2. Heimweh
Hallo meine Lieben, ich hoffe, ihr freut euch, bei mir ging in letzter Zeit einiges drunter und drüber, deshalb konnte ich nichts tippen... : (
Ich hoffe euch gefällts <3
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> Marco <
Ich werde niemals verstehen, weshalb Frauen immer und permanent an sich zweifeln - weshalb Hanna immer an sich zweifelt. Sie ist wunderschön, die Narbe stört mich nicht im geringsten und hat sicherlich auch keinerlei Ähnlichkeit mit Frankenstein. Wo sie das wieder herhat. Ich hoffe, dass meine Worte sie davon überzeugen konnten, dass sie sich keine Sorgen machen muss. Aber bei Hann weiß man nie. Allerdings funkelt es in ihren Augen so verräterisch, ich glaube, meine Worte sind zu ihr durchgedrungen. Hoffen kann ich es ja wenigstens.
"Warum guckst du so?", frage ich irritiert, sie drückt mir nur einen Kuss auf die Lippen und lächelt. "Weil du so wundervoll bist und ich mich immer wieder frage, wie ich so ein Glück haben kann, dass du es mit mir aushälst", erwidert sie zuckersüß. Was soll ich darauf bitte antworten? Irgendwie macht mich ihre Wortwahl stutzig. "Hann, tust du mir einen Gefallen?" "Sicher. Welchen denn?", meint sie keck, streichelt mir über den Oberarm. "Hör auf damit." "Womit denn?", quiekt sie erschrocken, ihre Pupillen weiten sich und sie wirkt gestresst. "Hör auf dich das zu fragen. Das solltest du nicht. Ich liebe dich und es ist mir ein Rätsel, weshalb du das nicht einfach mal so hinnehmen kannst. Bitte hör auf dir diese Frage zu stellen. Du kannst alles mögliche hinterfragen, das mit deiner Mutter, deinen Gedächtnisverlust, aber nicht das - okay?", entgegne ich sanft, küsse sie auf die Stirn und kann spüren, wie sie sich augenblicklich entspannt. "Ich liebe dich auch, Marco. Ich versuch's", flüstert sie kaum hörbar. "Gut. Was wollen wir heute also machen?", versuche ich sie abzulenken und wieder ein angenehmeres Thema anzuschneiden. "Ich weiß auch nicht so recht. Ich will nur nicht alles verschlafen. Du hast ja nicht so oft frei", murmelt sie leise, drückt dabei ihr Gesicht an meine Brust und schlingt ihre Arme fest um meine Taille.
"Wie gehts eigentlich Jodie?", will ich nun von ihr wissen. "Ähm, ganz gut. Wie kommst du jetzt ausgerechnet auf sie?", kommt es von meinem Mädchen. Meine Frage verfolgt allerdings ein ganz bestimmtes Ziel. Hann soll nicht alleine sein, wenn ich wieder jeden Tag auf dem Platz stehe. Ich kenne sie, ihr wird die Decke auf den Kopf fallen, sie wird sich dn Kopf zerbrechen und grübeln. Ihr Praktikum musste vorerst auf Eis gelegt werden, weil der Arzt der Meinung war, sie sei noch nicht erholt genug für diesen Stress in einer großen Kanzlei. Sie braucht Ablenkung, jemanden zum Reden und ihre beste Freundin. Mit Jodie war sie anders gewesen. Gelassener, ausgeglichener. Jodies Anwesenheit hatte ihr gut getan. Vielleicht könnte sie ihr demnächst ein wenig Gesellschaft leisten. "Du, ich würde gern mit euch dreien was unternehmen heute", unterbricht Hanna meinen Gedankengang. Verdutzt schaue ich sie an. Mit euch dreien? Endlich fällt der Groschen. Achso! "Mit Forni und Robin?" "Ja klar! Was hast du denn gedacht?", kichert sie und legt den Kopf schief. "Ja sorry, ich stand grad aufm Schlauch! Was willst du denn machen?" Langsam löst sie sich von mir, setzt sich auf die Küchenanrichte, lässt die Beine baumeln. "Ihr seid wie meine Familie hier für mich, verstehst du? Ohne euch hätte ich es in Dortmund nicht ausgehalten und wäre längst weitergezogen. Wohin auch immer", erklärt sie nun ernst und ihre Worte überraschen mich sehr.
