🎨°• One last Day •°♟️
Früher bestand meine Fenstersicht aus den grauen, Neubaublöcken des Studentenwohnheimes. Nichts mit Eleganz oder der Klassik mit der Paris immer verbunden wird. Nein, es ist das ganze Gegenteil.
Alleinig hier und jetzt liege ich in dem weichen Bett, über mit einer Decke während der Wind durch das Fenster hinein kommt. Die ersten Sonnenstrahlen durchbrechen die Wolken und tauchen Paris in ein sanftes Gold. Von hier aus kann ich den Eiffelturm erblicken, er ist nur einen kleinen Fußweg entfernt und wirkt so nah wie noch nie zuvor.
Ich stehe auf, ziehe mir schnell etwas an und gehe dann raus aus meinem Zimmer und in den Wohnraum wo ich Jiyong auf dem Balkon sitzen sehe. Er raucht, zieht den gefährlichen Dampf ein, eh er ihn wieder entweichen lässt. Und so sehr wie ich Raucher normaler verabscheue, so attraktiv wirkt es im selbigen Augenblick. ,,Guten Morgen." sage ich und er deutet mir mich ihm gegenüber zu setzen. ,,Guten Morgen, Jungkook. Ich hoffe du hast gut geschlafen?" ,,Ja ... und du?" ,,Grandios, doch das tue ich immer wenn ich in Paris bin. Es ist, wie ein kleiner Urlaub wenn ich hier bin, selbst wenn ich arbeiten muss." sagt er, die Zigarette hält er lässig zwischen zwei Händen. ,,Paris laugte mich immer aus." ,,Doch wie ist es heute?" fragt er und ich halte einen Moment inne. Die Croissants esse ich mit frischer Marmelade und Schokolade, so wie ich es damals schon immer tat. Es hat sich nicht viel verändert. Nur eben die Umstände.
,,Anders." antworte ich und nehme einen Schluck von dem frischen Orangensaft. ,,Es ist fast surreal, in Paris zu sein ohne all den Trubel auf den Straßen." Nur die wenigsten Geschäfte haben offen, wahrscheinlich Frühstücken viele Pariser wie ich wir, im selbigen Moment weswegen nur vereinzelt Menschen auf der Straßen sind doch die Hauptstadt so leer zu sehen ist schon fast beängstigend. Mein Blick schweift über die Stadt - Paris, noch immer irgendwie mit meinem Herz verankert obwohl es noch nie dafür schlug.
„Paris hat viele Gesichter", antwortet Jiyong, ,,Am Morgen zeigt es sich von seiner friedlichen Seite, so als wolle es sich entschuldigen für das Chaos, das es manchmal mit sich bringt." Mein Blick schweift zu dem Designer doch was genau er damit sagen will, behält er für sich.
Nach dem Frühstück fahren wir los in die Stadt um, laut Jiyongs Aussage, noch Stoff zu kaufen. ,,Wo ist der Laden?" frage ich doch wieder grinst Jiyong nur. ,,Die besten Stoffe bekommt man nicht dort wo alle einkaufen gehen." sagt er und verwundert gucke ich zu ihm. ,,Wo dann?" ,,Warte ab." sagt er nur.
Kaum eine halbe Stunde später biegt die Limousine in eine Seitenstraße ein und hält vor einem Laden an dem ich vermutlich schon hunderte Male vorbei gegangen bin. ,,Hier? Aber ... der Laden wirkt so unscheinbar." ,,Du unscheinbarsten Dinge sind oftmals die, die die größten Geheimnisse in sich tragen. Komm mit." Er öffnet die Tür des kleinen Ladens und im nächsten Augenblick ertönt die Stimme eines alten Mannes. ,,Monsieur Kwon, welch Ehre das sie wieder hier sind. Wundervoll, wollen sie gleich die neusten Stoffe sehen? Seide, Kaschmir, Brokat in ganz vielen Farben und Texturen!" ,,Vielen Dank, Adam." Sagt Jiyong eh er sich zu mir umdreht. ,,Schau dich ruhig um und sag mir bescheid wenn du etwas erblickst was dich inspiriert." Ich nicke und dann ist der Designer mit dem großen, dünnen Ladenbesitzer auch schon in den hinteren Räumen verschwunden.
Interessiert gucke ich mich zwischen den ganzen Stoffrollen um. Manche Glänzen, manche sind matt und Rauer, es ist unglaublich welch Vielfalt man hier doch findet. Ich gucke mich um, bis ich plötzlich die Blicke auf mir spüre. Ich schaue auf und erblicke einen jungen Mann der mit seinen Eisblauen Augen zu mir guckt. Als er bemerkt das ich ebenfalls zu ihm gucke, stößt er sich vom Tresen ab und kommt zu mir. Mein Herz beginnt höher zu schlagen und unweigerlich werde ich nervös, warum weiß ich selber nicht.
