Kapitel 96
Sicht Max:
Schon nach weiteren 10 Minuten wurde die Tür einen Spalt geöffnet, damit Seppl sehen konnte, ob wir uns gerade gegenseitig den Kopf abrissen oder normal miteinander redeten. Doch keines von beidem traf zu. Denn Storch und ich lagen einfach stumm schweigend nebeneinander. Dabei ruhte sogar mein Kopf auf seiner Brust, sodass ich seinem gleichmäßigen Herzschlag zuhörte.
Aber als mein Bruder uns so sah und das auch realisierte, quietschte er freudig auf. Kurz darauf schlug er sich die Hände vor den Mund und rannte mit dumpfen Schritten davon. Ich musste grinsen und ich spürte Lucas leichtes lachen unter mir.
Mein Bruder flüsterte seiner Freundin etwas zu, was nicht sonderlich leise getan wurde. Zwar verstand ich kein Wort, aber hören konnte man das recht gut. Schon hörte man vier Beine trampeln und erst kurz vor der Tür, fingen sie an zu schleichen, was mich die Augen verdrehen ließ. Grinsend hob ich meinen Kopf ein wenig und wollte gerade dem schmunzelnd en Blondschopf etwas zuflüstern, doch da quietschte es erneut ganz laut, weshalb wir zusammen zuckten.
Erschrocken setzte ich mich hier auf und sah Lisa und Seppl vor uns auf und ab springen. "Seid ihr wieder zusammen?", erkundigte sich Seppl freudestrahlend und auch Luca setzte sich jetzt auf. "Also naja, eigentlich-" "Ha! Ich wusste es! Natürlich wusste ich es, ich bin Vorhersehbarer!", schrie Lisa und sprang auf uns und knuddelte meinen Ex und mich durch.
"Wir sind nicht zusammen", nuschelte Luca nach einer Weile und ruckartig löste sich Lisa wieder. "Aber-" "Nichts aber Sebastian. Wir sind nicht zusammen." "Habt ihr euch wenigstens ausgeredet?", erkundigte er sich mit einem kleinen Schimmer Hoffnung. "Naja. Wie man es nimmt.", meinte nun auch wieder Luca und beide ließen seufzend ihre Schultern hängen. "Ist denn nichts spektakuläres passiert? Also so... Gar nichts?", versuchte es Lisa weiter und ich grinste. "Vielleicht schon." Sie fingen beide an zu strahlen. "Was war? Ich will alles wissen!" "Nö.", grinste Luca und nach einer langen Disskussion, gab sich das Pärchen geschlagen und fragte nicht mehr weiter.
Aber um ehrlich zu sein wusste ich selbst nicht genau, ob das nun zwischen Luca und mir geklärt war. Denn ich war immer noch bitterlich enttäuscht, verletzt und sonst was. Natürlich war ich auch noch sauer auf ihn, aber jetzt habe ich seine Nähe einfach so unglaublich vermisst. Diese Berührungen, Worte und auch das Küssen. Doch nach dem Kuss von eben, ist nichts mehr geschehen.
Im Wohnzimmer setzten wir uns alle auf das Sofa und mein Bruder, wie auch Lisa, sahen uns neugierig an. "Was? Wer sagten schon, dass ihr nicht erfährt was los war.", gab ich ruhig zurück und Seppl schnaufte. "Aber wenigstens, was jetzt zwischen euch ist. Bitte.", bettelte er und setzte seinen nervigen Hundeblick auf. "Wissen wir beide glaub ich selbst nicht. Und deswegen sollte ich auch schon wieder gehen.", meinte Luca und ih sah ihn mit großen Augen an, als er aufstand.
Weit kam er jedoch nicht, denn Lisa war schon aufgesprungen und hat ihn zurück ins Sofa gedrückt. "Wir würden uns doch alle freuen, wenn du noch etwas bleibst. Außerdem regnet, donnert und blitzt es draußen.", versuchte sie ihn zu überreden, sodass er hier blieb. "Lidl, das geht nicht. Die Kinder und auch Nathalie warten." "Die werden auch eine Nacht ohne dich zurechtkommen.", sagte der älteste augenzwinkernd. Am liebsten hätte ich ihm jetzt einfach die Augen aus dem Kopf gerissen. Was sollte der scheiß? Okay, Luca und ich haben und jetzt nicht mehr angefaucht, aber ich wollte nicht, dass er hier pennt!
Gerade fühlte ich mich wie in der damaligen Situation. Nur war der unterschied, dass er hier, bei mir pennen würde und nicht umgekehrt. Denn immerhin kannte ich ja Lisa und Seppl. Denn die würden wollen, dass Storch bei mir schläft und, dass es jetzt gewittert was natürlich perfekt für ihren Plan. Naja, ich fand es eher scheiße. Und auch Luz- Luca war nicht so wirklich begeistert davon. "Nein nein, ich komm schon klar. Ich wollte sowieso noch etwas mit Nathi besprechen."
Empört schnaufte ich. Nathi? Sein Ernst? Iih. "Was?", wollte er leicht genervt von mir wissen und mit hochgezogenen Augenbrauen, verschrenkte ich meine Arme. "Geh doch zu deiner ach so tollen 'Nathi'!", zischte ich und betonte den Spitznamen extra.
"Eifersüchtig?", erkundigte sich Seppl Augenbrauen wackelnd und ich verzog als Antwort nur mein Gesicht. Er konnte mich mal.
Erneut hatten wir viel eine lange, anstrengende Disskussion, bis wir Aufgaben und Luca tatsächlich heute hier schlafen würde. Und das natürlich bei mit im Zimmer. Konnte ja super werden. War ja nicht so, als könnte er auf dem Sofa schlafen. Nö. Die war ja wie damals schon 'zu unbequem'. So ein scheiß.
