18. Wir sind Schwanger

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Itachi steht in der Küche seines Elternhauses, vor dem laufenden Wasserhahn und versucht sich zu beruhigen, während seine Eltern, zusammen mit dem Hokage und seiner Frau, im Wohnzimmer sitzen und darüber beratschlagen, welchen Familiennamen Sasuke und Naruto nach ihrer Heirat tragen werden, was zweifellos seinen Vater schon genug strapazieren wird.

Aber Shisui hat recht.
Sie müssen es ihnen endlich sagen, weil seine Schwangerschaft bald nicht mehr mit zu vielen Essen zu erklären ist, denkt Itachi in einem kurzen Anflug von wilder Panik und spritzt sich kaltes Wasser ins Gesicht, um bei klaren Verstand zu bleiben.

"Hey...Ich mag das Oberteil, dass du trägst", sagt Shisui, stellt den Wasserhahn ab und schlängelt liebevoll von hinten seine Arme um ihn und legt das Kinn auf Itachis Schulter.

"Deine Hemden werden bald nicht mehr ausreichen, um meinen Zustand zu verbergen", seufzt Itachi schwer.
"Ich werde mir demnächst wohl eines von Anko ausleihen müssen."

Shisui beißt ein Kichern zurück, wegen dieser kleinen Spitze gegen Ankos neu gefundener Liebe zum Essen und versichert sanft:
"Mach dir keine Sorgen. Du wirst sehen, deine Mutter wird sich auf das Baby freuen."

"Du weißt, dass es nicht meine Mutter ist, um die ich mir Sorgen mache, Shisui?"

"Ich weiß...", summt Shisui und küsst zart Itachis Ohr, während er gleichzeitig seine warme Handfläche auf Itachis leicht gewölbten Bauch legt.
"...Ich werde ihn einfach mit meinen Reizen überzeugen, dass ein schwangerer Mann nur halb so schlimm ist, wie ein Sasuke, der Uzumaki heißt."

"Welche Reize?", schmunzelt Itachi.

"Keine Ahnung, aber bei dir haben sie anscheinend gewirkt", lacht Shisui heiter.

"Selbst bei mir wirken Shisuis Reize schon.", sagt Sasuke plötzlich, der im Türrahmen lehnt und Weintrauben futtert.
"Brechreize."

Shisui spottet, lässt Itachi los und wendet sich seinem Baby-Cousin zu.
"Weißt du, jetzt wo du Onkel wirst, könntest du mal lernen etwas mehr zu Lächeln, damit du deinen Neffen nicht schon am ersten Tag zum Weinen bringst"

"Das wird er schon in der ersten Sekunde, wenn er dein Gesicht sieht", sagt Sasuke frech und schnippt Shisui eine selbstgefällige Weintraube gegen die Stirn.

"Was?!", ruft Shisui aufgebracht und wirft ein gebrauchtes Küchentuch zurück.
"Das wird er ganz bestimmt nicht, Dummkopf!"

"Ich kann ihn jetzt schon schreien hören", neckt Sasuke weiter, weicht dem Küchentuch aus und wirft eine weitere Traube, einfach weil es ihm Spaß macht seinen dummen Schwager-Cousin zu ärgern.

Itachi seufzt wieder und beobachtet, wie die beiden hitzig aus der Küche stürmen, mit einer Spur an Weintrauben, Shisuis Flüchen und Sasukes schadenfrohes Gelächter.
Wann werden sie endlich erwachsen werden, denkt Itachi kopfschüttelnd.

"Freust du dich jetzt auf das Baby, Tachi-Kun?", fragt Naruto, der plötzlich unbemerkt hinter ihm steht.

Itachi dreht sich um und schaut in ozeanblaue Augen, die ihn offen und neugierig anstarren.
"Freuen, ist vielleicht das falsche Wort.
Ich habe eher eine Art Akzeptanz entwickelt.", antwortet er ausweichend und legt die eigene Hand auf seinen Bauch.

Naruto lächelt unbeschwert und plaudert drauflos:
"Mum hat mir mal erzählt, als sie mit mir schwanger war, hatte sie ganz viele Ängste und Zweifel. Aber als sie mich zum ersten Mal in den Armen hielt, waren alle ihre Sorgen weg und übrig blieb nur Liebe."

Erstaunt wegen dessen Worte, starrt Itachi den blonden jungen Mann an, der jetzt so groß ist wie er selbst und auf einmal die Welt so viel heller und freundlicher erscheinen lässt, als zuvor.

"Die Sorgen kamen erst später wieder", lacht Naruto und kratz sich verlegen im Nacken.
"Das waren auch ihre Worte."

Itachis Gesicht wird unheimlich weich, ein seltener Ausdruck, den er normalerweise nur Shisui oder Sasuke gönnt.
"Ich verstehe warum mein Otouto dich so sehr liebt", sagt er warmherzig.
"Du bist ein guter Mensch, Naruto."

Ein langes unbefangenes grinsen breitet sich auf Narutos Gesicht aus und er antwortet selbstbewusst.
"Ich weiß."
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Wenig später sitzen alle auf ihren Stühlen, im Wohnzimmer der Familie Uchiha, während seine Mutter ihr köstliches Abendessen serviert.

Aber Itachi kann sich, wegen seiner Übelkeit, kaum aufs Essen konzentrieren und versucht sich damit abzulenken, wie Sasuke aus Langeweile, Erdnüsse über den Tisch wirft, direkt in Narutos Mund, während sein Vater das ganze missbilligend beobachtet, dessen Gürtel bis zur letzten Sprosse gespannt ist.

