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Am nächsten Tag verließ ich das Haus meiner Freunde am frühen Morgen. Hoffentlich ist meine Mutter schon bei der Arbeit.
Meine Haustür schweren Herzens öffnend ging ich rein und zog seufzend meine Schuhe aus als ich auch schon die Schuhe meiner Mutter da legen sah. "Ah sieh an wer nach Hause kommt" kam es von ihr als ich sie im Wohnzimmer erkannte. Sie war fertig angezogen und es sah so aus als würde sie zur Arbeit gehen. Wäre ich doch paar Minuten später gekommen. "Wo warst du?" Fragte sie streng und es schien so als würde mich ihr Blick in stücke schneiden. "Also ich war gestern mir Freunden draußen und hab die Zeit aus den Augen verloren" "Und dein Handy?" "Mein Akku ist leer geworden" log ich weiter und hoffte sie belässt es dabei. "Was ist nur mit dir passiert Kohana?" Fragte sie traurig und man hörte die Enttäuschung aus ihrer Stimme. "Alles wegen deinem Vater. Nur weil er wollte das du unbedingt Kampfkunst Unterricht nimmst hast du dich mit falschen Leuten befreundet. Gewalt ist sowieso kein guter Einfluss. Ich hätte es besser wissen müssen. Dein nichtsnutz von Vater hat dich wie die gemacht und ist gestorben. Was bleibt mir? Eine Enttäuschung" fing sie an besserwisserisch zu reden. Mit 'die' meinte sie ohne Zweifel meine Brüder. Wie immer musste sie alle beschuldigen nur nicht sich selbst.
"Mach dich fertig ich bringe dich zur schule. Ab heute bringe ich dich dahin und hole dich auch ab hast du gehört. Ich habe dir sowieso zu viel Freiraum gegeben" sagte die doch ich ging einfach ohne noch ein Wort an sie zu sagen. Wieso muss sie sich so zum hassen bringen? Ich hoffe Mikey wird einen Ausweg dafür finden. Und das schnell
Nach der Schule in welche Baji und Chifuyu nicht gekommen sind holte mich meine Mutter ab und brachte mich zum Ballettkurs. Leider. "Mach mir ja keine Probleme und entschuldige dich dafür das du sie alle gestern alleine gelassen hast" sagte meine Mutter weshalb ich kurz nickte und aus dem Auto stieg. Ich soll mich für etwas entschuldigen das ich nicht mal machen wollte? Das können die vergessen. Hätte mich diese dumme Lehrerin nicht gegen meinen willen ausgesucht wäre das alles nicht passierte. "Oh? Hey Kohana" begrüßte mich Yuto der erneut hier herum ging doch ich schenkte ihm keine Aufmerksamkeit und ging schnell an ihm vorbei. Nicht das ich auf ihn böse wäre oder so, sondern weil meine Mutter immer noch da stand. Obwohl ich mich ja schon frage was er hier noch macht.
"Ach sieh an. Unsere Hauptrolle ist da. Du bist pünktlich nur 24 Stunden zu spät" kam es von einem der Mädchen als ich mit meiner Tasche die Halle betritt um zu den Umkleiden zu kommen. Dieses Mädchen geht mir schon immer auf die Nerven und noch schlimmer ist das wir in die selbe Schule gehen. Mein gesamter Tag ging damit zu Ende das ich ihr die ganze Zeit aus dem Weg ging nur um diese dummen Kommentare nicht zu hören. Und jetzt habe ich sie vor mir. Sie ignorierend wollte ich weiter doch ihre nächsten Worte brachten die Wut in mir sehr hervor. "Deine Arme Mutter...sie muss sich bestimmt schämen für so ein Kind. Naja zum Glück muss sich nur ein Elternteil schämen. Hast dus gut das drin Vater dieses miserable Verhalten nicht sehen musste" lachte sie nun alleine da sogar die anderen Mädchen wussten das sie damit zu weit gegangen ist. Im nächsten Moment jedoch fiel sie mit einem dumpfen Knall zu Boden. Meine Faust die direkt in ihr hässliches Gesicht gegangen ist zitterte nun vor Wut und adrenalin das durch meinen Körper ging. "Wer bist du das du so über meinen Vater reden kannst?!" Schrie ich und warf meine tasche zu boden nur im auf sie zuzugehen und sie fest am Kragen zu halten. An ihrer Lippe floss bereits das Blut während ihr Wangenknochen ein rot annahm. Doch bevor ich sie weiter verhauen konnte zogen die anderen Mädchen uns auseinander als auch schon die Erwachsenen kamen.