Der Abend war eingebrichen und als Lisa etwas zu Essen gekocht hat, unterhielten sich Luca und mein Bruder. Selten mischte ich mich ins Gespräch und reagierte erst wirklich, als gerufen wurde, dass das Essen fertig wäre.
Am Esstisch war er jedoch wieder viel ruhiger. Luca und ich aßen beide sehr wenig und stopfte uns eigentlich nur etwas vom Essen in den Mund, wenn wir mitbekamen, dass uns einer der anderen zwei böse ansah. Nicht, dass mir das Essen nicht schmeckte, es war echt gut, aber ich hatte keinen Appetit und Luca wohl genauso wenig. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass nicht nur ich in letzter Zeit viel zu wenig aß.
Gerade zwang ich mich dazu, doch ein wenug zu essen, als von draußen ein lautes Donnern zu hören war und der Raum sich so plötzlich erhellte. Erschrocken zuckte Luca mir gegenüber zusammen und knallte mit seinem Bein an den Tisch. "Ah scheiße.", fluchte er und hielt sich sein Bein. "Gehts? Alles okay?", wollte ich sofort besorgt wissen und um ehrlich zu sein, war sein nicken nicht sonderlich beruhigend. "Sicher?" "Ja sicher.", antwortete er mir und lächelte leicht gequält.
Entschlossen stand ich auf um seinen Stuhl etwas nach hinten zu schieben. "Was wird das?", fragte er, bekam jedoch keine Antwort von mir. Stattdessen hob ich ihn einfach hoch, weshalb er sich erschrocken an mich klammerte und fast hinunter viel, als er wieder wegen einem Donner zusammenzuckte.
Seufzend trug ich ihn in mein Zimmer, direkt auf mein Bett. "Max?" "Ich hab Grad uns beiden den Arsch gerettet, da ich genauso wenig Bock habe von denen gezwungen zu werden nochwas zu essen, also beschwer dich nicht.", knurrte ich und öffnete seinen Gürtel. "Max!" "Was ist denn?" Genervt davon, dass sein scheiß Gürtel nicht aufgehen wollte, stoppte ich mit meiner Bewegung und sah ihn sein leicht panische Gesicht. Sofort sonstigen sich meine Gesichtszüge und ich nahm mit einer Hand, seine größere in meine. "Was ist den los?" "Was wird das?", hörten wir es plötzlich neben uns. Mein Blick glitt zu Lisa, die uns etwas skeptisch betrachtete. "Warum?" "Du sitzt auf Luca und hast eben gerade noch versucht seinen Gürtel zu öffnen. Und tun wir einfach mal so, als hätte ich das mit dem Essen einfach mal nicht gehört.", klärte sie mich streng auf und erst als ich wieder zu dem Jungen unter mir sah, merkte ich, dass das wohl total falsch aussah. Sofort wurde ich rot und rutschte von meinem Ex hinunter auf die Matratze. "Also äh. Ähm ich wollte ja- Eigentlich wollte ich ihm nur die Hose ausziehen, damit er bequemer schlafen könnte. A-aber der Gürtel wollte nicht aufgehen und... Also naja."
Plötzlich fing sie an zu lachen und ich sah hinab zu meinen Fingern, da mich auch meine Hand von Luca seiner gelöst habe. "Dann lass ich euch mal alleine. Und treibt es nicht zu wild. Gute Nacht.", kicherte sie und ich hörte nur noch, wie sie die Tür amüsiert zu machte und Luca schwer seufzte und such darauf auch schon selbst seine Hose auszog. Ich jedoch bewegte mich nicht, auch nicht, als Luca mich ansprach.
Erst als er mich mit dem Rücken in meine Matratze senkte und mein Kopf im Kissen landete, kam ich wieder in die Realität zurück und wurde sofort rot, weshalb ich meinen alten Teddy nahm, der direkt neben meinem Kopf lag und ihn auf mein Gesicht drückte, um es zu verstecken.
Der ältere kicherte und wuschelte mir durch meine Haare. "Ey!", beschwerte ich mich und zog meinen Teddy weg. "Sorry, aber das musste sein Prinzessin.", grinste er breit, doch bei diesem Spitznamen, sah ich ihn einfach nur komisch an. Ich wusste nicht was ich gerade fühlte oder sonst was. Auch Luca schien das zu realisieren und schluckte mal wieder. "I-ich... Sorry.", nuschelte er und ließ sich neben mir nieder, zuckte manchmal bei dem Unwetter draußen zusammen. War doch eine gute Idee gewesen, dass er da bleibt. Gott sei Dank hat er auch den Kindern Bescheid gegeben.
Seufzend kuschelte ich mich mit meinen Teddy etwas an ihn und schloss meine Augen, da ich wirklich müde war. So müde, dass ich auf das Zähneputzen vergaß und auch vergaß, dass ich ja eigentlich auch noch duschen wollte. Aber das war jetzt egal.
"Gute Nacht-" Das Quaki blieb mit im Hals stecken. Ich war einfach noch nicht bereit. Oh man. "Gute Nacht Prinzessin."
~♡~♡~
Ich bin glaub ich zu nett😂 Sonst würde ich ja sagen, dass ich einfach glücklich bin und einen guten Tag habe und deshalb die letzten Beiden Kapitel so positiv sind, aber das trifft ja nicht zu😂😂😂😂 Fragt nicht, ich war immer schon so ein eigenartiger Mensch. Und mal ehrlich, ihr musstet mal genug leiden, ne kleine Pause was nunmal nötig😌😂❤
Liebe euch Schnuckiputzis💋
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