Kapitel 13
Sicht Luca:
Man hörte die Tür ins Schloss fallen. Wieso ist sie so drauf? War ihr nicht bewusst wie verletztend das war? "Franziska-" "Hör auf mich so zu nennen! Franzi, nicht Franziska!", keifte sie und mein Geduldsfaden ist knapp vorm reißen. "Wenn du uns schon so beleidigst wirst du damit klarkommen Franziska genannt zu werden!", kam es lauter von mir als ich wollte. "Wieso beleidigt? Is ja so! Zumindest was Alex betrifft! Er ist nicht euer Leiblicher Sohn! Du hast einfach etwas getan, ohne drüber nachzudenken, Max tut es und Alex tut es! Wenn ihr merkt, dass meine Laune am Arsch ist, wieso lässt ihr mich nicht in Ruhe?", knurrte das Mädchen mich an. "Wieso? Weil wir uns Sorgen um dich machen! Früher warst du doch auch nicht immer so genervt! Warum auf einmal? Du erzählst uns nichts! Rein gar nichts! Alex nervt dieses ständige streiten bestimmt schon, ich verstehe es nicht und Max ist am verzweifeln! Was sollen wir bitte machen? Mein Verlobter ist verletzt von deinen Worten und ist jetzt weiß nicht wo! Jeden Tag aufs neue macht er sich Gedanken, was er falsch gemacht hat, da du mit ihm noch weniger redest als mit mir! Er weiß nicht mehr was er machen soll, denn er liebt dich! Genauso wie Alex, nur er redet mit uns wenn ihn etwas beschäftigt und versprüht keine schlechte Laune. Verstehst du das denn nicht? Weißt du wie glücklich Max mir gestern erzählt hat, dass du ihn Dad genannt hast? Er hat wie ein kleines Kind, welches gerade Eis bekommen hat gestrahlt. Du kennst doch das Bild, welches bei deinen Großeltern im Wohzimmer hängt. Wo Max und ich als Kleinkinder vor den Alpakas stehen. So sehr hat er gestrahlt, wenn nicht sogar noch mehr und es hat mich glücklich gemacht. Ich liebe ihn so sehr und das weißt du! Du weißt wie viel er mir bedeutet und jetzt stell dir mal vor wie es sich für mich anfühlt, wenn er traurig ist und sich die Schuld gibt, weil du nicht mit uns über deine Probleme reden willst! Du musst uns ja nicht alles detailliert sagen, es ist deine Privatsphäre, aber wenigstens irgendwas! Das letzte mal als ich ihn so traurig gesehen habe, war vor neun Jahren, da ich hätte sterben können. Neun Jahre! Ist dir bewusst was für eine lange Zeit das ist? Der Tod eines wichtigen Menschen und verzweifeln wegen einer Person die nicht reden will, sind völlig verschiedene Dinge. Die mehrheit würde sagen, dass der Tot schlimmer wäre, jedoch ist für ihn beides schlimm. Um ehrlich zu sein will ich nicht mal wissen, was er sich schon alles in seinem Kopf ausgemalt hat. Dieser Mann ist stark. Er hat kein leichtes Leben hinter sich. Ich auch nicht, aber im Gegensatz zu seinem Vater lebt zum Beispiel meine Oma noch. ER ist derjenige, der für mich da war im Krankenhaus. ER war der, der immer für mich da sein wollte, obwohl ich ein Arsch zu ihm war und er eigene Probleme hatte. Max hat so ein großes Herz, in dem so unendlich viel Liebe zu uns steckt und dann muss er so leiden? Warum er? Er tut so viele dinge, von denen du nichtmal ansatzweise weißt. Von denen weiß ich nicht mal, aber ich weiß, dass er sau viel tut. Ihr denkt ich arbeite viel? Ich mache mindestens nur halb so viel wie Max. Eigentlich mache ich nichts im Gegensatz zu ihm. Aber ich schätze und zeige es auch. Alex genauso. Ob du es schätzt, weiß ich nicht. Aber wenn, man sieht es kaum.
Wir lieben dich so unfassbar sehr, auch wenn du nicht unsere Leibliche Tochter bist. Das spielt für uns keine Rolle. Ich hoffe du weißt das." Meine Wut legte sich wieder. Sie sah mich nur starr an, bewegte sich kein bisschen. Nichts. Ich wischte mir die eine Träne mit meinem Handrücken weg, die beim Reden gekommen ist und stand auf. Ich schlüpfte in meine Schuhe, zog mir meine Jacke an und nachdem ich meinen Schlüssel genommen habe, verließ ich das Gebäude. Es dämmerte bereits und ich hoffte Max dort zu finden, wo ich denke, dass er sein wird. Ich überquerte Straßen und zwengte mich durch ein paar Menschenmengen. Waren meine Worte zu hart? Das war einer meiner Fragen, die in meinem Kopf herumschwirrte. Eine andere war, was nun sein wird. Immerhin hat Franzi erfahren, dass ich hätte sterben können. Aber ne, sie wusste ja nicht weshalb. Uff das ist alles schwerer als gedacht. Ich seufzte.
Ich entdecke den Ort, den ich gesucht habe und tatsächlich saß er ruhig da. Im Pavillion. Alleine in der Dämmerung, den Rhein beobachtend. Langsam schritt ich auf ihn zu und setzte mich neben mich. Er brauchte gar nicht zu schauen wer ich war und lehnte sich an mich. Meinen Arm legte ich um seine Schultern und ich drückte ihm einen sanften Kuss auf den Kopf. "Sie hat es schon nicht so gemeint Max. Nimm es dir bitte nicht so zu Herzen.", murmelte ich. Es dauerte lange, bis er etwas sagte. "Es tut aber weh." "Ich weiß. Ich weiß wie du dich fühlst. Aber es wird alles gut. Ich verspreche es dir." "Das kannst du nicht versprechen. Warum tust du das?", wollte er von mir wissen. "Weil ich so gut wie alles dafür tun werde.", antwortete ich leicht lächelnd. "Wie willst du das anstellen?" Er tat mir echt leid. "Das weiß ich noch nicht, aber vertrau mir. Wenn ich dir etwas verspreche, halte ich es auch ein.", flüsterte ich. Lange saßen wir noch so aneinander gekuschelt da. Bis es ganz dunkel war. Um uns war es ganz Still und man hörte nur wegen dem Wind die Blätter der Bäume leicht raschelten. Irgendwann standen wir auf und machten uns auf den Weg nach Hause.
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Liebe euch Schnuckiputzis💋
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