4. Kapitel - Nicholas
Ich klaute mir ein Motorrad, um zu dieser Basis zu kommen. Ich hatte dem Besitzer das Geld überwiesen. Jarvis war sehr praktisch.
Ich brauchte nicht sehr lange. Ich fuhr recht schnell und die Basis befand sich nicht weit außerhalb Washingtons.
Einen Kilometer vor meinem Ziel, stellte ich das Motorrad ab und schlich mich an die erste Mauer heran. Ich war froh gefrühstückt zu haben. Sonst hätte ich zu wenig Energie.
Mit einer schnellen Handbewegung katapultierte ich mich auf die Mauer und entzog der ersten Wache Energie. Sie sackte bewusstlos zusammen, bevor sein Kollege überhaupt gemerkt hatte, dass ich da war.
Er merkte es aber, als ich ihn mit einer Schockwelle von den Füßen riss und mit einem gezielten Hieb in den Schlaf schickte.
So arbeitete ich weiter, bis ich im Gebäude war.
Es war bisher kein Alarm ausgelöst worden, weswegen ich weiterhin vorsichtig durch die Gänge schlich.
Ich hatte nicht einmal zehn Minuten gebraucht, um die große Stahltür zu finden, von der Sam gesprochen hatte.
Ich streckte meine Hände aus und riss die Türen aus den Angeln. Jetzt ging natürlich ein Alarm an, aber der würde ihnen jetzt auch nicht mehr viel bringen.
Schnell griff ich nach den Flügeln und schnallte sie mir um. Ich würde sie zwar nicht verwenden, aber so konnte ich besser rennen.
Als ich mich umdrehte, kam schon eine Menge an Soldaten auf mich zugerannt.
Ich stemmte meine Hände in die Hüften und wartete bis sie näherkamen. Als sie sich vor mich positioniert hatten befahlen sie mir, mich zu ergeben.
Ich hörte natürlich nicht auf sie.
„Hey Jungs. Ich habe mich irgendwie verlaufen. Könnt ihr mir sagen, wie ich hier wieder rauskomme?"
Ich scannte die Menge und erkannte recht mittig einen Soldaten, der sehr viel jünger als der Rest wirkte.
Keiner reagierte auf meine Frage, fing aber an zu schießen. Schnell fing ich die Kugeln ab, ließ sie zu Boden fallen und schoss eine Schockwelle auf die Soldaten. Ich konzentrierte mich aber spezifisch darauf, den jüngsten zu verschonen.
Als seine Kameraden nach hinten geschleudert wurden und ich langsam auf ihn zuging, deutete er zitternd auf einen Gang, bevor er seine Waffe fallen ließ.
„Danke", zwitscherte ich und rannte in den Gang.
Tatsächlich befand ich mich recht schnell im Hof der Anlage und ich brauchte auch nicht sehr lange, die Wachen zu bewältigen und zurück zum Motorrad zu finden.
Als ich zurückfuhr wurde mir zum ersten Mal klar, wie gut es war, dass nicht jeder auf der Welt solche Kräfte besaß.
„Miss. Eine Nachricht von Captain Rogers besagt, dass sie sich an die besagten Koordinaten begeben sollen"
Nachdem Jarvis die Koordinaten durchgesprochen hatte, bog ich ab und fuhr zum Treffpunkt. Dort sollte ich auf Sam warten, um ihn die Flügel zu geben.
Am Dach angekommen legte ich die Flügel ab und setzte mich hin. Innerhalb zwanzig Minuten kam Sam aufs Dach und fing an zu jubeln, als er die Flügel sah.
„Du bist der Wahnsinn! Wie hast du das so schnell geschafft?"
Lächelnd stand ich auf und beobachtete Sam, wie er die Flügel anzog.
„Reaktorunfall"
Verwirrt blickte Sam zu mir und sprach: „Dass erzählst du mir später genauer"
Ich lachte leicht und klopfte ihm auf die Schulter.
„Versprochen"
Er nickte zufrieden und sprang vom Dach. Schnell blickte ich ihn nach und erkannte, wie er mit den Flügeln in der Luft schwebte. Die waren schon cool. Nicht so großartig wie Tonys Anzüge, aber sie hatten was.
Überrascht drehte ich mich um, als die Tür des Daches erneut aufging. Jedoch lauter und ein glatzköpfiger Agent flog nebenbei noch auf den Boden.
Steve folgte dem Agenten, der sich gerade wieder aufrichtete und stellte ihn fragen. Nebenbei wirkte er ziemlich bedrohlich. Um ehrlich zu sein, hatte ich Steve noch nie so gesehen.
