Kapitel 63
Sicht Luca:
"Wann wirst du den Test machen?" fragte ich Nathalie glaub ich schon zum 20sten mal, die nur genervt seufzte. "Ich sagte bereits, nächstes Wochenende oder so. Keine Ahnung." grummelte sie und ich blieb jetzt wieder still. Sie durfte nicht Schwanger sein. Ganz sicher nicht. "Also ich gehe jetzt." meinte sie und stand vom Sofa auf. Ich stand auch auf und ging mit ihr in den Flur.
Immerhin war es jetzt schon Sonntag, was hieß, dass sie in dieser Wohnung über Nacht geschlafen hat. Noch eine Sache die ich niemals gedacht hätte.
Sie zog sich Schuhe und Jacke an und stand nun unbeholfen vor mir. Seit der Feststellung gestern, dass wir das Kondom vergessen haben, verhielt sie sich so anders. Es machte mir sogar ein wenig Angst. Sie hatte jetzt doch das was sie wollte oder nicht? Oder war es einfach nur ich selbst so komisch? Aber ich hätte sie ja gestern nicht einfach wegschicken können. Sie könnte eben wirklich Schwanger sein und dann hätte ich ein schlechtes Gewissen. Wobei, das hatte ich auch so. Ich musste mit jemanden reden. Und zwar dringend. Und ich wüsste da sogar schon, mit wem.
Also zog auch ich mir meine Schuhe an, nahm meinen Schlüssel und öffnete die Tür. "Was wird das?" "Ich fahre noch wo hin." war das einzige was ich auf ihre Frage antwortete. Doch bevor sie mich noch etwas fragen konnte, schob ich sie aus der Wohnung. Schnell sperrte ich die Wohnungstür zu und zusammen liefen wir die Stufen hinunter. Draußen angekommen machte ich mich auf den Weg zum Auto und Nathalie folgte mir einfach wortlos und um ehrlich zu sein war ich froh, dass sie mich nicht mit Fragen ausquetschte.
Als wir dann in meinem Auto saßen, fragte ich sie nach ihrer Adresse, die sie mir auch nannte. Ohne zu zögern fuhr ich los.
Es herrschte eine erdrückende Stille, weshalb ich den Radio leise aufdrehte. Trotzdem war die Stimmung einfach unangenehm.
Meine Erleichterung, als wir endlich bei ihr waren, war mir deutlich ins Gesicht geschrieben. Aber auch Nathalie störte es nicht, dass sie jetzt aussteigen musste. "Dann bis morgen oder so." nuschelte sie und nachdem ich einfach nickte, schnallte sie sich ab und stieg aus.
Nachdem ich einmal tief durch geatmet habe, drehte ich den Radio lauter und fuhr wieder los. Und zwar direkt zu einem ganz bestimmte Ort. Selbst der Gedanke daran machte mich ein wenig traurig aber auch vorallem nervös. Diese Erinnerungen die sich in meinem Kopf jetzt festsetzen machte alles nicht einfacher.
Es dauerte nicht lange, bis ich an meinem Wunschort angekommen war. Ich parkte das Auto und sah auf die Uhr. Es war zwar erst 11 Uhr, aber Gott sei Dank nicht zu früh um sie besuchen zu gehen.
Langsam und recht unsicher stieg ich aus und steuerte auf den Eingang des Krankenhauses zu. Ich kann mich noch ganz genau erinnern, als Max mich immer begleitet hat, um mich zu trösten. Und es hat immer geholfen. Mal mehr mal weniger, aber hätte ich ihn nicht an meiner Seite gehabt, wäre ich mit der ganzen Situation nicht klargekommen.
Das riesige Gebäude habe ich bereits betreten und nun suchte ich nur das richtige Krankenzimmer. Wann hab ich meine Oma zuletzt gesehen? Vor einem Monat denke ich. Die letzten Wochen waren einfach zu viel.
Aufgeregt klopfte ich an der Tür und öffnete diese darauf. Ich trat ein und der Anblick trieb mir sofort wieder Tränen in die Augen. Zwar war der Anblick nichts neues, aber meine Oma tat mir so unfassbar leid. Es schmerzte wie ich sah, dass sie eine Infusion an ihrem leicht faltigen Handrücken befestigt hatte und zusätzlich noch eine Sauerstoffbrille unter der Nase hatte.
