36. Zweifel?

Haalluuu, meine Süßen, weiter gehts ^^ Und ich weiß jetzt schon, dass ihr mich steinigen wollt, wenn ihr fertig seid mit Lesen xD Macht es nicht... bitte ; ) Trotzdem viel Spaß ! <3

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> Hanna <

„Jodie?" „Ja?", antwortet mir meine beste Freundin, sieht mich erwartungsvoll an. Wir chillen auf der Couch in Marcos Haus warten auf unser bestelltes Abendessen. „Irgendwie hab ich Schiss", meine ich und vermeide es, sie dabei anzusehen. „Wie jetzt? Darling, ich hab dich ja sehr lieb, aber so ne Fluch à la Grey's Anatomy zieh ich mit dir nicht durch, nicht wenn du Marco heiraten willst! Bei jedem anderen Kerl hätten wir da drüber reden können, aber nicht bei Marco!", quietscht sie entsetzt und ich seufze genervt. „Mann, ich will nicht abhauen!" „Wieso kriegst du plötzlich kalte Füße?", hakt sie nach, ich schüttle den Kopf und entgegne: „Es ist nicht so wie du denkst. Ich liebe Marco und ich will ihn morgen heiraten, ich will Ja sagen, aber ich fürchte mich vor dem ganzen Drumherum." Fragend sieht sie mich an, stupst mir gegen die Schulter, damit ich ihren Blick erwidere. „Ich versteh's nicht", erklärt sie mir, ich beiße mir auf die Unterlippe und sage dann: „Ich ja selbst nicht. Dieses Gefühl begleitet mich seit einer Weile. Irgendwie ist mir das alles entglitten. Eigentlich habe ich immer von so einer Hochzeit geträumt, groß, aufwändig und unvergesslich, aber jetzt..." Jodie setzt sich auf und mustert mich kritisch, dann fragt sie mich: „Was ist dir entglitten? Wird dir jetzt alles zu viel? Vielleicht liegt das an der Schwangerschaft? Ich meine, dein Körper ist ja im Moment eigentlich mit sich beschäftigt. Könnte es daran liegen? Fühlst du dich nicht gut?" Kopfschüttelnd vergrabe ich mein Gesicht in meinen Händen, mir kommen die Tränen, weil ich mich für diese Gedanken schäme. „Nein! Mir geht es gut! Fabelhaft, könnte man sagen, aber ja, mir ist das alles zu viel! Wieso brauchen wir eine monströse Kirche, ein scheißteures Catering, Berge von Blumen, die ich nicht wirklich leiden kann?! Ich will das so nicht! Ich will ihn doch nur heiraten! Wieso dieses Theater? Das ist doch kein Wettstreit!", entfährt es mir aufgebracht und Jodie sieht mich mit großen Augen an. „Sag jetzt nicht, dass du die ganze Sache abblasen willst!", platzt es aus ihr heraus, ich kann ihr Entsetzen hören. Dann schweigen wir beide und ich ihr genervtes Stöhnen verrät mir, dass sie meine Antwort kennt.

„Das kannst du nicht machen, Hanna! Marco und alle anderen haben sich ein Bein ausgerissen, förmlich alle Gliedmaßen, um den morgigen Tag perfekt zu machen und jetzt sagst du, dir ist das alles nicht Recht? Das müssen die Hormone sein! Du hast doch sonst nie dein Veto eingelegt, wieso fällt dir das jetzt ein? Was stört dich plötzlich an den Blumen?", meckert sie los und ich wusste von Anfang an, dass es so laufen wird, dass sie mich nicht verstehen wird. „Aber das ist es ja! Ich wurde teilweise überhaupt nicht gefragt! Was soll ich mit Rosen?! An meinem Hochzeitstag?! Du weißt, dass ich Lilien liebe, aber da hieß es, nein, das gehört sich nicht, ist ja schließlich keine Beerdigung! So ein Schwachsinn! Genau wie meine anderen Vorschläge, die Trauung draußen stattfinden zu lassen, auch abgelehnt, wäre zu heiß, was auch immer! Und diese scheiß Frisur, die mir da morgen verpasst werden soll, da fühl ich mich wie ne Barbiepuppe! Das bin nicht ich! Desto länger ich drüber nachdenke, doch, ich will das so nicht! Ich hab die Nase voll, dass ständig andere entscheiden, wie der angeblich schönste Tag in meinem Leben aussehen soll! Dann lieber gar nicht!" Ich habe mich richtig in Rage geredet, atme tief durch und kann an Jodies Gesicht erkennen, dass sie vollkommen überfordert ist. Damit hat sie nicht gerechnet, dass die Lage doch so ernst ist.

„W-was? Nein, nein, nein! Das kommt nicht in die Tüte! Du wirst jetzt keinen Rückzieher machen, nur weil du hormonell verwirrt bist! Du wirst morgen dieses hammermäßige Kleid anziehen, ich mach dir von mir aus die Haare, anstelle der Friseuse und dann gehst du da hin und heiratest den Mann deiner Träume! Hast du mich verstanden?!", wettert Jodie ungehalten, ich verschränke die Arme vor der Brust und zische böse: „Nein!" „Wie nein? Mann, das kann nicht dein verschissener Ernst sein! Wir kriegen das hin! Es wird toll, glaub mir doch! Bitte! Was soll ich machen? Soll ich Marco anrufen und ihn bitten, dass er herkommt? Vielleicht kann er dich ja beruhigen?" Sie fleht mich fast an, aber ich bin jetzt bockig, denn exakt während unserer Diskussion habe ich eine Nachricht von Marcos Mutter bekommen, die mich nur in meinem Gefühl bestätigt – dass hier jeder ein Mitspracherecht hat, außer mir.