Stand ihm.
Natascha folgte Steve direkt und der Agent wich den Fragen immer mehr aus.
Steve und Nat drängten den Kerl immer mehr an den Rand des Daches, wo ich das Geschehen neugierig verfolgte.
Ich ahnte worauf die Sache herauslaufen würde, aber es war immer noch sehr spannend zu beobachten, wie Steve sich wie eine männliche Natascha Romanoff benahm. Der Umgang mit ihr tat ihm gut.
Als Sitwell fast vom Dach fiel, hielt Steve ihn zurück und blickte ihn böse an.
Natascha blickte zu mir und ich flüsterte ihr leicht zu: „Den hast du gut hinbekommen"
Kurz brach ihre bösartige Fassade und ein leichtes Grinsen kam durch.
Schnell fing sie sich aber wieder und Sitwell sprach: „Soll diese kleine Vorstellung andeuten das Sie mich vom Dach werfen würden? Denn das ist gar nicht ihr Stil Rogers"
Steve ließ den Agenten los und sprach: „Sie haben recht. Nicht meiner. Sondern ihrer"
Steve trat zur Seite und mit einem heftigen Tritt hatte Natascha den Kerl vom Dach befördert. Er schrie laut, als er nach unten stürzte.
Ich pfiff laut und sprach anerkennend: „Netter Tritt. Unser Training bringt offensichtlich nicht nur mir etwas"
Natascha grinste leicht und wandte sich dann an Steve, um anscheinend ihn mit einem Mädchen zu verkuppeln.
Grinsend betrachtete ich die beiden. Die hatten schon echt eine süße Freundschaft.
Es dauerte nicht lange, da brachte Sam einen immer noch schreienden Sitwell zurück aufs Dach.
Als Steve erneut auf ihn zuging, plapperte der Agent alles aus, was Steve ihn vorher gefragt hatte.
Als Sitwell jedoch erklärte, dass Hydra vorhatte Millionen von Menschen auf einmal umzubringen, war die fröhliche Stimmung wie weggefegt.
Schnell rannten wir zu den Fahrzeugen. Sam und Natascha brachten Sitwell schon zum Auto, aber Steve folgte mir zum Motorrad.
„Hey Liv?" Ich drehte mich ganz zu ihm und musterte ihn abwartend. „Ich wollte nur—"
Schnell unterbrach ich ihn: „Du musst dich nicht bedanken. Dafür sind Freunde da. Noch dazu ist es mein Job"
Steve nickte leicht und fuhr sich durch die Haare. Ich umarmte ihn schnell, solange er sich nicht wehren konnte.
Etwas verdattert erwiderte er die Umarmung und seufzte einmal.
Als wir uns lösten und Steve sich gefasst hatte, sprach er: „Mit Sitwell kommen wir direkt auf die Helicarrier. Du kannst sie ausschalten, oder?"
„Ich habe sie mit Tony entwickelt, natürlich kann ich sie ausschalten. Und im Notfall sprengen wir einfach", grinste ich zum Schluss und schwang mich auf das Motorrad.
Steve nickte zufrieden und ging zum Auto. Ich folgte ihnen auf die Autobahn und versuchte nicht zu sehr an die ganzen Leute zu denken, dessen Leben auf dem Spiel standen.
Sitwell hatte nur ein paar Namen genannt. Auf jeden Fall standen die Avengers auf der Liste. Sowie alle treuen Shield Agenten und ein Haufen unschuldiger Leute.
Einen speziellen Namen hatte er auch genannt. Steven Strange. Ich machte mir eine kleine Kopfnotiz, dass ich den Kerl selbst überprüfen würde, sobald das Chaos vorbei war.
Erschrocken musste ich feststellen, dass ich kurz nicht aufgepasst hatte und plötzlich ein Mann auf das Auto von Sam sprang.
Ich konnte gerade noch erkennen, wie der Mann Sitwell aus dem Auto zog und vor einen Truck warf, bevor er sich zu mir drehte und auf mich schoss. Ich wich aus, wurde dabei aber vom Motorrad geworfen und landete hart auf dem Asphalt.
Als ich mich wieder aufrichtete, sah ich noch, wie das Auto sich überschlug und die anderen rausflogen.
Stöhnend richtete ich mich auf und rannte auf den Angreifer zu. Auf den zweiten Blick erkannte ich, dass er einen Metallarm hatte.
Als er auf Steve schoss, stoppte ich das Projektil und schleuderte es stattdessen in die Luft. Dafür konnte ich das zweite Projektil nicht stoppen.
