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Ich konnte mich nicht mehr richtig erinnern, was dann passierte.
Ich bekam noch mit, wie der Schmerz langsam nachließ und meine Eltern Leute in Dylans Zimmer schickten.
Ich wollte aufstehen, doch meine Gelenke gehorchten mir nicht. Ich wollte schreien, doch meine Kehle war so trocken, dass ich nur ein krächzen zustande brachte.
Ich würde erst wieder ruhig atmen können, wenn ich wüsste, dass es ihm gut ginge.
Ich hatte keine Ahnung, ob den Schmerz, den ich gefühlt hatte bedeutete, dass Dylan Tod war. Er lag im Koma und würde es dann überhaupt wehtun, wenn man starb? Konnte man denn im Koma überhaupt sterben?
Was wenn es einen Spion unter uns gab und einer einfach wortwörtlich den Stecker gezogen hatte und Dylan so gestorben war?
Das was ich an seinem Bett gesagt hatte, war ernst gemeint gewesen. Ich konnte das unmöglich alles ohne ihn schaffen. Ich hatte hier niemanden, dem ich hundertprozentig vertraute. Ich war schon immer eine Person gewesen, die lange brauchte um jemandem wirklich zu vertrauen und es würde auch dauern, bis ich meinen Eltern voll und ganz vertraute.
Manchmal wünschte ich einfach, dass das alles nur ein schlimmer Traum war und ich jeden Moment wieder aufwachen würde, ich Amy wiedersah und Dylan mich wie immer in der Schule neckte.
Doch ich wusste, dass würde nicht passieren. Alles hier war echt. Dass hatte mir der Schmerz und die Angst um Dylan für alle mal gezeigt. Es gab kein zurück mehr. Und wenn er meinetwegen Tod war, würde ich mir das nie verzeihen.
Endlich fand ich meine Stimme wieder. Auch wenn ich nur ganz leise reden konnte, flüsterte ich: „Ich muss zu ihm."
Meine Mutter, auf dessen Schoß ich lag, sah mich mitfühlend an.
„Unsere Leute werden nach ihm sehen, ihm geht es bestimmt gut, bleib besser liegen"
Sie versuchte so aufrichtig wie möglich zu klingen, doch ich wusste, dass sie das alles nur sagte um mich zu beruhigen. Und es half nicht wirklich.
Ich schüttelte leicht den Kopf und versucht mich aufzustemmen. Sie hinderte mich nicht daran.
Mir wurde schwindelig als ich mich aufstellte, doch das war mir egal. Ich versuchte mich zu orientieren und als ich auf die Tür zustolperte und sie öffnete, erkannte ich den Flur wieder und wusste ungefähr in welche Richtung ich musste.
Ich bewegte mich nur sehr langsam vorwärts und es machte mich verrückt, dass ich am liebsten einfach losrennen würde, doch ich wusste, dass dann die Gefahr bestand, dass ich einfach zusammenbrach und dann gar nicht mehr fähig wäre zu laufen.
Ich wusste nicht wie lange es dauerte und wie ich es geschafft hatte mich zu orientieren, doch irgendwann kam ich zu der Tür, die in sein Zimmer führte.
Ich hatte Angst was mich dahinter erwarten würde, doch ich zögerte nicht lange und machte sie auf.
Was ich dort sah, raubte mir schon wieder den Atem.
Eine riesige Blutlache erstreckte sich auf dem Boden neben seinem Bett. Die Luft roch nach Metall und ich schaute mit weit aufgerissenen Augen auf das leere durch Blut gedrängte Bett.
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