44. Auf die Folter gespannt

Hey meine Süßen, es geht schon weiter! Viel Spaß!❤

------

> Hanna <

Erst mittags schaffen Marco und ich es aus dem Bett, wir frühstücken entspannt und turteln ungestört - wie das frisch verheiratete Paare eben so machen.

In zwei Wochen geht es endlich in die Flitterwochen, vorher muss Marco noch zum Training, zu Spielen. Uns stört es nicht wirklich, dass wir erst in zwei Wochen fliegen. So habe ich wenigstens Zeit, um mich an diesen Zustand zu gewöhnen. Immerhin bin ich jetzt verheiratet. Verrückt ist das. Und mit meinen neuen Nachnamen muss ich mich auch erstmal vertraut machen. Reus. Hanna Reus. Klingt nicht schlecht, keine Frage.

Zufrieden betrachte ich meinen Ehering und lächle. "Alles gut?", fragt Marco, gibt mir einen Kuss auf die Halsbeuge und schlingt seine Arme von hinten um meine Taille. "Ja", murmle ich, lehne mich bei ihm an und küsse ihn liebevoll auf die Wange, "Alles gut, ich bin einfach nur glücklich." "Das bin ich auch", entgegnet er, ich kann hören, dass er dabei lächelt.
Eine Weile sitzen wir einfach nur so auf der Couch und schweigen. Dann meine ich: "Ich würde mich gerne nochmal mit Onkel Alex treffen, bevor er wieder zurückfliegt. Er hatte das gestern angeboten, dass wir uns morgen zum Mittagessen sehen. Passt das oder hattest du mit mir andere Pläne?" Entspannt gibt er zurück: "Nein, triff dich ruhig mit ihm. Ihr habt euch ja so lang nicht gesehen. Einmal komme ich auch ohne dich aus." Das reicht mir als Antwort. Den Rest des Tages gehen wir entspannt an, landen irgendwie immer wieder im Schlafzimmer und albern herum. Was wir da sonst noch tun, kann man sich wohl vorstellen.

Wie verabredet treffe ich mich am nächsten Tag mit meiner Mum und Alex bei ihr zum Mittagessen. Wieso wir nicht einfach in ein nettes Restaurant gehen, kann mir keiner so genau erklären, aber wenn meine Mutter unbedingt selber kochen will - von mir aus. Onkel Alex zieht mich in eine enge Umarmung zur Begrüßung, die ich erwidere. Komischerweise wirkt meine Mutter ein wenig angespannt. Ich verstehe das gar nicht, wir wollen doch nur gemeinsam essen. Der aufregende Part - meine Hochzeit und das ganze Tammtamm drumherum - sind doch längst vorüber. Auch beim Essen wirkt sie merkwürdig still, vorerst kommentiere ich das nicht. Manchmal ist mir ja auch nicht nach reden zumute, bestimmt hat sie auch gelegentlich so einen Tag.

Nachdem wir abgeräumt haben, setzen wir uns nochmal zusammen, unterhalten uns. Irgendwann nimmt mein Onkel meine Hand und lächelt mir aufmunternd zu. Jetzt bin ich dezent verwirrt, es scheint so, als würde er mir gleich irgendetwas Wichtiges sagen wollen. Ich habe allerdings keinen blassen Schimmer, was das sein könnte.
"Hanna, wir wollten dich gerne heute noch sehen, weil ich, also wir, dir etwas sagen müssen", beginnt er, ich werde unruhig, mein Herz pocht wie verrückt. Bitte lass keinen von den beiden schwerkrank sein, oder so etwas Furchtbares. Bitte nicht! "W-was denn?", entgegne ich unsicher, ich kann aus ihren Gesichtern nicht ablesen, was jetzt kommt.

Einmal atmet Alex tief durch, wirft meiner Mutter einen Blick zu und fragt sie leise: "Willst du? Vielleicht wäre es besser, wenn du es ihr sagst." Meine Mutter reagiert irgendwie hat nicht. "Entschuldigung? Könntet ihr mich bitte nicht so auf die Folter spannen? Falls es was Schlimmes ist, sagt es mir halt! Ich ertrag diese Anspannung nicht!", platzt es aus mir heraus, jetzt spricht meine Mum doch: "Nicht aufregen, Schatz. Denk an das Baby! Es ist nicht schlimm, nur wird es für dich sehr überraschend kommen."

Verdutzt schaue ich sie an. Überraschend? Dann schöpfe ich doch einen Verdacht, als mein Onkel meine Hand loslässt und stattdessen die meiner Mutter ergreift. Grinsend stelle ich fest: "Also wenn ihr mir jetzt nur unglaublich schonend beibringen wollt, dass ihr euch trefft und so was wie ein Paar seid, kein Problem. Echt, das ist voll okay!" Triumphierend kichere ich, die beiden gucken nämlich so ertappt, da hab ich ihnen jetzt wohl die Überraschung versaut. Aber es würde mich gar nicht stören. Onkel Alex gehört eh zur Familie, mir ist das egal, ob er der Bruder meines Erzeugers ist. Ihn mochte ich sowieso immer lieber. Manchmal habe ich mir sogar gewünscht, er wäre mein Vater. Unsere Bindung war einfach viel enger. Die beiden können sich also wieder abregen, jetzt weiß ich es doch schon.

Allerdings druckst Alex dennoch herum: "Naja, so ganz ist es noch nicht das, was wir dir eigentlich sagen wollten. Also es stimmt zwar, dass wir beschlossen haben, mehr Zeit miteinander zu verbringen und uns sehr gern haben, aber das ist nicht das Wichtige." Mit gerunzelter Stirn fixiere ich erst ihn, dann meine Mutter. "Ihr sagt mir jetzt aber nicht, ich hab noch 'nen Halbbruder oder so kranken Scheiß? Den ihr 26 Jahre vor mir geheimgehalten habt, damit euer Techtelmechtel nicht auffliegt?", gluckse ich albern, meine Mutter zieht die Augenbrauen hoch, was ich in diesem Zusammenhang seltsam finde. "Na was denn nun? Was ist so wichtig, dass ihr ein solches Geheimnis draus macht?", jammere ich, das hier strengt mich an.

Ein weiteres Mal strafft Alex sie Schultern und räuspert sich. Erwartungsvoll blicke ich ihn an, dann endlich erzählt er mir, worum es geht. Und ich falle fast von meinem Stuhl. Damit habe ich nämlich nicht gerechnet. Überhaupt nicht.

--------

Höhö, ein kleiner Cliffhanger, damit ihr ein bisschen raten könnt, was er wohl zu ihr sagt 😋

Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen?

Knutscha,
eure Mercy aka Floraly❤

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top