17. Risiko Schwangerschaft
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Itachi kann an seinen Händen abzählen, wie oft er Shisui so glücklich gesehen hat, wie jetzt, seitdem er weiß, dass er Vater wird.
Aber was sagt das über Shisui aus?
Was bedeutet es?
Das sein Ehemann sich schon immer ein Kind gewünscht hat.
Das er schon immer eine Familie wollte? Weil Shisui, seine eigene viel zu früh verloren hat?
Itachi weiß noch nicht, wie er das bewerten soll. Er weiß, nur das Shisui jetzt überglücklich ist.
Glück, was unter normalen Umständen nie möglich gewesen wäre, was diesen Umstand noch viel, viel wertvoller in Shisuis Augen macht.
Seitdem ist dessen Lächeln größer,
der Ton seiner Stimme süßer,
die Küsse länger und sein Griff fester.
Jede von Shisuis Berührungen ist mit zärtlichster Sorgfalt erfüllt, als wäre er ein kostbarer Schmetterling, der nicht mehr fliegen könne, wenn man ihn zu sehr drückt.
Itachi ist noch unschlüssig,
ob er das gut oder schlecht findet,
aber wenn er das freudige Glitzern in Shisuis Augen sieht, oder wie sich dessen Mund zu einem glückseligen Lächeln verzieht, wenn Shisui seine warmen Hände auf Itachis Bauch legt, dann lohnt es sich doch dieses Kind auszutragen, oder?
Was soll schon schiefgehen?
"...Bauchhöhlenschwangerschaften sind sehr gefährlich und müssen eigentlich sofort beendet werden."
Teilt Sakura Haruno ihnen besorgt mit und bringt somit Itachis Konzentration wieder zurück, während er auf der Behandlungsliege liegt.
Nachdem sie auf dem Myouboku Berg waren, sind sie sofort wieder ins Krankenhaus gegangen, um nachsehen zu lassen, ob alles mit der kleinen Kaulquappe, wie Fukasaku ihr Ungeborenes nannte, in Ordnung ist.
Schließlich war der Rückweg weit, nass und beschwerlich gewesen.
"Und was heißt das jetzt?", fragt Shisui mit deutlich beunruhigten Gesichtsausdruck.
"Ist Itachis Leben in Gefahr?"
Sakura presst ihre Lippen zusammen und setzt sich neben die Liege, um mit dem Ultraschall zu beginnen, während Shisui angespannt auf der anderen Seite von Itachi sitzt.
"Ich wusste es erst nicht, sonst hätte ich euch beim ersten Termin niemals gehen lassen, aber im Lehrbuch steht, dass es bei dieser Art von Schwangerschaft, die es sehr auch zu inneren Blutungen-, bis hin zu einem toxischen Schock kommen kann."
Ungläubig starrt Itachi sie an und Shisui verflechtet seine zitternden Finger mit Itachis und fragt klamm:
"Aber wie kann das passieren, ich meine, Itachi geht es doch gut?"
Nervös streicht Sakura eine rosa Haarsträhne hinter ihr Ohr und lächelt unglücklich.
"Noch, ja...
Das Problem ist, die Eizelle und die Plazenta befinden sich im Bauchraum, was bedeutet, letztere könnte sich mit den Organen verwachsen.
Deswegen sind diese Schwangerschaften auch so gefährlich und enden fast immer mit dem Tod des Kindes..."
Sie macht eine Pause, presst kurz ihre Lippen zusammen und gesteht unheilvoll:
"Und der Mutter."
Itachis Gedanken zerstreuen sich, was aber nichts im Vergleich zu Shisui ist, dem die Angst buchstäblich ins Gesicht gestanzt wurde.
"Shisui...", versucht er ihn zu beruhigen und drückt dessen Hand.
"Es geht mir gut und dem Kind auch.
Du hast es selbst gesagt."
"Ja. Jetzt! Aber was ist in ein paar Monaten?", sagt Shisui hastig und fährt fort:
"Wenn alles voranschreitet!"
"Shisui, du wolltest unbedingt dieses Kind. Erinnerst du dich?", redet Itachi ihm ins Gewissen.
"Was hast denn gedacht?
Das ich es dir einfach nach neun Monaten auf dem Silbertablett serviere?
Du hättest dir denken können, dass es Komplikationen geben würde, aufgrund der offensichtlichen Tatsache,
dass ich keine Frau bin", erklärt Itachi ruhig und fragt sich insgeheim, ob Karin ihm deswegen riet, nach Tsunade zu suchen?
Weil er dabei sterben könnte?
Gescholten senkt Shisui den Kopf und murmelt an Sakura gewandt:
"Gibt es denn irgendwas, was wir tun können? Damit das nicht passiert; innere Blutungen oder...", er schluckt.
"Tod?"
"Ich denke, Itachi-san sollte ständig unter medizinischer Aufsicht sein und auf sämtliche Anstrengungen verzichten.
Genauso sollte er auch nicht mehr am aktiven Dienst teilnehmenden, um das Risiko einer Fehlgeburt so weit wie möglich zu reduzieren.", erklärt sie.
Itachi wirft Shisui einen spitzen Blick zu, der alles andere, als ich bin damit einverstanden heißt.
Fünf Monate zuhause herumrumsitzen, Fingernägel lackieren, Gurkenmasken auflegen und Hausfrau spielen, ist nicht gerade das, was er wollte.
"Äh okay", lacht Shisui unsicher, nimmt seine Augen von seinem tödlichen Ehemann und fragt Sakura zögerlich:
"Sämtliche Anstrengungen?