,,Hallo Cherie, wie kann eine Schönheit wie du sich hier hin verirrt haben?" Ungläubig gucke ich zu ihm. ,,I-Ich ähm ... Geschäftsreise?" sage ich, werde jedoch mit der Stimme zum Ende hin immer höher so das es sich mehr nach einer Frage, als nach einer Aussage anhört. ,,So, so." sagt dieser und kommt mir viel näher als ich es will. ,,Ich bin Gabriel und du?" ,,Jungkook." ,,Welch schöner Name. Sag, gibst du mir deine Nummer?" ,,Ich ... was?" frage ich überfordert nach doch er legt eine Hand auf meine Hüfte und zieht mich, zu sich. ,,Du bist hübsch Cherie, ich möchte dich näher kennen lernen. Ein Auge für Mode hast du allen Anschein nach und niedlich bist du ebenso." Seine andere Hand, streicht meine Wange entlang und eine Gänsehaut bildet sich auf meinem Körper. ,,Ich ähm ... hab keine." ,,Cherie." sagt er und kommt mir noch etwas dichter, jedoch hat er seine Hand wieder von mir entfernt was mich durchatmen lässt. ,,Du würdest mir das Herz brechen, würdest du einfach so aus dem Laden gehen ohne das ich eine Chance bekomme dich wieder zu sehen, Jungkook." sagt er, immer noch mit einem charmanten Lächeln im Gesicht das mich schlecht fühlen lässt. ,,Gabriel, ich" ,,Jungkook?" ruft Jiyong und mein Herz schlug nie schneller.
Ich schaue auf und sehe den Designer mit dem alten Mann und zahlreichen Stoffrollen wieder. ,,Gabriel, hilf uns doch, hinten liegen noch sieben." ,,Natürlich." sagt der junge Mann und geht der Aufforderung des alten nach. Jiyong während dessen mustert mich, ein sanftes Lächeln liegt auf seinen Lippen während ich in seinen Auge versuche die wahre Emotion dahinter zu verstehen, er hat alles beobachtet. Seine Augen und Ohren sind überall. Das er nichts gegen Schwule hat, bewies er mir durch den herzlichen Umgang mit Jimin und Yoongi. Dennoch ist es unangebracht gewesen. Nervös spiele ich mit meinen Händen und versuche wie ich die peinliche Stille zwischen uns brechen kann doch eh ich meine Worte finde, kommen die beiden Männer auch schon wieder und nach wenigen Minuten können wir endlich den Laden verlassen.
Ohne das ich eine Nummer vergab, mit sehnsüchtigen Augen die mich bis ins innere der Limousine verfolgte und einem merkwürdig, zufriedenen Lächeln Jiyongs.
Zögerlich und nervös suche versuche ich mir meine Worte zurecht zulegen bis ich zögerlich zu stammeln beginne: ,,D-Das ... vor-hin, mit dem Typen" beginne ich doch schnell unterbricht er mich. ,,Jungkook," sagt er sanft, ,,du bist jung. Du solltest doch ausprobieren, flirten, Spaß haben und er weiß was noch. Nichts davon ist falsch. Lass mich dir lediglich den Rat mitgeben das sich Fernbeziehungen als äußerst schwer gestalten."
Überrascht gucke ich zu ihm, er jedoch lächelt nur und wirkt so als wäre es das normalste auf der Welt. ,,Vielleicht findest du eines Tages einen Grund, nach Paris zurückzukehren," sagt er, während sein Blick auf der Stadt liegt. ,,oder vielleicht einen Grund, in Seoul zu bleiben." Sprachlos gucke ich zu ihm. Er ist älter als ich das steht außer Frage das er somit nicht auch mehr Lebenserfahrung hat als ich doch wie er reagiert, so verständlich und weise. Er spricht mit einer Leichtigkeit über Dinge die sich ein anderer kaum wagt, anzusprechen was mich ihn noch mehr bewundern lässt.
Am Abend, als es schon lange dunkel ist und nur noch vereinzelt Menschen unterwegs sind, checken wir aus dem Hotel aus und werden zum Flughafen gefahren wo wir mit eben jener Maschine, die uns auch hier her brachte, wieder abheben. Wieder einmal schaue ich raus, Paris wird immer kleiner und kleiner. Die Lichter verblassen und schon bald sind es die Sterne die um uns herum leuchten.
Jiyong, der mir wieder gegenüber sitzt schweigt - fast so als würde er mir Raum zum Nachdenken geben, obwohl er mich unter anderen Umständen bestimmt längst gefragt hätte was ich denke. Doch im Moment ist es so viel was durch meinen Kopf geht - die Vergangenen Tage, die neue Perspektive die ich auf meine alte Heimatstadt habe und zum ersten mal die Sehnsucht die mit dem Rückflug einher geht. Paris - meine Heimat, meine sonst so verhasste Stadt, meine Stadt die mich zu dem machte der ich bin. Jiyongs Worte: ,,Vielleicht findest du eines Tages einen Grund, nach Paris zurückzukehren" hallen in meinen Ohren wieder. Wird es eines Tages wirklich so weit kommen das ich zurück kehre?
Mein Blick wandert vom Fenster zu dem Designer der mir ein aufmunterndes Lächeln schenkt. Oder wird Seoul die Stadt sein, in der ich meinen Grund zum bleiben finde?
Alles Fragen die erst mit der Zeit beantwortet werden können. Immer ist es die Zeit, entweder wir haben zu viel oder zu wenig von ihr ...
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Hey ho,
Verrückte Dinge geschehen zur Zeit, wie sieht es bei euch im Leben so aus?
Ich habe das Gefühl zur Zeit sind alle die ich kenne bzw. meine Freunde im Überlebensmodus. To be honest, an alle die noch zur Schule gehen - versucht die Zeit zu genießen. Alleine die Woche arbeite ich 53 Stunden und nächste Woche 49, kinda crazy wenn man bedenkt das ich für 38,5 eingestellt bin ...
Aber naja
Geht jemand zu NCTdream am 6. November?
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