55. Grün wie Shrek
Hey meine Miezen, ich hab noch ein Kapitel für euch! Viel Spaß! <3
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> Hanna <
"Marco, geht's dir gut?", frage ich vorsichtig, er sitzt neben mir im Wartebereich unseres Gates und wirkt irgendwie angespannt. Und grün um die Nase ist er auch. "Willst du einen Schluck Wasser?" Ich bekomme keine Antwort. Seine Stirn glänzt leicht und er schließt mit einem undefinierbaren Laut die Augen; legt den Kopf in den Nacken. "Mir ist so schlecht", stöhnt er leise und ich seufze: "Och nein, ich hab dich gewarnt gestern. Du müsstest dieses gegrillte Zeug ja essen! Wir es denn gehen?"
Mit geschlossenen Augen schüttelt den Kopf, nimmt blind meine Hand und drückt zu. "Nein, bleib hier. Erzähl mir irgendwas, das lenkt mich davon ab darüber nachzudenken, ob ich gleich kotzen muss oder nicht." Armer Marco. Etwas ratlos beginne ich drauf los zu erzählen, wirklich Sinn hat das alles nicht, aber er soll ja auch nur an etwas anderes denken. Wenn der hier hin reihert, wird das wirklich peinlich. Was musste er auch ausgerechnet gestern Abend so stur sein, ich habe ihm davon abgeraten das zu essen, weil er gelegentlich empfindlich reagiert. Mein Mann hat einen sensiblen Magen. So ist das. Ich weiß das, er auch, aber er wusste es ja mal wieder besser.
Ich gebe ihm einen Kuss auf die Wange und gehe danach wieder dazu über, ihm aus den Zeitschriften vorzulesen, die ich mir hier am Flughafen zugelegt habe. Marco zu fragen, was er hören möchte, was ihn interessiert, unterlasse ich, der ist mittlerweile kreidebleich mit einem Stich hellgrün und will die Augen auch nicht aufmachen.
So berichte ich ihm von den neuesten Eskapaden Justin Biebers, von sinnlosen Trends und bete dabei, dass er sich zusammenreißen kann.
Kann er nicht. Fünfzehn Minuten kann ich ihn volltexten, dann springt er wie von der Tarantel gestochen auf und rennt zur Herrentoilette. Dabei hält er sich die Hand vor den Mund und fuchtelt wie wild mit dem anderen Arm herum, damit die Leute ihm aus dem Weg gehen. Upps.
Geringgradig peinlich berührt senke ich meinen Blick wieder auf das Magazin, tue so, als hätte ich mit dem Verrückten da nix zu tun.
Das Boarding beginnt bereits, als Marco endlich zurückkehrt. Er ist immer noch blass, aber lächelt. Stumm recke ich ihm einen Becher Wasser entgegen und drücke ihm anschließend einen extra starken Kaugummi in die Hand. "Geht's wieder?", will ich vorsichtig wissen, er nickt zum Glück."Ja, das müsste es gewesen sein", meint er, wir folgen den anderen Passagieren und ich raune ihm im Flugzeug leise zu: "Ich hoffe wirklich, dass du nicht in diese lächerlich kleine Papiertüte brechen musst, denn ich mach das nicht weg. Ich werde in meinem Leben noch genug Erbrochenes wegwischen müssen, immerhin werde ich Mutter. Merk dir das!" Leicht gequält grinst er mich an und erwidert leise: "Könntest du aufhören darüber zu sprechen? Da wird mir gleich wieder schlecht!" Erschrocken sage ich: "Oh, sorry! Na klar."
Ein bisschen erschöpft lehnt er sich an mich, greift wieder nach meiner Hand und murmelt: "Was war das mit den neuesten Frisurentrends? Da musste ich leider wohin. Lies einfach weiter, ich höre zu." Versöhnlich streichle ich ihm durchs Haar, küsse ihn liebevoll auf die Schläfe und fische die Zeitung von gerade eben wieder aus meiner Handtasche und lese ihm vor. In den zweieinhalb Stunden Flug von Malta nach Valencia in Spanien, verbringen wir aneinander gekuschelt, gelegentlich dösend und Händchen haltend.
Als wir zur Landung ansetzen, geht es Marco wirklich besser. Er sieht nicht mehr so mitgenommen aus und der Pfeffermiztee, den ich ihm aufgeschatzt habe, hat ihm gut getan. Er sollte häufiger auf mich hören, dann wäre das alles gar nicht erst passiert. Aber diese Leier erspare ich ihm, ich bin froh, dass er wieder einigermaßen fit ist und wir unsere Reise mit unseren Freunden nicht canceln müssen, weil er krank ist. Außerdem bekomme ich Zustände, wenn es ihm so schlecht geht, dann mache ich mir fürchterliche Sorgen um ihn. Er ist doch mein Ein und Alles, mein Liebling, mein Mann. Dementsprechend erleichtert bin ich, als ich mit ihm Hand in Hand zum Gepäckband gehen kann und er wieder dem Kerl gleicht, neben dem ich heute Morgen aufgewacht bin und nicht mehr die Hautfarbe von Shrek hat. Grün steht ihm nicht so gut.
"Ich hab mir Sorgen gemacht", nuschle ich, als wir auf unsere Koffer warten, er legt seinen Arm um mich und erwidert: "Ich weiß, entschuldige. Aber jetzt geht's ja wieder." Lächelnd schlinge ich meine Arme um seine Taille, drücke meine Lippen auf siene Wange und füge hinzu: "Ich würde dich auch nicht zurücklassen. Jeden anderen vermutlich schon, wenn es um mein eigenes Leben ginge, aber dich nicht." "Das hast du aber schön gesagt", grinst er, ich ebenfalls und denke mir nur - wie gut, dass er nicht weiß, aus welcher meiner Lieblingsserien das stammt. Dann würde er vermutlich eher einen Lachanfall bekommen. Aber in diesem Fall muss er nicht alles wissen. Es reicht, dass er versteht, was ich damit meine - dass er das Wichtigeste für mich auf der ganzen Welt ist. Das Allerwichtigste.
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Armer Marco ^^ Wenigstens muste er nicht den gesamten Flug über dem Klo hängend verbringen xD
Was für ein merkwürdiger Liebesbeweis, aber das passt irgendwie zu unserer Hann ;)
Hat jemand eine Ahnung, woher das Zitat stammt? Ich hab die Szene vor Augen und muss immer noch lachen ^^ #Stalia
Ich hoffe, das Pitel hat euch gefallen?
Fühlt euch umarmt,
eure Mercy aka Floraly <3
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