2. Kapitel - Alles ist irgendwie nicht mehr so ganz normal

Ich hatte meine Füße hochgelagert und stopfte mir eine Hand Popcorn in den Mund.

Tony war schon fünf Tage weg und ich war zu faul, um an einen Projekt zu arbeiten. Deswegen schaute ich fern.

Happy hatte mich zu Downtown Abby überredet. Es war echt spannend... wenn man den etwas kapieren würde.

Ist nicht meine Serie, aber Happy zuliebe wollte ich noch nicht aufgeben.

Auf einmal klingelte mein Handy und ich musste die Serie pausieren. Ich wusste nicht mehr, wo ich es abgelegt hatte, weswegen ich mich rasch umblickte. Dabei warf ich die Schüssel um und Popcorn landete auf der Couch.

Ich fluchte und rannte zur Küchentheke, wo mein Handy lag. Ich erkannte, dass es Steve war und hob ab.

„Hey Stevie, was gibt's?", zwitscherte ich und hob die Popcornschüssel an, um sie wegzustellen.

„Fury ist tot"

Ein lautes Scheppern verriet mir, dass ich die Schüssel wieder fallen gelassen hatte.

„Was? Wie?"

„Ein Schütze hat ihn in meiner Wohnung angeschossen"

Ich konnte hören, wie getroffen Steve war. Ich ging vorsichtig zum Esstisch und ignorierte das knirschende Popcorn unter meinen Füßen.

„Hör mal. Ich brauch dich hier. Könntest du nach Washington fliegen?"

„Natürlich. Soll ich Bruce—"

„—Nein. Komm alleine. Bitte. Ich schreib dir, sobald du in Washington bist, und zieh keine Aufmerksamkeit auf dich"

Ich wollte noch etwas erwidern, da legte er auch schon auf.

Ich legte mein Handy auf den Tisch und rieb mir übers Gesicht.

„Washington... ok...", seufzte ich und holte noch einmal tief Luft.

Danach bat ich Jarvis Bruce bescheid zu geben, dass ich eine Zeit lang wegfuhr und rannte in mein Labor. Hinter einer schützenden Glaswand befand sich mein Anzug, in den ich auch gleich schlüpfte.

Ich würde den Quinjet nehmen, um nach Washington zu kommen. So würde ich in etwa eine Stunde brauchen.

Sobald ich angezogen war, rannte ich wieder zum Aufzug. Ich fuhr in den Hangar und joggte schnell zum Jet.

„Jarvis, flieg mich nach Washington. Bitte unauffällig"

„Natürlich Miss"

Ein Piepsen ließ mich auf den Bildschirm meines Anzuges blicken.

„Jarvis. Planänderung. Flieg nach New Jersey"

Ein Ruckeln, verriet mir, dass Jarvis die Route änderte, und ich setzte mich auf den Pilotensitz.

Nach einer Dreiviertelstunde gab ich Jarvis die genauen Koordinaten und wartete noch einmal drei Minuten.

„Ok Jay. Ich verlasse das Flugzeug und du fliegst zurück nach New York"

„Viel Glück, Miss"

Ich lächelte und öffnete die Luke. Sobald der Boden nah genug war, sprang ich und rollte mich unten ab. Ich blickte kurz dem Jet hinterher und ging dann auf das Militärlager zu.

Ich hatte keine Ahnung warum Steve mich hier her lotste, aber wenn er Hilfe brauchte, musste es wichtig sein.

Generell hatte ich keine Ahnung was eigentlich los war. Hoffentlich erklärte er es mir.

Ich blickte mich um und entdeckte kein Lebenszeichen weit und breit. Ich beschloss beim Tor zu warten, da Steve anscheinend noch nicht hier war.

Nach zehn Minuten hörte ich ein Auto näher kommen und als es nah genug war konnte ich Steve und Natascha darin erkennen.

Jedoch trugen beide Zivilkleidung, was mich etwas verwirrte. Beide stiegen aus und kamen auf mich zu, doch Natascha trug noch etwas in der Hand.

