♟️°• Paris •°🎨

Paris - die Stadt die ich doch immer so hasste, aber letztendlich auch die Stadt die mir zeigte das sie nur mein bestes wollte.

Ich weiß nicht woher auf einmal dieser Gedanke kommt. Jennie und Jisoo gehen hinter uns und unterhalten sich während ich in der Mitte von Lisa und Rose gehe, die teure Champagner Flasche die wir aus dem Restaurant mitgehen ließen, immer hin und her reichend.

All die Lichter, all die Geräusche der Nacht - zum ersten Mal wirken sie nicht wie etwas bedrohliches sondern wie das was alle Menschen je in dieser Stadt sahen.

Meine Heimat ... Paris.

Sie war es schon immer, obwohl sie eines Tages zu dem geworden ist was ich aus tiefsten Herzen  verurteilt habe. Tief atme ich ein und aus, stehe an den Füßen des Wahrzeichens und kann stolz darauf sein hier groß geworden zu sein. Wie sagte Jiyong das was Paris ist, vereint sich ebenfalls in mir.

Plötzlich bin ich froh, vielleicht aber auch weil der Alkohol mit reinspielt.

Wie können mir diese Mädchen, die ich doch gar nicht kenne, an nur einem Abend zeigen was ich über ein Jahrzehnt nicht sah? Tief atme ich ein und aus, während ich am Wahrzeichen stehe.  Vielleicht aber auch nur vielleicht ist Paris doch nicht der Ort der sich meine Hölle nennt.

,,Jungkook, lächeln!" ruft Lisa und ich drehe mich zu ihr damit sie ein Foto von mir und dem Eiffelturm machen kann, nur wenige Minuten zuvor, als der Turm noch pink leuchtete lichtete ich die Models ab. ,,Du siehst so hübsch aus, kein Wunder das Jiyong so vernarrt in dich ist." sagt Jisoo und augenblicklich fühle ich mich wieder nüchtern. ,,Was?" ,,Guck dich doch mal an, du bist so hübsch. Wie könnte da ein Mann wie Jiyong nein zu sagen." ,,Ich glaube du übertreibst Jisoo, Jiyong will mich lediglich für eine Kollektion anwerben, nicht mehr." ,,Das ist klar." sagt sie völlig unschuldig doch so ganz glaube ich ihr nicht.

,,Kookie weißt du wo es einen schönen Platz am Fluss gibt?" fragt Jennie und ich nicke. ,,Kommt mit." Einen kleinen Fußmarsch später sitzen wir unterhalb der Brücke Pont d'léna und schauen auf die Seine die nur spärlich von den Straßenlaternen beleuchtet wird und von daher fast schwarz aussieht.

,,Und du hast mal hier gelebt Jungkook?" fragt Rose und ich nicke. ,,Gelebt ist glaube ich das falsche Wort. Ich bin hier groß geworden und lebte bis vor ein paar Monaten hier." ,,Wow. Und nun sollst du mit Jiyong zusammen eine Kollektion herausbringen?" fragt Jennie. ,,Mehr oder weniger, ich soll die Bilder zu den Outfits malen." ,,Wirst du?" fragt nun Rose und plötzlich werde ich wieder unsicher. Sage ich ja oder nein?

,,Ich weiß es noch nicht, wäre es verkehrt nein zu sagen?" ,,Aber wieso? Du tust das was du liebst und bekommst oben drauf noch Geld." Jungkook lächelt. ,,Wenn du mit Jiyong zusammen arbeitest und er dich will, kannst du nur gewinnen. Vertrau uns." ,,Mal sehen." erwidere ich und nehme noch einen Schluck aus nun mehr der dritten Champagner Flasche.

