🎨°• Prolog •°♟️

Ich sitze hier, mein Zeugnis in den Händen haltend und lausche den Worten des Direktors. Für die einen ist dieser Tag ein Trauriger. 3 Jahre lang gingen sie mit Menschen, die zwischenzeitlich zu guten Freunden geworden sind, zur Schule. Sahen sich jeden Tag und nun... nun ist alles vorbei. Wenige Stunden trennen und von unserem Abschluss.
Mir ist es nur recht. Was hält mich schon in der Stadt der Liebe? Es war die Kunst die mich hier hielt. Doch irgendwann verliert auch das schönste Bild seinen Wert.

Neben meinen Kommilitonen, sitzen zahlreiche Eltern hier. Die, die nicht stolzer sein könnten, ihre Kinder bei ihrem heutigen Abschluss sehen zu können. Wie glücklich sie sein müssen...

,,Und nun bitte ich noch einmal Jeon Jungkook auf die Bühne." sagt der Direktor und ein Applaus hallt in dem Theatersaal mit den wunderschönen Kronleuchtern wieder. Sie alle applaudieren doch ist es nicht weil sie stolz auf mich sind. Es ist die Ehrfurcht. Der Direktor kommt zu mir und schüttelt mir die Hand, während er mir einen Check und eine Trophäe in Form eines Silbernen Pinsels auf einem Sockel überreicht. ,,Für sein Engagement und der unglaublichen Summe von 240.000 Euro, wollen wir Jungkook unseren Dank aussprechen. Unser junger Künstler ermöglichte es mit dieser Summe, 1000 Afrikanischen Kindern eine Schule zu besuchen. Dafür wollen wir ihn unseren Dank aussprechen." sagt der Direktor und ich beginne zu lächeln. Es brauchte gerade einmal 45 Bilder die ich in den 3 Jahren zeichnete um diese Summe alleine zusammen zu bekommen. Etwas was noch nie zuvor geschafft worden ist. Jedes Jahr wird an der renommierten
Privatuni der Künste eine Vernissage ausgeführt bei der die Gemälde der Studierenden für einen guten Zweck verkauft werden.

Die Menge applaudiert und ich gehe zum Rednerpult. Nervosität überkommt mich. Sie alle sehen mich als Ausnahmetalent. Der Künstler der es schaffte seine Bilder ins Louvre zu bringen. Der, der mit 22 Jahren das bereits geschafft hat, wovon viele Künstler nur träumen können. ,,Ich danke Ihnen." Spreche ich die Worte aus die mir als erstes einfallen. ,,Van Gogh sagte einst, was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut etwas zu riskieren. In meinem Fall war nicht ich es der etwas riskierte sondern die Uni, als sie mir das Stipendium vor drei Jahren gaben. Egal an wem ich zurück denke, es gab nie jemanden der mir das Gefühl gab das Kunst nur eine Zeitverschwendung. Ich möchte, im Namen von allen, einen großen Dank an die Lehrer aussprechen. Ihre Stunden, egal ob spannende Praxis oder langweilige Theorie gab uns viel mit, Pointen die uns im Leben noch einmal nützlich werden können oder Momente die uns zum nachdenken brachten. Vielen Dank für alles.

Damit gehe ich von der Bühne und ich eh die Uhr 12 schlägt, ist alles vorbei.

Mit einem lächeln verlasse ich die Schule und bleibe ein letztes Mal vor den großen Toren stehen.

Auf Nimmerwiedersehen Uni,

Auf Wiedersehen Paris.

All mein Leben, wartete ich nur auf diesen einen Moment. Egal ob im Waisenhaus wo ich groß wurde oder in den Bars in denen ich kellnerte. Eines Tages wachte ich auf und war hier. Alleine ohne irgendwelches wissen darüber zu wem ich gehöre. Jeon Jungkook, geboren am 1.September in Seoul. Das war alles. Und egal wo ich hin ging, man beäugte mich, wie als würde ich nicht hier her gehören. Mobben tat man mich nie doch Paris ließ mich als Menschen nicht zu. Die Schönheit der Stadt lernte ich zu lieben. Das schillernde Leben in der Stadt von der viele nur träumen können.
Doch nie reichte es.
Weder für Freunde, noch für die Liebe.
Die Stadt ließ mich groß werden doch das war alles.

Mein gesamten Leben habe ich darauf hingearbeitet, hier wegzukommen Und jetzt, endlich, ist es soweit.

In Paris hält mich nichts mehr, schon gar nicht irgendwelche Freunde oder Menschen die ich lieb gewonnen habe.

Bald schon bin ich hier weg.
Und finde vielleicht etwas was mich endlich zu jemanden gehören lässt. Dort wo ich vielleicht nicht als jemand angesehen werde der dort lebt aber nicht dort zugehört.

Bald schon, werde ich endlich in Seoul sein... und vielleicht finde ich dort, wonach ich mein ganzes Leben gesucht habe.

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