Also auch... ähm... Sex?"
Sakura hustet verlegen in ihre Faust, das Gesicht genauso rosa wie ihr Haar und antwortet verschämt:
"Wenn es nicht so wild ist, also ich meine, nicht das ich was darüber wissen würde!" sagt sie schnell.
"Geht es vermutlich in Ordnung."
Shisui kichert und Itachi macht sich nicht einmal die Mühe sein Augenrollen zu verbergen, weil sein Ehemann immer dem Drang nachgeben muss, jeden zu irritieren.
"Aber...", sie räuspert sich, um wieder professionell zu wirken.
"Zumindest hast du es über das erste gefährliche Trimester geschafft.
Was ehrlich gesagt ein Wunder ist", sagt Sakura freundlich und beginnt damit, dass durchsichtige Kontaktgel auf Itachis Bauch zu verteilen.
"Also wird er ein weiteres Wunderkind werden wie du?", schlussfolgert Shisui lachend und seufzt dramatisch:
"Wie werde ich überleben?"
Itachi runzelt die Stirn und fragt perplex:
"Er?"
"Nur so ein Gefühl", zuckt Shisui mit den Schultern.
"Du wünschst dir also einen Sohn", schmunzelt Itachi, während Sakura die Sonde aufsetzt und auf den Monitor starrt.
"Naja...", kratzt sich Shisui am Hals und erklärt dünn lächelnd:
"Ehrlich gesagt, machen mir Mädchen Angst. Vor allem in der Pubertät sind sie kleine launische Monster, mit süßen Engelsgesichtern, die immer alles bekommen, was sie wollen."
Itachi hat keine Ahnung, ob das stimmt, aber launischer als Sasuke können sie nicht sein, da ist er sich sicher.
"Also, wenn ihr wollt und Baby lässt uns, können wir mal versuchen das Geschlecht herauszufinden.", sagt sie und verzieht ihre zierlichen blassrosa Lippen zu einem freundlichen Lächeln.
"Das geht?", fragt Shisui mit großen Augen.
"Ja, etwa ab der sechzehnten Woche."
Sie drückt ein paar Knöpfe an dem Ultraschallgerät, verteilt noch mehr Gel auf Itachis Rundung und bewegt die Sonde konzentriert darüber.
Beide starren auf den Bildschirm, während Sakura ihre Brauen zusammen zieht, ein paar mal auf Itachis Bauch herumprobiert, aber am Ende seufzt sie, nimmt und gesteht schweren Herzens.
"Es tut mir leid, aber leider ist eurer Baby sehr schüchtern und hat die Beine so abgewinkelt, dass man nichts sehen kann."
Shisui schmollt und grummelt.
"Toll, bestimmt ein Mädchen.
Es ist jetzt schon zickig."
"Was aber interessant ist...", murmelt sie konzentriert und drückt ein bisschen kräftiger in Itachis Bauch, was ihn zum zusammenzucken bringt.
"...Die Fruchtblase scheint ziemlich fest zu sein und wird wohl von besonderen Chakra geschütz."
Vermutlich das Senjutsu, wovon die alte Weise Kröte gesprochen hat, denkt Itachi.
"Und ich kann euch auch versichern, dass es ganz normal entwickelt ist", strahlt sie mit lächelnden grünen Augen.
"Das heißt, euer Kind ist jetzt zehn Zentimeter groß, wiegt 75 Gramm und hat etwa die Größe einer Avocado."
"Das ist erstaunlich", sagt Shisui ehrfürchtig.
"Und...", fügt Sakura hinzu:
"Es kann euch hören und bereits eure Stimmen erkennen.
Also redet viel mit ihm, erzählt ihm etwas, singt ihm etwas vor."
"Wir sollen... singen?", fragt Itachi stirnrunzelnd und versucht sich daran zu erinnern, ob sein Vater Sasuke auch etwas vorgesungen hat.
Wohl kaum.
"Ja, unbedingt", lacht sie.
"Und du wirst auch bald erste Bewegungen spüren. Kleine Tritte und Stupser in die Seite, oder auch in die Blase."
"Ist das nicht süß?", schwärmt Shisui entzückt, während Itachi ihn nur trocken anstarrt und entgegnet:
"Ja, sehr sogar, vielleicht sollte ich dir auch mal in Blase treten, wenn du das so gerne hast, Shisui."
"Nee, lass mal", lacht Shisui, führt Itachis Hand zu seinen Lippen und fragt dann begeistert:
"Also wann sagen wir es deinen Eltern?"
"Was sagen?", fragt Itachi dumm.
"Das du schwanger bist."
Das klingt wirklich immernoch seltsam in Itachis Ohren.
"Hast du es so eilig, meinen Vater ins Grab zu bringen, Shisui? Denn ja, dass ist definitiv ein sicherer Weg, es zu beschleunigen."
"Ach, glaub mir, Fugaku wird Lobeshymnen auf meinen Schwanz singen, wenn er realisiert,
dass er doch noch sein langersehntes Enkelkind bekommt", grinst Shisui über das ganze Gesicht, was Itachi schwer bezweifelt.
Trotzdem kann er sich ein Lächeln nicht verkneifen, wie sein Vater das wirklich tun könnte.
Loblieder auf Shisuis Schwanz singen.
Am Ende des Tages geht Shisui noch in einen Laden und kauft eine Avocado
zu Ehren ihres Kindes, weil es jetzt den Avocado Status erreicht hat.
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