5. Kapitel - Iron Man
„Liv bitte wach auf", hörte ich eine dumpfe Stimme sprechen.
Langsam öffnete ich meine Augen und bereute es gleich wieder. Ich hatte dröhnende Kopfschmerzen.
„Komm Livvy, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit"
Ich öffnete wieder die Augen und sah in Tonys besorgtes Gesicht. Ich schaute mich um und konnte erkennen, dass wir uns auf einem Dach befanden. Ich schaute wieder zu Tony und riss schockiert die Augen auf.
Er trug eine seltsame Art Rüstung. Sie war Rot und Gold und umschloss sich um seinen ganzen Körper. Nur sein Gesicht war frei.
„Was ist das?", fragte ich noch etwas neben der Spur.
„Ist eine lange Geschichte, ich erzähle sie dir, sobald ich dieses Problem beseitigt habe", sprach er gehetzt.
Was für ein Problem?
„Geht es dir gut? Ich bin sofort zum Labor geflogen, als ich die Explosion gesehen habe"
Explosion? Ach ja! Der Reaktor.
„Denke schon", nuschelte ich. Mein Kopf brummte immer noch extrem. „Tony. Stan ist—"
„Ich weiß. Er hat meinen Anzug kopiert", erklärte er.
Langsam fing mein Gehirn wieder an zu funktionieren und ich verstand etwas mehr.
„Ich bringe dich schnell in Sicherheit, ok?"
Ich konnte nicht mehr antworten, da hatte Tony mich schon gepackt und war abgehoben.
Ich kreischte kurz auf und klammerte mich dann fest an ihn. Ein Visier war hervorgefahren und bedeckte jetzt sein Gesicht. Wäre ich nicht gerade etwas lädiert, hätte ich den Anzug bestaunt.
Er setzte mich auf einem Dach ab und flog dann wieder davon. Ich starrte ihm hinterher.
Ich konnte auf das Gelände von Stark Industries blicken und entdeckte einen weiteren Anzug. Doch dieser war viel größer und klobiger.
Tony griff diesen an und sie flogen in die Höhe. Nach zwei Minuten rasten sie wieder auf den Boden zu. Ich wollte die Polizei oder Rhodes anrufen, doch war mein Handy geschrottet.
Beide landeten auf einem Dach und fingen an zu kämpfen. Sie prügelten sich und Stan gewann die Oberhand.
Er umklammerte Tony, der es dann schaffte sich mit kleinen Raketen zu befreien. Ich konnte leider nicht alles erkennen, da lauter Funken flogen. Durch die Ablenkung konnte Tony sich verstecken, weswegen Stan ihn suchte.
Tony schaffte es auf Stans Rücken zu landen und ihn ein paar Kabeln rauszureißen. Stan griff sich über die Schulter, packte Tony am Helm und schleuderte ihn über seine Schulter.
Tony wurde auf ein Glasdach geschleudert und blieb dort liegen. Währenddessen öffnete Stan die Oberseite seines Anzugs und zerstörte Tonys Helm.
Tony richtete sich wieder auf und Stan fing an auf ihn zu schießen, was das Glas zum Zerbrechen brachte. Tony musste sich am Gerüst festhalten, um nicht in die Tiefe zu stürzen.
Stan schoss weiter auf ihn, doch traf er nie. Dennoch schaffte die Wucht es, dass Tony noch ein bisschen mehr abstürzte. Tränen rannten mir übers Gesicht, als ich tatenlos zusehen musste, wie mein bester Freund um sein Leben kämpfte.
Plötzlich gab es eine riesige Explosion und Stans Anzug flog durch das Loch in den ARC- Reaktor.
Ich schrie auf, da ich Tony nirgendwo entdecken konnte. Ich entdeckte einen Übergang zum anderen Dach und sprang hinüber. Ohne zu überlegen, rannte ich auf das Loch zu, wo ich Tony dann auch entdeckte.
„Tony!", schrie ich und warf mich neben ihn. Sein Reaktor flackerte, weshalb ich panisch an seiner Rüstung herumfummelte. „Bitte wach auf!", weinte ich und schüttelte ihn.
Er stöhnte und öffnete seine Augen, was mich zum Schluchzen brachte. Ich half ihm sich aufzurichten und umarmte ihn dann. „Ich dachte du wärst tot", weinte ich und drückte mich noch fester an ihn.
„Mir geht es gut", krächzte er und erwiderte die Umarmung.
„Mach so etwas nie wieder!" Ich wollte eigentlich autoritär klingen, doch ging das in einen Schluchzen unter.
„Ich versuche es", antwortete er nur.
Nach einem Besuch im Krankenhaus und einer festen Mahlzeit fand ich mich in Tonys Werkstatt wieder, wo er mir erzählte was alles passiert war.
Ich hatte, obwohl ich quasi explodiert war, nur ein paar Kratzer.
Tony erzählte von seinen Erlebnissen in Gefangenschaft, von seinem Anzug und von Stans Verrat. Es war etwas schwer zu schlucken, doch ich schaffte es schlussendlich.
Seufzend rieb ich mir über das Gesicht. „Das nächste Mal weihest du mich gefälligst ein!", sprach ich vorwurfsvoll.