Der Typ hatte diesmal auf mich geschossen und ich wurde ein paar Meter nach hinten geschleudert. Der einzige Grund, weshalb ich überhaupt noch lebte, war mein genialer Anzug.
Ich stöhnte vor Schmerzen auf und richtete mich nur langsam wieder auf. Ich hörte weitere Schüsse und Explosionen.
Anscheinend war der Metallarmkerl nicht der einzige Angreifer. Als ich wieder stand, sah ich nur noch Sam und ein paar Angreifer auf der Brücke.
Ich rannte zu Sam, der gerade einen von der Brücke warf. Ich schaltete zwei aus, indem ich Trümmerteile anhob und sie auf die Typen warf. Aufgespießt fielen sie zu Boden und ich rannte weiter.
Sam hatte sich ein Gewehr genommen und schoss auf Angreifer unter der Brücke. Als ich runterblickte sah ich, dass Steve angegriffen wurde. Ich wollte gerade runterspringen, da hörte ich Reifen quietschen.
Ich reagierte noch schnell genug, um eine Welle von Kugeln abzuhalten, Sam und mich zu durchlöchern. Sam drehte sich erschrocken um, während ich das Kraftfeld oben ließ.
„Lauf. Zieh dir deine Flügel an und helfe Steve. Ich kümmere mich um die"
Sam nickte und rannte los, während ich abwartete, dass Hydra die Munition ausging.
Als dies der Fall war, schleuderte ich die Kugeln zurück und beobachtete, wie um die zwanzig Agenten gleichzeitig zu Boden fielen.
Ich schnaubte einmal und wollte dann eigentlich von der Brücke springen, als ich eine Nachricht bekam. Überrascht blickte ich auf meinen Bildschirm.
Eine Nachricht mit Koordinaten und einem Wort. Nicholas. Ich schluckte, blickte aber auf, als ich Sirenen hörte.
Schnell sprang ich von der Brücke, bremste meinen Fall mit einer dagegen lenkenden Schockwelle ab und rannte auf die Geräusche zu.
Ich bog um eine Ecke, versteckte mich aber schnell wieder. Sam, Natascha und Steve wurden gerade von Hydra gefangengenommen.
„Sucht nach Dr. Neeson!", hörte ich einen den Befehl geben. Schnell drehte ich mich wieder um und rannte los.
Ich brauchte nicht lange, um in Sicherheit zu sein und noch weniger lange brauchte ich, um die Koordinaten nachzuschauen.
Schnell klaute ich mir ein Auto und fuhr dort hin. Es war nicht sehr weit weg, aber sehr gut versteckt.
Und dann konnte Fury mir schön erklären, wie er noch am Leben war.
Ich machte mir keine Sorgen um die anderen. Wenn Fury mich gefunden hatte, würde er sich auch um Steve kümmern.
Ich behielt wohl recht, denn als ich mit dem Auto stehen blieb, entdeckte ich schon einen parkenden Wagen.
Ich betrat den Staudamm und folgte dem langen Gang. Hill kam mir auf halben Weg entgegen und blieb vor mir stehen.
„Die anderen sind schon bei Fury. Natascha wurde angeschossen, wird aber gerade behandelt"
Ich nickte leicht und blieb auch stehen. „Bekomme ich eine Erklärung?"
Hill zuckte mit den Schultern und sprach: „Du warst eigentlich nicht eingeplant. Fury hat nicht damit gerechnet, dass Steve sich an dich wenden würde. Er wird es wohl nicht zugeben, aber er ist erleichtert, dass Steve es doch getan hat. Der Tod war vorgetäuscht, um Hydra auf eine falsche Spur zu bringen"
Als sie fertig war, bog sie in einen Gang ein. Schnell folgte ich ihr.
Wir kamen in ein provisorisch eingerichtetes Krankenhauszimmer. Fury hatte gerade mit einer Erzählung gestoppt, weswegen sich alle zu uns umdrehten.
Als Steve mich erblickte, konnte ich Erleichterung sehen. Anscheinend hatte man ihn nicht gesagt, dass ich kommen würde. Schnell ging ich auf Natascha zu und kniete mich vor sie hin.
Kurz betrachtete ich den Arzt kritisch, der ihre Schulter verarztete, bevor ich mich ganz Natascha widmete: „Wie geht's?"
Sie fing an wegen meiner blöden Frage zu lächeln und antwortete: „Super. Ich werde immer gerne angeschossen"
Auch ich grinste leicht und drückte ihre Hand, bevor ich mich aufrichtete und in die Runde blickte.
„Was machen wir jetzt?"
Fury stand langsam aus seinem Bett auf und befahl: „Mitkommen"
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