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„Was?!", sagte ich aufgebracht, „du kennst mich überhaupt nicht!"

Ich wusste ja schon immer, das Dylan an Warnvorstellungen litt, aber ich hätte nie gedacht das es so an Übermaße annahm.

„Glaub mir, ich weiß mindestens genauso viel über dein Leben wie du selbst.", erwiderte er und ging mit mir an der Hand in Richtung Wald, immer wieder um sich schauend.

„Wenn du wirklich glaubst...", fing ich an, doch kam nicht weit, weil er mir die Hand vor den Mund hielt und mich hinter ein Gebüsch zerrte.

Er ließ seine Hand dort und lugte langsam hinter dem Busch hervor. Als er sich sicher war, ich würde nicht gleich losschreien und wegrennen, ließ er seine Hand langsam sinken.

Ich lugte auch hinter dem Busch hervor, weil es nichts bringen würde wegzurennen, da Dylan stärker war als ich und immer noch meinen Arm festhielt.

Als ich sah, was sich vor dem Heim vorspielte, stockte mir der Atem.

Die gruseligen Gestalten waren wieder da. Sie gingen auf die Tür zu und mit einer Handbewegung flog sie davon. Ich schnappte nach Luft.

Durch die Hintertür konnte ich erkennen, das sie au Amy zugingen. Es sah zuerst so aus, als ob sie nur reden würden, doch dann hob einer von ihnen den Arm und sie flog gegen einen Tisch.

Ich wollte gerade aufspringen und ihr zur Hilfe eilen, doch Mister Oberschlau hielt mich fest. Ich versuchte mich zu wehren und schaute wieder zur Tür.

Doch als ein anderer zum nächsten Kampf ansetzte, hatte sich Amy schon wieder aufgerappelt und wehrte den Angriff geschickt mit ihrer Hand ab.

„OK wir müssen weiter.", mischte sich Dylan wieder ein.

„Nein!", protestierte ich, „kannst du ihr nicht helfen?"

„Nein, kann ich nicht, weil du dann ungeschützt wärst."

„Mir gehts gut."

„Das sehe ich, aber du weißt nicht mal im geringsten zu was du fähig bist."

„Wovon zur Hölle redest du?!"

Er zerrte mich wieder hoch und lief weiter in den Wald hinein.

Ich schaute nochmal zurück und obwohl ich sah, das Amy die Angriffe immer noch abwehrte, merkte und spürte ich komischerweise, das sie schwächer wurde, und es nicht mehr lange schaffen würde.

Und dann reichte es mir. Sie war eine der wenigen Menschen, eigentlich die einzige, die mir wirklich etwas bedeuteten. Und niemand, weder Harry noch diese Gestalten, konnten mich dazu bringen das einfach zu vergessen und wegzurennen, während sie, wenn man Harry glauben schenken konnte, ihr Leben für mich aufs Spiel setzte.

Durch die vielen Gefühle in mir fühlte ich mich etwas stärker. Ich riss mich von ihm los, und rannte zurück zum Kinderheim.

Ich hörte seine Schreie hinter mir und auf einmal war er neben mir, obwohl ich so schnell rannte wie ich konnte und Vorsprung hatte.

Er stellte sich mir in den Weg.

„Lass mich durch! Lass mich wenigstens einmal in meinem Leben etwas für die Person tun, die mir etwas bedeutet!"

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