Erschöpft sah sie mich an und ein leichtes lächeln schlich sich auf ihre Lippen. "Hallo Liebling." krächzte sie und ich nahm mir einen der alten Plastikstühle und setzte mich zu ihr ans Bett. Ich nahm ihre Hand sanft in meine und lächelte traurig. "Wie geht es dir?" fragte ich sie und sie gab ein stummes seufzen von sich. "Ich bin alt Luca und ich werde nicht mehr lange leben. Das spielt keine Rolle mehr. Wie geht es dir? Wie geht es Max und den Kindern?" stellte sie als Gegenfrage und ich biss mir wie so oft meine offene Lippe noch mehr auf. "Scheiße." hauchte ich und sie sah mich unverständlich an. "Weißt du. Ähm." fing ich an und räusperte mich noch kurz einmal. "Max und ich haben uns getrennt." "Wie bitte? Wie konnte das passieren?" wollte sie erschrocken wissen und man hörte an dem Herzschlag Messgerät, dass ihr Herz schneller klopfte. "Bitte beruhig dich. Ich erzähle dir alles, aber bitte beruhige dich." bat ich sie und wurde selbst nervöser. Mein Gegenüber atmete tief durch und beruhigte sich langsam. "Es gab in der zwischenzeit wieder mehrere Probleme. Das zwischen Franzi und Max hat natürlich nicht aufgehört. Er hat so vieles gemacht, war müde und ich konnte nicht helfen, da ich selbst von der Arbeit immer so erledigt bin. Noch dazu ist Nathalie wieder in der Gegend und er hat Angst bekommen. Keine Ahnung." erklärte ich. "Also hat er sich getrennt. Dann kam Nathalie, wir haben uns fast geküsst und ich habe mich so schlecht gefühlt. Max und ich lieben uns ja immer noch, auch wenn die ganze Situation beschissen ist. Danach haben wir uns dann tatsächlich geküsst, aber keiner weiß davon Bescheid. Am Samstag hab ich sie angerufen und sie gebeten vorbeizukommen, um darüber reden zu können. Das das nicht in Ordnung ist und so, aber das ist total schief gelaufen." beendete ich meine rede und wieder schlug ihr Herz schneller. "Was ist passiert?" fragte sie mich, aber ich wollte es nicht riskieren zu sagen. "Oma, beruhig dich. Atme tief durch. Was soll ich machen? Soll ich mit Max reden?" wollte ich wissen um sie von ihrer Frage abzulenken. "Ja, ja natürlich! Aber was ist passiert?" Ihr Herzschlag machte mich langsam panisch. Sie musste sich dringend beruhigen. "Oma. Bitte." "Was ist passiert. Sag es mir bitte Luca." "Nein nicht so! Du kannst bei diesen Herzschlag sterben und jetzt beruhig dich bitte!" schrie ich schon fast. "Sag was passiert ist." forderte sie von mir und ich schluckte.
"Vielleicht ist sie von mir Schwanger." hauchte ich leise, doch sie hörte es. "Was!?" Danach ertönte ein schrilles piepsen den Raum. "Nein. Oma!" schrie ich laut und nahm wieder ihre Hand. Doch schon wurde ich von irgendwelchen Ärzten aus dem Zimmer gezogen. "Lasst mich los!" "Beruhigen Sie sich-" "Nein! Lasst mich in Ruhe!" Die anderen Besucher schauten uns erschrocken, an. Mir war das aber egal. Ich wollte nur zu ihr und sie in den Arm nehmen. Wenn Sie jetzt stirbt ist das nur meine Schuld. Nein...
Tränen liefen Wettrennen über meine Wangen und ich nahm alles nur mehr verschwommen wahr. Ich wurde ganz aus dem Zimmer gezogen und die Tür wurde zugeknallt. "Nein!" schrie ich laut und wollte mich losreißen, aber ich konnte nicht. Ich war zu schwach. Was habe ich nur getan?
~♡~♡~
Ich hab das Gefühl ich hab die 'Gefühle' und so nicht so richtig rübergebracht undso bla bla. Ach, keine Ahnung😂😂😂
Liebe euch Schnuckiputzis💋
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