"10 Minuten. Es sind nicht 10 Minuten vergangen seit unserem letzten Gespräch und schon werde ich gerufen weil meine Tochter einem Mädchen eine ins Gesicht schlägt" "So schlimm wars nicht" "Kohana geht es dir noch gut?" Fragte meine Mutter nun aufgebracht während wir im Flur alleine standen und darauf warteten bis die Leitung uns in ihr Büro holte. "Ob es mir gut geht? Toll das du einmal darüber nachdenkst ob es mir gut geht. Wegen dir sind wir doch hier. Wegen deinem Fehler musste ich mir das alles antun" "Mein Fehler? War es ein Fehler als Mutter das beste für ihr Kind zu wollen?" "Das beste ist nicht das was du willst" murmelte ich noch und wollte eigentlich das sie endlich still ist bevor ich verletztende Worte sage.
Im Büro selber setzte meine Mutter eine falsche Fassade auf die ich so am meisten verabscheute. "Das mit meiner Tochter tut mir unendlich leid. Dabei ist Kohana nicht so" fing sie an zu reden und wendete sich dabei an die Mutter des Mädchens während die Leiterin des Ballettkurses kurz seufzte. "Ja. Seit kurzem ist Kohana nicht das ruhige Mädchen wie wir sie kennen. Sie ist auch nicht zur Aufführung gekommen" redete die Leitung während meine Mutter nur auflachte. "Stimmt. Da war Kohana etwas unter stress. Die Schule setzt unsere Kinder wirklich unter Druck" Nicht das du die Person wärst die mich unter druck setzt. "Komm schon Kohana. Entschuldige dich bitte für die Unannehmlichkeiten die du diesen leuten bereitet hast" Ich soll was? Meine Mutter erwartet doch nicht in allen ernstes das ich mich entschuldigen soll weil ich erstens nicht zu einer Aufführung gegangen bin zur der ich eh nicht wollte und zweitens für etwas wofür ich beleidigt wurde? Das werde ich auf keinen Fall. "Nein" sagte ich nur kurz weshalb eine Stille herrschte. "Was? Sei glücklich das meine Mutter dich nicht anzeigt und entschuldige dich gefälligst" kam es von dem Mädchen bissig. "Sei du eher glücklich das es bei deiner Wange geblieben ist. Du hast mich doch zuerst beleidigt" entgegnete ich hier. "Kohana wir suchen hier nicht nach der Person die zuerst angefangen hat. Entschuldige dich endlich" kam es erneut von meiner Mutter doch ich schüttelte nur den Kopf. "Das kannst du vergessen. Ich bin hier fertig" sagte ich und stand dabei auf. "Wohin?" "Ich komme nie wieder zurück in diesen dämlichen Kurs. Dann habt ihr eure ruhe" und mit dem gesagten war ich auch schon weg.