"D-du wärst hier weggezogen?", stammle ich, mein Herzschlag hat sich beschleunigt und es fühlt sich furchtbar an, überhaupt darüber zu sprechen. "Ja, ich habe es niemandem erzählt, mich selbst nicht getraut, es zu Ende zu denken, aber ohne dich und Robin - und natürlich Marcel, wäre ich hier wieder weggegangen. Ich kenne ja sonst kaum jemanden und das ist ja immer noch so. Das ist hart. Nach Hamburg wollte ich zurück, dann starb Rico. Über dieser Stadt liegt ein schwerer, schwarzer Schatten, dem ich mich nicht aussetzen kann und will. allerdings lebt Jodie dort und sie vermisse ich. Jeden Tag. Sie ist meine beste Freundin und kennt mich besser als irgendwer sonst auf diesem Planeten. Sie fehlt mir, auch wenn ihr bei mir seid." Nachdenklich betrachte ich mein Mädchen. Hanna beobachtet gedankenverloren ihre Füße und Sekunden später platschen einige Tränen auf ihre Knie. Sie hat Heimweh, aber nicht nach einer Stadt, sondern nach Normalität, nach Familie und nach ihrer besten Freundin. Es tut furchtbar weh, das zu sehen und ihre Traurigkeit in so euphemistische Formulierungen verpackt zu hören.
Schnell gehe ich zu ihr, lege meine Hand unter ihr Kinn, sodass wir uns ansehen. "Wir kriegen das hin, okay? Egal wie schwer die Zeiten auch noch werden, wir schaffen das alles zusammen und wenn du möchtest, können wir heute oder morgen auch noch zu meiner Familie fahren. Die freuen sich, wenn sie dich wiedersehen. Aber nur, wenn du es möchtest. Sonst gern auch nur mit den beiden Chaoten", sage ich sanft, gebe ihr einen Kuss auf die Stirn. Ihre Wangen sind nass, ihre Augen leicht gerötet, doch auf ihren Lippen breitet sich ein kleines Lächeln aus, was auch ihre Augen strahlen lässt. "Ja, das klingt alles sehr schön. Tut mir leid, dass ich hier schon wieder so rumheule", doch ich unterbreche sie: "Nein, hör auf dich zu entschuldigen. Das, was du alles schon hier in Dortmund erlebt hast, leider meist im negativen Sinne, reicht für ein ganzes Leben, da ist dein Heimweh mehr als berechtigt - aber du kannst dich auf eine Sache immer verlassen - auf mich und auch auf Robin und Forni. So was wie mit Linda wird nie wieder passieren. Und all das, was ich versäumt habe, werde ich nachholen. Du kommst unter Leute, wirst dich endlich richtig einleben und kannst dann irgendwann Dortmund auch als deine Heimat bezeichnen. Vielleicht wird es noch ein wenig Zeit brauchen, aber irgendwann wirst du dich hier heimisch fühlen - versprochen." Schwer schluckt sie, neue Tränen sammeln sich in ihren Augen, die wenig später von ihrem Kinn tropfen. "Nie hätte ich gedacht, dass es mal jemanden geben wird, dem ich diese Worte glauben würde", wispert sie, zieht mich an sich und küsst mich liebevoll auf den Mund.
"Aber ich glaube, dass ich mich mit dir an meiner Seite überall auf der Welt zuhause fühlen kann. Hauptsache du bist da", fügt sie noch hinzu, worauf ich meine Hände auf ihre Wangen lege, sie lange ansehe, mich in dem atemberaubenden Grünblau verliere und dann leise erwidere: "Überall, Hauptsache mit dir."
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Ich gestehe, ich hock hier grad selbst und sehne mich nach meiner alten Heimat... Komischer Zufall... Aber so ist das Leben manchmal.
Ich hoffe, dass Wattpad dieses Mal den Upload anzeigt o.O
Was denkt ihr? Ist es wirklich so - überall, hauptsache die beiden sind zusammen? Was hat Marco sich da eigentlich mit Jodie ausgedacht?
Fühlt euch gedrückt,
alles Liebe,
eure Floraly <3
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