„Hey. Danke fürs Kommen", lächelte Steve als er auf mich zu kam. Natascha umarmte mich sogar kurz.

„Kein Problem. Aber ich würde gerne erfahren was los ist"

Steve seufzte leicht und erklärte dann: „Fury wurde getötet und mit Shield stimmt etwas nicht. Sie machen Jagd auf Natascha und mich und wir sind einer Spur von Fury bis hier her gefolgt. Mehr wissen wir selber nicht"

Ich nickte etwas überfordert. „In Ordnung... wie soll ich helfen?"

Steve rieb sich das Genick und ging noch einmal zum Auto, um seinen Schild zu holen.

Natascha erklärte dafür: „Wir haben es mit irgendeinem Programm zu tun, wo du schon einmal sehr nützlich bist. Noch dazu könnten wir dich mit deinen Fähigkeiten gut gebrauchen und naja... du warst mit Tony die Einzige, zu der wir eine Verbindung haben, die nicht von Shield überwacht werden kann. Und wir wollten lieber dich um Hilfe bitten"

Ich nickte wieder und deutete ihnen dann, vorauszugehen.

Steve erklärte, dass er in diesem Camp ausgebildet wurde. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie das gewesen sein musste.

Ich folgte Natascha, die mit ihrem Gerät den Weg suchte.

Ich merkte, dass Steve etwas in Gedanken versunken war und fragte deswegen: „Steve? Kommst du?"

Der nickte schnell und holte auf. Doch Natascha steckte das Teil schon weg und erklärte, dass sie nichts fand.

„Vermutlich umgeleitet", warf ich ein und drehte mich zu Steve.

Der blickte aber schon wieder abwesend in die Ferne.

„Was ist denn?", fragte Natascha nach, als Steve plötzlich wild entschlossen auf eine Baracke zu ging.

Er erklärte, dass das Gebäude aufgrund von Vorschriften falsch stand. Ich wunderte mich, wie unterschiedlich Steve doch von uns anderen war.

An der Baracke angekommen, schlug Steve das Schloss auf und öffnete uns die Tür. Ich ging als Erste rein und schaltete das Licht ein.

Ein Logo an der Wand zeigte, dass hier mal eine Shield Einheit stationiert gewesen war, und Steve und Natascha wunderten sich, ob hier wohl alles angefangen haben könnte. Ich blieb derzeit still und blickte mich um.

Wir betraten einen weiteren Raum und blieben vor drei Bildern stehen. Natascha erkannte sofort Tonys Dad, doch beim Portrait der Frau fragte sie nach. Verblüfft betrachtete ich das Bild.

„Das ist Tante Peggy!", verkündete ich überrascht und trat etwas auf das Bild zu. Nebenbei murmelte ich leise: „Sie sieht so hübsch aus"

„Du kennst sie?", fragte Steve etwas forsch.

Überrascht drehte ich mich zu ihm um und nickte lächelnd.

„Sie ist Tonys Tante. Ich hab sie kennengelernt nach dem Tod von Tonys Eltern. Wir besuchen sie noch manchmal. Sie ist unglaublich"

„Sie lebt?"

Ich strahlte und sprach: „Natürlich. Sie ist nicht mehr so fit und manchmal muss man sich wiederholen, aber wenn du willst, kann ich dir sagen, wo du sie findest. Sie redet ständig von dir"

Steve blickte mich lange an, bevor er weiter ging. Ich wechselte einen Blick mit Nat, die mit den Schultern zuckte und folgte Steve dann durch den Gang.

Der schweigende Held blieb bei einem Regal stehen und fragte dann: „Wenn man schon in einem geheimen Büro arbeitet—" Er schob das Regal zur Seite und ein Aufzug kam zum Vorschein. „—warum versteckt man dann noch den Fahrstuhl?"

„Es ist Shield. Warum leicht, wenn es auch kompliziert geht?", warf ich in den Raum und trat vor den Aufzug.