Tony nickte ganz brav und riss seine Augen auf. Jedes Mal, wenn er diesen Hunde Blick machte, konnte ich ihm nicht böse sein.
„Und was machst du jetzt damit?", fragte ich und deutete auf den Anzug.
„Ein paar Leute wollen, dass ich ihn ans Militär verkaufe. Andere wollen, dass ich ihn an den Nagel hänge"
„Und was willst du?", fragte ich vorsichtig.
Er antwortete nicht, aber seine Augen fingen an zu leuchten. Ich schaute an ihm vorbei auf einen der Bildschirme, wo eine Schlagzeile der neusten Zeitung prangte. Ein Bild von Tonys Anzug mit der Schrift Iron Man.
„Iron Man... klingt eigentlich ganz gut", sprach ich dann noch. Tony blickte mich fragend an. Ich stand auf und erklärte: „Ich gehe nach Hause. Ich bin ziemlich müde und mein Kopf tut immer noch etwas weh" Ich stoppte und blickte noch einmal auf den Anzug. „Es ist deine Entscheidung, wer du sein willst... Er wird ab jetzt ein Teil von dir sein, egal was du daraus machst. Aber vielleicht könnte diese Welt einen Helden ganz gut gebrauchen" Mit großen Augen blickte Tony mir hinterher.
Am nächsten Morgen stand ich neben Tony und Pepper. Tony las gerade einen Artikel in der Zeitung, der anscheinend das Geschehen von der gestrigen Nacht erläuterte und Pepper schminkte Tonys Verletzungen ab.
Phil Coulson der anscheinend ein richtiger Agent war, überreichte Tony eine Rede, die er als Alibi vorlesen sollte. Pepper bedankte sich bei Coulson als er ging.
„Ich gehe schon einmal vor", sprach ich und verließ den Raum.
Ich stellte mich nahe ans Podium und schaute Rhodey bei seiner Rede zu. Nach einer Minute kündigte er Tonys Erscheinung an und der Milliardär betrat den Raum.
Tony fing auch seine Rede an, wurde aber sofort von einer Reporterin unterbrochen. Als Tony seine Charakterschwächen anfing aufzulisten, unterbrach Rhodey ihn. Tony fing wieder an zu lesen und stoppte dann. Er suchte mit seinen Augen den ganzen Saal ab und stoppte, als er bei mir angekommen war.
„Die Wahrheit ist..." Er schaute mich immer noch an und ich lächelte. „Ich bin Iron Man", beendete er seinen Satz mit einem Grinsen.
Der ganze Raum flippte aus und ich fing an zu lachen. Tony sonnte sich etwas in der Aufmerksamkeit, weswegen ich meine Chance nutzte, um mich davon zu schleichen.
Ich musste noch etwas erledigen. Ich schaffte es ungestört in mein Labor zu kommen und blieb dann geschockt stehen.
Alles war schwarz und verkohlt, das Dach war eingestürzt und die Wände zum Teil zertrümmert. Ein paar Meter vom Reaktor entfernt, war eine kleine Fläche aber noch weiß. Die Fläche hatte genau die Form von einem Menschen. Besser gesagt... meine Form.
Ich konnte mir das alles nicht erklären. Diese Explosion hätte mich umbringen müssen! Ich schaute mich um und entdeckte eine nicht komplett verschmorte Überwachungskamera.
Ich ging auf sie zu und trennte sie von der Wand. Ich steckte sie mir schnell in meine Tasche und verließ dann das Labor wieder.
Ich wollte wissen, was wirklich passiert war, denn die offizielle Version machte keinen Sinn. Und ich musste es so heimlich machen, da Tony darauf bestanden hatte, dass ich mich von hier fernhalten sollte.
Er dachte anscheinend, dass ich sonst ein Trauma erleiden würde oder so.
Ich schlich mich wieder in den Hörsaal und konnte Tony beobachten, wie er lauter Fragen beantwortete. Kopfschüttelnd und grinsend wartete ich ab.
Am Abend hatte ich es endlich doch noch nach Hause geschafft. Eigentlich wollte ich nur noch ins Bett, doch vorher wollte ich mir noch die Kamera ansehen. Vielleicht hatte ich ja Glück und sie hatte tatsächlich noch etwas filmen können.
Ich schloss sie mit viel Mühe an meinen Laptop an und versuchte noch intakte Daten zu finden. Erst nach einer halben Stunde, fand ich tatsächlich auch welche. Ich spulte so weit zurück wie es ging, und ließ das Video dann laufen.
Ich konnte mich selbst sehen, wie ich auf den Reaktor zukroch. Verstört verzog ich das Gesicht.
Sich selbst so zu sehen, war nicht schön. Ich sah, wie ich mich hochzog und wieder stürzte. Als ich es ein zweites Mal versuchte, sah ich wie der Reaktor explodierte.
Geschockt riss ich meine Augen auf. Ich spulte noch einmal zurück und schaute es mir ein zweites Mal an. Die violette Druckwelle zerstörte alles und schleuderte mich nach hinten. Doch nach zwei Sekunden zog sich die Energie wieder zurück. Und sie verschwand gänzlich... in mir.
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