Kapitel 83
Sicht Luca:
Alex und Franzi waren bereits eine halbe Stunde weg und Nathalie diskutierte immer noch lautstark mit ihrer Tochter. Lea stitt die ganze Zeit alles ab und wirkte von ihrer Mutter genervt, da sie sich einfach nicht mit der Fragerei zurückhalten konnte oder auch wollte. Keine Ahnung. Auf jeden Fall war es anstrengend und es wurde immer nerviger. Doch wenn ich etwas sagen würde, dann würde es dazu kommen, dass auch ich angeschrien werde, worauf ich echt keine Lust hatte. Vorallem heute nicht. Ich war total übermüdet und wollte nur mehr schlafen, doch meine starken Kopfschmerzen ließen mich nichts richtig zu stande bringen.
Immer wieder nippte ich an meinem Glas mit kaltem Wasser, doch auch das brachte sich nichts. Ich massierte meine Schläfen mit meinem Fingern und grummelte irgendwas vor mich hin.
Mach weiteren lauten 10 Minuten, die sich jedoch wie Stunden anfühlten, betrat Nathalie wieder das Wohnzimmer. Bitte sprich mich nicht an. Bitte sprich mich nicht an. Bitte sprich-. "Alles okay bei dir?" Ach halt doch die Fresse! Trotzdem sah ich zu ihr hoch und nahm meine Finger von meinen Schläfen. "Müde. Ich geh duschen und dann gleich schlafen.", brummte ich und ohne, dass sie was sagen konnte, stand ich auf und verließ das Zimmer. Wenn sie mich jetzt noch aufhalten wollte, wäre ich komplett ausgerastet. Aber das tat sie nicht. Was ein Glück. Ich war nur genervt von ihr.
Unzufrieden nahm ich mir ein Shirt und eine Boxer aus meinem Kleiderschrank und verzog mich damit im Badezimmer, um direkt abzuschließen. Ohne weiter nachzudenken, schlüpfte ich aus meinen Klamotten. Mit Gänsehaut übersätem Körper stieg ich in die Dusche und machte das Wasser an. Die warme Flüssigkeit prasselte auf mich herab, was ich richtig genoss. Aber relativ schnell entschied ich mich dazu nicht lange zu duschen. Denn meine Kopfschmerzen linderten sich tatsächlich doch langsam und ich musste darauf achten, dass ich nicht im stehen einschlief. Was jedoch schwerer als gedacht war.
Tollpatschig stieg ich aus der Dusche und griff nach dem Handtuch um mich abzutrocknen. Doch um ehrlich zu sein hatte ich nicht wirklich Lust darauf, weshalb ich mir dann mit noch leicht feuchter Haut meine Boxer und mein Shirt anzog. Selbst das war viel zu anstrengend, da die Kleidung beim Anziehen an meiner Haut klebte.
Als ich das jedoch endlich gemeistert habe, putzte ich mir gründlich meine Zähne und verschwand gähnend hinter der Schlafzimmertür. Ich krabbelte am Bett unter die Decke auf Max' ehemalige Seite und atmete den süßen Duft ein.
Ich vermisste es.
Ich vermisste es, ihn täglich zu sehen.
Ich vermisste es, ihn in meine Arme zu nehmen.
Ich vermisste es, seine leicht rauen, aber doch so wundervollen Lippen auf meinen zu spüren.
Ich vermisste es, täglich neben ihm einzuschlafen und zusammen wieder aufzuwachen.
Ich vermisste ihn. So unglaublich sehr, aber ich habe es verbockt. Und wie ich es verbockt habe.
Ich habe ihn einfach gehen lassen und somit ist das passiert, wovor ich schreckliche Angst hatte. Wir haben uns getrennt. Und das nur wegen meiner dummheit. Weil ich ihn nicht aufgehalten habe. Warum? Wieso musste das uns passieren?
Und jetzt wohnte Nathalie hier, weil ich sie geschwängert habe. Tolle Leistung Luca!
Ich wollte heulen. Ich wollte bisschen Schmerz aus mir heraus weinen. Aber es ging nicht. Keine einzige Träne verließ meine Augen.
Mit brennenden Augen starrte ich geradeaus auf sein...- den Nachttisch. Es war nicht viel darauf zu sehen. Nur ein eher kleiner, weißer Wecker, den er sowieso nie benutzt hat, einen Block, der halb auf einer Taschentuchpackung lag und ein Stift.
Neugierig setzte ich mich ein wenig auf und nahm den Bock in die Hand. Doch leider war nirgends etwas geschrieben, man erkannte nur die druckstellen manchem Buchstaben im Papier. Anscheinend hat er mehrere Zettel rausgerissen.
Etwas enttäuscht, dass ich nix interessantes gefunden den habe, legte ich die Sachen wieder zurück und kuschelte mich zurück in die Bettwäsche.
Müde schloss ich meine Augen, doch einschlafen konnte ich nicht, was mich ziemlich ärgerte, da das eben in der Dusche noch ganz anders war. Ständig wälzte ich mich hin und her, fand aber keine bequeme Position zum schlafen. Als Max noch da war, war das nie so ein Problem. Aber es war zum kotzen, dass es jetzt so war. Am liebsten würde ich schreiben, dass er herkommen und sich zu mir liefen soll, damit ich schlafen konnte. Aber das ging ja nicht. Wie würde ich mich darstellen? Das wäre so peinlich. Vorallem nach diesem beschissenen Streit heute.