Draußen an dem Auto meiner Mutter lehnend wartete ich geduldig auf sie und um ehrlich zu sein interessierte mich ihre Meinung überhaupt nicht mehr. Nach wenigen Minuten kam sie auch und wir stiegen ins Auto. Die ruhige Fahrt wurde auch schon von ihr unterbrochen weshalb ich nicht anders konnte als mir die Augen zu verdrehen. "Ich verstehe dieses Verhalten einfach nicht. Ich gebe dir so viele tolle Möglichkeiten und du machst sowas" Das Auto parkend war sie kurz leise und ich antwortete darauf auch nichts. "Die Leitung hat gesagt das nach so einem Verhalten es unmöglich wäre dich weiterhin dort zu lassen" "Gut" "Gut? Das ist das einzige was du zu sagen hast? Kohana du enttäu-" "Ich enttäusche dich oder? Gut dann hör gut zu mom. Du enttäuscht mich auch. Ich hasse dich und bevor du deine Fehler eingesehen hast werde ich dich auf immer hassen" sagte ich und spürte dabei eine trauer im inneren. Das sollte so nicht sein. Ich sollte nicht so mit meiner Mutter sein. Aber egal wie traurig es ist...ich kann für meine Mutter nicht mein restliches Leben zu Nichte machen. "Wie kannst du nur so mit deiner Mut-" fing sie wieder an zu schreien doch ich stieg schnell aus und machte schnell die Tür zu und lief ins Haus. Ich hasse dieses Gefühl.
Wie auch immer redete ich mit meiner Mutter nun seit paar wochen nicht mehr nur das was gesagt werden muss. Sie holte mich ab und alles drum und dran. Dabei hatte sich nichts geändert. Meine freunde sah ich dadurch auch kaum.
Langweilig wie immer sitze ich meine Zeit in der Schule ab und verließ schließlich das Gebäude. Nun stand ich alleine draußen. Toll Baji und Chifuyu sind schon lange weg. Schon wieder. Die müssen ja auch in einer anderen Klasse sein.
Es regnete stark und das Auto meiner Mutter war weit und breit nicht zu sehen. Ob sie es vergessen hat? Ob das überhaupt möglich wäre? Im nächsten Moment klingelte auch schon mein Telefon. "Kohana! Es tut mir leid ich wollte dich früher anrufen aber ich hatte heute keine Zeit die Arbeit ist heute ganz schön viel. Wie auch immer ich kann dich nicht abholen also geh alleine nach Hause. Wehe nur du triffst dich mit jemanden" "Ja ist ja gut" sagte ich genervt und legte auf. Als ob ich bei diesem Regen auf jemanden treffen könnte. Ich frag mich gerade wie ich nach Hause kommen soll und die kommt mir gleich so.
Dann werde ich wohl nass. Dachte ich mir als ich zum Himmel sah. Ich machte einen Schritt weiter und dachte das ich nass werde doch das wurde ich nicht. Ich habe das Gebäude doch aber verlassen. Ich sah um mich und bemerkte den Regenschirm über mich und Mikey der neben mir stand. "Mikey?" Fragte ich nur überrascht sah verwirrt zu ihm. "Dich habe ich ja gar nicht bemerkt" murmelte ich weshalb er anfing zu lachen. "Wenn du so gedankenverloren in die Gegend schaust dann bemerkst du auch gar nichts" sagte er und schnipste gegen meine Stirn. Genervt davon hielt ich meine Stirn. "Für was war das jetzt?" "Komm lass uns gehen" sagte er nur und ignorierte meine Beschwerde. "Du willst das ich im Regen mit dir auf dem Motorrad fahre?" Fragte ich unmotiviert da es auch noch regnete. "Stell dich nicht an. Hier" kam es von Mikey und zog meine Kapuze über meinen Kopf. "Jetzt wirst du nicht nass" "Das tut doch nichts zur Sache" beschwerte ich mich als er sich schon aufs Motorrad setzte. "Komm jetzt ich hab gleich keine Lust mehr" fing er an zu meckern weshalb ich mich hinter ihn setzte.
Wir fuhren schon eine Weile lang so umher und ich bemerkte nicht wie es langsam dunkel wurde und der Regen nachließ. "Äh Mikey? Wohin fahren wir? Das ist gar nicht die Richtung wo ich wohne" sagte ich doch bekam keine Antwort. Was ist denn jetzt? Ich habe immer Angst wenn er so still ist. Das kann meistens nur bedeuten das er in Gedanken ist und etwas plant. "Mikey!" Sagte ich diesmal laute weshalb er aufhorchte. "Hast du etwas gesagt?" "Ja das habe ich. Wohin bringst du mich?" "Irgendwohin wo du sicher bist" sagte er nur. Wie jetzt? Werde ich etwa gerade von ihm entführt?
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