29. Die Sonne Und Der Mond
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"Shisui! Du kannst uns nicht einfach den Staubsauger wegnehmen!", beschwert sich Sasuke lautstark und rennt seinem Schwager-Cousin panisch hinterher,
der mit oben genanntes Teil, wild entschlossen in den Garten stampft, vorbei an einem stirnrunzelnden Naruto und einem irritierten Itachi.
"Wie sollen wir dann den ganzen Staub wegsaugen, den Dreck, die Spinnen?", jammert Sasuke weiter.
"Das ist mir scheißegal!
Aber ihr habt mich damit jetzt lang genug genervt, womit ab heute ein für alle Mal schluss ist!", schnauzt er Sasuke an und wirft das Teil in die Wiese, formt
Fingerzeichen, der Sauger geht in Flammen auf, bis nur noch ein Plastikklumpen über ist,
der höchstens noch als abstrakte Kunst durchgeht.
Trauernd schaut Sasuke auf den zusammengeschmolzenen Plastikhaufen, während Itachi in der kühlen Morgensonne an der Terrassentür lehnt, mit einer dampfenden Tasse Tee in der Hand und kommentiert:
"Gut gemacht Shisui, jetzt brauchen wir einen neuen Staubsauger."
"Oder wir werfen die beiden einfach raus, so wie ich es gestern gesagt hab!", antwortet Shisui verärgert, dessen Geduld letzte Nacht einen unbarmherzigen Tod gestorben ist.
"Was?! Nein! Mum hat uns schon rausgeworfen und Sasukes Paps kann mich nicht leiden! Also bitte schick uns nicht weg!", bettelt Naruto und wirft sich vor Shisui auf die Knie, umklammert dessen Beine und heult in den blauen Stoff.
Shisui seufzt und Itachi schmunzelt,
weil Naruto es immer wieder mit seinen riesigen blauen Augen schafft, jeden zu erweichen.
Also gibt Shisui wieder nach, weil er dumm ist und nicht so hart ist, wie Uchihas normalerweise sind.
"Okay...", stöhnt er und schüttelt Naruto von seiner Hose ab.
"Aber ihr werdet in Zukunft selbst putzen, wischen und jeden Krümmel beseitigen, den ihr gemacht habt, weil ich nämlich nicht weiter eure verdammte Haushälterin spielen werd!", fordert er und fährt ernst fort:
"Und... Ihr werdet ab sofort eure Hosen oben behalten!
Weil niemand... Und ich meine damit, absolut niemand jede Nacht euer ausschweifendes Sexleben hören will!"
Sasuke und Naruto laufen von oben bis unten rot an, während Itachi nur die Stirn runzelt, als würde er heute zum erste Mal davon hören, was er wahrscheinlich auch tut, weil sein Ehemann immer beschissene Ohrenstöpsel trägt.
Der Glückliche.
"So und jetzt gehen du und ich los...", beginnt Shisui zuckersüß und zeigt auf seinen Schwager-Cousin.
"...und suchen nach einer neuen Hochzeits-Location, damit ihr endlich auszieht und ich wieder der einzige bin, der in diesem Haus Sex hat."
Sasuke verzieht angeekelt das Gesicht, was Shisui aber egal ist, Hauptsache er findet irgendwo auf die Schnelle einen Schuppen oder Keller, wo die beiden heiraten können, was ja wohl möglich sein wird, oder?
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Es ist einfach unmöglich, in so kurzer Zeit, irgendwas zu finden, was nur annähernd für eine Hochzeit geeignet ist, was aber hauptsächlich daran liegt,
dass Stinkstiefel-Sasuke einfach alles scheiße, blöd und Kacke findet,
was Shisui ihm zeigt.
Da ist zum Beispiel ein Teriyaki Restaurant, was vom Akimichi Clan betrieben wird, wirklich hübsch, gemütlich rustikal, nette Leute, wo Shisui Itachi schon oft zum Essen hergeführt hat, was immer gut war.
Aber Sasuke:
"Ist mir zu rustikal."
Natürlich.
Dann gibt es da noch ein sehr traditionelles, edles und nobles Tee-Lokal mitten im Hyuuga Viertel.
Eigentlich genau nach Sasukes Geschmack der ja immer jeden beeindrucken will.
Aber Sasuke:
"Ist mir zu traditionell."
Shisui vermutet ja eher, dass es an der hübschen Hyuuga Erbin liegt, die immer um Naruto herumschleicht, was Sasuke eifersüchtig wie die Hölle macht.
Also war das nächste ein Hunde-Restaurant, wo man Hunde streicheln kann, was im Inuzuka Bezirk liegt.
Die Gerichte haben zwar komische Namen wie Bulldoggen-Bratreis, Shi-tsu-Schmorgemüse, Hundekuchen-Hackbraten und Häufchen-Halloumi, aber zumindest hätten die Gäste was zu lachen.
Nicht so Sasuke.
"Zu viele Hunde und ich hasse lachen, wenn es nichts zu lachen gibt."
Shisui stöhnt und reibt sich über das Gesicht.
Zu vegetarisch. Zu fleischlastig. Zu bunt.
Zu viele Kinder. Nicht schön genug.
Nicht, nicht, nicht, nein.
Am Ende sitzen sie auf einer Mauer, die Aprilsonne scheint ihnen auf den Rücken und Shisui sagt:
"Schau, ich weiß, du willst unbedingt im Naka-Schrein heiraten bei diesen rosa Magnolien, weil du anscheinend unter deinem arschigen Stacheln ein Romantiker bist, aber dein Bad-Ass Vater hat sich klar und deutlich ausgedrückt und wenn du wirklich Anfang Juli, Naruto nicht enttäuschen willst,
wirst du dich so langsam entscheiden müssen."
