen hat.
Shisui weiß nur, sollte Itachi bei der Geburt sterben, wird er sich das niemals verzeihen und flüstert gegen dessen Kopf, als sie auf dem Sofa liegen:
"Weißt du, wie sehr ich dich liebe, Tachi, und ich dich für immer an meiner Seite haben will?"
"Nachdem du es in der letzten Stunde siebenmal erwähnt hast, sollte ich das wohl langsam."
Shisui lacht leise, wegen Itachis trockenen Ton, schluckt die schlechten Gedanken herunter und erwidert liebend:
"Ich wollte nur sicher gehen."
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Noch vier Wochen.
Ihr Kind misst jetzt stattliche 46 Zentimeter und wiegt 2600 gramm.
Itachi hat jetzt sichtlich genug und ist nur noch erschöpft, was Shisui ein wenig leid tut, weswegen er gerade dessen Bauch mit Mandelöl einreibt und liebevoll fragt:
"Wie behandelt unsere kleine Kaulquappe dich heute?"
"Irgendwo zwischen Turnübung und Boxkampf, würde ich sagen", seufzt Itachi und atmet lange aus.
"Ich verstehe."
Shisuis Gesicht füllt sich mit einem erwartungsvollen Lächeln, er küsst Itachis Babybauch und sagt:
"Du hast es ja bald geschafft und dann..."
Er hebt sein Gesicht, grinst breit und scherzt:
"...geb ich dir das Zweite."
Itachi schlägt ihm auf den Kopf.
Shisui lacht.
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Nur noch drei Wochen, denkt
Shisui voller Ungeduld, indem er in die leere Babywiege schaut und sich vorstellt, wie sein Baby wohl aussehen-,
wie es klingen,- und wie es sich in seinen warmen Armen anfühlen wird,
als Itachi plötzlich aus einer anderen Ecke raus schwer seufzt.
"Warum können Kakashi und Obito uns keine normalen Sachen für das Kind schenken?"
Er blickt auf den kleinen braunen Strampler, den Itachi hochhält, mit der Aufschrift:
Kakastrophe und legt ihn zu den anderen beiden: Papas bester Schuss und Ich sitze mächtig in der Scheiße.
"Also ich mag den hier", verkündet Shisui sonnig, geht zu dem Stapel süßer Babystrampler, nimmt besagten Ministofffetzen hoch und liest vor:
"Schön wie Oma, stinkt wie Opa.
Und es klingt so poetisch."
"Ist von Mum", grinst Naruto mit allen seinen Zähnen, der auf einem Stuhl steht und sich an die Decke streckt, um ein Mobile mit niedlichen Fuchsmotiven über die Babywiege zu hängen, was er ihnen geschenkt hat.
"Ich mags...", summt Shisui heiter und wirft danach einen prüfenden Blick auf seinen mürrischen Emo-Cousin.
"Was bekommt das Baby eigentlich von dir, Sasu-Chan? Du bist der einzige, der ihm noch nichts geschenkt hat."
"Ich bezahle seine Therapiestunden, wenn ihr es verkackt, wovon ich sicher bin, dass du einen maßgeblichen Anteil daran haben wirst", kommentiert Sasuke trocken, während er winzige, winzige Söckchen aufrollt, die er in eine beigefarbene Box aufstapelt.
"Alle Eltern verstören ihre Kinder", rollt Shisui mit den Augen und räumt das Kleidungsstück in den Schrank.
"Ihr drei seid das beste Beispiel.", und
schließt mit einem enthusiastischen Knall die Schranktüren, dreht sich um und fragt dann erwartungsvoll:
"Also, was ist der Plan für eure letzte große Nacht in Freiheit?"
Sasuke runzelt die Stirn, während Naruto sich an seinem blonden Dickschädel kratzt, vom Stuhl springt und antwortet:
"Äh, außer zuckersüße Babyklammotten zusammenlegen, ich weiß nicht..."
"Aber ich, weil ihr mir noch einen Wetteinsatz schuldet", erinnert Shisui, wackelt mit den Augenbrauen und zitiert mit hocherhobenen Finger:
"Laufen Sie an Ihrem Junggesellenabschied im Sexy no Jutsu durch das Uchiha Viertel und verteilt Dango."
"Auf keinen Fall!", schießt Sasuke empört.
"Wir werden uns nicht einen Tag vor der Hochzeit blamieren!"
"Sagt derjenige, der es mit Naruto auf dem Kopierer treibt, die Bilder dann ausdruckt und jedem als Einladungskarte verkauft, als wäre Narutos Arsch und dein Schwanz ein riesengroßer unschuldiger Schmetterling, nur um Geld zu sparen."
"Es hat sich niemand beschwert", zuckt Sasuke mit den Schultern und leugnet es nicht einmal.
Itachi blinzelt und Naruto zwinkert:
"Bestimmt lässt uns Shisui auch was anderes machen, oder?"
"Klar, geh zu Fugaku rüber und sag ihm das Sasuke auch schwanger ist", schlägt Shisui mit Leichtigkeit vor, die Locken schief, das Grinsen breit.
"Mit Zwillingen."
"Shisui, ich glaube nicht das mein Vater noch eine weitere männliche Schwangerschaft überlebt", erwähnt Itachi vorsichtig.
Und so kommt es, dass eine langbeinige Blondine und ein schwarzhaariger weiblicher Vamp, im Orioke no Jutsu durch das konservative Uchiha Viertel spazieren. Die nackten Hüften wiegend, Handküsse verschenkend, die bei der heimischen Männerwelt für Schnappatmung und akutes Nasenbluten sorgen.
Shisui ist zufrieden, zu sehen, dass die sonst so harten Uchiha auch nur heimliche Perverse sind.
Er zieht eine von Itachis Händen zu seinem Mund und küsst die weiche Innenseite was vermittelt, Liebe, Dank, Vorfreude auf das Baby, alles zusammengeschnürt in diesem einfachen Kuss.
Itachi versteht es.
Lächelt zurück und Shisui hofft, das alles gut gehen wird.
Aber auch Hoffnung kann weh tun...
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