Natascha fand mit ihrem Gerät den Code heraus und gemeinsam betraten wir ihn. Wir fuhren nach unten. Weit nach unten. Bis wir in einem dunklen Raum traten.

Überall standen verstaubte Kästen mit Spulen darin herum und in der Mitte befand sich ein staubiger Tisch mit Computern. Die Lichter gingen an und verdeutlichten das Ausmaß der Kästen. Hier unten standen hunderte herum.

„Das kann nicht die Datenquelle sein. Die Technik ist ja Antik", grinste Natascha und blickte sich abfällig um.

Ich ging näher zum Tisch und betrachtete die Geräte darauf. Ein moderner Adapter lag darauf und Staub war weggewischt worden.

„Jemand war vor kurzem hier", verkündete ich und deutete auf den Tisch.

Nat kam zu mir und zog einen USB-Stick, den sie dann in den Adapter steckte. Die Spulen fingen an sich zu drehen und der Computer fuhr hoch.

Natascha gab den Befehl, das Programm zu starten und grinste: „Wollen wir ein Spiel spielen?"

Danach drehte sie sich sofort zu Steve und wollte ihm erklären, dass sie einen Film zitiert hatte, doch Steve unterbrach sie gleich.

Ich schmunzelte und stellte mich neben Steve. Auf dem Bildschirm begann sich ein grünes Gesicht zu bilden, welches mich sehr an Matrix erinnerte.

Eine Stimme sprach: „Rogers Steven. Geboren 1918. Romanoff Natalia Alianovna. Geboren 1984. Neeson Olivia. Geboren 1981"

„Das ist irgendeine Aufzeichnung", sprach Natascha verwirrt.

„Ich bin keine Aufzeichnung, Fräulein. Ich bin vielleicht nichtmehr der der ich war, als der Captain mich 1945 gefangen genommen hat, aber ich existiere"

„Kennst du dieses Ding?", fragte Natascha etwas aus der Fassung gebracht.

„Armin Zola war ein deutscher Wissenschaftler, der für Red Skull gearbeitet hat. Er ist schon lange tot"

„Anscheinend ja nicht", korrigierte ich Steve leise.

„Erste Korrektur. Ich bin Schweizer. Zweitens. Sehen sie sich um. Ich bin noch nie lebendiger gewesen", widersprach das Programm.

Es fing auch an zu erklären, wie es so geworden war. Fasziniert musterte ich eine der Spulen. Die Wissenschaft dahinter war unglaublich. Doch ich horchte auf, als der Name „Hydra" fiel.

Steve wollte wissen, ob Hydra dahinter steckte und ein Bildschirm leuchtete auf. Bilder von Soldaten tauchten auf und Zola erklärte, dass Hydra innerhalb von Shield gewachsen sei.

Als der Bildschirm zeigte, dass Hydra auch für Howard Starks Tod verantwortlich war, zog ich scharf die Luft ein. Dann sprach es von einer Säuberung und provozierte Steve, bis er den Hauptbildschirm zerschlug.

„Was ist auf diesen Stick?", fragte ich hektisch und meldete mich so einmal zu Wort.

„Die Antwort auf Ihre Frage ist faszinierend. Leider werden Sie zu tot sein, um sie zu hören"

Auf einmal schob sich eine Panzerplatte vor den Aufzug. Steve schleuderte sein Schild danach, aber es prallte nur ab.

Ich schoss eine Ladung Energie darauf, doch ich bekam nur eine Delle rein.

Ich wollte gerade die nächste Ladung abschießen, da sprach Natascha: „Da kommt etwas auf uns zu. Langstreckenrakete. Dreißig Sekunden entfernt"

„Wer hat sie abgefeuert?", fragte Steve verzweifelt.

„Shield"

„In dreißig Sekunden schaffen wir es nie außer Reichweite", stellte ich klar und ignorierte Zola komplett.

Steve rannte zu einem Gitter im Boden und riss es heraus. Natascha und ich rannten zu Steve und sprangen in den Schacht. Ich erschuf ein Energiefeld, als die Welt um uns herum explodierte. 

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