Sasuke schickt seinem Cousin den vernichtendsten Blick, den er aufbringen kann und erwidert bissig:
"Naruto müsste nicht enttäuscht sein, wenn du nicht so dumm gewesen wärst und meinen Bruder geschwängert hättest."
Shisui seufzt und streicht sich den lockigen Pony nach hinten:
"Hör zu. Ich habe mich schon tausend Mal entschuldigt, wie leid es mir tut, dass dein Vater wegen mir eure Hochzeit abgesagt hat.
Aber ich werde mich nicht dafür entschuldigen, dieses kleine Wesen in die Welt gesetzt zu haben, was nichts für seine Entstehungsgeschichte kann."
"Und trotzdem machst du ständig Witze darüber, als wäre alles um dich herum ein riesiger Scherz!", bringt Sasuke heraus und versucht erfolglos, ruhig zu klingen.
Shisui starrt ihn wieder an.
"Das denkst du? Dass ich das alles lustig finde?" antwortet er, als wäre es das Lächerlichste, was er je gehört hat.
"Beweise das Gegenteil!", provoziert Sasuke, verschränkt die Arme und legt den Kopf schief.
An diesem Punkt atmet Shisui durch, er blickt nach unten und offenbart leise:
"Die Wahrheit ist, Itachi, seine Schwangerschaft, die bevorstehende Geburt, dass alles macht mir Angst. Es könnte so viel passieren.
Deswegen die ganzen Witze und Sticheleien.
Sie sollen eigentlich nur darüber hinwegtäuschen, wie es wirklich in mir aussieht.
Verstehst du, was ich meine?
Mach einen Witz und zeig niemanden, wie verletzlich du bist."
"Du willst mir sagen, deine Dummheit ist nur reine Fassade?"
Shisui reibt sich über den Nacken und lacht leise.
"Gewissermaßen ja.
Ich habe es mir angeeignet als ich dreizehn war und meine Eltern starben,
damit niemand merkte wie traurig und verzweifelt ich deswegen war.
Und ich behielt es, als Danzo mir ein Auge stahl, um zu überspielen, wie gedemütigt ich mich fühlte und jetzt..."
"...machst du weiter, weil du ein schlechtes Gewissen hast wegen meiner abgesagten Hochzeit?", erratet Saskue.
"Ja", gibt Shisui mit belegter Zunge zu und blickt nach unten auf den staubigen Boden zwischen seinen Füßen.
"Ich wusste, das du Itachi dafür nicht hassen würdest und mir war sofort klar, dass das Gleiche nicht für mich gelten würde, weswegen ich beschlossen hatte, die Dinge weiterhin so locker zwischen uns zu halten, wie du es gewohnt bist.
Wie jeder es gewohnt ist."
Shisuis Geständnis schlägt Sasuke den Wind aus den Segeln und er rutsch unbehaglich auf der Mauer hin und her, bis er schließlich fragt:
"Ähm...", schluckt er.
"Da Niisan nicht kann und ich sonst niemanden hab, weil ich ja so ein stacheliger Arsch bin.
Dachte ich, ob ich dir vielleicht etwas persönliches zeigen darf?"
"Wow, nur mal langsam!", spielt Shisui den Überraschten und hebt die Hände.
"Du weißt, dass ich ein verheirateter Mann bin und du mein kleiner, kleiner Cousin bist!"
Sasuke wirft ihm einen trockenen Blick zu.
"Okay, ich hör schon auf", lacht Shisui und steht auf, all seine Locken glänzen in der Abendsonne, genauso wie das länger werdenden Haar von Sasuke.
"Gewohnheit.
Also, was ist es."
Sasuke lächelt und sagt nur:
"Komm mit"
Und Shisui tut es, er folgt ihm, der mit wahnsinniger Entschlossenheit durch Konoha läuft, bis sie an einem kleinen Schaufenster ankommen, was Sasukes Gesicht golden schimmern lässt, als er hineinblickt und sofort wird ihm klar, was für ein Laden das ist.
Ein Juweliergeschäft.
Shisui rückt näher an seinen Cousin heran, späht ihm diskret über die Schulter und sieht was er betrachtet.
Ringe.
Sasuke betrachtet Ringe.
"Vor Monaten schon, hab ich Naruto versprochen, Ringe für unsere Hochzeit zu besorgen, aber bis heute weiß ich nicht welche, weil ich Naruto als meine Sonne betrachte und er mich als der Mond. Also kommt weder Gold noch Silber in Frage", murmelt Sasuke, mit der gestressten Art eines Verlegenen.
Und kurz wird Shisui selbst wehmütig, weil er Itachi nie einen Ring an den Finger stecken konnte.
Aber als ANBU Shinobis, könnten Feinde ihre Zusammengehörigkeit herausfinden und gegen sie verwenden, weswegen sie auf diese Tradition verzichten mussten.
Er räuspert sich und sagt schulterzuckend:
"Nimm den goldenen"
Sasuke dreht sich verwirrt um und Shisui erklärt:
"Gold für die Sonne und Silber für den Mond. Dann hat jeder das, was zu ihm passt."
Etwas wie Erleichterung breitet sich auf Sasukes angespannten Gesicht aus und er sagt langsam:
"Ja, ich denke, dass mache ich."
"Großartig, jetzt brauchst du nur noch einen Ort, wo du ihn Naruto anstecken kannst."
"Und da kommt nur einer in Frage."
Darauf wird Sasukes Lächeln größer, was ziemlich untypisch für ihn ist und Shisui sich fragen muss, ob er in einem Genjutsu steckt, was seine Befürchtung noch verstärkt, als der Junge selbstsicher verkündet:
"Das Tal des Endes."
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