Gegen 1 Uhr komme ich wieder in der Präsidentensuite an. Eh ich mit der Chipkarte die Tür aufbekommen habe, vergehen einige Minuten bis ich taumelnd hinein gehe und die Tür mit einem viel zu lauten knall zu fallen lasse. Ich lehne mich gegen die Tür und warte einen Moment bis sich nicht mehr alles dreht, erst dann öffne ich die Augen und blicke zu Jiyong der auf dem Sofa, mit einem Skizzenblock sitzt und amüsiert zu mir guckt. ,,Na, Spaß gehabt?" fragt er.

,,Das ist das was du wolltest oder?" frage ich. Auch wenn ich merke das ich betrunken bin, so spreche ich dennoch ganz bewusst und mit Vernunft. ,,Erläutere deine Vermutung." sagt er mit einem amüsierten Grinsen. Noch immer lehne ich an der Tür. ,,Du wolltest das ich sie kennen lerne damit ich einer Zusammenarbeit zustimme." Einen Moment ist es still, ein Zeichen dafür das ich ihn überführt habe. ,,Nun, vielleicht spiele ich nicht immer fair aber letztendlich ist es immer noch dein Wort was über meine Taten steht."

,,Wenn ich" beginne ich doch halte einen Moment inne um mich zu sortieren. Die kommenden Worte werden alles verändern. Sie könnten mein ganzes bisheriges Leben noch einmal durcheinander werfen. Ich bin so weit gekommen, bin von Paris nach Seoul gezogen und begann zu leben. Die folgenden Worte werden noch einmal alles durcheinander bringen, ich spüre es. ,,Wenn ich einer Zusammenarbeit zustimme, was würde ich dann alles machen?" ,,Du müsstest nichts weiter tun, als dein Talent mir zur Verfügung zu stellen. Ich zwinge dich zu nichts. Es gibt keine Floskeln, nur die Wahrheit. Mehr will ich nicht von dir."

Noch immer bin ich mir nicht ganz sicher. ,,Komm her, ich möchte dir etwas zeigen." sagt er und nachdem ich mir sicher bin das der Champagner in meinem Magen bleibt, gehe ich langsamen Weges zu ihm auf die Couch. ,,Dies sind die Kleider die ich für die Spendengala verkaufen werde die durch deine Bilder inspiriert werden." Er zeigt mir die ersten Skizzen der Kleider und Blusen die von den Bildern von van Gogh und Monet inspiriert worden sind. Mehr wäre es auch nicht. Die Bilder der berühmten Künstler eins zu eins nachmalen. Mehr müsste ich nicht tun.

,,Du willst das Spenden?" Verwundert gucke ich zu ihm - davon erzählte er gar nichts. ,,Es gibt Menschen auf der Welt denen das Schicksal übel mitspielt. Uns, denen es gut geht, sollten sich im klaren sein das jedes Glück, eines anderen Leids ist. Ich bin entgegen vieler Erwartungen im Wohlstand aufgewachsen doch meine Eltern, sie mussten kämpfen. Es ging uns gut doch meine und Yoongis Eltern mussten hart und viel arbeiten um mir und Yongs ein wundervolles Leben zu ermöglichen. Ich musste mich viel um Yoongi als Ausgleich kümmern dich ich bin dankbar dafür und will nun den Menschen etwas zurück geben, die es nicht so gut haben."

Ich würde lügen, würde ich sagen das mir seine Worte nicht nahe gehen. Das ganze Gegenteil ist der Fall, nur mit Mühe schaffe ich es mir die Tränen zu verkneifen. ,,Einen so tiefsinnigen Gedanken habe ich hinter der Kollektion nicht erwartet." ,,Das musst du auch nicht." antwortet der Designer mit ruhigen Worten. ,,Wo ist der Vertrag?" frage ich. ,,Du hast dich also entschieden." Stellt er fest und ich nicke. Doch noch ehe ich nach dem Stift auf dem Tisch greifen kann sagt er: ,,Ich fühle mich geehrt dich als Teil meines Teams dazu zählen zu können doch du bist betrunken und somit nicht Vertragsfähig. Wir reden Morgen weiter, schlaf dich erstmal aus, es war ein anstrengender Tag."

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