Bei dieser Erinnerung verdrehte ich meine Augen. Wieder mal so unnötig. Aber gut, jetzt konnte ich es nicht mehr ändern.
Die Tür öffnete sich, doch ich ließ meine Augen geschlossen. Es war bestimmt eh nur Nathalie und man merkte bestimmt, dass ich noch nicht schlief. Und selbst wenn sie davon ausging, würde sich eh nichts ändern.
Wie ich davon ausgegangen bin, legte sich Nathalie neben mich auf das immer noch quietschende Bett. Ich habe mich mittlerweile schon ein wenig daran gewöhnt, wärend Nathalie sich immer wieder aufs Neue erschreckte, wie auch jetzt. "Scheiß Bett.", fluchte sie leise und ich musste grinsen. Dabei legte ich mich auf den Rücken und öffnete meine Augen. "Grins nicht so blöd.", meckerte sie.
Das Mädchen, oder die Frau, wie man es nimmt, lag seitlich vor mir und sah mir in die Augen. Anscheinend merkte sie, dass irgendwas mit mir los ist und sie schmunzelte nicht mehr. "Was ist denn los Luca?", wollte sie wissen und ich seufzte, ehe ich wieder an die Decke sah. "Naja es... Ich will dich nicht irgendwie verletzen, da ich weiß, dass du mich liebst und so.", murmelte ich unsicher und blickte wieder in ihr ungeschminkt Gesicht. Ein paar Haarsträhnen hingen aus ihrem unordentlichen Dutt in ihr Gesicht. "Es ist wegen Max, hab ich recht?" Leicht beschämt nickte ich. Ich fühlte mich so gemein, obwohl ich wusste, ass das unnötig war. Was konnte man schon für seine Gefühle?
"Luca. Ich weiß du liebst Max und ich weiß auch, dass er dich liebt. Und, dass ich die Liebe, du das aber nie erwidern wirst, ist mir bewusst. Wie oft soll ich dir das noch sagen?", meinte sie und lächelte sanft. "Na und? Ich weiß, dass das wehtut." "Ich habe dir auch wehgetan Luca. Und das, weil ich Max hasse.", antwortete sie und lachte leicht. Doch dieses lachen war kein ehrliches, sondern eines an dem man merkte, dass sie sich dabei komisch fühlte. "Aber ich kann das nicht Nathalie." Mein Gegenüber seufzte. "Wieso? Es tut so oder so weh und ich will nicht das du traurig bist. Vorallem nicht wegen Max." Ich überlegte und kämpfte sogar mit mir selber. Sollte ich mit ihr darüber wirklich reden? "Sag mir bitte was los ist Luca." "Sicher?" "Ja. Warum bist du traurig?" Einmal atmete ich noch tief durch, bevor ich anfing zu reden. "Ich vermisse Max. So sehr. Ich weiß ich habe ihn heute noch gesehen, aber das meine ich nicht. Zumindest nicht nur das. Ich vermisse seine Nähe. Ich vermisse das, was wir in unserer Beziehung immer gemacht haben. Ich vermisse es sagen zu können, dass er mein Verlobter ist. Dass wir bald heiraten. Ich habe scheiße gebaut und war nicht genug für ihn da. Und jetzt liege ich neben dir und jammer dich voll, anstatt km ihn zu kämpfen. Weil wir in 9 Monaten ein Kind erwarten. Meine Schwester - nein. Unsere Familie und auch Freunde sind enttäuscht und das nur, weil ich ihn nicht aufgehalten habe. Und eigentlich sollte ich dich hassen. Also wegen damals, aber ich bin zurzeit so verzweifelt, dass ich nur mich selbst hassen kann. Und jetzt zerbreche ich ein weiteres Herz immer mehr und das will ich nicht. Nie wollte ich sowas, egal wer diese Person war oder was sie getan hat. Weil ich weiß wie sich dieser Schmerz anfühlt. Aber trotzdem tue ich es gerade bei dir, anstatt meine Fresse zu halten. Es tut mir leid." Nun kullerten doch Tränen aus meinen Augenwinkeln quer über mein Gesicht um auf das Kissen zu tropfen.
Nathalie seufzte und öffnete ihre Arme ein wenig. "Komm her.", hauchte sie leicht lächelnd und schluchzend klammerte ich mich an sie, wärend sie mit meinen feuchten Haaren ein wenig spielte.
Doch was ich nicht bemerkte, war ihr schuldig fühlender Blick und eine einzelne Träne die ihr Auge verließ...
~♡~♡~
OMG SIE HAT EIN KAPITEL GEPOSTET!! Ich weiß ich weiß höhö🌚 und stellt euch vor, ich hab mit dem nächsten Kapitel schon angefangen🌚🌚🌚 ok ich hab nur geschrieben aus welcher Sicht es ist, aber immerhin etwas hahaha😂
Aber was heißt der letzte Satz? Was bedeutet daaaaas!? Ich weiß es🌚 Ok... so halb😂
Ich hoffe ich kann morgen zu Hause bleiben...
Liebe euch Schnuckiputzis💋
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