„Hallo Hanna, also ich habe doch nochmal mit dem Weddingplaner gesprochen, er denkt auch, dass die Tauben etwas zu viel des Guten sind. Ich habe dem Taubenzüchter abgesagt, ist besser so. Ach ich bin so aufgeregt!"

Fassungslos lese ich die Nachricht immer wieder. Das hat sie nicht getan! „Das ist jetzt nicht wahr!", fauche ich entrüstet, knalle mein Handy auf die Couch und springe mit klopfendem Herzen auf. „Siehst du! Das meine ich! Da sagt Manu einfach dem Taubenzüchter ab! Aber ich wollte diese Viecher! Ich! Will! Tauben! Weiße Tauben!", kreische ich völlig außer mir und meine beste Freundin weiß gar nicht mehr, was los ist. „Was ist passiert? Wieso keine Tauben mehr? Du hast den Kerl doch extra aufgetrieben, hä?", will sie verwirrt wissen, aber ich antworte ihr nicht, ich habe genug von dieser Scheiße. Ohne mich zu erklären verlasse ich mit hochrotem Kopf und Tränen auf den Wangen das Wohnzimmer, ziehe mich um, schnappe mir die Autoschlüssel und verlasse das Haus. Nicht ohne die Tür voller Wucht ins Schloss zu schmeißen, dass es kracht.

Ich erkenne noch, wie Jodie mir hinterher rennt, als ich mit dem Range Rover davonfahre. Aber wenn ich mich nicht abreagiere, gibt es gleich Tote, denn so habe ich mir das alles echt nicht vorgestellt. Das Einzige, was mir an der Vorstellung an den morgigen Tag überhaupt noch gefällt, sind mein Kleid und natürlich eins – der Mann, der da vorm Altar auf mich warten wird. Alles andere bringt mich zur Weißglut und passt mir nicht. Sicher, ich habe mich immer wieder ‚überstimmen' lassen, aber ich hatte eigentlich auch nie die Chance mich zu wehren. Ich hätte mal ausflippen sollen, dann hätte ich alles bekommen, was ICH will und niemand sonst! Da ist wieder dieses Thema, was mir während der gesamten Planung auf die Eierstöcke ging – dieses sich Einmischen von anderen. Ich hätte das irgendwie hingekriegt mit Jodie, und dann würde das morgen tatsächlich meine Traumhochzeit werden und kein versnobbtes amerikanisches Klischee.

Wütend brettere ich mit Marcos Karre über die Autobahn, schade dass er den Aston Martin genommen hat, um zu Robin zu fahren. Wir wollten die letzte Nacht getrennt voneinander verbringen, eigentlich war es eher Marco, der meinte, das würde sonst Unglück bringen. Ich hab das eh für übertrieben gehalten und aktuell sieht es so aus, als ob eben diese räumliche Trennung Unglück für uns bedeutet, weil ich mir wirklich nicht mehr sicher bin, ob ich morgen da auf überglückliche Braut machen werde oder mich nicht doch einfach nach Portugal absetze per Last-Minute-Flug.

Ich zweifle nicht an meiner Liebe zu Marco, nicht daran, dass wir es als Paar, genau genommen als Ehepaar, hinkriegen können, aber ich zweifle daran, ob dieses für morgen geplante Tammtamm, das nicht meinen Wünschen entspricht, nicht doch dazu führen wird, dass ich immer mit Bauchschmerzen an diesen Tag zurückdenken werde und nicht mit einem Lächeln auf den Lippen , wie ich es mir immer gewünscht habe. Ja, ich wollt Tammtamm, ich wollte, dass dieser Tag besonders wird, aber auf eine ganz andere Art und Weise, als es jetzt der Fall sein wird. Ich wollte mein eigenes Klischee, meine Mädchenträume verwirklichen und da kommen Rosen und fliederfarbene Brautjungfernkleider nicht vor. Ist nun mal so. Traurig blick ich auf die Straße, ich weiß nicht, was ich tun soll. Vielleicht sollten Marco und ich einfach gemeinsam durchbrennen, uns von einem Schiffskapitän auf dem nächstbesten Kreuzer trauen lassen und einfach auf die Etikette, die Erwartungen und all den Schrott pfeifen. Was weiß ich, aber so wie die anderen sich das vorstellen, wird es morgen nicht laufen. Schluss mit dem Schweigen, immerhin ist das unser großer Tag, nicht der von irgendwem anders!

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Bevor ihr eure Mordgedanken in die Tat umsetzt ^^ - Hanna will ja nicht Marco den Laufpass geben...

Was wird also nun? Keine Hochzeit? Oder lässt Hanna sich breitschlagen und lässt es 'über sich ergehen'... Auch nicht so schön, die Vorstellung. Aber wieso hat sie nix vorher gesagt? Wieso bloß? Nu ham wir den Salat.

Big drama, oder kann man das noch irgendwie richten? Ihr werdet es erfahren, im nächsten Kapitel ; )

Jetzt bin ich erstmal gespannt, was ihr zu dem Kapitel sagt, seid gnädig mit mir ^^

Alles Liebe,

eure Dramaqueen <3

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