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Ich kann gar nicht wirklich sagen, was wir in der Zwischenzeit machten, ich erinnere mich nicht richtig. Ich weiß nur, dass Dylan die ganze Zeit meine Hand hielt.
Sie kamen wie aus dem nichts und waren schneller da, als ich dachte.
Ich konnte ihre Pfeile durch den Wind rauschen hören und schrie Dylan und Blue schnell zu sich hinter einem Baum zu verstecken. Wenn wir schon jetzt nur knapp mit unserem Leben davon gekommen waren, wie würden wir wohl den Rest meistern?
Ich versuchte Dylans Ratschlag zu befolgen und die Wut in mir zusammenzustauen. Doch dann fiel mir Squeak wieder ein. Er hatte gesagt, wann immer ich ihn und die anderen Vögel brauchen würde, sollte ich einfach anfangen zu singen. Und ich fing an zu singen.
Es dauerte gar nicht lange, bis ich einen Schwarm von Vögeln hören konnte. Ich konnte gar nicht schätzen wie viele es waren, doch sie kamen mit einer brillanten Idee, die uns Zeit verschaffte. Jeder Vogel trug eine Nuss mit sich und warf sie über den Shallows ab, die ziemlich verdutzt darüber zu sein schienen und wir dadurch ein paar Sekunden Zeit gewannen.
In diesen Sekunden kam ich aus meinem Versteck und ließ die ersten 5 Shallows mit einem Windstoß nach hinten Schleudern. Sie prallten gegen die Bäume und waren bewusstlos.
Doch ich war zu abgelenkt mit ihnen, dass ich den Pfeil, der auf mich zugeflogen kam, zu spät bemerkte. Doch er traf mich nicht, da ich nur einen schnellen Streifen sah, der vor mich sprang. Ich blickte erschrocken nach unten und sah Dylan neben mir auf dem Boden liegen mit dem Pfeil in seiner Schulter.
Und zum ersten mal spürte ich den Schmerz, den Dylan mir beschrieben hatte, wenn eine geliebte Person schwer verletzt wurde.
Ich konnte ihn nicht wirklich beschreiben, er war schmerzhaft, doch nicht der Schmerz an sich war das quälende daran, sondern die Tatsache, dass du wusstest, wer momentan das 10 fache davon durchmachen musste.
Und ich spürte wieder die Wut in mir aufkommen. Jetzt hatten sie einer Person wehgetan, die mir etwas bedeutet. Ich musste schauen, wie schwer Dylan verletzt war. Dann bemerkte ich den kleinen Bach etwa 100 Meter von uns entfernt.
Ich versuchte alle meine Kräfte zusammenzutun und nahm meine ganze Kraft, um einen Wall aus Wasser zwischen uns und den Shallows zu erbauen.
Ich schaffte es. Mit einer Hand die Wasserwand haltend kniete ich mich neben Dylan, der seine Schulter hielt.
„Es tut mir so leid", schluchzte ich.
„Es ist nicht deine Schuld Eve. Mir geht es gut. Jetzt geh und beende deinen Kampf. Zeig denen mit wem sie es zu tun haben!"
Ich bemerkte, dass es ihm schwerfiel zu reden und so zu tun, als würde es ihm gut tun. Doch er hatte recht. Es hatte begonnen und jetzt musste ich es zu Ende bringen. Und wenn es nur deswegen war, Dylan zu rächen. Er würde es durchhalten, redete ich mir ein, er würde es schaffen!
„Nur wenn du mir versprichst nicht zu sterben.", sagte ich und nahm seine Hand.
„Ich werde es versuchen...", erwiderte er und es lag eine Bitte in seinen Augen, die ich zu deuten wusste. Ich beugte mich vor und schloss die Augen, bevor sich meine Lippen auf seine legten. Der zweite Kuss war noch besser als der erste. Ich blendete alles um mich herum aus, vergaß die Armee die hier war um uns zu töten. Für diesen einen Moment gab es nur uns zwei.
Ich hatte wirklich Angst ich könnte ihn verlieren. Er brauchte sofort ärztliche Hilfe, aber wo konnten wir die mitten im nirgendwo finden?
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Naaaa? Wie gefällt euch die Story?💗
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