"Hach, ich bin ja so überglücklich, dass Sasuke unseren Familiennamen tragen will", schwärmt Kushina und faltet die Hände vor ihrem glücklichen Gesicht.
Langes rotes Haar fällt ihren Rücken hinab.

"Ich finde auch das Sasuke Uzumaki sich richtig niedlich anhört, oder Sas?", erwidert Naruto und lächelt seinen Verlobten stolz an.

"Niedlich", gruntz Fugaku verstimmt in sein Glas.

Es überrascht Itachi nicht, dass sein Vater, Narutos Freude nicht teilt.
Was ihn eher überrascht ist Sasuke, der nämlich genauso freudlos aussieht.
Seltsam.

"Und endlich wird es wieder eine große Hochzeit in Konoha geben, mit all den Feierlichkeiten, Kuchen und Feuerwerk.
Es wird einfach traumhaft werden", flötet Minatos Frau weiter, als hätte es keine Unterbrechung gegeben.

Seine Mutter lächelt mild über Kushinas Überschwänglichkeit und summt:
"Das wird es.
Endlich können wir ganz Konoha in unserem schönen Viertel willkommen heißen und zeigen, dass die Uchiha jeden mit offenen Armen empfangen werden."

"Klasse.", murmelt Sasuke trocken.
"Tag der öffenen Tür an meiner Hochzeit. Was wünscht man sich mehr."
Und wirft eine weitere Erdnuss in Narutos Mund.

"Nachdem ja die letzte heimlich und ohne meines Wissens stattfand, wird diese hier zweifellos ein größeres Ereignis werden", bemerkt Fugaku mürrisch und gönnt seinem gelockten Schwiegersohn einen großzügigen Todesblick.
"Aber zumindest blieb der Name gleich."

"Aww, ich wusste immer, dass du mich tief in deinem verknorpelten Herz liebst, Schwiegerpapa", gurrt Shisui, mit der Unschuld eines Engels.

Fugaku murmelt irgendwas über dumme Schwiegersöhne und nimmt einen mürrischen Schluck Sake, was Minato zum lachen bringt, der sagt:
"Manchmal muss die Liebe eben schnell gehen, nicht wahr Itachi?"

Itachi versucht sein Bestes nicht rot zu werden.

"Ich glaube, dein Vater wird mir nie verzeihen, dass ich ihm einfach deine Hand unter der Nase weg gestohlen hab, bevor er dich an Izumi oder eine andere Zuchtstute verheiraten konnte.", flüstert Shisui ihm schmunzelnd zu.

"Wer?", fragt Itachi irritiert.

Kushina lacht und zwinkert ihm zu.
"Hör nicht auf deinen alten muffligen Vater. Er will ja nur, dass du die gleichen hässlichen Falten bekommst wie er", flötet sie schamlos und sagt weiter vergnügt.
"Shisui passt zu dir und ich finde sogar, dass seit ein paar Wochen, dein Gesicht so viel rosiger geworden ist."

Verwundert fasst sich Itachi an die Wange, als könnte er es fühlen, was Minatos Frau behauptet und fragt sich insgeheim, wie viel Veränderung an ihm wohl seinem Vater aufgefallen ist.
Aber als er aufblickt und dessen scharfen Augen begegnet, dürfte sich die Frage wohl erledigt haben, weil der Mann fast sofort sagt:
"Das ist nicht das einzige, dass sich verändert hat.
Itachi! Wie kommt es das du neuerdings Shisuis Kleidung trägst und wieso hast du dich aus den Missionsliste ausgetragen!?"

Ertappt bleibt Itachi kurz die Luft weg, aber Shisui schenkt ihm ein ermutigendes Lächeln, was ganz viel Liebe und Glück ausstrahlt.
Also atmet er durch, stählt sich und antwortet ruhig:
"Es tut mir leid dich nicht darüber informiert zu haben, aber ich werde wohl für eine längere Zeit keine Missionen mehr annehmen können."

Überrascht starrt Fugaku ihn an.
"Was zum Teufel ist in dich gefahren, Itachi!", stellt er ihn zur Rede.
"Als mein Sohn und Clan Erbe, musst du als gutes Beispiel voran gehen und doppelt so hart arbeiten!"

"Oder bist du vielleicht krank, Schatz?", fragt Mikoto, ihre besorgten Augen auf ihren ältesten Sohn gerichtet.

"Es ist weder noch", verneint Itachi gefasst und antwortet kurz und schmerzlos:
"Ich bin schwanger."

Die Welt hält an.
Alle starren.
Minato, Kushina, seiner Mutter fallen sogar die Stäbchen aus der Hand und Fugaku wiederholt stotternd:
"Sch... Sch-wanger?"

"Schwanger", bestätigt Itachi nochmals.

"A-Aber", stammelt der Mann, unfähig diese absurde Idee zu begreifen.
"Das ist doch ein schlechter Witz, oder! Weil ich nämlich meinem Erachten nach, nur Söhne habe und Söhne nicht schwanger sein können."

"Es ist die Wahrheit", bezeugt Shisui und greift nach Itachis Hand, führt sie zu seinen Lippen und antwortet, ohne ihn aus seinen warmen Augen zu lassen:
"Itachi ist schwanger und selbst wenn du jetzt hier vom Stuhl fällst und den Löffel abgibst, wird es immer noch so sein."

Fugaku glotzt.
Ein kurzes Wanken, ein leichtes Zittern und zack, aus die Maus und Tschau mit Au, kippt der Mann vom Stuhl.

Unbeeindruckt blickt Sasuke über den Tisch und sagt abschließend:
"Toll wie du deine Reize einsetzt, Shisui. Sie hauen meinen Vater glatt um."
Und wirft eine weitere Erdnuss in Narutos Mund.

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